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3.2 Gesundheitsschutzfaktoren, Persönlichkeit und Emotionen

3.2.2 Kontrollüberzeugungen

aber nicht immer so präzise und überzeugend formuliert und erforscht worden ist“ (ebd.). Ei-nes dieser ähnlichen Konstrukte war die Theorie der gelernten Hilflosigkeit.68 Dazu meint Schwarzer, dass „die revidierte Hilflosigkeitstheorie daher in mancher Hinsicht als eine An-wendung der Selbstwirksamkeitstheorie angesehen werden (kann), oder die Selbstwirksam-keitstheorie als eine Verallgemeinerung der HilflosigSelbstwirksam-keitstheorie“ (ebd., S. 30). Obwohl nun mit diesen beiden Konstrukten bereits außerordentlich bewährte Theorien vorliegen, soll im Fol-genden noch weiter „über den Tellerrand“ gesehen werden, um zu erkunden, wie andere Kon-zepte zur Diskussion um die Salutogenese beitragen.

abgrenzen, die auf bestimmte Lebensbereiche bezogen sind und sich von den generalisierten Kontrollüberzeugungen mehr oder minder deutlich unterscheiden können. Dabei hat sich im Laufe der Zeit eine Entwicklung vom bereichsübergreifenden, generalisierten Kontrollkonzept, wie Rotter es vorgeschlagen hatte, zu spezifischen, bereichsbezogenen Konzepten vollzogen.

In der zuletzt genannten Entwicklungslinie steht beispielsweise die Arbeit von Wallston u.a., die ein Instrument zur Messung gesundheitsbezogener Kontrollüberzeugungen entwickelt ha-ben (vgl. Wallston u.a., 1976 u. 1987).

Verschiedene Forschungsarbeiten haben sich einer Untersuchung des Zusammenhangs von Kontrollüberzeugungen und Gesundheitsverhalten gewidmet. Der dahingehende Forschungs-stand lässt sich am ehesten so zusammenfassen, dass zwar in einer Reihe von Studien Zusam-menhänge zwischen internalen Kontrollorientierungen und präventivem Gesundheitsverhalten in konkreten Bereichen (Rauchen, Gewichtskontrolle, Empfängnisverhütung) nachgewiesen werden konnten, dass aber die Ergebnisse insgesamt uneinheitlich sind. Auf der anderen Seite findet sich ebenso eine Vielzahl von Studien, in denen keine Bezüge aufgefunden werden konn-ten (vgl. zusammenfassend Lohaus). Vor diesem Hintergrund hat sich die anfängliche optimis-tische Einschätzung in Bezug auf die Adäquatheit und Effektivität der Konzepte im Bereich Gesundheitsverhalten erheblich relativiert (vgl. Bengel u.a., S. 54).

Eine mögliche Ursache für die widersprüchlichen Befunde wird unter anderem in der Formulie-rung der Einzelskalen des häufig benutzten Fragebogens von Wallston und Kollegen gesehen.

Um Zusammenhänge zwischen gesundheitlichen Kontrollüberzeugungen und Gesundheitsver-halten bzw. gesundheitlichem RisikoverGesundheitsver-halten zu untersuchen, sollte beides – sowohl das Ver-halten als auch die Kontrollüberzeugungen – möglichst bereichsspezifisch erfasst werden (vgl.

Barth u. Härter, 1996, S. 253) und sich so eng wie möglich an dem angezielten Gesundheits-bzw. Krankeitssektor orientieren (vgl. Lohaus, S. 84). Darüber hinaus erscheint neben anderen Umorientierungen theoretischer und methodischer Art insbesondere auch die Berücksichtigung von Kontrollüberzeugungsmustern notwendig (vgl. Lohaus, S. 83 f.). In nahezu allen bisheri-gen Arbeiten wurden die drei Kontrollüberzeugungsdimensionen unabhängig voneinander ana-lysiert. Neben reinen Internalitäts- und Externalitätsmustern lassen sich aber auch Kombinati-onen von hohen Internalitäts- und sozialen Externalitäts- bei gleichzeitig niedrigen Fatalismus-werten auffinden. Da diese Kombination sowohl die hohe Eigenverantwortung beispielsweise eines Patienten impliziert als auch die Bereitschaft, den Anweisungen und Ratschlägen anderer zu folgen, wird eine solche Kombination für die Möglichkeit der Gesundheits- bzw. Krank-heitsbeeinflussung als besonders günstig angesehen (vgl. Lohaus, S. 84).

