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4.3 Campylobacter spp.-Untersuchungen in Betrieb B

In dem gewählten Versuchsaufbau erhielt der Stall 1 den Säurezusatz über das Tränkewasser, Stall 2 verblieb als Kontrollgruppe unbehandelt.

4.3.1 Status Quo-Untersuchung

Bei der Status Quo-Untersuchung am 01.06.2010 an Tag 25 der Mast konnten in der späteren Kontrollgruppe (Stall 2) bei 7/10 Sockentupfer und 7/10 Kloakentupfer Campylobacter spp. isoliert werden, in der späteren Behandlungsgruppe (Stall 1) bei 5/10 Sockentupfer und 7/10 Kloakentupfer. Aus den Wasserproben vor Einlauf in den Stall, dem Tränkewasser sowie den Futterproben konnten keine Campylobacter spp.

isoliert werden (Tab. 30). Typische Isolate wurden als C. coli sowie C. jejuni subsp.

jejuni bestätigt.

Tabelle 30: Untersuchung auf Campylobacter spp. im Bestand B an Masttag 25, Status Quo

Tag 25 der Mast Status Quo

Datum 01.06.2010

Stall 1 Stall 2

Kloakentupfer 7/10 7/10 Sockentupfer 5/10 7/10 Wasser aus dem Vorlauf 0/2 0/2

Tränkewasser 0/2 0/2

Futter 0/1 0/1

4.3.2 Bestandsuntersuchung im Versuch

Der Betrieb B wurde im Verlauf des Jahres 2010 in drei Mastperioden jeweils an Tag 21 und Tag 28 qualitativ auf Campylobacter spp. untersucht (Tab. 31 und 32).

Betrieb B, Versuch 1, Tag 21:

Bei der Untersuchung an Tag 21 der Mast konnten in der Kontrollgruppe (Stall 2) weder aus den sechs Sockentupfern noch aus den sechs Kloakentupfern Campylobacter spp. isoliert werden, in der Behandlungsgruppe (Stall 1) ebenfalls weder bei den sechs Sockentupfern noch bei den sechs Kloakentupfern. Auch aus

Ergebnisse 70 den Wasserproben des Vorlaufes, dem Tränkewasser sowie den Futterproben konnten keine Campylobacter spp. isoliert werden.

Betrieb B, Versuch 2, Tag 21:

Bei der Untersuchung an Tag 21 der Mast konnten in der Kontrollgruppe (Stall 2) weder bei den sechs Sockentupfern noch bei den sechs Kloakentupfern Campylobacter spp. isoliert werden, in der Behandlungsgruppe (Stall 1) ebenfalls weder bei den sechs Sockentupfern noch den sechs Kloakentupfern. Auch aus den Wasserproben des Vorlaufes, dem Tränkewasser sowie den Futterproben konnten keine Campylobacter spp. isoliert werden.

Betrieb B, Versuch 3, Tag 21:

Bei der Untersuchung an Tag 21 der Mast konnten in der Kontrollgruppe (Stall 2) weder bei den sechs Sockentupfern noch bei den sechs Kloakentupfern Campylobacter spp. isoliert werden, in der Behandlungsgruppe (Stall 1) ebenfalls weder bei den sechs Sockentupfern noch bei den sechs Kloakentupfern. Auch aus den Wasserproben des Vorlaufes, dem Tränkewasser sowie den Futterproben konnten keine Campylobacter spp. isoliert werden.

Tabelle 31: Untersuchung auf Campylobacter spp. im Bestand B an Masttag 21 in Versuch 1-3

Tag 21 der

Mast Versuch 1 Versuch 2 Versuch 3

Datum 14.07.2010 01.09.2010 20.10.2010

Behandlungs-gruppe

Kontroll-gruppe

Behandlungs-gruppe

Kontroll-gruppe

Behandlungs-gruppe Kontroll-gruppe Stall 1 Stall 2 Stall 1 Stall 2 Stall 1 Stall 2

n (positiv)/n (untersucht)

