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3.   Empirische Ergebnisse

3.1.1 Interkurrente Erkrankungen in Mutter- Kind-

3.1.1.4 Interkurrente Erkrankungen bei Kindern

Im Rahmen der statistischen Auswertungen entstanden drei Datenfiles, die sich mit den Kindern beschäftigen. In den ersten File wurden alle die Mütter begleitenden Kinder aufgenommen, um die epidemiologischen Häufigkeiten der interkurrenten Erkrankungen aller Kinder zu untersuchen. Der zweite Datenfile erfasste nur jeweils ein Kind pro Mutter. Dabei wurde - bei mehreren Kindern der gleichen Mutter - das Kind mit dem höchsten SPI-Schweregrad ausgewählt und in die Untersuchungen einbezogen. Mit dem zweiten Datenfile wurden die Zusammenhänge von mütterlichen und kindlichen Erkrankungen analysiert. Der dritte Datenfile umfasst alle für die Kinder erstellten ICD 10-Diagnosen und Schwerpunktindikationen.

Für die meisten Analysen wurden die Kinder in 3 Altersgruppen eingeteilt, die erste Gruppe umfasste Kinder bis 3 Jahre, die zweite Kinder von 3 bis 6 Jahren und die dritte Kinder ab 7 Jahren.

Um die Häufigkeit der interkurrenten Erkrankungen der Kinder darzustellen, wurde auf den Datenfile der ersten Gruppe (also alle Begleitkinder) zurückgegriffen. Bei den die Mütter begleitenden Kindern sind interkurrente Erkrankungen noch häufiger als bei den Müttern zu finden (s.Tab.12). Eine und mehr interkurrente Erkrankungen hatten 42,7% der Kinder. Interkurrente Erkrankungen treten bei Kinder auch häufiger mehrfach in der Zeit der Maßnahme auf als bei den Müttern. 10,6% der Kinder hatten mindestens zwei interkurrente Erkrankungen. interkurrenten Erkrankungen betroffen (63.7%). Somit wird die theoretische Ausgangsannahme bestätigt. Mit zunehmendem Alter und entsprechenden Umweltkontakten wächst die Immunität gegen Infektionserkrankungen, dies könnte der Hauptgrund für die mit dem Alter der Kinder abnehmenden interkurrenten Erkrankungen sein.

Tab. 13 zeigt, auf der Grundlage des Datenfiles 3, die Art der interkurrenten Erkrankungen der Kinder und deren Häufigkeit nach ICD 10. Die ersten beiden

entscheidenden Rangplätze zeigen bei Kindern und Müttern übereinstimmend Infektionskrankheiten. Die Atemwegs- und infektiösen Erkrankungen sind allerdings bei den Kindern noch ausgeprägter dominant. Die Ansteckungsgefahr für die Mütter scheint von den Kindern auszugehen. Aufteilung und Häufigkeit der interkurrenten Erkrankungen bei den Kindern zeigen in der weiteren Rangfolge einige Unterschiede zu denen der Mütter. So sind bei den Müttern Muskel- und Skeletterkrankungen an dritter Stelle zu finden, die bei den Kindern hingegen eine untergeordnete Rolle spielen.

Tab. 13: Zusammenfassung der interkurrenten Erkrankungen der Kinder in Gruppen nach ICD-10

Erkrankungen nach ICD-10 Häufigkeiten Prozent

J Krankheiten Atmungsorgane 2729 59,6

A infektiöse u. parasitäre Krankheiten 575 12,65 H Krankh. der Augen o. der Nase 352 7,7 K Krankh. des Verdauungssystems 230 5,0 B bestimmte Infektiöse/parasitäre Krankh 167 3,6 L Krankh. der Haut u. Unterhaut 131 2,9

S Verletzungen. 114 2,5

R Symptome u. abnorme klin./Laborbefunde 101 2,2 N Krankh. des Urogenitalsystems 48 1,0

T Vergiftungen 33 0,7

M Krankh. des Muskel- Skelett-Systems 26 0,6 F Psychische u. Verhaltensstörungen 15 0,3 Gesamt der interkurrenten Diagnosen* 4580 100 %

Legende:

98,7% der Diagnosen, unter 0,3% abgebrochen, es fehlt ein Rest von 59 Diagnosen,

Die fett hervorgehobenen Diagnosehäufigkeiten haben infektiösen Charakter

Bei den Kindern stellen vor allem die akuten Infektionen der oberen und unteren Atemwege den größten interkurrenten Erkrankungsschwerpunkt dar. 59,6% der Kinder haben nach ICD-10 verschlüsselten Diagnosen diesen Erkrankungshintergrund. Rangmässig folgen in fast 13,0% die Diagnosen zu infektiösen und parasitären Erkrankungen.

Relativ häufig gab es auch Augen- und Ohrenerkrankungen bei den Kindern. 7,7%

der kindlichen Diagnosen betrafen infektiöse Erkrankungen in diesem Bereich, schwerpunktmäßig hier die Otitis externa und media.

