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Gärten, welche noch existieren, die aber nach ihrer ursprünglichen Anlage

5. Die Ursprünge der iranischen Gartenkunst und ihre historische

5.4 Die historischen Gärten von širāz: Kurzporträts

5.4.3 Gärten, welche noch existieren, die aber nach ihrer ursprünglichen Anlage

Die heute noch existierenden historischen Gärten wurden im Laufe der Zeit durch ihre Besitzer häufig gestalterisch verändert. Über die ursprüngliche Gestaltung dieser Gärten kann aus Mangel an detaillierten Primärquellen wenig berichtet werden. Als wesentliche Ursache der Umgestaltung dieser Gartenanlagen können folgende Faktoren genannt werden:

§ Zerstörung, Veränderung oder Vernachlässigung in Folge der politischen Machtwechsel

§ Naturkatastrophen wie Erdbeben, Hochwasser

§ Mangel an detaillierten Gartendenkmalschutz- und Pflege- Vorschriften.

§ Mangel einer qualifiziertem Personal für die Instandhaltung und Pflege

§ Mangel an finanziellen Mitteln

§ Mangel an öffentlicher Aufklärung bezüglich der Geschichte, Bestand und Wert der Anlage als kulturelles Erbe

Die Lage und Fläche dieser Gartenanlagen spielt auch bei ihrem Erhalt eine wichtige Rolle.

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Manche historischen Anlagen wie die Empfangs- und Wohnanlage von nārenjestān-e Qavām und érge Karim Xān [Karim Xān Zitadelle] sowie religiöse Schulen wie madrese Xān, mit ihrem Hofgarten, liegen innerhalb der dicht bebauten Altstadt.

Alle existierenden historischen Gartenanlagen sind durch ihre ähnliche Nutzungsart und bestimmte bauliche und sonstige Gestaltungselemente wie folgt gekennzeichnet:

§ Die Gartenanlage wurde als repräsentative Empfangs- und Wohnanlage genutzt.

§ Die Gartenbezirke sind symmetrisch angelegt.

§ Das Empfangsgebäude [amārete biruni / košk] ist repräsentativ gestaltet und wirkt als Mittelpunkt der Gartenanlage.

§ Im Garten befindet sich bewegtes und ruhendes Wasser, das als

Springbrunnenbecken/Bassin [šāhjub / ΄ābnamā / huz] und Sammelbecken [huz]

vorkommt.

§ Die gesamte Gartenanlage liegt auf einer flachen Ebene mit einem natürlichen Gefälle i.d.R. von NO nach SW oder NW nach SO,

§ Die gesamte Gartenanlage ist durch eine Mauer, heute z.T. Eisengitter, eingefriedet.

Die in dieser Arbeit präsentierten Gartenanlagen sind nach ihrer Entstehungszeit geordnet.

Der Umfang der Einzeldarstellung richtet sich nach deren Zugänglichkeit. Manche dieser Gärten sind seit 1979 bzw. seit der Gründung der islamischen Republik Iran dem Militär zur Verfügung gestellt und dienen als Verwaltungsort oder Militärmuseum. In diesem Fall sind sie nicht oder nur beschränkt zugänglich. In beiden Fällen ist z.B. Skizzierung oder Fotografieren der Anlage nicht oder nur bedingt mit Genehmigung möglich.

Bei den nicht frei zugänglichen Gartenanlagen werden die allgemein bekannten Eckdaten festgehalten.

Die frei zugänglichen werden in einem einheitlichen Muster präsentiert. Zuerst werden Lage, Fläche, Bauherr, Schutzstatus, Bewässerung, Höchster- und Tiefster Punkt, Gradient, Pflanzen und Zugänglichkeit kurz tabellarisch dargestellt, Danach die Besitzerfolge, Lagebeschreibung, Gebäude, Bewässerung und Wasserbecken mit Springbrunnen, Pflanzen, Wegesystem und Umfriedung.

Bauten (Pavillon, Weg, Wasserbecken, Mauer etc.), Baumaterial, die Pflanzen und ihre Anordnung unterlagen einem stetigen Wandel. Phasen dieses Wandels sind jedoch wegen der bisher fehlenden Unterlagen nicht zu rekonstruieren. Wie ist der aktuelle Zustand zu bewerten? Im Sinne schneller Orientierung bediene ich mich im Folgenden einer groben Klassifikation in drei Wertigkeitsstufen:

§ Wenn z.B. ein ursprüngliches Marmorbecken, das mit einer Fontäne gebaut und durch einen kāriz versorgt wurde, sich immer noch mit seinem ursprünglichen Material und in ursprünglicher Form befindet und seine ursprüngliche Funktion nach wie vor erfüllt: Gut (++)

§ Wenn dasselbe Wasserbecken materiell-konstruktiv zwar vorhanden, aber stark verändert wurde, oder die Fontäne mit Strom betrieben wird: Befriedigend (+)

§ Wenn das o.g. Wasserbecken nicht mehr existiert oder die Fontäne nicht funktioniert:

Schlecht (-).