Kloakentupfer 0/6 0/6 0/6 0/6 0/6 0/6 Sockentupfer 0/6 0/6 0/6 0/6 0/6 0/6

Wasser aus

dem Vorlauf 0/2 0/2 0/2 0/2 0/2 0/2

Tränke-wasser 0/2 0/2 0/2 0/2 0/2 0/2

Futter 0/1 0/1 0/1 0/1 0/1 0/1

Betrieb B, Versuch 1, Tag 28:

Bei der Untersuchung an Tag 28 der Mast konnten in der Kontrollgruppe (Stall 2) bei 1/6 Sockentupfern und 0/6 Kloakentupfern Campylobacter spp. isoliert werden, in der Behandlungsgruppe (Stall 1) bei 2/6 Sockentupfern und 0/6 Kloakentupfern. Aus den

Ergebnisse 71 Wasserproben des Vorlaufes, dem Tränkewasser sowie den Futterproben konnten keine Campylobacter spp. isoliert werden. Typische Isolate wurden als C. jejuni subsp. jejuni bestätigt.

Betrieb B, Versuch 2, Tag 28:

Bei der Untersuchung an Tag 28 der Mast konnten in der Kontrollgruppe (Stall 2) bei 6/6 Sockentupfern und 2/6 Kloakentupfern Campylobacter spp. isoliert werden, in der Behandlungsgruppe (Stall 1) bei 2/6 Sockentupfern und 0/6 Kloakentupfern. Aus den Wasserproben des Vorlaufes, dem Tränkewasser sowie den Futterproben konnten keine Campylobacter spp. isoliert werden. Typische Isolate wurden als C. coli bestätigt.

Betrieb B, Versuch 3, Tag 28:

Bei der Untersuchung an Tag 28 der Mast konnten aus der Kontrollgruppe (Stall 2) weder aus den sechs Sockentupfern noch aus den sechs Kloakentupfern Campylobacter spp. isoliert werden, auch in der Behandlungsgruppe (Stall 1) weder bei den sechs Sockentupfer noch bei den sechs Kloakentupfern. Aus den Wasserproben des Vorlaufes, dem Tränkewasser sowie den Futterproben konnten keine Campylobacter spp. isoliert werden (Tab. 32).

Tabelle 32: Untersuchung auf Campylobacter spp. im Bestand B an Masttag 28 in Versuch 1-3

Tag 28 der

Mast Versuch 1 Versuch 2 Versuch 3

Datum 21.07.2010 08.09.2010 27.10.2010

Behandlungs-gruppe

Kontroll-gruppe

Behandlungs-gruppe

Kontroll-gruppe

Behandlungs-gruppe Kontroll-gruppe Stall 1 Stall 2 Stall 1 Stall 2 Stall 1 Stall 2

n (positiv)/n (untersucht)

Kloakentupfer 0/6 0/6 0/6 2/6 0/6 0/6 Sockentupfer 2/6 1/6 1/6 6/6 0/6 0/6

Wasser aus

dem Vorlauf 0/2 0/2 0/2 0/2 0/2 0/2 Tränkewasser 0/2 0/2 0/2 0/2 0/2 0/2

Futter 0/1 0/1 0/1 0/1 0/1 0/1

Eine Visualisierung der Campylobacter spp.-Status als Ergebnis der qualitativen Untersuchungen an Tag 21 und 28 sowie aus der Schlachtung in

Ergebnisse 72 Behandlungsgruppe und Kontrollgruppe über den gesamten Probennahmezeitraum bietet Abbildung 4.

01.06.2010 14.07.2010 21.07.2010 28.07.2010 06.08.2010 01.09.2010 08.09.2010 15.09.2010 23.09.2010 20.10.2010 27.10.2010 03.11.2010 11.11.2010

Status Abbildung 4: Verlauf der qualitativen Untersuchung auf Campylobacter spp. im

