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6. DAS DEUTSCHE HYGIENE-MUSEUM NACH DEM ENTWURF VON WILHELM KREIS - DER INNENBAU WILHELM KREIS - DER INNENBAU

6.2. Die Kopfbauten

Der nördliche (rechte) Kopfbau enthielt im Erdgeschoss im Uhrzeigersinn beginnend in der Flucht der Portikus des Hauptbaus eine Buchbinderei, Garderobe, Telefonzentrale, Betriebsbüros, Fotolabore, zwei Zeichensäle (Abb. VI/16,17) und eine Sanitäranlage. Die in den vorderen Innenhof eingestellte niedrigere Bebauung mit drei Scheddächern beherbergte ein Fotoatelier (Abb. VI/18) mit einem Archiv von etwa 80.000 Platten.7 Der äußere Seitentrakt dieses nördlichen Kopfbaus war, anders als beim südlichen Kopfbau, nach hinten durchlaufend gestaltet. An einen langen Flur schlossen sich im hinteren Teil nach der bereits erwähnten Sanitäranlage ein länglicher Raum für die Moulagenmalerei (Abb. VI/19), ein Raum für die Wachsgießerei, ein Gips-Bildhauer-Atelier (Abb. VI/20) sowie vermutlich noch ein Laboratorium (Abb. VI/21) an. Bei dem von diesen Räumlichkeiten und der Buchbinderei umgebenen hinteren Innenhof handelte es sich um einen Wirtschaftshof, der analog zu dem Wohnhof des südlichen Kopfbaus durch eine rückwärtige Durchfahrt erreicht werden konnte.

Die an die beiden hinteren Innenhöfe der Kopfbauten angrenzenden Räume des Hauptbaus enthielten im Untergeschoss Pack- und Lagerräume.

Das erste Obergeschoss des nördlichen (rechten) Kopfbaus war hauptsächlich den Büros der Museumsverwaltung vorbehalten. Neben einer Wirtschaftsstelle ist das als Eckzimmer zum Ehrenhof hin liegende Direktorenzimmer sowie das sich im Uhrzeigersinn anschließende Sitzungszimmer erwähnenswert. Im äußeren, ebenfalls rückwärtig in voller Länge durch einen Flur erschlossenen Seitenflügel des nördlichen Kopfbaus reihten sich das Büro eines Verlages, des Ausstellungsamtes (Abb. VI/22), der Aktiengesellschaft für hygienischen Lehrbedarf, der Kasse und Buchhaltung, des Archivs der Aktiengesellschaft sowie ein Schreibmaschinenzimmer und ein Raum für die Musterschau aneinander. Der rückwärtige, den Wirtschaftshof abschließende Flügel enthielt im ersten Obergeschoss noch eine Garderobe, ein kleines Treppenhaus und einen Aufgang zum Dachgarten. Die Dachgartenfläche der beiden Kopfbauten umfasste rund 2400 qm. In dem zum Wirtschaftshof gelegenen Raum des Hauptbaus war eine Kantine für das Personal untergebracht, welche über eine Treppe von der Vorhalle aus erreichbar war.

Von der Einrichtung der einzelnen Räumlichkeiten der Kopfbauten ist wenig bekannt. Die Räume, zu denen es vergleichsweise viele Hinweise gibt, sollen im Folgenden einzeln behandelt

7 Angabe siehe: Walther Schulze: Das Deutsche Hygiene-Museum. Ein Überblick über seine Entwicklung und Organis ation von Dr. rer. pol. Walther Schulze, Dresden. In: Georg Seiring, Martin Richard Möbius, Walther Schulze: Das Deutsche Hygiene-Museum in Dresden. Architektur Prof. Dr. Wilhelm Kreis. (Neue Werkkunst).

Berlin/Leipzig/Wien 1930, S. 15-22, hier S. 21.

werden. In einem der Verwaltungsbüros im nördlichen Kopfbau ist noch ein weiß lackierter Einbauschrank erhalten (Abb. VI/23). Um einen Eindruck von der Ausstattung der Räumlichkeiten der Kopfbauten zu erhalten, muss man sich mit spärlich gesäten zeitgenössischen Aussagen begnügen, die leider nicht selten sehr pathetisch und vollmundig klingen. Das folgende Zitat vermittelt zumindest etwas von der geschmacklichen Sorgfalt, mit der bis in die Innenraumgestaltung von Nebenräumen des Museums vorgegangen wurde.

