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Kurzdarstellung des Aufbaus der Dissertation

Im Dokument Professoren mit Migrationshintergrund (Seite 44-49)

Im Folgenden wird der Aufbau der vorliegenden Arbeit erläutert. Im ersten Schritt wird eine kurze Kontextualisierung in Form grundlegender Hintergrundinforma-tionen über Deutschlands Wandel zum Einwanderungsland seit Mitte des 20.

Jahrhunderts (Abschnitt 2.1), Hochschulbildung und Teilhabe im öffentlichen Dienst von Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland (Abschnitt 2.2) sowie über die Entwicklung der Professorenzahlen und Reformen zur interna-tionalen Rekrutierung von Professoren (Abschnitt 2.3) gegeben. Im Anschluss steht der begriffliche und theoretische Rahmen der Arbeit im Mittelpunkt, der sich in fünf Teile gliedert. Im ersten Teil (Abschnitt 3.1) setzt sich die Arbeit mit der Frage der Konstruktion des Migranten auseinander. Dabei werden sowohl unterschiedliche Differenzkonstrukte näher beleuchtet als auch unterschiedliche Formen der Definition in Deutschland und im internationalen Vergleich analysiert.

Abschließend wird erläutert, warum die vorliegende Arbeit auf die Definition des Migrationshintergrundes nach dem Mikrozensus zurückgreift. Im zweiten Teil (Abschnitt 3.2) stehen die für die Forschungsarbeit relevanten Migrations-theorien im Fokus. Im ersten Schritt geht es um Theorien und Gründe für die Migrationsentscheidung, im zweiten Schritt um Integration und Teilhabe von Migranten, bevor im letzten Schritt zwei theoretische Ansätze zur Arbeits-marktintegration von Migranten beschrieben werden. Im dritten Teil steht die Internationalisierung der Hochschulen im Mittelpunkt, wobei zunächst ein kur-zer historischer Rückblick vorgenommen wird (Abschnitt 3.3.1). Anschließend wird eine Systematisierung mit unterschiedlichen definitorischen Zugängen dar-über vorgenommen, was aktuell unter der Internationalisierung der Hochschulen zu verstehen ist (Abschnitt 3.3.2). Der vierte Teil widmet sich theoretischen Ansätzen über die akademische Profession im Kontext von Internationalisie-rung und GlobalisieInternationalisie-rung. Dabei werden sowohl der Zusammenhang zwischen akademischer Profession und Internationalisierung erörtert (Abschnitt 3.4.1) als auch unterschiedliche Theorien dargelegt, worin die besonderen Potentiale von migrantischen und internationalen Wissenschaftlern bestehen (Abschnitt 3.4.2).

Der fünfte und letzte Teil (Abschnitt3.5) widmet sich den KonzeptenDiversity, Chancengleichheit und Heterogenität und zeigt auf, in welcher Form die Konzepte in die Analyse der Befragung eingeflossen sind.

Der Herausarbeitung des aktuellen Forschungsstandes widmet sich das vierte Kapitel. Ausgehend von Erkenntnissen über internationale Wissenschaftlermo-bilität auf der Grundlage bibliometrischer Analysen (Abschnitt 4.1) werden im Anschluss zentrale Entwicklungen und Befunde hinsichtlich der ausländischen

Professorenschaft in Deutschland auf Basis der Hochschulpersonalstatistik ver-anschaulicht (Abschnitt 4.2). Im abschließenden Teil stehen empirische Studien zu Migration und internationaler Mobilität im Hochschulwesen im Mittelpunkt (Abschnitt 4.3). Neben aktuellen Forschungsbefunden über Migrations- und Mobilitätstypologien und die Arbeitssituation von Wissenschaftlern mit Migra-tionshintergrund werden aktuelle Studien über Migrationsmotive, Integration und Teilhabe näher beschrieben. Auch mit zentralen Erkenntnissen qualitativer Studien über Wissenschaftler mit Migrationshintergrund setzt sich die Arbeit auseinander.

Die methodische Vorgehensweise im Rahmen dieser Arbeit lässt sich im fünf-ten Kapitel nachvollziehen. Zunächst wird kurz das zugrundeliegende explorative quantitative Design der Studie erläutert (Abschnitt5.1). Im Anschluss stehen Pre-test, Fragebogenerstellung, Rekrutierung und Datenbereinigung im Rahmen der MOBIL-Studie im Mittelpunkt, um vor diesem Hintergrund detailliert die Reprä-sentativität und Ausschöpfungsquote der Studie zu erörtern (Abschnitt5.2). Das methodische Vorgehen bei der Datenauswertung ist im letzten Teil des Kapitels beschrieben (Abschnitt5.3).