Bestand bei Mäster B, Versuch 1-3 Resümee Bestandsuntersuchung Betrieb B

Nach der Kolonisierung des Betriebes im Juni 2010 wurden in allen drei Versuchen bei jeweils beiden Gruppen ab Tag 28 jeder Mastperiode bis Ende September 2010 Campylobacter spp. nachgewiesen. Im dritten Versuch verblieben beide Versuchsgruppen bis zum Vorfang unkolonisiert, im folgenden Hauptfang, eine Woche später, konnten bei den Schlachtproben der Kontrollgruppe Campylobacter spp. nachgewiesen werden, bei den Schlachtproben der Behandlungsgruppe konnten hingegen keine Campylobacter spp. nachgewiesen werden. Aus Futter, Tränkewasser und Wasser aus dem Vorlauf konnte in keinem Versuch Campylobacter spp. isoliert werden. Eine Kontaminierung der Futter- und Wasserlinien mit Campylobacter spp. war in diesem Betrieb demnach nicht nachweisbar. Zwischen den Versuchsherden ließ sich kein Trend im Prävalenzverlauf erkennen. In jedem der drei Versuche waren an Tag 21 der Mast weder aus den Kloakentupfern noch aus den Sockentupfern der Behandlungsgruppe sowie der Kontrollgruppe Campylobacter spp. zu isolieren. In der Kontrollgruppe gab es mehr positive Sockentupfer (12/18, 66%), aber weniger positive Kloakentupfer (6/18, 33%). An Tag 28 der Mast zeigte die Behandlungsgruppe in drei Versuchen keine positiven Kloakentupfer, jedoch waren 3 von 18 Sockentupfer

Ergebnisse 73 Campylobacter spp.-positiv (16%). In der Kontrollgruppe waren mehr Sockentupfer positiv (7/18, 39%), auch konnten aus 2 von 18 Kloakentupfer (11%) Campylobacter spp. isoliert werden.

4.3.3 Schlachtungs-Untersuchung im Versuch

Aus Vorfang und Hauptfang wurde Blinddarminhalt sowie Schlachtkörper nach der Eviszeration und Kühlung qualitativ als auch quantitativ auf Campylobacter spp.

untersucht (Tab. 34).

Blinddarminhalt Betrieb B

Betrieb B, Vorfang 1: 28.07.2010

In der qualitativen Untersuchung des Blinddarminhaltes erwiesen sich die 4/5 Proben der Kontrollgruppe sowie 5/5 Proben der Behandlungsgruppe als Campylobacter spp.-positiv. Aus der Quantifizierung des Blinddarminhaltes ergab sich in der Kontrollgruppe ein Gehalt aus 1/5 auf Campylobacter spp.-positiven Proben von 2,95 log10 KbE/g Faeces (Karmali-Agar), in der Behandlungsgruppe aus 5/5 Campylobacter spp.-positiven Proben von 5,67 log10 KbE/g Faeces (Karmali-Agar).

Die qualitativ negativen Proben wurden mit einem Gehalt mit 0,85 log10 KbE/g Faeces als dem halben dezimalen Logarithmus der Nachweisgrenze in die Berechnung mit einbezogen, die qualitativ positiven Proben mit einem Gehalt von 1,4 KbE/g Faeces.

Antimikrobielle Empfindlichkeitstestung

Am Vortag des Vorfanges in Versuch 1 (28.07.2010) wurde eine orale Behandlung der Kontrollherde mit dem antimikrobiellen Wirkstoff Colistinsulfat 100% tierärztlich verordnet. Mit einem Epsiloimetertest (E-Test) wurde quantitativ die minimale Hemmkonzentration (MHK) der konservierten Campylobacter spp.-Isolate aus dem Vorfang 1 gegen Colistin ermittelt, um die Empfindlichkeit dieser Stämme gegen das verwendete Antibiotikum zu bestimmen. Tabelle 33 bietet eine Übersicht zu den ermittelten MHKs der gewonnenen Isolate aus dem Vorfang im Vergleich zu dem MHK, der die Vermehrung von mindestens 50 % bzw. 90% getesteter Stämme

Ergebnisse 74 hemmt. Es konnte gezeigt werden, dass beide isolierten Feldstämme aus dem Vorfang 1 empfindlich auf Colistin reagieren.