Die dritte Generation: Das Shapiro-Control-Inventory

Seit einiger Zeit liegt nun von Shapiro und Kollegen die dritte Generation eines Instrumentari-ums zum Erfassen von Kontrollüberzeugungen vor. Dieses Shapiro-Control-Inventory (SCI) wurde in zwanzigjähriger Forschungsarbeit aufgrund intensiver Auseinandersetzung mit den bereits vorhandenen Kontrollüberzeugungskonzepten entwickelt (vgl. Shapiro u. Astin, S. 38 ff.). Das SCI geht in verschiedener Hinsicht weit über die von Rotter und Wallston vorgeschla-genen Skalen hinaus. Es erfasst sowohl unspezifische, bereichsübergreifende als auch bereichs-spezifische Kontrollüberzeugungen. Diese wiederum werden nicht nur wie bei Wallston für den Bereich Gesundheit erhoben, sondern auch für die Bereiche Arbeit und Karriere, Selbst-wert und Zeitmanagement, soziale Beziehungen, Abhängigkeiten, Umgang mit Stress sowie mit belastenden Gedanken und Emotionen (vgl. ebd., S. 41). Darüber hinaus kann mit dem SCI

auch die Variable Motivation – ob jemand überhaupt Kontrolle wünscht oder anstrebt – er-fasst werden. Eine diesbezügliche Skala des SCI berücksichtigt sowohl Selbstkontrollbestre-bungen als auch KontrollbestreSelbstkontrollbestre-bungen in Bezug auf die Umwelt.

Eine wichtige Weiterentwicklung betrifft schließlich das Verständnis von Kontrolle überhaupt.

Shapiro und Astin nehmen an, dass das Kontrollkonzept, das der westlichen psychologischen Forschung zugrunde liegt, in hohem Maße kulturgebunden ist und eben darin auch seine Gren-zen findet. Die Forschung hebe vor allem auf aktive Kontrollbestrebungen und instrumentelles Handeln einerseits und passive Resignation und Hilflosigkeit andererseits ab. So finde sich im Wesentlichen nur die Unterscheidung zwischen Individuen, die ihre Umwelt aktiv beeinflus-sen, und denjenigen, die – ängstlich, passiv und hilflos – zuwenig Kontrolle ausüben. Solche impliziten Bewertungen durchziehen nach Ansicht von Shapiro und Kollegen einen Großteil der Literatur. Gegenüberstellungen wie mastery versus coping, primär versus sekundär, in-strumental und problemorientiert versus palliativ transportieren ihrer Ansicht nach kulturge-bundene Urteile und verstellen den Blick auf alternative Möglichkeiten des Umgangs mit Kon-trolle, die für andere Kulturen selbstverständlich sind (vgl. Shapiro u.a., 1993 a, S. 36; vgl. a.

Shapiro u. Astin, S. 42). Es gibt Gegebenheiten, wo aktive, persönliche Kontrolle unangemes-sen und unangebracht ist. In solchen Situationen, die wir nicht aktiv beeinflusunangemes-sen können, ist ein Gefühl von Kontrolle (sense of control) eher dadurch zu gewinnen, dass wir die Dinge ak-zeptieren, die wir nicht ändern können, und jegliche Kontrollbemühungen loslassen.