 

  131 bāq-e delgošhā

[der herzerfrischende Garten]

§ Allgemein

Lage Im NO des Stadtgebiets, Bezirk 3 Fläche innerhalb der

Außenmauer

ca. 6 ha (ca.370x160 m)46 Ursprünglicher Bauherr /

Status

Unbekannt

Ursprüngliche Nutzung Empfang und Wohnen

Entstehungszeit Vermutlich zwischen 591-628 Gegenwärtiger Eigentümer Denkmalbehörde Provinz fārs

Gegenwärtige Nutzung Seit den 80er Jahren öffentlicher Garten

Zugänglichkeit Frei

Schutzstatus / Registernummer

Seit 1983 als Baudenkmal [΄āsāre meli] / 912 Bewässerung:

ursprünglich / aktuell

Die Gartenanlage wird zweimal pro Woche durch den kāriz Sadi bewässert. Zusätzlich stehen seit 2007/2008 zwei Tiefbrunnen (140 m tief, 50 l/s) zur Verfügung. Das Wasser des kāriz fließt zuerst in den ca. 0,6x0,4 m großen offenen betonierten Kanal. Von dort wird es in die Gartenparzellen geleitet.

Höchster Punkt (A) Tiefster Punkt (B) Gradient

1546.5 m ü. NN 1540.0 m ü. NN 1,8%

Heutige Bepflanzung Über 1.300 Stück Citrus aurantium, 48 Stück Cupressus sempervirens, Pinus sp., Plantanus orientalis, Washingtonia robusta, Phoenix dactylifera, Morus nigra, Tamarix florida, Buxus hyrcana, Lagerstroemia indica, Chimonthus fragans, Pelargonium hortorum, Chaenomeles japonica, Rosa foetida bicolor, Rosa chinensis, Nerium oleander `variegata΄ und Syringa vulgaris.

§ Baugeschichte, Chronik der Besitzer

Der Garten wird erstmals erwähnt als širāz um 1370 kampflos in die Hände von Timur fiel.

Es wird vermutet, dass in dieser Zeit bāq-e delgošhā von ihm als Aufenthaltsort genutzt wurde.

Zwischen1736 und1747 war die Anlage im Besitz vom Statthalter Mirzā Mohammad.

Im Zuge politischer Machtkämpfe um 1737 im Süden des Landes und in širāz wurden die Empfangs- und Wohnanlagen der politischen Rivalen stark beschädigt.

Als 1759 Karim Xān Zand schließlich als Sieger die Führung des Landes übernahm, ließ er unter anderem diese Gartenanlage instand setzen. Zu dieser Zeit diente sie  

hauptsächlich als Empfangs- und Wohnort, wurde aber gelegentlich auch für politisch-religiöse Veranstaltungen genutzt.

1779 am Ende der Zand-Dynastie wurden die Empfangs- und Wohnorte durch Machtkämpfe abermals stark beschädigt.

1784 setzte Statthalter Ebrāhim Xān Klānter die Gartenanlage wieder instand und nutzte sie wie zuvor als Empfangs- und Wohnort.

                                                                                                                         

46 Vgl. städtische Parks. Unter: http://www.eshiraz.ir/parks/fa/parkeshahri,113 (14.07.2010)

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1815 setzte Statthalter Rezā Qoli Mirzā die Gartenanlage instand und ließ dort neue Empfangs- und Wohngebäude, bekannt als „Gebäude mit dem ausländischen Hut“ [amārete kolā ferangi] bauen.

1824 zerstörte ein Erdbeben große Teile der Anlage.

1839 kaufte der Kaufman Qavām Almolk Mirzā Ali Akbar Širšzi die Gartenanlage. Er ließ das heutige Empfangsgebäude [amārete biruni] bauen, im Garten mehrere neue Bitterorangen [nārenj] pflanzen und die Gartenanlage durch Lehmmauern umschließen.

1881 waren ca. 1.300 Bitterorangen-Bäume im Garten vorhanden.

Aus dem Jahr 1924 wird berichtet, dass der Garten mit zahlreichen schattenspendenden und fruchttragenden Bäumen dicht und gradlinig bepflanzt war (Forsate Širāzi 1998, 855).

Erwähnt werden Zypressen, Palmen und Narzissen [narges] (ebd.). Zum ersten Mal wird in dieser Zeit auch über die genaue Lage der Empfangsgebäude in der Mitte des Gartens berichtet.

Bis 1969 nutzten die Angehörigen der Familie Qavām Almolk Mirzā Ali Akbar Širšzi die Gartenanlage als Wohnort. Danach wurde sie durch die Stadtverwaltung erworben, die eine Instandsetzung der Wege und Mauern veranlasste.

§ Lage

Der Garten ist von NO nach SW ausgerichtet (Abb. 5.11) und besitzt ein leichtes Gefälle in gleicher Ausrichtung, welches ausreichend für die Installation von Wasserkünsten war.