Tabelle 33: MHK von drei Campylobacter spp. Isolaten

Minimale Hemmkonzentration (MHK) in µg/ml Campylobacter spp. Isolat Ermittelter MHK MHK50

(GOOSSENS et al. 1986) MHK90

(GOOSSENS et al. 1986)

C. jejuni DSM 1103 0,5 6,25 12,5

C. jejuni Isolat Nr. 375 3,5 6,25 12,5

C. coli Isolat Nr.. 384 0,75 1,56 3,12

Betrieb B, Vorfang 2: 15.09.2010

In der qualitativen Untersuchung des Blinddarminhaltes erwiesen sich die 5/5 Proben der Kontrollgruppe als Campylobacter spp.-positiv. In der Behandlungsgruppe waren in keiner der fünf Blinddarmproben qualitativ Campylobacter spp. nachweisbar. Bei der Quantifizierung des Blinddarminhaltes ergab sich in der Kontrollgruppe aus jeweils 5/5 auf Campylobacter spp.-positiven Proben im Mittel ein Gehalt von 7,72 log10 KbE/g Faeces (Karmali-Agar), in der Behandlungsgruppe waren aus den fünf Proben keine Campylobacter spp. auf mCCD-Agar wie auch auf Karmali-Agar isolierbar. Die qualitativ negativen Proben wurden mit einem Gehalt mit 0,85 log10

KbE/g Faeces als dem halben dezimalen Logarithmus der Nachweisgrenze in die Berechnung mit einbezogen, die qualitativ positiven Proben mit einem Gehalt von 1,4 KbE/g Faeces.

Betrieb B, Vorfang 3: 03.11.2010

In der qualitativen Untersuchung des Blinddarminhaltes wurde in keiner der fünf Proben der Kontrollgruppe Campylobacter spp. nachgewiesen. Auch in der Behandlungsgruppe waren in keiner der 5 Blinddarmproben qualitativ Campylobacter spp. nachweisbar. In der Quantifizierung des Blinddarminhaltes in der Kontrollgruppe waren keine Campylobacter spp. aus jeweils fünf Proben auf mCCD-Agar wie auch auf Karmali-Agar nachweisbar, es wurde als Mittelwert mit 0,85 log10 KbE/g Faeces als dem halben dezimalen Logarithmus der Nachweisgrenze gerechnet. Auch in der Behandlungsgruppe waren keine Campylobacter spp. aus jeweils fünf Proben auf mCCD-Agar wie auch auf Karmali-Agar nachweisbar. Es wurde als Mittelwert mit 0,85 log10 KbE/g Faeces als dem halben dezimalen Logarithmus der Nachweisgrenze gerechnet.

Ergebnisse 75 Betrieb B, Hauptfang 1: 06.08.2010

In der qualitativen Untersuchung des Blinddarminhalts erwiesen sich die jeweils 5/5

Proben der Kontroll- als auch der Behandlungsgruppe als Campylobacter spp.-positiv. Bei der Quantifizierung des Blinddarminhaltes ergab sich

aus 5/5 auf Campylobacter spp.-positiven Proben in der Kontrollgruppe im Mittel ein Gehalt von 6,26 log10 KbE/g Faeces (Karmali-Agar), in der Behandlungsgruppe aus 5/5 auf Campylobacter spp.-positiven Proben von 4,29 log10 KbE/g Faeces (Karmali-Agar). Die qualitativ positiven Proben mit einem Gehalt von 1,4 KbE/g Faeces dem dezimalen Logarithmus der halben Nachweisgrenze in die Berechnung mit einbezogen.

Betrieb B, Hauptfang 2: 23.09.2010

In der qualitativen Untersuchung der Kontrollgruppe wurden in 4/5 Blinddarmproben Campylobacter spp. nachgewiesen. In der Behandlungsgruppe wurde in keiner der 5/5 Caecumproben Campylobacter spp. nachgewiesen. Bei der Quantifizierung des Blinddarminhaltes ergab sich aus 4/5 auf Campylobacter spp.-positiven Proben in der Kontrollgruppe im Mittel ein Gehalt von 5,09 log10 KbE/g Faeces (Karmali-Agar), in der Behandlungsgruppe waren aus den fünf Proben keine Campylobacter spp.

weder auf mCCD-Agar noch auf Karmali-Agar nachweisbar. Die qualitativ negativen Proben wurden mit einem Gehalt mit 0,85 log10 KbE/g Faeces als dem halben dezimalen Logarithmus der Nachweisgrenze in die Berechnung mit einbezogen, die qualitativ positiven Proben mit einem Gehalt von 1,4 KbE/g Faeces.

