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4. Das Phänomen Lernen

4.6. Das Lernen im Alter

„Nichts wäre falscher, als für das Alter geistigen Stillstand oder gar Abbau als natürliches Schicksal anzunehmen“ (Beer 1977, S. 109). Das Zitat verdeutlicht, dass ältere Menschen sich nicht aufgeben sollten, sondern ebenso im Alter aktiv partizipieren sollten. Nach Beer seien im fortgeschrittenen Alter ebenso herausragende Leistungen möglich und bei-spielsweise entdeckte Jean Louis Pasteur mit 63 Jahren das Tollwutserum und Thomas Edison erfand im Alter die Glühbirne sowie das Grammophon, Kondrad Adenauer wurde mit 72 Jahren zum Bundeskanzler gewählt und Goethe fertigte mit 82 Jahren den zweiten Teil des Faust an (vgl. ebd.).

Durch den demographischen Wandel und die ansteigende Lebenserwartung sowie den verbesserten Gesundheitszustand würden ältere Menschen ebenso im Alter Fertig- sowie Fähigkeiten erlernen wollen, beginnen ein Studium für Senioren und möchten Kontake zu jüngeren Kohorten knüpfen (vgl. Kruse 1997, S. 155). Es sei eine vermehrte Heterogenität der Lebenswelten älterer Rentner, im Gegensatz zu den vorherigen Generationen vorhanden und ältere Personen über 70 Jahren würden neue Fähigkeiten erlernen und das Leben aktiv gestalten wollen (vgl. Gehrke 2009, S. 346ff.). „Zwar war Altern(n) schon immer vielfältig, doch die Lebenswelten älterer Menschen sind heute weitaus differenzier-ter als die früheren Generationen“ (ebd.).

Lernen im Alter könnte ein selbstständiges, gesundes und glückliches Leben begünstigen (vgl. Gehrke 2009, S. 348) und neue Medien eine autonome Lebensweise unterstützen

und zu einem zufriedenen und selbstständigen Leben im Alter verhelfen (vgl. Stadelhofer 2002). Ältere Menschen verwenden ebenso vermehrt neue Medien (vgl. Kruse 1997, S. 154) und diese würden verwendet werden, um sich Wissen bezüglich individueller Interessen anzueignen und Kenntnisse zu vertiefen sowie weiterübermitteln zu können (vgl. Stadelhofer 2002). Neue Medien seien für lebenslanges Lernen essenziell (vgl.

Stadelhofer 2002), innovative Possibilitäten seien mit den Medien vorhanden (vgl. Kade 2007, S. 154) und diese könnten dazu führen, dass ältere Menschen am gesellschaftli-chen Leben teilhaben können. Medien können zur Unterstützung, zum Ausbau und Erhaltung von Kompetenzen beitragen (vgl. Doh 2011, S. 19).

Forschungen zeigten auf, dass Ältere ebenso im Alter lernfähig sind und demzufolge Lernen ebenso im Alter stattfinden und zu einer Leistungssteigerung führen könne und folglich lebenslanges Lernen möglich sei (vgl. Martin, Kliegel 2005, S. 164; vgl. Gehrke 2009, S. 351; vgl. Kullmann, Seidel 2005, S. 9). Das elementare lebenslange Lernen sei für das funktionale Lernen notwendig, um die erlangten Kenntnisse einzuordnen (vgl.

Grünberger 2012, S. 187). „Andererseits verweist ein 'elementares lebenslanges Lernen' auf jenen Prozess, welchen wir ständig vollziehen und zu dem es keine 'Alternative' gibt“

(Grünberger 2012, S. 187).

Beim elementaren lebenslangen Lernen habe zudem die materielle Situation auf die Erfahrungen des Subjektes Auswirkungen (vgl. Grünberger 2012, S. 189). „Dies vollzieht sich insofern ständig, als wir in jedem Moment Erfahrungen machen, welche wir auf bestehende Erfahrungen beziehen, um neue Ordnungsstrukturen zu generieren“ (Grün-berger 2012, S. 189).