Bis in die 70er-Jahre des 20. Jhs. hatte der Garten eine Stadtrandlage. Die dann wegen des Zustroms von Flüchtlingen einsetzende Stadterweiterung führte zu einer baulichen Verdichtung im Umfeld des Gartens und zu seiner allseitigen Umrahmung durch stark frequentierte Straßen. Obwohl der Garten über eine wertvolle pflanzliche und bauliche Ausstattung verfügt, und mit seiner 1000-jährigen Geschichte auch einen entsprechenden

„Status“ besitzt bzw. ausstrahlt, hat er für die benachbarten Grundstücke nur auf der Westseite eine begrenzt wertsteigernde Funktion. Das nordöstliche Gartenfeld wird von einem ca. 30 m hohen Felshügel dominiert, der aber für die Gartenkomposition nie eine Rolle gespielt hat. Hügel und Garten sind durch die Straße auf der SO-Seite des Gartens getrennt, die den alten Verbindungsweg zwischen dem Sadi Mausoleum und der Altstadt bildet und bis in die Gegenwart von Touristen genutzt wird. Die Gartenanlage ist sowohl durch private als auch öffentliche Verkehrsmittel zu erreichen.

Nach 2000 hat man den Felsenhügel terrassiert und aufgeforstet, sodass er jetzt zusammen mit dem Garten eine wichtige Komponente des städtischen Grünflächensystems bildet.

§ Gebäude [amārete biruni / amārete anderuni / košk]

In der Mitte des Gartens befindet sich das dreigeschossige Empfangsgebäude [amārete biruni]. Sein Eingang liegt auf der schmalen SW-Seite des Baus. Vier Stufen führen zur Ebene der Audienzhalle, ca. 1,2 m über der Fläche des eigentlichen Gartens. Diese betritt man über seitliche Eingänge. Von der Audienzhalle aus blickt man über eine offene Veranda-ähnliche Säulenhalle [šāhnašin] hinaus in den Garten. In der Mitte der Audienzhalle ist ein achteckiges Bassin aus behauenem Kalkstein mit einer Wasserfontäne installiert - ursprünglich vermutlich aus Marmor. Die Decken und Innenraumfassaden sind dekorativ durch florale Darstellungen stuckiert. Die Außenfassaden sind durch bunte Fliesen [kāši haftrangi] mit geometrischen Mustern verkleidet. Beeindruckend ist hier auch die kunstvolle Kalligraphie des damaligen Malermeisters Mirzā Álineqi Šhrif Širāzi, welche durch florale Abbildungen umrahmt ist.

Im Schatten der Säulenhalle [šāhnašin] betrachtet man die SW-Seite des Gartens mit dem mittig gelegenen Wasserbecken (Abb. 5.12). Die gitterförmigen Fenster waren bis 1970 z.T.

mit dekorativen bunten Glasscheiben versehen. Das Empfangsgebäude ist von allen Seiten durch die Längs- und Querachse fußläufig zu erreichen. Auf der NW-Seite des Gartens liegt ein eingeschossiges Wirtschaftsgebäude, das dem Dienstpersonal zur Verfügung stand. Bis 2008 war sowohl dieses Gebäude als auch das Empfangsgebäude in einem baufälligen Zustand (Abb. 5.13).

  133

Das private Wohngebäude [amārete anderuni], das nur der Frau, den Kindern sowie anderen Familienangehörigen zur Verfügung stand, liegt außerhalb der heutigen Gartenanlage, auf der NO-Seite. Dieser Teil wurde nach 1959 durch den Bau einer Straße von der Gartenanlage getrennt und ist gegenwärtig nicht öffentlich zugänglich (Stand: Juli 2008).

§ Bewässerung / Springbrunnenbecken [΄ābnemā / šāhjob / huz]

Die Anlage wird heute noch z.T. durch den kāriz Sadi bewässert, welcher von NO in den Garten fließt. Für die Bewässerung darf wöchentlich zweimal Wasser von diesem kāriz verwendet werden (Abb. 5.14).

In der Anlage wurde - wie in anderen Empfangs- und Wohnanlagen auch - das Wasser sowohl zur Bewässerung als auch für ästhetische Reize verwendet.

Offene Kanäle [job] leiten das Wasser in kleine Sammelbecken [huzčhe], i.d.R. 80x80x40 cm, und verteilen es von dort in verschiedene Richtungen zu den Gartenbeeten (Abb. 5.15).

Die Wasserbecken liegen an den Knotenpunkten und sind nur zu Bewässerungszeiten gefüllt

Im Garten gibt es eine Vielzahl von Wasserbecken [šāhjob / huz / ΄ābnemā], die sich in ihrer Gestaltung unterscheiden. Allen gemeinsam ist die Ausstattung mit kleinen Fontänen (ca. 20 cm hoch), die mit ihrem Geräusch des fallenden Wassers sehr belebend wirken.

§ Ein Wasserbecken [šāhjob] ist NO-SW ausgerichtet und bildet die Längswasserachse des Gartens.