In 5% der Diagnosen finden sich Gastroenteritiden und Diarrhoen sowie sonstige Darminfektionen. Im Unterschied zu den mütterlichen Erkrankungen werden relativ viele Fälle von Scharlach (0,8%) und Varizellen (0,5%) und nicht näher differenzierte Viruserkrankungen (1,5%) genannt.

Im Gegensatz zu den Müttern beinhalteten relativ viele Diagnosen (insgesamt 4,9%) Krankheiten der Mundhöhle, der Speicheldrüsen und der Kiefer, wobei hier der Schwerpunkt bei den Zahnerkrankungen lag.

Einen weiteren Schwerpunkt bei den kindlichen Erkrankungen stellen auch die Krankheiten der Haut und Unterhaut dar (2,9% der Diagnosen). Hier gab es viel mehr Nennungen als bei den Müttern, wobei das Spektrum ein ähnliches ist.

Deutlich mehr Nennungen als bei den Müttern gab es bei den Kindern im Bereich der Verletzungen, Vergiftungen und anderen Folgen äußerer Einwirkungen (2,5% der Diagnosen).

Mehrfachnennungen waren bei den Verletzungen des Kopfes, der Extremitäten, des Abdomens/der Lumbosakralgegend/der Lendenwirbelsäule/des Beckens, sowie bei den toxischen Wirkungen von vorwiegend nicht medizinisch verwendeten Substanzen zu finden.

Ebenso wie bei den Müttern gab es bei den Kindern einige Nennungen von Krankheiten des Nervensystems (0,5% der Fälle). Hier wurden nicht näher definierte Kopfschmerzsyndrome sowie Schlafstörungen genannt.

Psychische und Verhaltensstörungen traten bei den kindlichen Diagnosen seltener auf als bei denen der Mütter. Es gab nur 0,3% kindliche Fälle: diese aber in den gleichen Bereichen, wie neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen, Verhaltensauffälligkeiten mit körperlichen Störungen sowie organische, einschließlich symptomatischer psychischer Störungen.

Ähnlich wie bei den Müttern gab es auch bei den Kindern in 1,1% der Diagnosen Krankheiten des Urogenitalssystems, ausgenommen hiervon allerdings die Urolithiasis.

Im Gegensatz zu den Müttern gab es bei den Kindern deutlich weniger Fälle von Arthropathien sowie Krankheiten der Wirbelsäule, des Rückens und der Weichteilgewebe. Nur 0,6% der Nennungen sind hier angesiedelt.

Bei den Kindern traten einige Fälle von bestimmten Störungen mit Beteiligung des Immunsytems auf, die bei den Müttern nicht vorkamen.

Sowohl bei den Müttern als auch bei den Kindern gab es kaum endokrinologische Erkrankungen (eine Nennung).

Bei den Erkrankungen des Kreislaufsystems gab es bei den Kindern deutlich weniger Nennungen, nur 0,25% der Fälle von interkurrenten Erkrankungen der Kinder sind hier zu finden.

Aber auch Krankheiten der Appendix traten bei den Kindern auf (0,1%), bei den Müttern gab es diesbezüglich keinen einzigen Fall. Auffällig war auch die relative Häufigkeit von nicht näher definierter Krankheit des Peritoneums bei den Kindern in 0,25% der Fälle, davon ist kein Fall bei den Müttern beschrieben.

Die durchschnittliche Dauer der interkurrenten Erkrankungen der Kinder betrug 4 Tage. Betrachtet man die Dauer der Erkrankungen, so liegen die Behandlungen von infektiösen Erkrankungen der Augen oder der Nase (ICD H, m=5,41 Tage), von infektiösen Erkrankungen (ICD B, m=4,94 Tage) und von Atemwegserkrankungen (ICD J, m=4,32 Tage) über dem Mittelwert von 4 Tagen durchschnittlicher Behandlungsdauer (gefolgt von (ICD K=Verdauung 3,2 , ICD A=Infektiöse K. 3,2 und ICD R=Erschöpfungssymptome und abnorme klinische Laborbefunde 2,2 Krankheitstage).

Zusammenfassend sind rund 43% der die Mütter begleitenden Kinder von interkurrenten Erkrankungen betroffen. Insbesondere Kinder bis zu drei Jahren (zu rund 64%). Dabei stellen die Atemwegserkrankungen den größten interkurrenten Erkrankungsschwerpunkt der Kinder dar, hierbei vor allem die akuten Infektionen der oberen und unteren Atemwege. Die durchschnittliche Dauer der interkurrenten Erkrankungen der Kinder betrug 4 Tage. Demnach können im Allgemeinen auch die interkurrenten Erkrankungen der Kinder zeitlich beherrscht werden. Es bleibt die

Frage, inwieweit die Effektivität des Maßnahmeverlaufs der Mütter hierdurch tangiert ist.

3.1.1.5 Zusammenhänge von mütterlichen und kindlichen