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Demografischer und sozio ökonomischer Wandel

2 Dynamiken der Einwanderungs gesellschaft

2.4 Demografischer und sozio ökonomischer Wandel

sozio ökonomischer Wandel

2.4.1 Demografischer Wandel

Weltweit fallen die Geburtenraten und die Lebenserwar-tung steigt. Allerdings hat dieser Trend in Deutschland und anderen Mitgliedsstaaten der EU sehr viel früher eingesetzt als in anderen Regionen der Welt. Der länger-fristige Trend in Deutschland lässt sich schlagwortartig beschreiben mit „älter, weniger, bunter“: Die Bevölkerung Deutschlands altert, schrumpft und wird hinsichtlich der Herkunft der Bewohnerinnen und Bewohner zunehmend heterogener.

Migration hat die demografische Struktur der Bevölke-rung in Deutschland in den letzten Jahrzehnten erheblich beeinflusst. Über lange Zeit konnte diese Veränderung nur mit dem Konzept der „ausländischen Bevölkerung“

beschrieben werden, also der Zahl der im Inland lebenden Menschen ohne deutsche Staatsangehörigkeit

(einschließ-43 Die genannten Werte sind der Bevölkerungsfortschreibung anhand der kommunalen Einwohnermelderegister entnommen, weil es nur bei diesen Zah-len möglich ist, sie zur deutschen Bevölkerung in Beziehung zu setzen. Die Bevölkerungsfortschreibung stützt sich aktuell auf die Ergebnisse des Zensus 2011. Im Zuge dieses Zensus – des ersten gesamtdeutschen seit der Wiedervereinigung – wurde festgestellt, dass am 9. Mai 2011 etwa 80,2 Millionen Menschen in Deutschland lebten, darunter knapp 6,2 Millionen ausländische Staatsangehörige. Das waren 1,1 Millionen Ausländerinnen und Ausländer weniger als bis dato angenommen (vgl. DESTATIS 2013). – Zur ausländischen Bevölkerung gibt es auch Bestandszahlen aus dem Ausländerzentralregis-ter (AZR). Diese werden nach einem anderen System erhoben als die MelderegisAusländerzentralregis-terdaten, sie erlauben jedoch in einigen Punkten eine stärkere Differen-zierung (u. a. nach dem Aufenthaltsstatus). Nach dem AZR lebten in Deutschland Ende 2019 rund 11,2 Millionen Ausländerinnen und Ausländer. Davon waren 46 Prozent Frauen und 13 Prozent bereits in Deutschland geboren (DESTATIS 2020d).

lich der Staatenlosen). Diese Zahl stieg von einer guten halben Million Menschen (506.000) im Jahr 1951 bis zum Jahresende 2019 auf rund 10,4 Millionen.43 Der Anteil der ausländischen Bevölkerung an der gesamten Bevölke-rung Deutschlands hat sich im gleichen Zeitraum von 1 auf 12 Prozent erhöht. Abbildung 6 zeigt die Entwicklung zwischen 1980 und 2019. Der deutliche Rückgang zwi-schen 2010 und 2012 ist darauf zurückzuführen, dass die Bevölkerungszahl durch den Zensus 2011 korrigiert wurde.

Der nachfolgende Anstieg von gut 6 auf über 10 Millionen Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit bis 2019 geht vor allem auf die hohe Zuwanderung aus den neuen Mitgliedsstaaten der EU, die Fluchtmigration und den daran anschließenden Familiennachzug zurück.

Aufgrund der hohen Zahl der eingewanderten (Spät-)Aus-siedlerinnen und (Spät-)Aussiedler wie auch der Zunahme von Einbürgerungen wird die Migrationsbevölkerung in Deutschland durch das Konzept der Staatsangehörig-keit nur noch unzureichend erfasst. Das im Mikrozensus 2005 eingeführte Konzept des „Migrationshintergrunds“

ermöglichte erstmals, alle im Ausland geborenen Personen

Abbildung 6: Die Entwicklung der ausländischen Bevölkerung in Deutschland, 1980 –2019

Quelle: BMI/BAMF 2020 und GENESIS-Online (Daten für 2019), eigene Darstellung. Die Zahlen vor 1991 beziehen sich nur auf Westdeutschland.