§ Ein 1x1x0,4 m achteckiges Bassin [huz] mit Fontänen liegt im Erdgeschoß des Empfangsgebäudes [amārete biruni] und dient neben seiner ästhetischen, luftkühlenden und feuchtigkeitsspendenden Funktion auch als Verbindungsstelle zu der NO- und SW-Wasserachse [šāhjob].

§ Ein ca. 8x4x0,8 m langes Wasserbecken auf der SW-Seite des Empfangsgebäudes [΄ābnemā] dient als ruhendes (den Himmel spiegelndes) Wasser. Dieses Becken ist mit der Längswasserachse [šāhjob] verbunden

§ Ein achteckiges Wasserbecken [΄ābnemā] liegt auf der SW-Seite der Längsachse, am Eingangstor.

Durch die zentrale Lage der Empfangsgebäude im Garten sind die Längs- und die Querachse voneinander getrennt.

Der Hauptwasserweg als Zufluss, Durchfluss und Abfluss bildet die Symmetrieachse des Gartens: Das Verbindungsglied zwischen den Längswasserachsen auf der NO- und SW-Seite des Gartens bildete das Bassin im Empfangsgebäude. Das Wasser durchquerte, vom Einlass in der NO-Ecke des Gartens aus zur Symmetrieachse geleitet, in einem offenen Kanal die NO-Hälfte des Gartens, bildete den Mittelpunkt des Empfangsgebäudes und durchströmt erneut in einem offenen Kanal die SW-Hälfte des Gartens, nachdem es zuvor ein rechteckiges Bassin gespeist hatte. Den Abschluss bildet das achteckige Wasserbecken [΄ābnemā] am Haupteingang mit einer zentralen Fontäne, die nach 2000 neu errichtet wurde.

Von dort floss das Wasser aus dem Garten.

Die Verbindung zwischen NO- und SW-Seite der Längswasserachsen ist seit spätestens 1930 unterbrochen, da auf der NO-Seite der offene Kanal zugeschüttet wurde. Heute existiert lediglich ein schmaler Kanal, welcher als Blumenstreifen verwendet wird (Abb. 5.16).

Die Längswasserachse [šāhjob] auf der SW-Seite des Empfangsgebäudes war bis 1979 ebenfalls zugeschüttet und wurde als Blumenstreifen mit geometrisch gestaltetem Blumenbeet angelegt (Abb. 5.12). Nach 1986 wurde ein ca. 0,8 m breiter und ca. 0,8 m tiefer Wasserkanal aus Beton errichtet, in dem Fontänen aus Metallrohren installiert wurden.

Ursprünglich haben die aus Kalkstein angefertigten Fontänen allein durch die Schwerkraft des Wassers funktioniert. Heute können sie nur mit Hilfe von Elektropumpen betrieben werden (Abb. 5.17).

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§ Pflanzen [giyāhān]

Das Empfangsgebäude [amārete biruni / košk] ist von der NO-, NW- und SO- Seite durch die Heckenpflanzen Berberis integerrima [zirešk] und Berberis thunbergii [zarešk zineti]

umrahmt. Auf der SW-Seite des Gebäudes ist ein von zwei Blumenbeeten umrahmtes Wasserbecken platziert. Hier sind vor allem Lagerstroemia indica [tori], Citrus aurantium [nārenj], Chimonanthus fragrans [gole yax], Tagetes erecta [gole jaferi], Nelkengewächse wie Dianthus chinensis [mixak], Rosa foetida bicolor [nasteren širāz], Pelargonium hortorum [šamdāni mamoli ] und Chrysanthemum Arten [mārgerit] wie C. japonense gepflanzt.

Auf der NO-Seite des Empfangsgebäudes wird der ca. 5 m breite Weg von beiden Seiten durch die o.g. Heckenpflanzen begrenzt und durch Cupressus sempervirens und Platanus orientalis beschattet (Abb. 5.19).

Auf der SW-Seite des Gebäudes ist ebenfalls ein ca. 5 m breiter Weg angelegt, welcher von Hecken begrenzt und von beiden Seiten durch Citrus aurantium und acht Washingtonia robusta begleitet wird (Abb. 5.17).

Der aus Betonpflaster errichtete Weg liegt ca. 30 cm über dem Pflanzenbeet und wird von Pinus sp. - vermutlich Pinus eldarica - umrahmt (Abb. 5.19).

Die Wege entlang der Mauer sind unterschiedlich breit und bestehen überwiegend aus Betonpflaster. Im NO, NW und SO wird der Weg größtenteils durch Platanus orientalis und Citrus aurantium beschattet (Abb. 5.20). Auf der NW-Seite ist der Weg ungepflegt, und die Schattenpflanzen sind nur lückenhaft vorhanden. Hier wachsen hauptsächlich Citrus aurantium, Platanus orientalis und als Solitär Fraxinus excelsior, Tamarix sp., und Mangifera indica [ánbeh] (Abb. 5.21). Auf der SW-Seite des Gartens werden die Blumenbeete durch Berberis thunbergii umrahmt; entlang des Weges findet man Citrus aurantium, Washingtonia robusta und Phoenix dactylifera.