Betrieb B, Hauptfang 3: 11.11.2010

In der qualitativen Untersuchung des Blinddarminhalts wurde in 5/5 Proben der Kontrollgruppe Campylobacter spp. nachgewiesen. In der Behandlungsgruppe waren in keiner der fünf Blinddarmproben qualitativ Campylobacter spp. isolierbar. In der Quantifizierung des Blinddarminhaltes aus der Kontrollgruppe waren Campylobacter spp. aus 5/5 Proben mit einem mittleren Gehalt von 7,36 log10 KbE/g Faeces (Karmali-Agar) nachweisbar. Aus den vier Proben der Behandlungsgruppe waren keine Campylobacter spp. auf mCCD-Agar wie auch auf Karmali-Agar isolierbar. Die qualitativ negativen Proben wurden mit einem Gehalt mit 0,85 log10 KbE/g Faeces als dem halben dezimalen Logarithmus der Nachweisgrenze in die Berechnung mit einbezogen, die qualitativ positiven Proben mit einem Gehalt von 1,4 KbE/g Faeces.

Ergebnisse 76 Schlachtkörper nach Eviszeration und Kühlung Betrieb B

Betrieb B, Vorfang 1: 28.07.2010 (Brustkappen)

In der qualitativen Untersuchung der Brustkappen konnten von den 5/5 Brustkappen der Kontrollgruppe als auch der Behandlungsgruppe Campylobacter spp. isoliert werden. Bei der Quantifizierung des Campylobacter-Gehaltes der Brustkappen konnten in der Kontrollgruppe keine Campylobacter spp. isoliert werden, es wurde im Mittel mit einem Gehalt von 3,1 log10 KbE/Brustkappe als dezimaler Logarithmus der halben Nachweisgrenze gerechnet. In der Behandlungsgruppe waren Campylobacter spp. im Mittel mit einem Gehalt von 3,68 log10 KbE/Brustkappe (Karmali-Agar) in 2/5 auf Campylobacter spp.-positiven Proben nachweisbar. Für eine qualitativ Campylobacter spp.-positive Probe wurde mit einem Gehalt von 3,1 log10

KbE/Brustkappe als dezimaler Logarithmus der halben Nachweisgrenze sowie mit 1,7 log10 KbE/Brustkappe als dem halben dezimalen Logarithmus der Nachweisgrenze bei einer qualitativ negativen Proben in die Berechnung mit einbezogen.

Betrieb B, Vorfang 2: 15.09.2010

In der qualitativen Untersuchung der Schlachtkörper konnten von den 5/5 Proben der Kontrollgruppe Campylobacter spp. isoliert werden. Von 4/5 der Schlachtkörper aus der Behandlungsgruppe konnten Campylobacter spp. isoliert werden. Bei der Quantifizierung des Campylobacter-Gehaltes der Schlachtkörper ergab sich in der Kontrollgruppe aus 5/5 auf Campylobacter spp. positiven Proben im Mittel ein Gehalt von 4,66 log10 KbE/Schlachtkörper (Karmali-Agar), in der Behandlungsgruppe wurden Campylobacter spp. aus 1/5 Proben im Mittel mit einem Gehalt von 2,94 log10 KbE/Schlachtkörper (Karmali-Agar) nachgewiesen. Für eine qualitativ Campylobacter spp.-positive Probe wurde mit einem Gehalt von 3,1 log10

KbE/Schlachtkörper als dezimaler Logarithmus der halben Nachweisgrenze sowie mit 1,7 log10 KbE/Schlachtkörper als dem halben dezimalen Logarithmus der Nachweisgrenze bei einer qualitativ negativen Proben in die Berechnung mit einbezogen.