12.000.000

10.000.000

8.000.000

6.000.000

4.000.000

2.000.000

0

19811980 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019

1982

2 Dynamiken der Einwanderungs gesellschaft | 43 und ihre Nachkommen in Deutschland abzubilden (vgl.

Kap. 5.8). Auch wenn die Zuordnung einzelner Gruppen zur Bevölkerung „mit Migrationshintergrund“ mitunter fragwürdig ist, verdeutlichen die Zahlen nicht zuletzt, wie stark eingewanderte Menschen und ihre Nachkom-men inzwischen die Bundesrepublik prägen. Insgesamt hatten nach der bisherigen Definition des Statistischen Bundesamts im Jahr 2019 26 Prozent der Bevölkerung in deutschen Privathaushalten einen Migrationshintergrund.

Bei den jüngeren Altersgruppen ist der Anteil noch höher:

Bei den Kindern unter zehn Jahren in Deutschland betrug er 2019 40 Prozent, bei den bis 45-Jährigen liegt er immer noch über einem Drittel (DESTATIS 2020a).

Abbildung 7 zeigt, wie die Bevölkerung mit Migrations-hintergrund im Hinblick auf Migrationserfahrung und Staatsangehörigkeit strukturiert ist: Insgesamt hatten 2019 13,7 Millionen Menschen (64 %) eine „eigene Migrations-erfahrung“, entsprachen also der international gebräuchli-chen Definition der „im Ausland geborenen Bevölkerung“.

7,6 Millionen (36 %) hatten zwar einen Migrationshinter-grund, aber keine eigene Migrationserfahrung. Mehr als die Hälfte (52 %) der Personen mit Migrationshintergrund waren deutsche Staatsangehörige; die Mehrheit von ihnen wurde bereits in Deutschland geboren. Ausländische Staatsangehörige waren dagegen deutlich häufiger selbst migriert. Bei der für Deutschland spezifischen Gruppe der (Spät-)Aussiedlerinnen und (Spät-)Aussiedler werden im Mikrozensus nur die selbst eingewanderten Personen und

ihre Familienangehörigen (Ehepartnerinnen und -partner sowie Kinder) ausgewiesen, nicht jedoch ihre in Deutsch-land geborenen Nachkommen.

Vergleicht man die Alters- und Geschlechtsstruktur der Bevölkerung mit und ohne Migrationshintergrund in Deutschland, so wird deutlich, dass Letztere im Durch-schnitt deutlich älter ist (47,3 vs. 35,6 Jahre) und der Frauenanteil etwas höher liegt (51 vs. 49 %). Bedingt vor allem durch die Altersstruktur unterscheiden sich auch die Daten zum Familienstand: Personen mit Migrations-hintergrund sind häufiger ledig (48 vs. 39 %) und seltener verheiratet (43 vs. 46 %) bzw. verwitwet oder geschieden (9 vs. 15 %). Sie leben außerdem zu mehr als 95 Prozent im früheren Bundesgebiet einschließlich Berlins – bei den Personen ohne Migrationshintergrund sind es nur 81 Prozent – und zudem deutlicher häufiger in städtischen Regionen (60 vs. 44 %; alle Angaben aus DESTATIS 2020a).

Das Gewicht der Bevölkerung mit Migrationshintergrund wird im Zuge des demografischen Wandels voraussicht-lich weiter zunehmen. Deutschland gehört innerhalb der OECD und der EU zu den Ländern, deren Bevölkerung aufgrund geringer Geburtenraten und einer steigenden Lebenserwartung besonders stark vom demografischen Wandel betroffen ist. So würde in einem hypothetischen Szenario ohne Wanderungsbewegungen das Erwerbsper-sonenpotenzial in Deutschland bis zum Jahr 2060 um fast zwei Fünftel zurückgehen (Fuchs u. a. 2017; 2019). Zudem

Ohne Migrationshintergrund

Mit Migrations-hintergrund 2019 21,2 Mio.

2019 60,6 Mio.

Deutsche

52,4 %

28,2 % 6,0 Mio.

