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Ergebnisse der Stufe 1 und Auswahl von Tätigkeiten für Stufe 2

8 Expositionsabschätzung

8.2 Ergebnisse der Stufe 1 und Auswahl von Tätigkeiten für Stufe 2

Die nachfolgende Tabelle listet die Expositionsmodelle aus den „Technical Notes for Guidance“ (ECB, 2002a;b), die für die Expositionsabschätzung in Stufe 1 verwendet wurden.

Tab. 8.3 In Stufe 1 behandelte Produkte/Anwendungen und die zur Expositi-onsabschätzung verwendeten Modelle (aus ECB; 2002a;b)

Nr.1 Produkt Mischen und Laden Applikation 2 Ficam D TNsG, Part 2, 2002: Mixing and

loading, Model 5, professionelle Anwender, Pulver ("portable re-servoir") und "user guidance"

TNsG, Part 2, 2002: Spraying, Model 1, professionelle Anwender (Model 1 bezieht sich auch auf Pulver ("dusting applicators")) und "user guidance"

4 Insektenil- continon-concentrat

TNsG, Part 2, 2002: Mixing and loading, Model 3 ("portable res-ervoir"), professionelle Anwender

TNsG, Part 2, 2002: Spraying, Model 1, professionelle Anwender

10 Rofa 40 AW1

TNsG, Part 2, 2002: Mixing and loading, Model 3 ("portable reser-voir"), professionelle Anwender

TNsG, Part 2, 2002: Misting at waist level using CDA (ULV) mist blower, Model 2

12 Aco.mat DDVP 300

entfällt TNsG, Part 2, 2002: Misting at waist level using CDA (ULV) mist blower, Model 2

13 Bayer Gar-ten Spezi-alspray

entfällt TNsG, Part 2, 2002: Consumer pro-duct spraying and dusting, Model 2, nicht-professionelle Anwender ("pre-pressurised aerosol spray can") 14 Bergo

Ma-denkiller

TNsG, Part 2, 2002: Mixing and loading, Model 5, Pulver ("por-table reservoir"), professionelle Anwender und "user guidance"

TNsG, Part 2, 2002: Sub-soil treat-ment, Model 2, professionelle Anwen-der und "user guidance" sowie CATTANI et al. (2001)

17 Rapido komplett

TNsG, Part 2, 2002: Mixing and loading, Model 3 ("portable res-ervoir"), professionelle Anwender

TNsG, Part 2, 2002: Spraying, Model 1, professionelle Anwender

18 Goldin Streich- anwen-dung

TNsG, Part 2, 2002: Mixing &

loading, Model 5, professionelle Anwender, Granulat ("portable reservoir") und "user guidance"

TNsG, Part 2, 2002: Consumer pro-duct painting, Model 3, nicht-pro-fessionelle Anwender, und "user gui-dance"

25 Logo Rep Marderab-wehr

entfällt TNsG, Part 2, 2002: Consumer pro-duct spraying and dusting, Model 2, nicht-professionelle Anwender ("hand-held trigger spray")

26 Bremsen-bremse R

TNsG, Part 2, 2002: Mixing &

loading, Model 5, professionelle Anwender, Flüssigkeit ("portable reservoir") und "user guidance"

TNsG, Part 2, 2002: Consumer pro-duct spraying and dusting, Model 2, nicht-professionelle Anwender ("hand-held trigger spray")

1 Nummer des Verwendungsmusters nach Tab. 8.1

Tab. 8.4 gibt zusammenfassend die Ergebnisse der Expositionsabschätzung für Wirkstoffe nach Stufe 1 wieder. Dargestellt sind in der Tabelle die Ergebnisse für die Exposition für die Tätigkeiten „Mischen und Laden“ (soweit relevant) und Applikation.

Es werden, soweit vorhanden, nur die 75. Perzentile in der Tabelle aufgeführt.