Lernen sei nicht zeitlich begrenzt, sei ebenso im fortgeschrittenen Alter möglich, obwohl sich die Voraussetzungen und die Kapazitäten des effektiven Lernens verändern (vgl.

Martin, Kliegel 2005, S. 164; vgl. Kullmann, Seidel 2005, S. 39). „Prinzipiell bleibt die Fähigkeit zu lernen, etwas wahrzunehmen und Neues zu speichern, bis ins hohe Alter erhalten (…)“ (Kullmann, Seidel 2005, S. 39). Bemerkenswerterweise könne die Gehirn-leistung durch Konzentrations- und Gedächtnisübungen gesteigert werden (vgl. Beer 1977, S. 112; vgl. Kullmann, Seidel 2005, S. 42; vgl. Bubolz-Lutz, Gösken, Kricheldorff, Schamek 2010, S. 103) und Lernen habe positive Auswirkungen (vgl. Bubolz-Lutz, Gösken, Kricheldorff, Schamek 2010, S. 101). Das Gehirn sei das dynamischste mensch-liche Organ, dass sich verändert und mit der Benutzung wachsen würde (vgl. Spitzer 2012, S. 37).

„Dass nur trainierte Muskeln wachsen, ist bekannt. Ebenso verhält es sich mit dem Gehirn“ (Spitzer 2012, S. 46).

Durch einem Training des Gedächtnisses würden Synapsen durch die Beanspruchung zunehmen und dagegen verkümmern, wenn keine Benutzung dieser erfolgt (vgl. ebd.,

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S. 48). „Wenn man das Gehirn nicht nutzt, dann schrumpft es entsprechend“ (Spitzer 2012, S. 115). Zudem könnten durch Übungen und Trainingseinheiten spezifische Gehirnbereiche vergrößert werden. Unklar bleibe, ob die Gehirnzellen oder ob die Menge der Verbindungen der Zellen zunehmen (vgl. Bubolz-Lutz, Gösken, Kricheldorff, Schamek 2010, S. 101). „So erbrachte eine Studie, an der 40 Probanden ab Mitte 50 teilnahmen, dass sich durch ein dreimonatiges Jonglier-Training eine deutliche Vergrößerung be-stimmter Hirnareale erzielen lässt“ (ebd.). Somit könne resümiert werden, dass ältere Personen die Leistung des Gehirns beeinflussen können. „Auch Ältere können durch Konzentrations- und Merktechniken ihr Gedächtnis verbessern“ (Kullmann, Seidel 2005, S. 42).

Es existiere eine Plastizität des Gedächtnisses und Lern- sowie Leistungsreserven können im Alter nachgewiesen werden (vgl. Doh 2011, S. 74; vgl. Lindenberger 2002, zit.

n. Bubolz-Lutz, Gösken, Kricheldorff, Schamek 2010, S. 102f.). Es konnte weiterhin konstatiert werden, dass das Gehirn im Alter weiterhin eine Plastizität aufweise und bei einem Versagen von spezifischen Hirnbereichen weitere Gehirnareale die Funktion dieser ersetzen können (vgl. Petko 2014, S. 38f.). Laut den Erkenntnissen in der Neurowissen-schaft lasse sich vermuten, dass Hirnareale different heranreifen und „(…) es immer wieder sensible Phasen in der Entwicklung bestimmter Hirnfunktionen gibt“ (Petko 2014, S. 39).

Beispielsweise sei in den ersten Lebensjahren die Sprachentwicklung verbessert, da die dafür zuständigen Hirnbereiche in dieser Zeit heranreifen. Im Zeitraum der Pubertät reife dagegen der präfrontale Kortex heran, der für ein strategisches Denken sowie Risikover-halten zuständig sei und in diesem Kontext ein jugendlicher Leichtsinn einhergehen kann (vgl. ebd.). Die Reifung des Gehirns sei zudem von genetischen Aspekten und äußerli-chen Anregungen beeinflussbar (vgl. Petko 2014, S. 39). „Die Bedeutung einer förderli-chen Umwelt für die Entwicklung ist psychologisch gesehen jedoch ebenfalls keine Neuigkeit“ (Petko 2014, S. 39).