24,1 % 5,1 Mio.

7,4 % 1,6 Mio.

40,3 % 8,6 Mio.

Ohne eigene Migrationserfahrung:

Adoptierte, Eingebürgerte und als Deutsche Geborene

Mit eigener Migrationserfahrung Mit eigener Migrationserfahrung:

Adoptierte, Eingebürgerte, (Spät-)Aussiedlerinnen und (Spät-)Aussiedler und als Deutsche Geborene

Ohne eigene Migrationserfahrung

74,0 %

Ausländische Staatsangehörige

47,6 % 26,0 %

Bevölkerung insgesamt 81,8 Mio.

Abbildung 7: Die Bevölkerung Deutschlands nach Migrationshintergrund, 2019

Quelle: Statistisches Bundesamt, Mikrozensus (entnommen aus BMI/BAMF 2020)

entwickelt sich die Bevölkerung regional sehr ungleich:

Ländliche Regionen sind besonders stark von Abwande-rungs- und Alterungsprozessen betroffen, die zum Teil auch geschlechtsspezifisch verlaufen (Berlin-Institut 2019;

Henger/Oberst 2019; Salomo 2019), während wirtschaft-lich prosperierende Städte Binnen- und internationale Migration anziehen und ihre Einwohnerzahl steigt. Daraus ergeben sich enorme infrastrukturelle Herausforderungen, beispielsweise in Bezug auf Wohnraum, Verkehr und die notwendigen Einrichtungen für Bildung und Gesund-heitsversorgung. „Auf dem Land“ hingegen können solche Infrastrukturen zum Teil nicht mehr erhalten werden.

Diese Trends sind für die nächsten Jahrzehnte als weit-gehend gegeben zu betrachten, denn die meisten Kohorten sind bereits geboren und die Fertilitäts- und Mortalitäts-raten in Deutschland recht stabil. So gelangt das Statis-tische Bundesamt anhand seiner im Juni 2019 vorgeleg-ten 14. koordiniervorgeleg-ten Bevölkerungsvorausberechnung (DESTATIS 2019d; 2019e) zu dem Ergebnis, dass „in den nächsten 20 Jahren durch den aktuellen Altersaufbau ein Rückgang der Bevölkerung im Erwerbsalter und ein Anstieg der Seniorenzahl vorgezeichnet [sind]. […] Diese Prozesse lassen sich trotz einer relativ weit gefassten Spannweite der Annahmen zur künftigen Entwicklung der demografischen Einflussfaktoren wie Geburtenhäu-figkeit, Lebenserwartung und Nettozuwanderung nicht aufhalten“ (DESTATIS 2019d). Vorher gesagt wird, dass die erwerbsfähige Bevölkerung (zwischen 20 und 66 Jahren) von 51,8 Millionen Menschen (2018) bis zum Jahr 2035 um 4 bis 6 Millionen Personen schrumpfen wird. Zugleich wird es in Deutschland bis 2039 voraussichtlich 5 bis 6 Millionen mehr Menschen im Alter ab 67 Jahren geben als 2018, als ihre Zahl 15,9 Millionen betrug.

Da die Geburtenzahlen und die Nettozuwanderung in den letzten Jahren gestiegen sind, wird die Gesamtbevöl-kerungszahl zunächst noch bis mindestens 2024 steigen, spätestens ab 2040 jedoch zurückgehen. Dabei werden sich regionale Unterschiede weiter verstärken. So wird für den Zeitraum bis 2060 vorhergesagt, dass die Zahl der erwerbs-fähigen Personen in den westdeutschen Flächenländern um 16 Prozent zurückgehen wird und in den ostdeutschen Flächenländern um 30 Prozent, in den Stadtstaaten jedoch nur um 4 Prozent (ebd.).