Die detaillierte Berechnung für die einzelnen Verwendungen wurde in Excel®-Arbeitsblättern durchgeführt und wurde in tabellarischer Form in Anhang 2 dieses Berichtes dokumentiert.

In den nachfolgenden Tabellen und in Kapitel 8.3 werden folgende zentrale Abkür-zungen und Begriffe verwendet:

PDE: Potenzielle dermale Exposition (deponierte Substanzmenge auf der (Schutz-) Kleidung und ungeschützten Hautpartien in mg/d)

PIE: Potenzielle inhalative Exposition (Expositionskonzentration während der Ap-plikation in mg/m3)

Für die Phase „Mischen und Laden“ geben die vorhandenen Modelle in der Regel auch für die inhalative Belastung Angaben in mg/Person oder mg/kg Wirkstoff an.

Diese wurden mit den Angaben zum Szenario in geschätzte Expositionskonzentrati-onen umgerechnet. Da die Dauer der Applikationsphase für die einzelnen Verwen-dungen sehr unterschiedlich ist, wurde zum Vergleich zusätzlich zur Expositionskon-zentration während der Applikation (PIE) auch noch eine über 8 Stunden gemittelte Konzentration (PIE-Schicht) berechnet.

Tab. 8.4 Ergebnisse der Abschätzung der Exposition (Stufe 1) gegenüber Wirkstoffen in verschiedenen Verwendungen (auf zwei signifikante Stellen gerundet)

Akute Wirkstoff-Exposition (75. Perzentile) Mischen und Laden Applikation

PDE PIE PDE PIE PIE-Schicht Nr.1 Produkt

mg/d mg/m3 mg/d mg/m3 mg/m3

2 Ficam D 0,050** 0,036 14* 1,3 0,014

4

Insektenil-continon-concentrat 2,0 0,016* 1,6 0,22 0,014

10 Rofa 40 AW1 0,10 0,000044* 0,44 0,89 0,0037 12 Aco.mat DDVP 300 entfällt entfällt 2,5* 110* 0,36*

13 Bayer Garten Spezialspray entfällt entfällt 0,34 0,11 0,00031 14 Bergo Madenkiller 0,84** 0,040 0,33 0,0011 0,000067 17 Rapido komplett 12 0,048* 5,8 0,41 0,017 18 Goldin Streichanwendung 0,73*/0,13** 0,0021 0,62 0,0038 0,00024 25 Logo Rep Marderabwehr entfällt entfällt 14 0,11 0,0066 26 Bremsenbremse R 35 0,35 130 1, 1 0,0061

* Basierend auf Maxima, 95. Perzentilen oder „worst case“-Betrachtungen; ** Basierend auf 50. Perzentilen

1 Nummer des Verwendungsmusters nach Tab. 8.1

Bei folgenden Tätigkeiten ergibt die Abschätzung nach Stufe 1 eine dermale Exposi-tion > 1 mg/d:

• Ficam D: Applikation

• Insektenil-continon-concentrat: Mischen/Laden und Applikation

• Aco.mat DDVP 300: Applikation

• Rapido komplett: Mischen/Laden und Applikation

• Logo Rep Marderabwehr: Applikation

• Bremsenbremse R: Mischen/Laden und Applikation.

Bei Anwendung von Bremsenbremse R ist eine sehr hohe dermale Exposition (so-wohl beim „Mischen und Laden“ als auch bei der „Applikation“) zu verzeichnen, da es weitgehend ohne Schutzmaßnahmen ausgebracht wird. Allerdings handelt es sich um ein Produkt von vermutlich geringer Toxizität.

