Unter
den 5Typen,
dieKxxs
far die Bestimmung der ConiferenhOlzer aufgestellthat,
stimmt am besten mit unserem Holz der
Typus C
r upr e s s oxy1o n.KRAUS
charakterisirt denselben folgendermassen (in Schimp., Pal6ont. v6g6t.II,
p.37zl):
Lignum stratis concentricisdistinctis,
angustis; cellulis prosenchymatosis porosis, poris magnis,rotundis,
uni, velpluri-serialibus,
oppositis; cellulis resiniferis creberrimis, ductibus resiniferis nullis; radiis medul-laribus simplicibus.Die einzige Differenz unseres 0bjectes mit dieser Diagnose liegt in tier Weite der Jahrringe, die man nieht wohl als ,angusti, bezeiehnen kann
(bei
ca. 4 mmBreite):
ein ganz irrelevanter Untersehied bei einemMerkmal,
das das allervariabelste ist.Von
derGruppe
Cedroxylon differirt das Fossil durch die zahlreichenHarzzellen,
yon
A
r a u e a r oxy o n dureh die Opposition der zweireihigen Tapfel, yonT
axoxy o n durch das Fehlen der Spiralstreifung, yon Pityoxylon durch das Fehlen derzusammengesetzten Harzgtnge.
Die vorwiegend zweireihige Tapfelstellung knnte auf die VermuthungNhren,
es m6chte einer Wurzel
entstammen;
dagegen sprieht aber der so allmalige Uebergang vom Frahlings- zumHerbstholz,
so dass wohl dieStammnatur
nicht zu bezweifeln ist.Als besonders eharakteristisch m0chte ich far unser Holz den
Bau
tierMarkstrahlen,
ihrecnorme
H0he,
dic ganz constantc Stellung ihrer stets bchOften Radialttlpfel in einer Horizontal-rcihc pro Markstrahlzellebetonen,
in zwciter Linic dann auch die Zweireihigkeit der Radial-tapfel der Holzzellen.Ich
fand,
wie sehon obenbemerkt,
bei allen darauf untersuehten Coniferen aus derGruppe C
upr e s soxy o n die Markstrahlttipfel stets behSft und zwar gehirt tier Hofttipfel aberall derH
o z zellw an dan,
wthrend die tIarkstrahlzellwand unbettpfelt ist.Ueberali
aber
stamen
die Tapfel in mehreren Horizontalreihen auf einerMarkstrahlzelle,
mit einzigerAusnahme yon Sequoia g igant ca. Diese Species nahert sieh gerade in den oben als besonders eharakteristisch betonten Merkmalen unserem Holz am meisten yon allen zu
C
upre ss oxy1o n geh6rigen, die ieh untersuchen konnte(und
die alle dahin gehSrigenGattungen
reprasentiren).Was
zunaehst die Hi)he der Markstrahlenbetrifft,
so giebtMKN
135 Zellreihen far Sequoia gig.an,
letzteres die h6ehsteZahl,
die ieh farlebende Coniferen aus eigenen und a,nderen Beobachtungen kenne. Die Radialttpfel der Holzzellen sind in alten Sttmmen
(und
hier haben wir es ja zweifelsohne mit einem solehenC. SCHR(ETER UNTERSUCHUNG JBER FOSSILE HOLZER AUS DER ARCTISCHEN ZONE. 29 zu
thun)
im Frtihlingsholz stets zweireihig gestellt.Cowsz (Jahrbuch
fi Mineralogie1879
p. 810) fahrt allerdings far Sequoia gig. einreihig gestellte Holzzelltiipfel und niedrige Mark-strahlen anund ich babe an jungenZweigen dasselbe gefunden;
MERKLIN
aber konnte einen iber 1000 Jahre a,ltenStature
untersuchen und fand dort dieHolzzellttipfel zweireihig und die Mark-strahlen hoch. Ebenso zeigt Sequoia sempervirens(nach CowTz’
Ausgaben, einem mehr als 1000jahrigenStamm entnommen)
bis 30 Zellreihen iibereinander.In
derAnordnung
der Markstrahlttipfel ist die Uebereinstimmmg keine ganz vollsttndige.MERKLIN
giebt fr beideArten an
dass die Markstrahltlpfel in den mittleren Zellreihen inmehreren,
in denussern
dagegen nur in einer Horizontalreihe stehen. Da ich ,ber wenigstens bei Sequoi gignte(hier
alleiu konnte ich das Holz eines altenStammes untersuchen)
in den h6hern 3Irkstrhlen in der Mehrzthl der Ftlle das Gegentheil constatirte(innere
Markstrahlzellreihen mit1,
tussere mit 2 3 Horizonta.lreihen vonTapfeln)
und niemls in den 5ussern Zellreihen einreihige Tapfelf,nd,
muss ich jene MERKLI’sche Angabe far einenLapsus
pennmhalten;
dafar spricht auch derUmstand,
dass CupressioxylonFritzscheanum,
dasMaUKLN
der Sequoia gig. sehr nhestellt,
ein mit meinen .Beob-achtungen abereinstimmendesVerhtlten derMarkstrahltapfel zeigt. Sequoia sempervirens steht in diesem Punkt unserem Fossil nicht so nhe ls Sequoi gigante, denn sie zeigt in jungen und altenSttmmen
23 Horizontalreihen yon Markstrahltapfeln.Suchen wir die durch die charakteristischsten absoluten Merkmale vermittelte
Anntherung
unseres Holzes an Sequoi gigante durch Vergleichung des ilbrigenBaues
in helleres Licht zu setzen.Es
stehen mir hiefarPrSparate
zuGebote,
die mirHr.