„In den Vorbauten mit den Geschäftsräumen der Verwaltung rechts und der Hygiene-Akademie links vom Eingang hat man reichlich Gelegenheit, Schmuck zu sehen, wenn das Auge nur darauf eingestellt ist, daß es nicht alles, was es sieht, als selbstverständlich hinnimmt, sondern als Resultat einer bewußten Formung erfühlt.

Die lebendigen, farbigen Gliederungen der Flächen, die in feinen Stufen gegen einander abgesetzt sind, die neuartigen Lampen, diese Schränke und Verkleidungen mit Furnieren in großen, ornamentalen Maserungen, das Spiel von poliertem Holz, von Glas und Metall - all das sind Dinge fürs Auge. Über den kühlen Zweck hinaus hat Wilhelm Kreis jeden Gebrauchsgegenstand gesteigert. Man wird selbst in den Orientierungsnummern aus Duralumin an den mattblauen Türen etwas von der Liebe spüren, mit der auch das einfachste Ding geformt wurde.“8

6.2.1. Das Direktorenzimmer

Das Zimmer des Direktors war/ist im ersten Obergeschoss des nördlichen Kopfbaus untergebracht (Abb. VI/10). Es handelt sich um das zum Ehrenhof gelegene rechteckige Eckzimmer und hat folglich zwei durchfensterte Wände. Die lange Fensterwand liegt zum Ehrenhof, die kurze Fensterwand zum Großen Garten hin. Die entsprechende Entwurfszeichnung zum Direktorenzimmer (Abb. VI/24) zeigt die Fensterwand zum Ehrenhof und die Wand zum Vorzimmer. Der im Entwurf vorgesehene Möblierungsstil weist Ähnlichkeiten mit der für den Lingner-Gedächtnisraum vorliegenden Entwurfszeichnung auf (Abb. VI/153). Während, wie später zu zeigen ist, der Lingner-Gedächtnisraum anders ausgeführt wurde als auf dem entsprechenden Raumentwurf vorgesehen, gibt es beim Direktorenzimmer zumindest grundsätzliche Übereinstimmungen zwischen Entwurf und Ausführung. So scheint hier der Schreibtisch nach Plan ausgeführt und zumindest die Disposition von Sitzgruppe und Schrank im Zimmer eingehalten. Der Schrank an der Wand zum Vorzimmer sollte laut Entwurf aus fast quadratischen Teilen und aus geraden seitlichen Abschlüssen bestehen. Auch ist der niedrige Schrankteil zum Fenster hin auf dem Entwurf nicht durchgehend. Der Entwurf zeigt einen Tisch mit quadratischer, an den Kanten abgerundeter Tischplatte über einem quadratischen Pfeiler auf sockelartigem, schwerem, quadratischem Fuß. Die Sessel des Entwurf sind denjenigen des

8 Georg Paech: Der Museumsbau. In: Internationale Hygiene-Ausstellung Dresden Mai/Oktober 1930. Offizielle Ausstellungszeitung Nr. 1 (15. Februar 1930). Dresden 1930, S. 4/5, hier S. 4.

Entwurfs für den Lingner-Gedächtnisraum sehr ähnlich. Es handelt sich um Sessel mit relativ niedrigen, hinten leicht ausgestellten Beinen, tief ansetzender, nach oben breiter werdender Rückenlehne, einfach gekurvten Armlehnen und einer markanten Polstergestaltung von Sitz und Rückenlehne in Form eines hellen durchgehenden Mittelstreifens auf dunklem Grund. Für die Decke sieht der Entwurf eine glatte Oberfläche vor. Der Entwurf zeigt eine einfache, an einem dünnen Metallstab hängende Kugellampe, wie sie an mehreren Stellen im Haus zu finden war.

