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Career Service

Im Dokument Jahrbuch Standort Meschede: 2016 (Seite 126-131)

»Sobald Sie Ihr berufliches Ziel ge-nauer vor Augen haben, macht das Studium doppelt so viel Spaß!« So steht es jedenfalls auf der Webseite von Deborah Gronau. Seit Februar ist sie die neue Ansprechpartnerin für den Career Service an der Fachhochschule Südwestfalen in Meschede und bie-tet Tipps und Hilfestellung rund um die Karrieregestaltung. Zudem ist sie Ansprechpartnerin für Unternehmen, die Kontakt zu den Studierenden und Absolventen suchen. Wichtige Aspekte sind die berufliche Profilgestaltung, die Optimierung von Bewerbungsunterlagen, die Vorbereitung auf Karrieremessen sowie Bewerbungsgespräche. »Ich finde es wichtig, dass die Studierenden herausfinden, was sie später im Beruf möchten, was sie glücklich macht und wie sie dies erreichen können«, sagt die Kulturwissen-schaftlerin Gronau. Und: »Es geht auch darum, Selbstbewusstsein zu entwickeln«. Die meisten Bachelor-Absolventen sind heute durch Wegfall von Wehrpflicht oder Zivildienst sowie kürzeren Regelstudi-enzeiten recht jung. Aus mangelnder Lebenserfahrung entstünden auch Unsicherheiten. »Dabei können unsere Studierenden schon ei-niges«, ist ihr Eindruck. Apropos Eindruck: Von den Sauerländer Stu-dierenden hat Deborah Gronau einen guten. Ihr fiel sofort das höfliche Benehmen im familiären Mescheder Studienbetrieb auf: »Ich freue mich über eine vernünftige Anrede in einer E-Mail oder einen netten Gruß auf dem Flur«.

Die 32-jährige Gronau kommt gebürtig aus Hamm, hat in Nash-ville Tennessee als Au-Pair gearbeitet und dort das College besucht, Deborah Gronau

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studierte Kulturwissenschaften in Paderborn, praktizierte als Lehrkraft für deutsche Sprache im chinesischen Qingdao und machte ihren Master in Medienkultur in Weimar. »Meine Eltern hätten mich gerne in einem klassischen Studiengang wie Jura oder Medizin gesehen«, so Gronau. »Aber man studiert nicht für die Eltern und sein Umfeld, son-dern für sich selbst. Es ist wichtig, seinen Weg herauszufinden und dabei helfe ich den Studierenden gerne.«

Die Aufgabe des AudioVisuellenMedienZentrums (AVMZ) am Stand-ort Meschede ist die Bereitstellung von Mediendienstleistungen, ins-besondere der Betrieb und die Wartung der Medientechnik in den Hörsälen, der Betrieb von radioFH! und der Verleih von Gerätetechnik für den Vorlesungsbetrieb, z. B. von Kameratechnik, Mikrofontechnik und Fotoapparaten. Ein neuer Arbeitsbereich ist in diesem Jahr hinzu-gekommen: die Produktion von E-Learning-Inhalten für den Fachbe-reich übergreifend über alle Lehreinheiten.

Blended Learning war in den vergangenen Jahren das Schlagwort der Bildungs- und Weiterbildungsbranche. Hierunter wird eine Ver-bindung von Präsenzphasen mit E-Learning verstanden. Lernszena-rien, die virtuelle Elemente und Face-to-Face-Interaktionen kombi-nieren, wird ein höherer Lernerfolg beigemessen, da Erfahrungen mit reinem E-Learning zeigten, dass diese ohne Präsenzveranstaltungen wenig effizient sind. Auch am Standort Meschede der Fachhochschule Südwestfalen wird in dem Konzept des Blended Learning ein hohes Potenzial gesehen. Im AudioVisuellenMedienZentrum arbeiten daher

E-Learning-Produktionen im

AudioVisuellenMedienZentrum (AVMZ)

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seit Februar 2016 zwei neue Mitarbeiter, die für die Gestaltung von E-Learning-Elementen und die Entwicklung von Blended Learning- Konzepten zuständig sind.