Ergebnisse 77 Betrieb B, Vorfang 3: 03.11.2010

Bei der qualitativen Untersuchung der Schlachtkörper wurde in keiner der fünf Proben der Kontrollgruppe Campylobacter spp. nachgewiesen. In der Behandlungsgruppe waren bei 5/5 der Schlachtkörper qualitativ Campylobacter spp.

nachweisbar. Bei der Quantifizierung des Campylobacter-Gehaltes der Schlachtkörper waren in der Kontrollgruppe keine Campylobacter spp. auf mCCD-Agar wie auch auf Karmali-mCCD-Agar nachweisbar, es wurde mit 1,7 log10

KbE/Schlachtkörper als dem halben dezimalen Logarithmus der Nachweisgrenze bei fünf qualitativ negativen Proben gerechnet. In der Behandlungsgruppe wurden Campylobacter spp. aus 3/5 Proben im Mittel mit einem Gehalt von 3,79 log10

KbE/Schlachtkörper (Karmali-Agar) nachgewiesen. Für eine qualitativ Campylobacter spp.-positive Probe wurde mit einem Gehalt von 3,1 log10 KbE/Schlachtkörper als dezimaler Logarithmus der halben Nachweisgrenze sowie mit 1,7 log10

KbE/Schlachtkörper als dem halben dezimalen Logarithmus der Nachweisgrenze bei einer qualitativ negativen Proben in die Berechnung mit einbezogen.

Betrieb B, Hauptfang 1: 06.08.2010 (Brustkappen)

In der qualitativen Untersuchung der Brustkappen konnten von den 5/5 Brustkappen der Kontrollgruppe als auch der Behandlungsgruppe Campylobacter spp. isoliert werden. Es wurde daher die qualitativ auf Campylobacter spp.-positiven Proben mit einem Gehalt von 3,1 log10 KbE/Brustkappe als dezimaler Logarithmus der halben Nachweisgrenze einberechnet. Bei der Quantifizierung des Campylobacter-Gehaltes der Brustkappen ergab sich in der Kontrollgruppe aus 1/5 auf Campylobacter spp.-positiven Proben ein Gehalt von 3,22 log10 KbE/Brustkappe (Karmali-Agar), aus 1/5 auf Campylobacter spp. positiven Proben in der Behandlungsgruppe von 3,27 log10

KbE/Brustkappe (Karmali-Agar). Für eine qualitativ Campylobacter spp.-positive Probe wurde mit einem Gehalt von 3,1 log10 KbE/Brustkappe als dezimaler Logarithmus der halben Nachweisgrenze sowie mit 1,7 log10 KbE/Brustkappe als dem halben dezimalen Logarithmus der Nachweisgrenze bei einer qualitativ negativen Proben in die Berechnung mit einbezogen.

Betrieb B, Hauptfang 2: 23.09.2010

Bei der qualitativen Untersuchung der Kontrollgruppe konnten Campylobacter spp.

von 5/5 der Schlachtkörper isoliert werden. In der Behandlungsgruppe konnten

Ergebnisse 78 Campylobacter spp. von 4/5 der Schlachtkörper isoliert werden. Aus der Quantifizierung des Campylobacter-Gehaltes der Schlachtkörper ergab sich in der Kontrollgruppe aus 2/5 auf Campylobacter spp.-positiven Proben im Mittel ein Gehalt von 3,42 log10 KbE/Schlachtkörper (Karmali-Agar), in der Behandlungsgruppe waren Campylobacter spp. weder auf mCCD-Agar noch auf Karmali-Agar nachweisbar, hier wurde bei den qualitativ auf Campylobacter spp.-positiven Proben mit einem Gehalt von 3,1 log10 KbE/Schlachtkörper als dezimaler Logarithmus der halben Nachweis-grenze sowie mit 1,7 log10 KbE/Schlachtkörper als dem halben dezimalen Logarithmus der Nachweisgrenze bei einer qualitativ negativen Probe gerechnet. Im Mittel ergab dies einen Gehalt von 2,82 log10 KbE/Schlachtkörper.

Betrieb B, Hauptfang 3: 11.11.2010

Bei der qualitativen Untersuchung der Schlachtkörper wurde in 5/5 Proben der Kontrollgruppe Campylobacter spp. nachgewiesen. In der Behandlungsgruppe waren ebenfalls bei 5/5 der Schlachtkörper qualitativ Campylobacter spp.