§ Wegesystem [rāhrohā]

Die kreuzförmige Anordnung der Wege, die zugleich als Längs- und Querachse des Gartens fungieren, gibt ihr Struktur und bildet zusammen mit dem Weg entlang der Mauer, ein Netz von Gehwegen.

Die Bewässerung der einzelnen Gartenteile erfolgt abschnittsweise für kurze Zeit durch Einstau. Die Wege liegen höher als die Gartenflächen, damit diese während der Bewässerung nicht unter Wasser stehen.

Die Wegeoberfläche bestand bis Anfang des 20. Jhs. aus wasserdurchlässigem Material (Abb. 5.12). Nach 1986 ersetzte man den feinkörnigen Kies durch Betonplatten; die Fläche um das Empfangsgebäude ist mit behauenen Kalksteinplatten verlegt.

Es ist nicht bekannt, ob es im ursprünglichen Garten Ruhesitze gab. Die heutigen Sitzmöglichkeiten und Abfallbehälter sind nach 1986 installiert worden. Diese sind an wenigen Stellen vorhanden und bestehen aus Metall oder Beton. Sie wirken in diesem historischen Garten unpassend (Abb. 5.18).

§ Umfriedung [divār / hasār]

Zu Beginn des 20. Jhs. wurde die Lehmmauer durch eine Ziegelmauer ersetzt, gleichzeitig mit der Erneuerung der Wege. Heute ist die Gartenanlage von drei Seiten, nämlich im NO, NW und SO durch ca. 2 m hohes und 0,40 m dickes Verbundmauerwerk eingefriedet (Abb.

5.20/21). Als Baumaterial wurde ein 22x15x5 cm großer gelbfarbiger Backstein verwendet, welcher seit der Zand-Dynastie (reg. 1759-1779) eingesetzt wird. Als Bindemittel diente ursprünglich ein Mörtel [sāroj] aus einem Gemisch von Lehm, Sand, Kalk, Asche, Hanffasern (Mischung aus Hibiscus cannabinus [kenaf] und Cannabis [šāhdāne]) sowie Wasser. Der Haupteingang liegt auf der SW-Seite des Gartens. 1971 wurde die Mauer an dieser Stelle durch einen Eisenzaun ersetzt (Abb. 7.22).

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§ Bewertung

Objekte Erhaltungsstufe

Gebäude

(Empfangs-, Wohn-, und Wirtschaftsgebäude)

+

Wasseranlagen +

Pflanzen und Vegetationsflächen +

Wege und Platzflächen +

Umfriedung / Mauern +

Ausstattungselemente

(Bänke, Beleuchtungskörper, Schilder, Papierkörbe etc.)

+

§ Quellen

´Āriānpur, Álirezā 1986, 239-251

Forsate Širāzi, Mohammad Nasir 1998, 855

Xānsari, M.; Moqtader, M. Rezā; Yāvari, M. 1998, 131

Google Earth (15.09. 2011). Das Gartenareal ist vom Verfasser markiert.

Abb. 5.11: širāz, bāq-e delgošāh, Lage.

Typus I

Quelle: Eigene Darstellung

Abb. 5.12: širāz, bāq-e delgošāh, SW-Seite des Empfangsgebäudes [amārete biruni] und Blumenstreifen

Foto 1930

Quelle: Xānsari, M. et al. 1998, 131 Wirtschaftsgebäude

Empfangsgebäude

Eingang

50

0 100m

B 1540

A 1546,5

I

  136

Abb. 5. 13: širāz, bāq-e delgošāh, SW-Seite des Empfangsgebäudes [amārete biruni] und das Wasserbecken.

B. B. Juli 2008

Abb. 5. 14: širāz, bāq-e delgošāh, Wasserregulierung

B. B. Juli 2008

Abb. 5. 15: širāz, bāq-e delgošāh, Sammelbecken [huz]

B. B. Juli 2008

  137  

Abb. 5.16: širāz, bāq-e delgošāh, Weg im NO der Längsachse

B. B. Juli 2008

Abb. 5.17: širāz, bāq-e delgošāh, neu gebautes Wasserbecken (nach 2000) mit Fontänen auf der SW-Seite des Gartens

B. B. Juni 2011

 

Abb. 5.18: širāz, bāq-e delgošāh, Weg unter Citrus aurantium

B. B. Juni 2008

 

Abb. 5.19: širāz, bāq-e delgošāh, Weg unter Pinus sp. auf der Querachse des Gartens

B. B. Juni 2008

  138  

Abb. 5.20: širāz, bāq-e delgošāh, Weg und Mauer auf der NO-Seite

B. B. Juni 2008

 

Abb. 5.21: širāz, bāq-e delgošāh, Spazierweg und Mauer auf der NW-Seite

B. B. Juni 2008

Abb. 5.22: širāz, bāq-e delgošāh, Eingangstor, Wasserbecken auf der SW-Seite

B. B. Juni 2008

             

  139 bāq-e éram

[der Paradies Garten]

§ Allgemein

Lage Im NW des Stadtgebiets, Bezirk 1

Fläche 12,7 ha47

Ursprünglicher Bauherr / Status

Átābak Qerāče / Statthalter Ursprüngliche Nutzung Empfang und Wohnen

Entstehungszeit Vermutlich 1091, ausgebaut um 1338

Gegenwärtiger Eigentümer Denkmalbehörde Provinz fārs und Universität von širāz Gegenwärtige Nutzung Botanischer Garten

Zugänglichkeit Beschränkt

Schutzstatus/

Registernummer

Seit 1974 als Baudenkmal [΄āsāre meli] und seit 1979 Botanischer Garten /1013 / Seit Juni 2011 mit dem Nr.