Wie können wir die Dozentinnen und Dozenten im audiovisuellen Bereich unterstützen und die Lerninhalte medial aufbereiten, das heißt, wie können wir eine Förderung ganz im Sinne des Blended Learning Charakters leisten? Diese Frage stellen sich Roman Adler und Thies Grünewald bei ihrer täglichen Arbeit. Und dabei natürlich stets in Hinblick auf die Zielsetzung einen höchstmöglichen Mehrwert für die Studierenden zu schaffen. Wird in der Präsenzveranstaltung eine Animation zur Erklärung eines bestimmten Programms benötigt oder soll die Veranstaltung anderweitig um E-Learning-Elemente ergänzt werden? Gemeinsam mit Adler und Grünewald können die Dozen-tinnen und Dozenten besprechen, wie eine crossmediale Ergänzung erfolgen kann. Wurde ein Konzept entwickelt, legen die beiden Mit-arbeiter des AVMZ los, sei es Whiteboard-Animation, Filmdreh oder Video-Tutorial.

Und seit Beginn ihrer Tätigkeit im Februar ist bereits viel passiert. Ein Tutorial wurde beispielsweise zum Programm Abaqus erstellt, welches Berechnungen nach der Finite-Elemente-Methode durchführt und als CAD-Programm genutzt werden kann. Das Tutorial erklärt Schritt für Schritt, wie das Programm überhaupt funktioniert.

Auch für das Planspiel Logistik wurde eine Art Tutorial erstellt, um die Abläu-fe im Logistik-Bereich darzustellen. Im Bereich der Wertstromanalyse wurde dagegen auf die Darstellungsform ei-ner Whiteboard-Animation zurück-gegriffen. In dieser »fliegen« einzelne Prozessbestandteile nach und nach herein. Das Ganze ist in eine interaktive Übung Abaqus

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Präsentation mit Menü eingebettet, so dass die Studierenden selbst durchklicken und auf Entdeckungstour gehen können.

Bestandteile aus den Veranstaltun-gen können auch als Realfilm gedreht werden. So wurden beispielsweise Farbsignaldarstellungsexperimente gefilmt und aufbereitet, so dass sich die Studierenden diese nach der Ver-anstaltung noch einmal anschauen und das Gelernte vertiefen können.

Nicht nur E-Learning-Produktionen in Zusammenarbeit mit den Dozenten

des Fachbereichs werden im AVMZ durchgeführt: Auch einige Motto-Wochen wurden – häufig in Zusammenarbeit mit den beteiligten Fachlaboren – medial begleitet: Die Kinder-Uni, die Projektwoche

»Dampflos Digital« des Benediktinergymnasiums und der Girls‘Day sind hier einige Beispiele. Beim Girls‘Day konnten die Teilnehmerin-nen durch Kino-Karaoke in die Welt von Harry Potter und in den Film

»Fluch der Karibik« oder »Tatsächlich Liebe« eintauchen.

Diese Beispiele zeigen, dass das AVMZ auch über den Bereich E-Learning und Blended E-Learning hinaus tätig ist. Neben den genannten Projektwochen wurden auch bereits einige Videos für den Bereich des dualen Studiums erstellt. Hier wurden Interviews geführt und Videos zusammengestellt, die einen Eindruck davon vermitteln, wie das duale Studium abläuft. Auch derzeit wird wieder an einigen interessanten und übergreifenden Projekten gearbeitet. So werden Kampagnen des Hochschulmarketing unterstützt und 3D-Lösungen für die Transfer Factory am Standort entwickelt.