nachweisbar. Bei der Quantifizierung des Campylobacter-Gehaltes konnten auf 5/5 Schlachtkörpern der Kontrollgruppe Campylobacter spp. mit einem mittleren Gehalt von 5,63 log10 KbE/Schlachtkörper (Karmali-Agar) nachgewiesen werden. In der Behandlungsgruppe wurden Campylobacter spp. aus 5/5 Proben im Mittel mit einem Gehalt von 5,12 log10 KbE/Schlachtkörper (Karmali-Agar) nachgewiesen. Für eine qualitativ Campylobacter spp.-positive Probe wurde mit einem Gehalt von 3,1 log10

KbE/Schlachtkörper als dezimaler Logarithmus der halben Nachweisgrenze sowie mit 1,7 log10 KbE/Schlachtkörper als dem halben dezimalen Logarithmus der Nachweisgrenze bei einer qualitativ negativen Proben in die Berechnung mit einbezogen.

Ergebnisse 79 Tabelle 34: Campylobacter-Gehalt im Blinddarminhalt (log KbE/g ± SD) und auf

Schlachtkörpern (log KbE/Schlachtkörper ± SD) der Behandlungs- und Kontrollgruppe auf Karmali-Agar, Betrieb B

Blinddarminhalt Schlachtkörper

nach Eviszeration und Kühlung Behandlungsgruppe Kontrollgruppe Behandlungsgruppe Kontrollgruppe log KbE/g log KbE/g log KbE pro

Schlachtkörper log KbE pro Schlachtkörper Tag 35, Vorfang 1 5,67±1,28 2,95±3,3* 3,68±0,75 3,1±0*

Tag 35, Vorfang 2 0,85±0 7,72±0,92 2,94±0,66 4,66±1,07 Tag 35, Vorfang 3 0,85±0 0,85±0 3,79±1,1 1,7±0

Mittelwert 2,46±0,43 3,84±1,44 3,47±0,84 3,15±0,36 Tag 42, Hauptfang 1 4,29±1,59 6,26±1,19 3,296±0,39 3,22±0,24 Tag 42, Hauptfang 2 0,85±0 5,09±2,14 2,82±0,56 3,42±0,41 Tag 42, Hauptfang 3 0,85±0 7,36±0,92 5,12±0,19 5,63±0,59 Mittelwert 1,99±0,53 6,25±1,42 3,75±0,38 4,09±0,41

*Behandlung oral mit Colistinsulfat 100% (Colipur®) am Tag des Vorfang 1

Die Mittelwerte des Campylobacter spp.-Gehaltes der einzelnen Vor- und Hauptfänge im untersuchten Blinddarminhalt (Karmali-Agar) mit Standardabweichung sowie Prävalenz der Proben in der Behandlungsgruppe und der Kontrollgruppe im Vergleich sind in Abbildung 5 dargestellt. Wenn der Säule keine Standard-abweichung zugeordnet ist, war diese gleich Null.

Ergebnisse 80

-1 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9

Behandlungsgruppe Kontrollgruppe Behandlungsgruppe Kontrollgruppe

Vorfang Hauptfang

logCampylobacter spp. KbE pro Gramm Blinddarminhalt

Versuch 1 Versuch 2 Versuch 3 Mittelwert

Abbildung 5: Logarithmierte Mittelwerte des Campylobacter spp.-Gehaltes in den einzelnen Vor- und Hauptfänge im untersuchten Blinddarminhalt auf den (Karmali-Agar) mit Standardabweichung und Prävalenz der Proben in der Behandlungsgruppe und der Kontrollgruppe. Wenn der Säule keine Standardabweichung zugeordnet ist, war diese gleich Null.

Resümee Blinddarminhalt Betrieb B

Die Behandlungsgruppe wies im Durchschnitt eine Prävalenz von Campylobacter spp. in den Proben von 33% im Vorfang und 35% im Hauptfang auf, in der Kontrollgruppe waren die Prävalenzen höher, hier wurden in 60% der Proben im Vorfang und in 93% der Proben im Hauptfang Campylobacter spp. nachgewiesen.

Die gemittelten Werte des Campylobacter spp.-Gehaltes im Blinddarminhalt der Behandlungsgruppe waren über die drei Versuchszeiten hinweg im Vorfang mit signifikant geringer (p= 0.036) als in der Kontrollgruppe. Besonders zu beachten ist die geringere Belastung der Kontrollgruppe in Vorfang 1, der eine orale Behandlung der Kontrollherde über das Tränkewasser am Tag vor der Schlachtung mit Colistinsulfat 100% vorausgegangen ist. Mit einem E-test wurde die Empfindlichkeit der Isolate aus dieser Schlachtung auf Colistinsulfat bestätigt. In allen drei Hauptfängen war die Behandlungsgruppe geringer belastet als die Kontrollgruppe.