Beer ist der Auffassung, dass die Mehrheit der Vorurteile bezüglich der Abnahme psychischer Eigenschaften im Alter nicht wahrheitsgemäß seien (vgl. Beer 1977, S. 110).

Das Interesse, die Neugier sowie die Motivation seien für den Lernprozess und den Lernerfolg bei Älteren ausschlaggebend (vgl. Beer 1977, S. 111; vgl. Dereskey 1982, S. 149). Die Lernmotivation sowie das Interesse haben folglich eine Auswirkung auf die Lernleistung und die Lernprozesse (vgl. Bubolz-Lutz, Gösken, Kricheldorff, Schamek 2010, S. 104f.).

Es seien dennoch Meinungen vorhanden, dass die Lernprozesse im Alter vermehrt gestört werden als bei jüngeren Personen und die Lernleistung bei älteren Menschen eingeschränkter sei (vgl. Kruse, Rudinger 1997, S. 63; vgl. Kullmann, Seidel 2005, S. 41

und S. 43; vgl. Bubolz-Lutz, Gösken, Kricheldorff, Schamek 2010, S. 100). Durch das Nachlassen der Sinnessysteme, wie Hören, Sehen sowie die Aufmerksamkeit insgesamt, würde die Gedächtnisleistung schwächen (vgl. Beer 1977, S. 112). Ob im Alter etwas erlernt werden könne, sei vom Gesundheitszustand, vom existierenden Wissen, vom Vowissen, den Erfahrungen und vom sozialen Umfeld abhängig (vgl. Kullmann, Seidel 2005, S. 39). „Zur Erklärung interindividueller Unterschiede in den Gedächtnisleistungen älterer Personen werden vor allem gesundheitliche Faktoren sowie soziodemografische und Lebensstilvariablen herangezogen“ (Bubolz-Lutz, Gösken, Kricheldorff, Schamek 2010, S. 100).

Da der Lernprozess bei älteren Personen störanfälliger sei, sollten Störquellen vermieden, die Lerninhalte in einem nicht zu umfangreichen Ausmaß angeboten werden und zugleich verkürzte Lerneinheiten eingehalten werden (vgl. Beer 1977, S. 111 und S. 121; vgl.

Kullmann, Seidel 2005, S. 43). Dennoch altere, wie der Mensch, ebenso das Gehirn (vgl.

Kullmann, Seidel 2005, S. 39). Die Aufnahmekapazität von Informationen sei langsamer und die kognitive Leistungsfähigkeit, die psychische und physische Leistungskapazität sowie das Abstraktionsvermögen würden im Alter abnehmen (vgl. Pencun 2005, S. 21 und 23; vgl. Dereskey 1982, S. 166; vgl. Kullmann, Seidel 2005, S. 41; vgl. Bubolz-Lutz, Gösken, Kricheldorff, Schamek 2010, S. 100). Die Kapazität des Arbeitsgedächtnisses nehme mit dem Alter ab und demzufolge können weniger Informationen verarbeitet werden und ins Langzeitgedächtnis eingehen (vgl. Kullmann, Seidel 2005, S. 42). Bubolz-Lutz, Gösken, Kricheldorff, Schamek (2010, S. 100) fügen in diesem Kontext hinzu, dass dies nicht für jede ältere Person zutreffe.

Alterssymptome im Gehirn seien beispielsweise die Abnahme des Muskeltonus und vermehrtere Gedächtnisstörungen. Die Gehirnstörme würden langsamer arbeiten und das Vigilanznivau abnehmen, mit der die sensorische Wahrnehmung vermindert sei (vgl.