1372-002 als Weltkulturerbe Bewässerung:

ursprünglich / aktuell

nare áźam bzw. kāriz Miri, zusätzliche Bewässerung durch zwei Tiefbrunnen / städtische Wasserversorgung

Höchster Punkt (A) Tiefster Punkt (B) Gradient

1566,7 m ü. NN 1555,0 m ü. NN 2,6 %

Heutige Bepflanzung s. Anhang 7.2

§ Baugeschichte, Chronik der Besitzer

Die Gründung des Gartens geht auf das Jahr 1091 (Regierungszeit der Seldschuken, 1051-1157) zurück. 1091 ließ Atābek Qerāčeh seine Residenz in širāz an dieser Stelle errichten.

Über die frühe Gestaltung des Gartens ist nichts bekannt.

Gegen Ende der mongolischen Ilchaniden-Dynastie wählte Inju (reg. 1335-1393) als Statthalter von fārs, širāz als seinen Sitz und bāq-e éram als Residenz. Über den Garten berichtet der Dichter Hāfez (1319-1389). Er preist seine Schönheit und spricht vom „Garten der Blumen“ éram [golestāne éram].

Als Timur in den Jahren 1387 und 1393 in širāz war, begeisterte ihn der Garten.

Auch wenn genauere Angaben über die Gestaltung der Gartenanlage fehlen, kann als gesichert gelten, dass die Gartenanlage nach Timurs Regierungszeit bis zum Anfang des 19. Jhs. fortbestand.

1813 wählte Satthalter Jāni Xān Qašqā-i bāq-e éram als Amtssitz und privaten Wohnort. Zu diesem Zweck ließ er an der heutigen Stelle ein eingeschossiges Gebäude [amārete biruni / košk] errichten und das gesamte Gartenareal durch eine Lehmmauer [čine gal] umrahmen.

Auf einem Foto (o. D.) ist ein Wasserbecken [΄ābnemā / huz] vor dem Empfangsgebäude zu sehen (Abb. 5.24).

Zu Beginn der zweiten Hälfte des 19. Jhs. erwarb der Kaufmann und Großgrundbesitzer Mirzā Hasen Xān Nasir Almolk den Garten und erneuerte ihn. Dabei ließ er das bestehende Empfangsgebäude [amārete biruni / košk] beseitigen und an dessen Stelle ein neues Haus

                                                                                                                         

47 http://whc.unesco.org/en/list/1372/multiple=1&unique_number=1768 (21.01.2012)

  140

errichten (Abb. 5.25). Damit beauftragte er den Architekten und Baumeister Hāji Mohammad Hasan Memār,48 der sowohl das Gebäude als auch den Garten gestaltete.  

Die neue Anlage erhielt den Namen nārenjestān [Orangenhain]. Nähere Angaben zur Architektur des Gartens aus jener Zeit fehlen.

1890 starb Nasir Almolk. Sein Nachfolger Abul Qāsem Xān Nasir Almolk ließ die Gebäude und wahrscheinlich auch den Garten erneut umbauen. Das heutige Empfangsgebäude ist größtenteils in dieser Zeit entstanden (Abb. 5.25).

Eine Quelle vom 1904 rühmt die Schönheit des Gartens mit seinen Narzissen [narges], Hyazinten [sonbol], den Orangenhainen [nārenj], Zypressen [sarv] und Kiefern [kāj]

(´Āriānpur, 1986, 321).

Bis zur Mitte der Regierungszeit von Pahlavi I. (reg. 1925-1940) blieb der Komplex im Besitz der Familie Nasir Almolk. Als der letzte Nachfolger Mohammad Nāser Xān seine Steuerschulden nicht bezahlen konnte, ließ der Statthalter von fārs die Anlage beschlagnahmen und machte sie zu seinem Amtssitz.

Wilber‘s Skizze vom Garten bāq-e éram (Abb. 5.27) ist in der Zeit entstanden, als er privat genutzt wurde. Das Wohnhaus war so angeordnet, dass es zusammen mit einer Mauer den Garten in einen Teil zur Repräsentation und einen kleineren Teil für die familiäre Nutzung getrennt hat. Die Haupt- und Querachse des Gartens mit Wasserbecken und Wasserkanal sind heute noch vorhanden. Auf der NO-Seite ist das Gartenareal erweitert worden. Auf der SW-Seite wurde ein neues Gewächshaus errichtet.