Die gemittelten Werte des Campylobacter spp.-Gehaltes im Blinddarmkot der

Ergebnisse 81 Behandlungsgruppe waren über die drei Versuchszeiten betrachtet signifikant geringer (p< 0,001) als in der Kontrollgruppe. Besonders zu beachten ist, dass im dritten Versuch in Betrieb B (November 2010) die Behandlungsgruppe wie auch die Kontrollgruppe im Vorfang noch nicht mit Campylobacter spp. kolonisiert waren. Die Kontrollgruppe wurde im Zeitraum zwischen Vor- und Hauptfang kolonisiert und wies im Hauptfang im Mittel einen Gehalt an Campylobacter spp. von 7,36 log10 KbE auf, während die Behandlungsgruppe unkolonisiert verblieb. Die logarithmierten Mittelwerte des Campylobacter spp.-Gehaltes der drei Versuche im untersuchten Blinddarminhalt (Karmali-Agar) mit Standardabweichung sowie Prävalenz der Proben in Vorfang und Hauptfang aus der Behandlungsgruppe als auch der Kontrollgruppe im Vergleich sind in Abbildung 6 dargestellt.

0

logCampylobacterspp. KbE pro Gramm Blinddarminhalt

0

Abbildung 6: Logarithmierte Mittelwerte des Campylobacter spp.-Gehaltes in den drei Versuchen im untersuchten Blinddarminhalt (Karmali-Agar) mit Standardabweichung und Prävalenz der Proben in Vorfang und Hauptfang, Behandlungsgruppe und Kontrollgruppe im Vergleich. Die Signifikanz p< 0,05 ist mit einem Stern markiert, die Signifikanz p < 0,001 ist mit drei Sternen gekennzeichnet.

Die Mittelwerte des Campylobacter spp.-Gehaltes der einzelnen Vor- und Hauptfänge der untersuchten Schlachtkörper (Karmali-Agar) mit

Standard-Ergebnisse 82 abweichung sowie Prävalenz der Proben, Behandlungsgruppe und Kontrollgruppe im Vergleich, sind in Abbildung 7 dargestellt. Wenn der Säule keine Standardabweichung zugeordnet ist, war diese gleich Null.

0 1 2 3 4 5 6 7

Behandlungsgruppe Kontrollgruppe Behandlungsgruppe Kontrollgruppe

Vorfang Hauptfang

logCampylobacter spp. KbE pro Schlachtrper

Versuch 1 Versuch 2 Versuch 3 Mittelwert

Abbildung 7: Logarithmierte Mittelwerte des Campylobacter spp.-Gehaldes in den einzelnen Vor- und Hauptfänge der untersuchten Schlachtkörper (Karmali-Agar) mit Standardabweichung und Prävalenz der Proben in der Behandlungsgruppe und der Kontrollgruppe. Wenn der Säule keine Standardabweichung zugeordnet ist, war diese gleich Null.

Resümee Schlachtkörper nach Eviszeration und Kühlung Betrieb B

Im Vorfang war die Prävalenz der Behandlungsgruppe (93%) höher als jene der Kontrollgruppe (66%), im Hauptfang wies im Gegensatz dazu die Kontrollgruppe eine höhere Prävalenz von 100% verglichen mit der Behandlungsgruppe (93%) auf.

Dieser uneinheitliche Trend setzt sich auch in den gemittelten Werten des Campylobacter spp.-Gehaltes auf den Schlachtkörpern fort. Über die drei Versuchszeiten hinweg betrachtet, war die Behandlungsgruppe im Vorfang höher belastet als die Kontrollgruppe, im Hauptfang jedoch geringer. Die Belastung in der Behandlungsgruppe unterschied sich nicht signifikant von den Werten der Kontrollgruppe. Die logarithmierten Mittelwerte des Campylobacter spp.-Gehaltes der