Dereskey 1982, S. 165ff.). Ältere Personen könnten aktuelle Informationen nicht oder verminderter einspeichern, Erinnerungen, beispielsweise aus der Kindheit seien dagegen bei Ihnen weiterhin vorhanden (vgl. ebd., S. 165). Längsschnittliche Untersuchungen verdeutlichen, dass hinsichtlich der kognitiven Leistungsfähigkeit Verluste und Gewinne beim Älterwerden einhergehen können (vgl. Bubolz-Lutz, Gösken, Kricheldorff, Schamek 2010, S. 98). Die Anzahl der Neuronen nehme im Laufe der Jahre ab, die Dichte der Verknüpfungen nehme dagegen zu und die höchste Anzahl an Neuronen weise ein neugeborenes Baby auf. Nach Brandhofer sollten möglichst viele Dendriten und Sy-napsen gebildet sowie eine Verknüpfung von Informationen ermöglicht werden, damit Signale verbessert weitergeleitet werden könnten und eine Myelinisierung der Axone, die für eine erhöhte Weiterleitungsgeschwindigkeit maßgebend sei, stattfinde (vgl. Brandhofer 2012, S. 130).

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„Beide Prozesse sind für das Lernen von grundlegender Bedeutung“ (Brandhofer 2012, S. 130). Im Alter zwischen sieben und neun Jahren sei eine signifikante verbesserte kognitive Flexibilität vorhanden, die bis zum 20. Lebensjahr kontinuierlich zunehme. Das Frontalhirn wachse beim Menschen am langsamsten und setze Erregungsmuster zu einem Gesamtbild zusammen (vgl. Brandhofer 2012, S. 130f.). Nach Brandhofer benöti-gen Kinder und Jubenöti-gendliche Impulse, die zum Lernen anrebenöti-gen, Übunbenöti-gen, die den frontalen Cortext trainieren, Possibilitäten zum individuellen und selbstständigen Lernen, Regeln, Vorbilder sowie Forderung und Förderung hinsichtlich der Leistung (vgl. ebd., S. 131). Jüngere Personen könnten im Gegensatz zu Älteren Wissen problemlos aufneh-men und anhäufen, Ältere dagegen vermehrt aus dem Wissen Folgen abschätzen (vgl.

Dereskey 1982, S. 14).

Erwachsenen und älteren Menschen würden im Gegensatz zu Kindern und Jugendlichen nicht über erfahrungsbasierte Interaktionsschemata oder Skripte, die individuell anzu-passen sind, verfügen und hätten aufgrund dessen beispielsweise vermehrt Schwierig-keiten ein Handy einzustellen (vgl. Herzig, Martin 2012, S. 28). Ältere Menschen „(...) müssen sich in rationaler Distanz einzelne Schritte, zum Beispiel durch das Befolgen einer detaillierten Bedienungsanleitung, erschließen und zeigen sich wesentlich weniger flexibel und haben beispielsweise auch deutlich mehr Sorge, irreversible Einstellungen vorzunehmen oder das Gerät zu beschädigen" (Herzig, Martin 2012, S. 28).

Erwachsene würden verlangsamter lernen als beispielsweise Kinder und dies sei ein Resultat einer grundsätzlich zweckvollen Anpassung (vgl. Spitzer 2012, S. 155).

Erwachsene lernen im Gegensatz zu Kindern durch ein Verwenden und Verknüpfen von bereits existierenden Stukturen und Kinder würden innere Strukturen erschaffen (vgl.

Spitzer 2012, S. 159). „Sie lernen anders als kleine Kinder, nämlich durch Andocken von Neuem an früher bereits gelernte Sachverhalte“ (ebd.). Beim Erlernen im Alter sollte vermehrt Zeit eingeplant werden und insbesondere beim verbalen Lernen sei eine langsamere Lerngeschwindigkeit bei älteren Personen im Gegensatz zu Jugendlichen und Personen im mittleren Erwachsenenalter zu konstatieren (vgl. Martin, Kliegel 2005, S. 164; vgl. Kullmann, Seidel 2005, S. 43). Ältere Personen könnten innovative Informati-onen und Wissen aufnehmen, dennoch gelten spezifische Faktoren zu beachten, sodass beispielsweise der Lernstoff für die Älteren sinnvoll und sinnstiftend sein sollte. Es kann notwendig sein, dass Lerntechniken erlernt werden müssen, vermehrt ein Wiederholen des Lernstoffes notwendig ist sowie die Lerninhalte langsamer, übersichtlich, stringent gegliedert und klar präsentiert werden sollten (vgl. Beer 1977, S. 110 und S. 125). „Die Information selbst soll klar gegliedert und diese Gliederung am Anfang übersichtlich, eventuell in einem schriftlich vorgegebenen Konspekt einsehbar sein“ (ebd., S. 120).