Nach den Szenarien von Fuchs u. a. (2017; 2019) benötigt Deutschland jährlich eine Nettozuwanderung von 400.000 Personen, damit das Erwerbspersonenpotenzial – also das Angebot der dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehenden Arbeitskräfte – konstant bleibt. Dabei wurden eine höhere Erwerbsbeteiligung von Frauen und Älteren sowie die Anhebung des Renteneintrittsalters auf 67 Jahre bereits

berücksichtigt. Aber auch bei einem konstanten Erwerbs-personenpotenzial würde der Altersquotient – hier defi niert als das Verhältnis der nicht mehr erwerbstätigen Personen zum Erwerbspersonenpotenzial – aufgrund der zuneh-menden Lebenserwartung deutlich steigen. Da auch die Migrationsbevölkerung altert, kann der Altersquotient unter realistischen Annahmen durch Migration kaum konstant gehalten werden; allerdings kann diese seinen Anstieg deutlich abmildern.

Da sich in den Mitgliedsstaaten der EU das Pro-Kopf-Ein-kommen zunehmend angleicht und die Migrationspoten-ziale ausgeschöpft sind, wird auch die Einwanderung aus diesen Ländern deutlich zurückgehen. Die Nettomigration, die zum Erhalt des Erwerbspersonenpotenzials notwendig ist, müsste sich somit zunehmend aus Drittstaaten speisen (Fuchs u. a. 2019, S. 11 und 13).

2.4.2 Sozioökonomischer Wandel

Wie Kapitel 2.2 gezeigt hat, haben sich die rechtlichen und institutionellen Bedingungen und die ökonomischen Voraussetzungen für Migration und Integration in den letzten Jahrzehnten stark verändert: Die Osterweiterung der Europäischen Union und die damit verbundene Arbeitneh-merfreizügigkeit hat einen Wirtschaftsraum mit mehr als 100 Millionen Menschen für Migration geöffnet, die unglei-chen ökonomisunglei-chen Folgen der Finanzkrise haben eine Um-lenkung der Migrationsströme nach Deutschland begüns-tigt, die günstige wirtschaftliche Entwicklung seit 2005 hat Deutschland weltweit zu einem attraktiveren Ziel von Mi-gration gemacht und durch die Ereignisse im Nahen Osten, in Afghanistan und am Horn von Afrika in Verbindung mit der europäischen und deutschen Asylpolitik ist die Flucht-migration gestiegen. Zugleich haben verschiedene Reformen und Programme die Chancen der Teilhabe am Arbeitsmarkt, am Bildungssystem und in anderen gesellschaftlichen Be-reichen in den letzten beiden Dekaden verbessert.

Die Veränderungen der rechtlichen und institutionellen Bedingungen und der ökonomischen Voraussetzungen spiegeln sich in der Zusammensetzung der Herkunftslän-der und in Herkunftslän-der sozialen und ökonomischen Struktur Herkunftslän-der Migrationsbevölkerung in Deutschland. Bis 1989 hatten noch große Teile der ausländischen Wohnbevölkerung eine geringe Schulbildung, keine abgeschlossene Berufs- oder Hochschulbildung und schlechte Beschäftigungs-chancen. Seit Beginn der 2000er-Jahre hingegen sind die Einwanderungsgruppen geprägt durch eine polarisierte Qualifikationsstruktur und deutlich höhere Beschäfti-gungsquoten.

2 Dynamiken der Einwanderungs gesellschaft | 45 So finden sich bei den neu eingewanderten Personen44

deutlich höhere Anteile von Personen mit akademischen Abschlüssen als bei der in Deutschland lebenden Bevöl-kerung ohne Migrationshintergrund, aber auch höhere Anteile von Personen ohne abgeschlossene Berufsaus-bildung (vgl. Liebau/Romiti 2014; Brücker/Seibert/Wapler 2017; Seibert/Wapler 2020). Bei den seit 2004 zugezogenen Personen ab 25 Jahren schwankt der Anteil derer mit akademischen Abschlüssen je nach Zuzugsjahr zwischen 31 und 47 Prozent, nur im Jahr 2015, als die Fluchtmi-grat ion stark anstieg, sank er auf 27 Prozent. Insgesamt ist der Akademikeranteil damit bei den neu eingewanderten Personen deutlich höher als im Durchschnitt der Bevöl-kerung ohne Migrationshintergrund (23 %). Allerdings ist dabei zu berücksichtigen, dass die Ergebnisse aufgrund der unterschiedlichen Altersstruktur nur bedingt vergleichbar sind (Abb. 8).45

44 Unter neu eingewanderten Personen werden hier Menschen verstanden, die seit Mitte der 1990er-Jahre nach Deutschland zugezogen sind.