Im sechsten Kapitel werden die Auswertungen und Ergebnisse der Arbeit präsentiert, die sich in insgesamt zehn Unterkapitel gliedern. Im ersten Teil (Abschnitt 6.1) steht die Zusammensetzung der Gruppe der Professoren mit Migrationshintergrund im Mittelpunkt. Geburtsland, Staatsangehörigkeit, Zeit-punkt der Zuwanderung, Herkunftsland, Muttersprache, Geschlecht, soziale Herkunft, Hochschulart, Besoldungs- und Fächergruppe werden differenziert beschrieben und Zusammenhänge zwischen den unterschiedlichen Merkma-len herausgearbeitet. Zudem widmet sich die Arbeit der Frage, inwieweit große Zuwanderergruppen und deren Nachkommen wie Arbeitsmigranten, (Spät-)Aussiedler und Flüchtlinge unter den Professoren mit Migrationshintergrund sind und welche Rolle die Zuwanderung von hochqualifizierten Wissenschaftlern aus dem EU-Ausland spielt (Abschnitt6.1.5).

Im zweiten Teil (Abschnitt6.2) wird nachfolgend der Bildungsverlauf anhand der Bildungsabschlüsse und der Wechsel zwischen unterschiedlichen Staaten veranschaulicht. Der Berufsverlauf kann anhand der unterschiedlichen wahrge-nommenen Tätigkeiten in den verschiedenen Staaten nachvollzogen werden. Im dritten Teil (Abschnitt 6.3) stehen Tätigkeiten sowohl in Forschung, Lehre und akademischer Selbstverwaltung sowie im wissenschaftsnahen Bereich außerhalb der Hochschule im Fokus. Zudem werden die Mitarbeiterzahl und die damit in engem Zusammenhang stehende Einwerbung von Drittmitteln näher betrachtet.

Im Anschluss widmet sich der vierte Teil (Abschnitt6.4) der Frage, welche Stand-punkte Professoren mit Migrationshintergrund, die ja zum großen Teil umfassende

Erfahrungen in Hochschulsystemen anderer Länder gesammelt haben, hinsicht-lich der Zielsetzungen von Lehre und Forschung sowie zu Reformen im Kontext der Bologna Reform, zum NPM-Diskurs und zu konkreten NPM-Reformen, zur Öffnung der Hochschule und zur vertikalen Differenzierung haben. Auf der Grundlage einer Vielzahl von Likert-Items werden die Standpunkte zu hochschul-politischen Diskursen und Reformen über Indexverfahren und Skalenbildung mit Faktorenanalysen näher untersucht.

Im fünften Teil (Abschnitt 6.5) stehen die berufliche Zufriedenheit und der Zusammenhang zu den Arbeitsbedingungen im Mittelpunkt der Analyse. Aus-gehend von der Beurteilung der Forschungs- und Lehrbedingungen an der Hochschule im internationalen Vergleich (Abschnitt 6.5.1) werden soziodemo-graphische Unterschiede bei der beruflichen Zufriedenheit sowohl bivariat als auch multivariat mithilfe einer logistischen Regressionsanalyse näher untersucht (Abschnitt6.5.2). Daran anschließend geht es darum, den Einfluss positiver und negativer Aspekte der Arbeitsbedingungen auf die berufliche Zufriedenheit über Korrelations- und Regressionsanalysen zu erforschen (Abschnitt6.5.3). Abschlie-ßend werden fünf zentrale Aspekte der Arbeitsbedingungen, die in hohem Maße einen Einfluss auf die berufliche Zufriedenheit haben, in den Mittelpunkt gestellt und soziodemographische Unterschiede herausgearbeitet (Abschnitt 6.5.4). Der sechste Teil (Abschnitt6.6) analysiert die internationale Mobilität und internatio-nale Aktivitäten von Professoren mit Migrationshintergrund. Dabei werden fünf unterschiedliche Felder der Internationalität untersucht: erstens die Internationali-tät im Bildungs-/Berufsverlauf (Abschnitt6.6.1), zweitens internationale Publika-tionen (Abschnitt6.6.2), drittens berufliche Auslandstätigkeiten (Abschnitt6.6.3), viertens nichtdeutsche Sprachen in Forschung und Lehre (Abschnitt 6.6.4) und fünftens interkulturelle Aktivitäten (Abschnitt 6.6.5). Zu allen fünf genannten Feldern können eine Reihe von Items zugrunde gelegt werden, die mithilfe von Indexbildungen zusammengefasst werden. Auf der Grundlage der Indexe las-sen sich in allen fünf Feldern soziodemographische Unterschiede analysieren.

Abschließend wird über eine Korrelationsanalyse die gegenseitige Beeinflussung der fünf Internationalitäts-Dimensionen näher betrachtet (Abschnitt6.6.6).