Ausgehend von diesen Überlegungen haben Shapiro und Astin ein Vier-Quadranten-Modell entwickelt, das es ermöglicht, weitere Facetten von Kontrollüberzeugungen zu erfassen (vgl.

dies., S. 23, S. 42 f. u. S. 301):

Selbstsicherheit im Verfolgen eigener Anliegen

Gelassenes Akzeptieren des Unabänderlichen

Aggressive , über-zogene (dominante) Selbstdurchsetzung

Nachgiebigkeit und Passivität beim Verfolgen eigener Anliegen

Abb. 7: Das Vier-Quadranten-Modell der Kontolle (Shapiro u. Astin, S. 23)

Im ersten Quadranten ist die Rede von aktiver Kontrolle und positiver Selbstsicherheit bzw.

Selbstbewusstheit. Damit ist die Fähigkeit gemeint, sich selbst oder die Umwelt in positiver Weise verändern und beeinflussen bzw. Ziele und Aufgaben aktiv in Angriff nehmen und errei-chen zu können (vgl. ebd., S. 42). Der Akzent liegt auf dem Tun, auf Aktivität und Bewegung (vgl. ebd., S. 301).

Im zweiten Quadranten sprechen Shapiro und Astin von positivem Akzeptieren, von Nach-giebigkeit und Sich-Fügen. Sie verweisen in diesem Zusammenhang auch auf die positiven Aspekte von Sanftmut und Umgänglichkeit und sprechen von einem Gefühl der gelassenen Ruhe und des Seins (vgl. ebd., S. 301). Zu den Qualitäten dieses Quadranten gehört es auch, zu wissen, wann die beste Art einer Situationskontrolle darin besteht, jede Form aktiver Kontrolle loszulassen. Dies wird mit den Begriffen Vertrauen, Akzeptieren und Geduld beschrieben (vgl.

ebd., S. 42).

Im dritten Quadranten werden negative, überzogene und zu aktive Formen der Kontrolle und der Selbstdurchsetzung erfasst. Diese Qualität wird mit solchen Begriffen wie Überkontrolle, Manipulation und Dogmatismus beschrieben (vgl. ebd., S. 43). An anderer Stelle sprechen die Autoren auch von aggressiver Selbstdurchsetzung, von einer gewissen Rüdigkeit (Mitleidslo-sigkeit), von hoher Erregbarkeit, mangelnder Sensibilität, Selbstsucht und von einer Machiavel-lischen Qualität (vgl. ebd., S. 301).

Im vierten Quadranten schließlich wird ein zu geringes Maß von Aktivität und Kontrolle fokussiert. Im Deutschen würde man vielleicht von Überanpassung und möglicherweise Un-terwürfigkeit sprechen. Shapiro und Astin sprechen von Unentschiedenheit, Furchtsamkeit und Manipulierbarkeit (vgl. ebd., S. 43) sowie von Überpassivität, Gleichgültigkeit, Hilflosig-keit und HoffnungslosigHilflosig-keit (vgl. ebd., S. 301).

Nach Überzeugung von Shapiro und Kollegen ist das Shapiro-Control-Inventory (SCI), wel-ches auf dem Vier-Quadrantenmodell aufbaut, in mehrfacher Hinsicht hilfreich. Zum einen ermöglicht das Instrumentarium eine Differenzierung zwischen den Kontrollmustern unter-schiedlicher klinischer Patientenpopulationen. So konnten sie verschiedentlich zeigen, dass es mit Hilfe des SCI möglich ist, Gruppen von Patienten mit verschiedenen psychischen Störun-gen nicht nur von einer gesunden Normalpopulation, sondern auch untereinander zu unter-scheiden. Alle neun Skalen des SCI waren geeignet, signifikant zwischen verschiedenen Grup-pen (normal Gesunden und Patienten mit Borderline-Störung, mit Major Depression, mit Pa-nikattacken und mit allgemeiner Angststörung) zu unterscheiden. Demgegenüber konnte mit den von Wallston und Wallston entwickelten Skalen keine Unterscheidung und mit dem von Rotter entwickelten Instrument nur eine Unterscheidung zwischen der Normalpopulation und zwei der klinischen Populationen vorgenommen werden (vgl. Shapiro u.a., 1993 a u. b; dies., 1994; Shapiro u. Astin, S. 46 ff.).