Die inhalative Exposition ist beim Mischen/Laden generell niedrig (mit Ausnahme von Bremsenbremse R alle < 0,1 mg/m3). Die inhalative Exposition (Luftkonzentration Wirkstoff) liegt in der Applikation für alle Produkte, die durch Sprühen, Vernebeln oder Stäuben ausgebracht wird, > 0,1 mg/m3, für andere Ausbringarten (Bergo Ma-denkiller: Gießen; Goldin: Streichen) unter 0,01 mg/m3. Auffallend ist die hohe Luft-konzentration bei der Verwendung „Bekämpfung Deutscher Schaben mit einem Selbstvernebelungsautomat durch einen Hausmeister“ mit dem Produkt acomat DDVP. Allerdings sollte bei dieser Anwendung bei fachmännischer Durchführung die Aufenthaltszeit auch sehr gering sein.

Für 11 der in Stufe 1 behandelten Tätigkeiten (Mischen/Laden oder Anwenden eines Produktes) werden diese ersten Abschätzungen verfeinert und mit bekannten Daten zu vergleichbaren Anwendungen verglichen. Die Auswahlkriterien für diese Stufe 2 der Expositionsabschätzung waren:

• Hohe Exposition

• Optimierungspotenzial für Schutzmaßnahmen

• Ausgewählte Anwendungen sollten charakteristische PA18- bzw. PA19-Produkte sein

• In Stufe 2 sollten unterschiedliche Anwendungsarten (Sprühen, Vernebeln, Gießen, Streichen) und Anwender (Schädlingsbekämpfer, Landwirte, nicht spe-ziell ausgebildete berufliche Anwender) vertreten sein

• Gefährdungspotenzial durch die eingesetzten Wirkstoffe.

In Abstimmung mit dem Auftraggeber wurden folgende 11 Tätigkeiten ausgewählt:

1. Anwendung eines Stäubepräparates (Ficam D) durch professionelle Schäd-lingsbekämpfer zur Wespenbekämpfung durch Stäuben: Applikation

2. Sprühen eines Insektizids (Insektenil-continon-concentrat) zur Schabenbe-kämpfung durch einen professionellen Schädlingsbekämpfer: Mischen/Laden 3. Sprühen eines Insektizids (Insektenil-continon-concentrat) zur

Schabenbe-kämpfung durch einen professionellen Schädlingsbekämpfer: Applikation

4. ULV-Kaltvernebelung eines Insektizids (Rofa 40 AW 1) zur Bekämpfung von Motten und Brotkäfern durch einen professionellen Schädlingsbekämpfer: Ap-plikation

5. Bekämpfung Deutscher Schaben mit einem Selbstvernebelungsautomaten (Aco.mat DDVP 300) durch einen Hausmeister: Applikation

6. Ausbringung eines Insektizids (Bergo Madenkiller) zur Fliegenlarvenbekämp-fung in Gülle mittels Gießkanne durch einen Landwirt: Mischen/Laden

7. Ausbringung eines Insektizids (Bergo Madenkiller) zur Fliegenlarvenbekämp-fung in Gülle mittels Gießkanne durch einen Landwirt: Applikation

8. Ausbringung eines Insektizids (Rapido komplett) zur Fliegenbekämpfung mittels Rückenspritze durch einen Landwirt: Applikation

9. Fliegenbekämpfung mittels Wandanstrich eines Fraßköders mit insektizidem Wirkstoff (Goldin) durch einen Landwirt: Applikation

10. Aufsprühen eines Insektenrepellents für Pferde mittels Pumpsprühflasche durch eine Ponyhofbetreiberin: Mischen/Laden

11. Aufsprühen eines Insektenrepellents für Pferde mittels Pumpsprühflasche durch eine Ponyhofbetreiberin: Applikation

Zur Expositionsabschätzung wird in Stufe 2 auf folgende mathematische Modelle zurückgegriffen:

• SprayExpo (KOCH et al., 2004)

• ConsExpo (BREMMER et al., 2006)

• RISKOFDERM Calculator (VAN HEMMEN, 2004)

Die quantitativen Ergebnisse der Stufe 2 werden jeweils mit den aus Stufe 1 sowie mit publizierten Messergebnissen zu vergleichbaren Anwendungen verglichen.