Zwischen 1966 und1971 finanzierte die Behörde für Planung und Budget [sāsmāne barnāme va budje] der Provinz den Kauf von privaten Grundstücken im NW des Gartens und erweiterte somit das Gartenareal. Im Rahmen dieser Erweiterung wurde das Empfangsgebäude mit Hilfe der Universität instandgesetzt. Danach war die Universität für die Verwaltung des Gartens verantwortlich. Sie nutzte ihn für festliche Veranstaltungen. Seit 1979 ist er innerhalb der Universität dem Institut für Landwirtschaft zugeordnet. Mit einem Rosen- und einem Steingarten an der NW- und SW-Seite erhielt die Anlage eine neue gartenkünstlerische Gestaltung. Zugleich entfernt sie sich damit von ihrer traditionellen Form mit schattenspendenden Bäumen und Obstgehölzen. bāq-e éram wird heute als botanischer Garten gepflegt und steht der Öffentlichkeit eingeschränkt zur Verfügung.

§ Lage

Der Garten liegt im NW im gleichnamigen Stadtbezirk éram [manteq-e éram], der überwiegend von Wohlhabenden bewohnt ist. Er besitzt eine NW-SO Ausrichtung und ist von NW und NO durch Straßen und im SW und SO durch private Wohnhäuser begrenzt. Der Haupteingang liegt auf der NO-Seite (Abb. 5.23).

§ Gebäude [amārete biruni / amārete anderuni / košk]

Ein dreigeschossiges, repräsentatives Empfangsgebäude [amārete biruni] bildet auch hier den Mittelpunkt. Es liegt im oberen Drittel des Gartens an dessen NW-Seite und blickt nach SO. Die Gartenseite ist durch eine reich geschmückte offene Halle [šāh našin] und eine prächtige Außenfassade gestaltet. Letztere ist mit bunten Fliesen [kāšhi haft rangi] mit geometrischen und floralen Mustern verkleidet. Die Innenwände wurden durch floralen Stuck geschmückt. Die holzgetäfelten Decken zieren klassische Blumen- und Vogelmalerei [gol va morq], des Malers Lotfáli Xān Soretger.49

Vom restlichen Teil der Anlage durch Mauern und Hecken abgeschirmt, liegt ca. 50 m im NW des Empfangsgebäudes, unmittelbar an der NW-Seite des Gartens, das eingeschossige                                                                                                                          

48 Außer dem Namen ist nichts von diesem Baumeister bekannt

49 Lotfáli Xān Soretger war in der Regierungszeit von Nāser din Šāh (reg.1848-1896) vor allem für seiner Blumen- und Vogelmalerei [gol va morq] sehr berühmt (Forsate Širāzi 1893/1998/895). Die Deckenmalerei mit floralen Darstellungen war in dieser Zeit in širāz sehr beliebt. Heute gibt es in der Altstadt noch zahlreiche Wohnanlagen mit diesem Dekor.

  141

Wohngebäude [amārete anderuni] mit zwei Hallen und fünf Wohnräumen, die auch nach O ausgerichtet sind (Abb. 5.28). Auch hier ist die Gartenfassade repräsentativ gestaltet.

Zwei schmucklose eingeschossige Wirtschaftsgebäude liegen auf der SW und NW-Seite des Empfangsgebäudes. Sie dienen heute als Verkaufsräume für Touristen und als Teegarten.

§ Bewässerung / Springbrunnenbecken [΄ābnemā / šāhjob / huz]

Bis in die 1920er- Jahre wurde die Gartenanlage alle 2 Wochen jeweils ca. 50 h vom nare áźam und durch den kāriz Miri bewässert. In Folge von Bevölkerungswachstum und zunehmendem Wasserverbrauch sank die verfügbare Wassermenge. Um dennoch die Bewässerung zu sichern, gibt es seit ca. 1990 zwei Tiefbrunnen und einen Anschluss an die städtische Wasserversorgung.

Die Längsachse des Gartens bildet ein ca. 100x0,8x0,4 m offener Wasserkanal [šāhjob].

Diese Achse wird durch das Empfangsgebäude in eine NW und eine SO-Seite geteilt. Der westliche Kanal ist ca. 50 m lang und gliedert den Garten des privaten Wohnbereichs [amārete ándaruni].

Der östliche Kanal ist ebenfalls ca. 50 m lang und wird wie der westliche Teil von beiden Seiten durch Blumenstreifen und einen Weg begleitet (Abb. 5.29).

Das Wasser vom kāriz Miri fließt zuerst von NW durch den Kanal in den privaten Bereich und wird dann in ein kleines Bassin im Erdgeschoß des Empfangsgebäudes geleitet. Das fließende Wasser kühlt den Raum im huzxāne (wörtlich übersetzt = „Wasserhaus“) und sorgt an Sommertagen für eine angenehme Luftfeuchtigkeit.