Des weiteren ist auf der Entwurfszeichnung ein Teppich zu erkennen, für den sich nicht feststellen lässt, ob es sich hierbei um einen Perserteppich oder um eine zeitgenössische Auftragsarbeit gehandelt hat. Der durch den Entwurf vermittelte Raumeindruck ist zugleich schlicht durch die auf das Nötigste beschränkte Möblierung und zugleich elegant durch die Wirkung der angedeuteten Edelholzfurniere an Möbeln und Wandverkleidungen.

Da der zum Ehrenhof gewandte Teil des nördlichen Kopfbaus im Krieg verschont blieb, können zur Beschreibung der tatsächlichen Ausführung des Direktorenzimmers von 1930 Aufnahmen von 1960 und 1996 herangezogen werden, die sich ergänzen. Die Brüstungen des Zimmers sind gänzlich holzverkleidet. In die Verkleidung eingelassen sind unter jedem der insgesamt fünf Fenster liegende, rechteckige Heizungsbekleidungen mit vertikalen Stäben. Das besonders helle Zimmer besitzt drei Türen, eine Verbindungstür am rechten Rand der Schmalwand zum Vorzimmerbüro (Abb. VI/25), eine Tür zum Flur am linken Rand der Längswand (Abb. VI/25,26) und eine Tür zum benachbarten Sitzungszimmer am rechten Rand der Längswand (Abb. VI/27). Die originalen Metalltürklinken mit rundstabähnlichem Türdrücker (Abb. VI/28) die noch an allen drei Türen vorhanden sind, könnten einem schlichten Klinkentyp des Bauhauses Dessau aus dieser Zeit entsprechen. Vorzimmer- und Flurtür sind durch einen über die Ecke geführten Schrank gerahmt und so überfangen, dass die Seitenteile des Schrankes die Türlaibungen bilden. Der L-förmige Schrank aus schmalen Türsegmenten, einer integrierten Glasvitrine und einem dynamisch abgerundeten Eckteil dominiert den Raum. Die übrige Ausstattung des Direktorenzimmers besteht aus einem massigen, langen Schreibtisch (Abb. VI/29, 30) mit abgerundeten Ecken, dessen eine Seite, analog zur Schrankwand, rundherum geschlossen gestaltet ist, während die andere Schmalseite offene Ablageflächen bietet, und einem massigen runden Tisch mit metallumrandeter Tischplatte.

Sämtliche ursprünglichen Einrichtungsgegenstände des Direktorenzimmers sind in kaukasischem Nussbaumholz ausgeführt, wobei man für die Türblätter ein Kropfmaserfurnier verwendet hat, welches durch eine besonders lebendige Struktur charakterisiert ist. Bei

Nussbaum handelt es sich um ein besonders altes und daher auch eines der teureren Edelhölzer.

Die großzügige Verwendung von Nussbaum in einer Einrichtung wie dem Deutschen Hygiene-Museum muss für das Jahr 1930 erstaunen. Ein Foto von 1960 (Abb. VI/31) zeigt neben dem wuchtigen Schreibtisch, der heute noch erhalten ist, zwei dazugehörige, elegante Armlehnenstühle mit hoher Rückenlehne und ‚gestauchten Armlehnenschlaufen’, die es offensichtlich heute nicht mehr gibt. Heute befinden sich im Direktorenzimmer gegenüber dem großen Schreibtisch drei einheitlich gestaltete Sessel mit grünem Polsterbezugsstoff (Abb.

VI/32). Ein Foto von 1960 (Abb. VI/38) zeigt, dass sich diese Sitzmöbel vormals im Zimmer des stellvertretenden Direktors befunden haben. Über einem kräftigen U-förmigen Rahmen auf viereckigen, hinten jeweils leicht ausgestellten Beinen, sitzt ein nach unten spitz zulaufendes, gepolstertes Rückenteil auf, welches durch die winklige, hölzerne Armlehne und vertikale Stäbe stabil mit dem Rahmen verbunden ist. Auf der Sitzfläche liegt ein gepolstertes Sitzkissen. Bei dem Material dieser Sessel handelt es sich wahrscheinlich um Buchenholz. Das deutet ebenfalls schon an, dass diese Sitzmöbel nicht für das ganz in Nussbaum ausgeführte Direktorenzimmer gedacht waren. Ein zeitgenössisches Foto (Abb. VI/33) zeigt ein Arbeitszimmer, das vermutlich in einem der Kopfbauten untergebracht war. Die Sitzmöbel dieses Arbeitszimmers weisen eine große Ähnlichkeit mit den oben erwähnten Sesseln (Abb. VI/32) auf. Vergleicht man die Sitzmöbel, drängt sich die Vermutung auf, dass man diese in den fünfziger Jahren einfach aufgepolstert und die Rückenlehnen verlängert hat. Unter dem Bezugsstoff der Rückenpolster der Sessel, die sich heute im Direktorenzimmer befinden, ist noch deutlich der U-förmige Abschlussrand der ursprünglichen Version zu erkennen.