Hinsichtlich der Methode bei Bildungsveranstaltungen mit Älteren sei zu beachten, dass sich Faktoren, wie Deutlichkeit hinsichtlich der Ziele, Überschaubarkeit, vereinfachte Darstellung, Deutlich machen sinnstiftender Kontexte bezüglich der Orientierung, stressarme und ruhige Atmosphäre optimal motivierend auswirken können (vgl. Beer 1977, S. 121). „Wichtig ist im Sinne der zu bildenden Sinnstrukturen der vorausschauende Überblick, sozusagen in Grobstruktur, über das angestrebte Lernziel und die wichtigsten Inhalte“ (ebd., S. 122).

Das Lernen im Alter sei nicht ausschließlich von individuell persönlichen und gesund-heitlichen Faktoren, sondern ebenso von der Lehrperson abhängig (vgl. Beer 1977, S. 117). Bei Bildungsveranstaltungen sei die Anfangsphase eines Kurses über den weiteren Verlauf entscheidend und die Lehrkraft sollte ältere Personen als Lehrkraft gefallen sowie diese menschlich ansprechen. Bestehen dagegen Vorurteile und eine Skepsis gegenüber der Lehrperson, kann dies dazu führen, dass keine Informationen aufgenommen werden und eine Blockierung der Mitarbeit stattfindet (vgl. Beer 1977, S. 122). „Ist schon das Kind in seinem Lernerfolg stark von der Beziehung zum vermit-telnden Lehrer abhängig, so ist für ältere Menschen die Überzeugungskraft einer gewin-nenden Lehrpersönlichkeit von Bedeutung“ (ebd., S. 177). Die Lehrkraft sollte sicherstel-len und die Lernenden befragen, ob die Teilnehmer motiviert sind und ein Interesse besteht sowie die Emotionen und Erwartungen der Individuen erfassen (vgl. ebd., S. 122).

Eine Auswirkung auf das Lernen im Alter haben ebenso die Atmosphäre sowie das Umfeld der Wissensvermittlung, die freundlich, persönlich und gemütlich sein sollten, sodass sich der Lernende wohlfühlt und eine Steigerung der Lernmotivation stattfinden kann (vgl. Beer 1977, S. 118 und S. 122). Demnach können „(…) Stil und Tempo des Vorgehens (...) sogar gemächlich-genüßlich sein“ (ebd., S. 118). Das Lernen der Veran-staltung sollte Freude bereiten sowie neugierig machen und die Lerninhalte sollten divergent und abwechslungsreich vermittelt werden (vgl. ebd., S. 119 und S. 123).

„Da ältere Menschen keine so ausgeprägten Lernzwecke mehr verfolgen – jedenfalls in aller Regel -, ist bei ihnen das Lernvergnügen um so bedeutsamer und vom Bildungsveranstalter als ergänzendes, wenn nicht sogar konstitutives Motivationsmoment besonders zu pflegen (…). Ältere Menschen haben eine Vorliebe für eine interessante Cocktailmixtur von Bil-dungsangeboten und eine verständliche Aversion gegen monotonen Dauerstreß. Das An-gebot muß dem Interesse und dem Wohlgefallen der Teilnehmer angepaßt sein“ (Beer 1977, S. 119).

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Die Lernstoffe sollten zudem divergent, beispielsweise visuell, audidatik sowie motorisch angeignet werden (vgl. Beer 1977, S. 125) und es sollte den Lernenden verdeutlicht werden, wozu sie die Lerninhalte für das praktische Leben benötigen (vgl. ebd., S. 125).

Beim Gestalten und Anbieten von Lernmedien seien folglich die motorischen Fähigkeiten der Lernenden zu beachten, da beispielsweise alte Personen eine simple Handhabung der Geräte sowie eine Barrierefreiheit benötigen könnten (vgl. Petko 2014, S. 115).