45 Für einen Vergleich nach Alterskohorten siehe Brücker 2013.

46 Die Schutzsuchenden werden im Mikrozensus zum Teil erst zeitverzögert befragt, dementsprechend sind auch die Zuzugsjahre 2016 und 2017 noch stark von der Fluchtmigration geprägt.

Den überdurchschnittlich hohen Akademikeranteilen stehen bei den neu eingewanderten Personen aber auch hohe Anteile von Personen ohne Berufs- oder Hochschul-abschlüsse gegenüber. Vor dem starken Anstieg der Flucht-migration belief sich dieser Anteil auf rund ein Drittel, seither liegt er bei über zwei Fünfteln.46 Bei der Bevölke-rung ohne Migrationshintergrund beläuft er sich dagegen auf knapp ein Zehntel (Abb. 8). Hierfür gibt es vielfältige Ursachen. Eine der wichtigsten dürfte sein, dass sehr viele Herkunftsländer kein System der beruflichen Bildung ken-nen, das mit dem in Deutschland vergleichbar wäre. Ein wichtiger Befund der empirischen Forschung ist, dass viele Migrantinnen und Migranten, die als Erwachsene nach Deutschland zuziehen, noch weitere Qualifikationen er-werben. So haben von denjenigen, die seit 1995 zugezogen sind, bis 2013 im Durchschnitt 28 Prozent in Deutschland noch eine berufliche Ausbildung oder ein Hochschulstu-dium absolviert oder befanden sich noch in Bildung und Ausbildung. Bei den Personen, die ohne abgeschlossene Berufsausbildung zugezogen sind, beläuft sich der Anteil auf 35 Prozent (Liebau/Romiti 2014).

Abbildung 8: Berufs- und Hochschulabschlüsse der Bevölkerung mit und ohne Migrationshintergrund und der neu Zugewanderten, 2005–2018 (Anteile in Prozent)

Anmerkung: Die Anteile beziehen sich auf die Personen ab 25 Jahren und für die beiden Säulen links (Personen ohne und mit Migrationshintergrund) auf den Durchschnitt der Jahre 2012 bis 2018.

Quelle: Mikrozensus; vgl. Seibert/Wapler 2020.

2005 ohne

Migrationshintergrund mit

Migrationshintergrund

2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018

1 2 5 5 5 5 4 5 5 5 3 3 3 3 4 4

9

39 32 31 28 25 28 29 30 30 30 32 37 47 38 41 67

40

32 31 31 29 25 20 26 26 26 27 26 23

23 22 23 20

31 34 37 41 43 47 40 40 40 38 33 27

34 34 mit akademischen Abschlüssen mitBerufsabschlüssen

ohneBerufsabschlüsse

in Bildung und Ausbildung

Neueinwanderer nach Zuzugsjahr Bevölkerung

Bei den Staatsangehörigen der neuen Mitgliedsstaaten der EU sind auch die Beschäftigungsquoten deutlich höher als bei jenen aus den klassischen Ländern der „Gastarbeiteran-werbung“; umgekehrt sind die Quoten von Arbeitslosigkeit und Leistungsbezug deutlich geringer. Die Beschäftigungs-quoten sind seit der Einführung der Arbeitnehmerfrei-zügigkeit deutlich gestiegen: bei den Staatsangehörigen der Länder der ersten Osterweiterungsrunde um 17 Pro-zentpunkte und bei den bulgarischen und rumänischen Staatsangehörigen um 32 Prozentpunkte. Sie liegen heute deutlich über den Beschäftigungsquoten von Staatsan-gehörigen der EU-Länder der „Gastarbeiteranwerbung“

(Griechenland, Italien, Spanien und Portugal).47 Allerdings sind viele neu eingewanderte Personen auch unterhalb ihrer beruflichen Qualifikationen beschäftigt und verdie-nen weniger als die Bevölkerung ohne Migrationshinter-grund (Seibert/Wapler 2020).

2.5 Globale Trends der Migration und