Shapiro und Kollegen hoffen nun, dass die Differenzierung zwischen Patienten mit unter-schiedlicher klinischer Diagnose mit Hilfe des SCI so weit voranschreitet, dass es in Zukunft möglich wird, therapeutisches Vorgehen optimal auf die Verortung des Patienten im Vier-Quadranten-Modell abzustimmen. So nehmen sie beispielsweise an, dass ein Patient, der in Quadrant 3 einzuordnen ist (Übermaß an Kontrolle und Selbstdurchsetzung), eher von Inter-ventionen profitieren wird, die es ihm ermöglichen, zu entspannen, Dinge zu akzeptieren und Hilfe von anderen anzunehmen. Für einen Quadrant-4-Patienten dagegen, der unter Hilflosig-keit und ManipulierbarHilflosig-keit leidet, wird eher ein Selbstbehauptungs- und SelbstwirksamHilflosig-keits- Selbstwirksamkeits-training hilfreich sein (vgl. Shapiro u. Astin, S. 102 ff.).

Darüber hinaus soll das von Shapiro und Kollegen entwickelte Instrumentarium nicht nur bei der Therapieplanung, sondern auch zur Evaluation von Therapieprozessen eingesetzt werden können (vgl. Shapiro u. a., 1993 a, S. 44; Shapiro u. Astin, S. 53 f.).

Auf dem Weg zu einem umfassenderen Verständnis von Kontrolle

Die Frage stellt sich nun, was denn unter optimaler Kontrolle zu verstehen ist. Gleichgültig, ob man die Frage aus kognitiv-lerntheoretischer, humanistischer oder psychoanalytischer Per-spektive stellt, ist ein gewisses Maß an Kontrolle offensichtlich von zentraler Bedeutung für das psychische Wohlbefinden und für die körperliche Gesundheit (vgl. Shapiro u. Astin, S. 62). Die Befunde von Shapiro und Kollegen bestätigen dies: Sie führen sowohl eine Reihe von Studien an, die belegen, dass ein Zuwenig an Kontrolle sich negativ auf die Stimmung, auf die Physiologie und auf das Gesundheitsverhalten auswirkt, als auch solche, die die gesund-heitsschädlichen Wirkungen aufzeigen, die von einem Zuviel an Kontrolle ausgehen. Schließlich werden auch verschiedene Forschungsergebnisse vorgestellt, die zeigen, dass die Erfahrung von persönlicher Kontrolle negativ mit Ängsten und Depression korreliert und sich in günstiger Weise auf die psychische und physische Gesundheit auswirkt (vgl. Shapiro u. Astin, Kap. 6).

Ein positives, gesundheitsförderliches Kontrollprofil wird von Shapiro und Astin als eine Ba-lance zwischen der Selbstdurchsetzung und Verfolgung eigener Interessen einerseits und der Berücksichtigung von Anliegen anderer Menschen andererseits sowie der Akzeptanz von Un-abänderlichem gesehen. Die einzelnen Komponenten optimaler Kontrolle beschreiben sie in einem Überblick folgendermaßen: Jemand ist in der Lage, situationsabhängig und bewusst den geeigneten Level und das angemessene Objekt seines Kontrollbedürfnisses (Selbst oder Umge-bung) auszuwählen; er ist fähig, die Quadranten 1 und 2 in kontextabhängiger Weise und flexi-bel auszubalancieren; er gewinnt Kontrollüberzeugungen sowohl aufgrund seiner eigenen Be-mühungen als auch durch die Beziehung zu anderen und ohne sich übermäßig auf das eine oder andere zu verlassen. Schließlich zeichnet sich jemand mit optimaler Kontrolle dadurch aus, dass er sich nicht auf realitätsverzerrende Illusionen und Abwehrmechanismen einlässt und sich an Werten orientiert, die es ihm ermöglichen auszuwählen, wofür sich in der inneren und der äußeren Welt ein Erwerb von Kontrolle lohnt (vgl. Shapiro u. Astin, S. 75).