Ein wichtiges Aufgabenfeld bleibt jedoch der Bereich des Blen-ded Learning. Hier haben alle Aktivitäten gemeinsam, dass der

Whiteboard-Animation Wertstromanalyse 129

Grundgedanke des Konzeptes konsequent verfolgt wird: »Die Prä-senzveranstaltungen verlieren durch unsere Projekte keinesfalls an Wichtigkeit«, betont Adler. »Unsere Aufgabe ist nicht einfach eine klassische Aufzeichnung von Vorlesungen«. So erfolgen z. B. Expe-rimente bereits in der Veranstaltung, aufgrund der komplexen The-matik ist es aber hilfreich, sich das Gehörte auch im Nachhinein noch einmal bildhaft anzuschauen. Dies kann am Abend zu Hause erfolgen oder einfach unterwegs. Viele Dinge sind zu abstrakt, um sie innerhalb von 90 Minuten Vorlesung vollständig zu verstehen. Durch Elemente des Blended Learning bekommen die Dozentinnen und Dozenten die Möglichkeit, erweitertes Material zur Verfügung zu stellen, welches direkt an ihre Veranstaltungen anknüpft und darauf aufbaut. Auch Thies Grünewald führt an, dass dies eine sehr gute Ergänzung sei:

»Die Materialien helfen dabei, die Inhalte im Nachhinein noch einmal zu durchdenken. Der Lerninhalt kann in einer ganz anderen Art und Weise dargestellt werden und dies hilft einfach, um die Inhalte besser zu verstehen.« Eine Ergänzung ist es auch für das duale Studium. Hier werden beispielsweise QR-Codes in Studienbüchern hinterlegt, die zu E-Learning-Elementen führen.

Aufgrund der vielen Vorteile sehen die mit dem Bereich Blended Learning befassten Mitarbeiter des AVMZs auch diesbezüglich eine hohe Relevanz: Es ist zur Normalität geworden, dass Studierende ihre Tablets und Laptops mit zu den Veranstaltungen bringen oder einfach mal etwas über das Smartphone nachlesen. Eine crossmediale Ver-netzung in der Lehre wird daher als sinnvoll erachtet. »Dies ist die Zu-kunft« sind sich Roman Adler und Thies Grünewald einig. Daher macht ihnen ihre Arbeit auch so viel Spaß. Zudem können sie sehr kreativ arbeiten, da viele Umsetzungs- und Gestaltungsmöglichkeiten beste-hen und immer neue Projekte anfallen. »Jedes Projekt ist eine neue Herausforderung mit einer neuen Herangehensweise«, erklären Adler und Grünewald. So kann auch zukünftig mit spannenden Projekten aus der Abteilung E-Learning/Blended Learning des AVMZs gerechnet werden.

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Im Mai ist unser Campusradio radioFH! von der Jahnstraße in die Innenstadt von Meschede umgezogen. Direkt gegenüber dem Rat-haus wurde das neue Studio in der

sogenannten Villa bezogen. So kann Berichterstattung nun direkt aus dem Zentrum in Meschede durchgeführt werden.

Die Studierenden des Moduls »An-wendungen der Medientechnik« haben im Sommersemester ihre Radiosen-dungen im neuen Studio produziert.

Auch der Sendecomputer ist nun in

der Villa untergebracht. Die Antenne für die UKW-Frequenz 94,7 MHz und der Sender sind weiterhin auf dem höheren Rathausgebäude.

Aus der Jahnstraße wurden die Live-Sendungen nur über das Internet zum Rathaussender übertragen. Jetzt, da die Villa in unmittelbarer Sichtwei-te zum Rathaus sSichtwei-teht, wurde für die Übertragung eine Richtfunkstrecke eingerichtet. Die Montage der Richt-funkantenne auf der Villa erfolgte mit Hilfe eines Kranwagens. Auf eine vor-handene Halterung einer alten

Fern-sehantenne konnte die Richtfunkantenne untergebracht werden.

Im Dokument Jahrbuch Standort Meschede: 2016 (Seite 126-131)