Ein weiteres erwähnenswertes Möbelstück des Direktorenzimmers ist ein noch erhaltener dreibeiniger Rundhocker mit genieteter Ledersitzfläche (Abb. VI/30), der sicher zusammen mit dem Schrank und dem Schreibtisch entstanden ist. Der heute im Direktorenzimmer befindliche Linoleum-Fußbodenbelag ist nicht mehr ursprünglich. Dass es sich um eine im Zuge des Wiederaufbaus angefertigte farbliche und materielle Anlehnung an den Boden der Erstausstattung handeln könnte, wäre allerdings denkbar.

6.2.2. Das Sitzungszimmer

Auch vom Sitzungszimmer, welches sich neben dem Direktorenzimmer im frontalen Flügel zum Großen Garten des nördlichen (rechten) Kopfbaus befand und heute noch befindet, gibt es eine

Entwurfszeichnung (Abb. VI/34), die eine zweifarbige, schachbrettartige Wandbehandlung mit großflächigen, rechteckigen Platten vorsieht. Es könnte sich hierbei sowohl um Holz als auch um Kunstleder handeln. Der Entwurf zeigt an der Längswand zwei filigrane, durchsichtige Hängeregale, an der Decke eine hängende Kugellampe, einen langen Konferenztisch in

„gekappter“ U-Form, umstellt von einheitlich gestalteten Armstühlen, sowie einen kleinen Tisch vor dem mittleren Fenster mit drei weiteren Stühlen. Bei den Stühlen auf dem Raumentwurf handelt es sich um stabile, einfache, geometrische Konstruktionen. Die winkligen Armlehnen sind vorne abgerundet und haben an der Verbindungsstelle mit den durchgehenden Rückpfosten kleine kreisförmige Scheiben als stilisierte Voluten. Zwischen die Rückpfosten sind im oberen Teil waagerechte, schmale Rückenlehnen eingespannt. Es gibt auf der Entwurfszeichnung nur einen Stuhl mit höherer, durchgehender Rückenlehne für den Vorsitz9. Auffällig ist die zweifarbige Gestaltung zumindest der Bezüge der Rückenteile, bestehend aus einem weißen Mittelstreifen auf dunklem Untergrund, ähnlich wie in dem Raumentwurf für das Direktorenzimmer. Die Stühle sind vermutlich, zumindest was die Konstruktion betrifft, nach dem Entwurf ausgeführt worden. Im Zimmer des stellvertretenden Direktors befinden sich heute noch drei dieser in Nussbaum ausgeführten Stühle, allerdings mit einem anderen, mattgrünen Bezugsstoff (Abb. VI/36).

Da es von der ursprünglichen Ausführung dieses Raums keine Abbildungen gibt, lassen sich anhand der wenigen, heute noch in situ vorhandenen Einrichtungsfragmente und der Entwurfszeichnung nur Vermutungen anstellen. Es ist anzunehmen, dass in der Wiederaufbauzeit in diesem Raum keine wesentlichen Veränderungen vorgenommen worden sind, da das vor der Zerstörung verschonte Sitzungszimmer gleich nach dem Krieg unter Denkmalschutz gestellt wurde. Dies wurde vermutlich noch durch Georg Seiring veranlasst, der bis 1947 in Dresden war. Von ähnlichen Ausmaßen wie das Direktorenzimmer hat das Sitzungszimmer eine durchfensterte Längsseite mit drei Fenstern. Es gibt insgesamt drei Türen, eine kunstlederbezogene Verbindungstür zum Direktorenzimmer am linken Rand der Schmalwand und zwei Türen zum Flur an den Außenrändern der Längswand. Die beiden Türen zum Flur sind in gestürztem Nussbaum-Messerfurnier ausgeführt und haben wie die Türen des Direktorenzimmers die bereits beschriebenen schlichten Metalltürdrücker. Die weiße Decke ist durch in sich profilierte filigrane Stäbe in rechteckige Felder aufgeteilt. Bei dem Fußboden, der sich heute im Sitzungszimmer befindet, handelt es sich um im Fischgrätenverband verlegtes