Zuwanderungsmotive, die familiäre Situation und Bleibeabsichten werden im siebten Teil in den Mittelpunkt gerückt (Abschnitt 6.7). Im ersten Schritt fin-det eine Analyse der Pro- und Kontra-Argumente, die bei der Zuwanderung eine wichtige Rolle gespielt haben, statt. Dabei werden sowohl berufliche, private und gesellschaftliche Motive unterschieden als auch der Einfluss soziodemographi-scher Merkmale betrachtet (Abschnitt 6.7.1). Im nächsten Schritt geht es um die Frage, welche Auswirkung die Migration auf eine mögliche Partnerschaft hatte, inwieweit Partner mit nach Deutschland zugewandert sind und wie sich

die Arbeitsplatzsuche des Partners gestaltet (Abschnitt 6.7.2). Darauf aufbau-end wird die Frage der Vereinbarkeit von Kind und Karriere, insbesondere im Geschlechtervergleich, näher untersucht (Abschnitt 6.7.3). Anschließend stehen die beruflichen Zukunftspläne anhand der Bleibeabsichten in Deutschland im Mittelpunkt. Über eine logistische Regressionsanalyse lässt sich nicht nur unter-suchen, welchen Einfluss Migrationsmerkmale, demographische und berufliche Merkmale jeweils auf eine mögliche Entscheidung ins Ausland zu wechseln, haben, sondern auch die Frage gestellt, welche Bedeutung Zufriedenheit, Partner-schaft, Integration und Teilhabe sowie internationalen Aktivitäten dabei zukommt (Abschnitt 6.7.4). Abschließend geht es um eine differenzierte Betrachtung der nachberuflichen Zukunftsplanung (Abschnitt6.7.5).

Integration, soziale Teilhabe und Transnationalität lautet der Titel des achten Teils (Abschnitt 6.8). Zunächst findet eine Analyse der Kontakte und Kommu-nikationsstrukturen mit unterschiedlichen Herkunftsgruppen in Deutschland statt.

Dabei werden für die Interaktion mit Deutschen, mit Menschen aus dem Her-kunftsland sowie mit Menschen aus weiteren Ländern jeweils Indexe gebildet und soziodemographische Unterschiede beschrieben (Abschnitt6.8.1). Auf dieser Grundlage lässt sich eine Clusteranalyse durchführen, wodurch vier Interaktions-typen zu unterschiedlichen Herkunftsgruppen sichtbar gemacht werden können (Abschnitt6.8.2). Abschließend werden Verbindungen und Reisen ins Herkunfts-land sowie dort stattfindende Projekte näher untersucht und soziodemographische Unterschiede über eine Indexbildung näher beleuchtet (Abschnitt6.8.3).

Mit Fragen der Diskriminierung im Zuge der wahrgenommenen Vor- und Nachteile aufgrund von nationaler/ethnischer Herkunft, Geschlecht, Alter und Religion setzt sich der neunte Teil auseinander (Abschnitt6.9). Im ersten Schritt wird dabei quantitativ betrachtet, wie häufig die befragten Professoren auf Vor-und Nachteile der genannten Merkmale hinweisen Vor-und welche soziodemogra-phischen Unterschiede sich zeigen (Abschnitt 6.9.1). Im Anschluss werden die Erfahrungsbeispiele zu den erlebten Vorteilen (Abschnitt 6.9.2) und Nach-teilen (Abschnitt 6.9.3) qualitativ inhaltsanalytisch ausgewertet. Dabei lassen sich typische Antwortmuster anhand exemplarischer Zitate veranschaulichen.

Abschließend wird über eine quantitative Analyse geprüft, inwieweit Profes-soren mit Migrationshintergrund der Meinung sind, dass ihr internationaler Hintergrund die wissenschaftliche Karriere positiv beeinflusst oder eher ein Kar-rierehindernis dargestellt habe und welche Unterschiede sich hier insbesondere je nach Herkunftsregion zeigen (vgl. Abschnitt 6.9.4). Im zehnten und letzten Unterkapitel steht das Selbstverständnis der Professoren im Mittelpunkt (vgl.

Abschnitt 6.10). Dabei werden mithilfe einer qualitativen Inhaltsanalyse sowohl grundlegende Begründungsmuster für ein internationales Selbstverständnis (vgl.

Abschnitt 6.10.1) als auch Argumentationsmuster, die gegen ein internationales Selbstverständnis sprechen (vgl. Abschnitt6.10.2), untersucht.

Im abschließenden siebten Kapitel werden die Forschungserkenntnisse disku-tiert und Schlussfolgerungen für drei Felder herausgestellt. Erstens soll heraus-gestellt werden, welchen Beitrag die vorliegende Arbeit für die Hochschulfor-schung liefert (Abschnitt 7.1). Zweitens geht es darum, den Beitrag der Arbeit für die theoretische Fundierung der Hochschulforschung deutlich zu machen (Abschnitt7.2). Unter Bezugnahme auf den begrifflichen und theoretischen Rah-men der Arbeit werden zentrale Erkenntnisse und Schlussfolgerungen für die zukünftige Forschung herausgearbeitet. Dabei wird auch die Frage diskutiert, wie der theoretische Ansatz der transnationalen Migrationsforschung in der Hoch-schulforschung aufgegriffen werden kann. Drittens lässt sich aufzeigen, welchen Beitrag die Arbeit für Hochschulentwicklung und Hochschulgovernance leistet (Abschnitt7.3). Im letzten Abschnitt wird, ausgehend vom Titel der Arbeit „Pro-fessoren mit Migrationshintergrund Benachteiligte Minderheit oder Protagonisten internationaler Exzellenz?“, ein kurzes Resümee gezogen (Abschnitt7.4).

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