Ein besonderes Anliegen von Shapiro und Astin ist es, auch solche Möglichkeiten von Kon-trolle herauszustellen, die unser Verständnis von Normalität zunächst übersteigen. Die westli-che Psychologie hat sich in erster Linie um das Verständnis suboptimaler, pathologiswestli-cher Zu-stände bemüht und war daher überwiegend mit pathologischen Entwicklungen befasst. Ein umfassendes Verständnis von psychologischer Gesundheit kann aber nach Meinung von Sha-piro und Astin niemals alleine aus der Beschäftigung mit Pathologie hervorgehen. In diesem Zusammenhang führen sie Forschungsergebnisse über Menschen aus östlichen Kulturen an, die zeigen, dass Menschen weit mehr Kontrollmöglichkeiten zur Verfügung stehen als nur die in-strumentellen, auf eine Veränderung der Umwelt gerichteten. Ebenso legen sie Befunde vor, die eindrucksvoll dokumentieren, dass eine Beeinflussung von Körperfunktionen auch mit Hilfe von Biofeedback oder Vorstellungsübungen möglich ist (vgl. Shapiro u. Astin, S. 106 f.).

Schließlich zitieren sie aus spirituellen Traditionen, die den Menschen auf die Macht verwei-sen, seine Gedanken und Wünsche zu kontrollieren (vgl. ebd., S. 76 ff.). So wird der indische Weise Yogananda angeführt, der gesagt haben soll, dass Vorstellungskraft die Türe darstellt, durch welche sowohl Krankheit als auch Gesundheit eintreten (vgl. ebd., S. 108).

Fasst man abschließend all die vielseitigen Überlegungen zusammen, die Shapiro und Astin zum Konzept der Kontrolle eingebracht haben, dann stellt sich diese „integrierte Annäherung an Psychotherapie, Gesundheit und Heilung“ – so der Untertitel des Buches – als eine Fund-grube an Anregungen dar, die die Diskussion um das Konzept der Kontrollüberzeugungen sehr

befruchtet. Die Autoren bieten sowohl Ansätze zum assessment von Kontrollüberzeugungen in verschiedenen Inhaltsbereichen als auch Anregungen zur Förderung eines positiven, zwi-schen Selbstdurchsetzung und Nachgiebigkeit wohlbalancierten Maßes an Kontrollüberzeu-gung bzw. Kontrollverhalten. Ein großer Vorteil des von ihnen entwickelten Vier-Quadranten-Modells besteht darüber hinaus darin, dass es erlaubt, zwischen verschiedenen Formen opti-maler und suboptiopti-maler Kontrolle zu differenzieren und so Bezüge zu solchen Persönlich-keitsdispositionen wie dem Typ-A-Verhaltensmuster oder der erlernten Hilflosigkeit herstel-len zu können.

Parallelen zum Selbstwirksamkeitskonzept werden vor allem dort deutlich, wo es um die Er-fassung und Förderung von Kompetenzerwartungen in ganz spezifischen Verhaltens- und Leistungsbereichen geht. Zugleich gehen die Autoren aber über das Selbstwirksamkeitskonzept weit hinaus, wenn sowohl die sozioökonomischen Bedingungen von Kontrolle (vgl. ebd., S. 91) als auch die existentiellen Begrenzungen, denen menschliches Kontrollbemühen unter-liegt, berücksichtigt werden. Die Tatsache, dass wir ungeachtet all der menschlichen Bestre-bungen, das Leben zu kontrollieren, doch alle sterben müssen, macht nach Ansicht der Autoren deutlich, wie wichtig es für den Menschen ist, eine Balance zu finden zwischen Aktivität und die Umwelt beeinflussendem Handeln einerseits und dem Akzeptieren von Unabänderlichem und Selbstkontrolle andererseits. So schreiben sie im Vorwort, dass es für den Menschen, der nun zu Beginn des dritten Jahrtausends bereits ein beträchtliches Maß an Kontrolle über die äußere Welt erlangt habe, nun ganz zentral darum gehe, auch die innere Welt zu kontrollieren.