9 Heute befindet sich noch ein Armlehnenstuhl im Besitz des Deutschen Hygiene-Museums, bei dem es sich wahrscheinlich um den Sitz des Vorsitzenden aus dem Sitzungszimmer handelt (Abb. VI/35). Der Bezugsstoff ist

Eichenparkett, das wahrscheinlich auch noch aus der Zeit der Ersteinrichtung stammt. Der Raum besitzt eine noch erhaltene, umlaufende, hüfthohe Holzverkleidung, die unter den Fenstern zu Heizungszwecken von rechteckigen, gerahmten Feldern mit horizontalen Holzlamellen unterbrochen wird. Ein großer, länglicher, in Nussbaum ausgeführter Sitzungstisch mit runden Schmalseiten, schwerem Unterbau und Linoleumbelag auf der Tischplatte stand ursprünglich und steht auch heute noch in der Mitte des Raums. Von den heute noch im Zimmer des stellvertretenden Direktors befindlichen, erhaltenen Resten der ursprünglichen Sitzungszimmerbestuhlung war bereits oben die Rede.

In der Gestaltung weist das für das Deutsche Hygiene-Museum konzipierte Sitzungszimmer einige Ähnlichkeit mit dem etwa im selben Zeitraum entstandenen Sitzungszimmer für die Kommunalbank Bochum (Abb. VI/37) auf, die Wilhelm Kreis in den Jahren 1925-29 baute. Die Entsprechungen reichen vom Zuschnitt des Raumes über die Wandbehandlung, die hier allerdings inklusive der Decke komplett mit Holzkassetten ausgetäfelt war, bis hin zur Möblierung mit einem wuchtigen, an den Schmalseiten dynamisch gerundeten Tisch und einer Bestuhlung mit dunklem Bezug mit weißen Längsstreifen, der im Fall des Bankhauses allerdings in Leder ausgeführt war. Der auffällige Beleuchtungskörper scheint, wie später zu zeigen ist, auch Anregung für die Lampen im Entwurf der Museumsgaststätte des Deutschen Hygiene-Museums gegeben zu haben.

6.2.3. Das Zimmer des stellvertretenden Direktors

In der Flucht des Sitzungszimmers liegt am anderen Ende des Ganges des nördlichen (rechten) Kopfbaus das Zimmer des stellvertretenden Direktors. Von der ursprünglichen Ausstattung dieses Raums ist nahezu nichts bekannt, da es weder eine Entwurfszeichnung noch zeitgenössische Fotos gibt. Anhand von Grundriss und einer Aufnahme von 1960 (Abb. VI/38) lassen sich über den Zustand von 1930 nur wenige Fakten zusammentragen. In dem quadratischen Eckzimmer mit zwei durchfensterten Wänden (an jeder Außenwand des Zimmers gab es zwei Fenster) ist heute noch eine hüfthohe, umlaufende Holzverkleidung erhalten, welche unterhalb der Fenster mit horizontalen Öffnungsschlitzen wie im Sitzungszimmer behandelt ist.

Das Foto von 1960 (Abb. VI/38) zeigt die drei oben beschriebenen Sessel, die sich heute im Direktorenzimmer befinden. Neben den ebenfalls oben erwähnten drei Stühlen aus dem

nicht mehr original und die Sitzfläche fehlt.

ursprünglichen Sitzungszimmer (Abb. VI/35,36) befindet sich heute im Zimmer des stellvertretenden Direktors noch ein zeitgenössischer, eleganter Fauteuil-Sessel (Abb. VI/39), wobei nicht klar ist, ob er für diesen Raum beziehungsweise für welchen anderen Raum des Museums er vorgesehen war. Von der Erstausstattung dieses Raumes ist kaum etwas erhalten.10