Bis 1894 gab es nur den offenen Wasserkanal [šāhjob], der als Längsachse von NW nach SO neben dem Weg verlief (Abb. 5.25). Ab 1904 befindet sich an gleicher Stelle ein langgestrecktes Wasserbecken [΄ābnemā] (Abb. 5.26). Dieses wurde zwischen 1966-1971 instandgesetzt.

Seit dem Bau des Beckens wird das Wasser aus dem Wasserhaus [huzxāne] in das 335 m² große und ca. 0,40 m tiefe Bassin aus Kalkstein an der O-Seite des Empfangsgebäudes geleitet. In seiner Mitte befindet sich eine elektrisch betriebene Fontäne. Aus dem Bassin fließt das Wasser nach O in einem offenen Kanal. Im weiteren Verlauf dient es der Bewässerung von Gartenparzellen (Abb. 5.27/28).

§ Pflanzen [giyāhān]

Der Garten ist vor allem wegen seiner Zypressen berühmt. Gleich auf der NW-Seite wird der ca. 260 m lange Weg entlang der Gartengrenze von gerade und hoch wachsenden Cupressus sempervirens begleitet (Abb. 5.30). Die Längsachse wird auf der NW-Seite des Empfangsgebäudes durch Citrus aurantium und auf der SO-Seite durch Cupressus sempervirens beschattet und ist als Zypressenstraße [xiyābāne sarve nāz] bekannt. Auf der SW-Seite werden die Wege überwiegend durch Platanus orientalis und Citrus aurantium beschattet (Abb. 5.31). In den Gartenbezirken befinden sich auf der SO-Seite fruchttragende Sträucher wie Punica granatum [anār] und Eriobotrya japonica [azgile jāpāni]. Die Gartenbezirke führen entsprechende Namen wie Granatapfelgarten“ [bāq-e anāri] und (Japanische) Wollmispel-Garten [bāq-e ázgile japani].

Auf der NW-Seite ist die Anlage als Rosengarten mit Rosa damascena [gole mohammadi]

und Rosa moschata [gole nasteran āirāz] etc. gestaltet (Abb. 5.32).

Im SW sind kleinflächig ein Gartenteich und ein Steingarten u.a. mit trocken-resistenten Exoten wie Opuntia sp. [kāktus], Sansevieria trifasciata [sānsiverā], Phoenix canariensis [fenix], Schizanthus sp. [zanburi] angelegt (Abb. 5.33).

Im SO des Gartens gibt es zwei Gewächshäuser mit einer Fläche von ca. 670 m² und 140 m², erbaut zwischen 1965 und1971, nach Übernahme der Anlage durch die Universität.

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§ Wegesystem [rāhrohā]

Die kreuzförmig angelegten Wege prägen als Längs- und Querachse die Hauptstruktur des Gartens. Sie werden ergänzt durch einen ca. 3 m breiten, ringförmigen Weg entlang der Mauer und des eisernen Gitterzauns.

Die ca. 5 m breite Längsachse wird in der Mitte durch einen offenen Wasserkanal [šāhjob]

und an den Seiten durch ca. 0,50 m breite Blumenstreifen und eine Abgrenzung durch Heckenpflanzen begleitet (Abb. 5.29).

Ein ca. 12 m breiter Weg, der als Querachse dient und lediglich von einer Seite durch Kiefern beschattet ist, führt den Besucher von der NO-Seite bzw. vom Eingangstor zum Empfangsgebäude. Die Hauptwege im Garten wurden - soviel ist bekannt (Auskunft durch mündliches Gespräch im Grünflächenamt-2007) - in der Qājāren-Dynastie größtenteils mit Backsteinen befestigt (Abb. 5.25). Heute ist die Oberfläche mit Betonplatten und z. T. mit Kalksteinplatten belegt.

Die schattigen Wege flankieren Acer campestre, Platanus orientalis, Fraxinus excelsior, Cupressus sempervirens und Citrus aurantium.

§ Umfriedung [divār / hasār]

Die Gartenanlage war ursprünglich von einer Lehmmauer eingefriedet. Sie wurde zum Ende der Regierungszeit der Qājāren durch Ziegelmauern und zwischen 1968 und 1978 durch einen Eisenzaun ersetzt.

§ Bewertung

Objekte Erhaltungsstufe

Gebäude

(Empfangs-, Wohn-, und Wirtschaftsgebäude)

++

Wasseranlagen ++

Pflanzen und Vegetationsflächen ++

Wege und Platzflächen ++

Umfriedung / Mauern ++

Ausstattungselemente

(Bänke, Beleuchtungskörper, Schilder, Papierkörbe etc.)

++

§ Quellen

´Āriānpur, Álirezā 1986, 307-384

Forsate Širāzi, Mohammad Nasir 1998, 841-843 Xošxoi, Mortaza et al. 1995

Áfsar, Kerāmet Allāh (2011): bāq-e éram, in: Encyclopaedia Iranica1988/2011, Vol. III, p.

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Wilber, Donald Newton (1962/1979/(2004): Persian Gardens and Garden Pavillons