Prof. CA_ta gatigst aberliess und die yon einem lten Sequoi-Stmm aus Californien herriihren.Der
Querschnitt zeigt einen Jahrring yon 3 mmBreite,
tlso nur etwas geringer ls bei dem Fossil.Der
Uebergng vom Frilhlings- zumHerbstholz,
die grosseAnzahl,
Vertheilung und Dannwandigkeit der Harzzellen ist ganz analog wie bei unserem Holz.Der
einzigeUnter-schied besteht in dem Fehlen der harzfiihrenden Holzzellen bei Sequoi gigante
(was
mit dean geringeren Alter des Holzes zusammenhtngen
kann)
und den etwas geringerea Dimensionen der Elementen(radialer
Durchmesser der Friihlingsholzzellen z.B.
nur0,ov mm).
Auf dem Radialschnitt stimmen die H61zer iiberein in der queren Abstutzung der Holz-zell-Enden
(in
Prof. C,ttR’s Abhndlung iiber fossile H)lzer in HEER’S flor arcticI,
p. 173 sind aus Versehen die Holzzellen von Sequoi gigante, radial statt tngentl zugespitzt genannt), in der Zweireihigkeit der Tapfelderselben,
in dem Bau der Markstrhltiipfel und in der Stellung derselben wenigstens in den mittleren Markstrthlzellreihen. Sie differiren in derLtnge
der Harzzellglieder(bei
Sequoi doppelt so lang als beimFossil)
und in der zweireihigen Stellung der Markstrahltiipfel der 5ussersten Reihen.Dass
bei Sequoia im3O C. SCHR(ETER UNTERSUCHUNG BER FOSSILE HOLZER AUS DER ARCTISCtIEN ZONE.
Herbstholz Tangentialttipfel auf den Holzzellen sich
fi,den,
die im Radialschnitt ihreQuer-schnitte sehr deutlich zeigen, kann ich nicht mit Sicherheit als Unterschied
anfiihren,
damir keine Tangentialansicht des Herbstholzes meines Fossils zu Gebote stand und auf dem Radialschnitt die Tangentialtiipfel wegen der ausserordentlichen Kleinheit des Tilpfelraums leicht tibersehen werden k0nnen.
Auf dem Tangenttlschnitt erscheintbesonders der
Bau
derbier im Querschnitterscheinenden Radialttipfel tier Holzzellen ganz iibereinstimmend; nur finder sich bei Sequoi nicht selten das den Tiipfel verschliessende Hiiutchen fiber die Mitte des Tiipfelraumesausgespannt,
wiihrend es im Fossil stets dem einenPorus
anliegt. Die Markstrahlen erscheinen allerdings auf meinen Schuitten im Maximum nur 11 Zellrcihenhoch,
was aber mit dem nicht so hohen Alter derselben zusammenhlingen mag;MEKL
hat ja bei seinem 1000jiihrigenStamm
bis 35 Zellreihen beobachtet.
Die Uebereinstimmung in allen wichtigen und den meisten der weniger wichtigen Merk-male ist also eine so vollstiindige, dass wir unser Fossil mit gr0sster Wahrscheinlichkeit zur
Gattung
Sequ o stellen diirfen.Das Genus Taxodium
welchesCovnTZ
in seinem Holzbumit Sequoia scmpcrvircnszusammenstellt,
land ich yon derselben in beiden Species(dis{ichum
Rich. und mucronatumTen.)
durch ungemein stark ausgepriigte Spiralstreifung der Herbstholzzellen und dem-entsprechend lang schwanzf(irmig ausgezogenen inneren Tiipfelcontour der betreffeden Holz-zellen- und Markstrahlttipfelunterschieden, Tax.
distichum ausserdcm noch durch die starkpor(iseVerdickung dcr Harzzellquerwand. Sequoia sempervirens, diej frtfier zu Taxodium gcstcllt
wurdc,
stimmt auch im Holz bcsscr mit Sequoia gig., a!s den Taxodicn iibcrcin.Halten wir unter den his jetzt bekannten tertitren H01zern aus der
Gruppe
Cupres-soxylonUmschau,
so finden wit am niichsten mit unserem Fossil verwandt" Cuppressi-noxylon Fritzscheanum Merkl.(Palmodendr.
rossicum p.67)
undC.
sequoianum Merkl.(l.
c. p.65).
Beide Species rechnet der Autor zu Sequoia und bemerkt dazu (p.75)
dass er sie nut durch ganz geringfiigige Merkmale yon Sequoia gigantea unterscheiden k0nne.
In
der That siud die Unterscheidungsmerkmale soirrelevant,
dass dieVermuthung
gerechtfertigterscheint,
diese beiden Hilzer(denn
auch untcreinander sind sie kaumver-schieden)
mSchten als Wurzelholz(s. Kus
inSc:Pr’s
Trait(II,
p.376)
zu Sequoia Sternbergi G(epp. der tertiSren VorlSuferin yon Sequoia gigantea geh0ren.Von
unserem Fossil unterscheiden sie sich beide durch die zweireilige Stellung der Markstrahl-tipfel in der untersten und obersteu Zcllrcihe eines Strahls(wthrend
bei unserem Holz die Ttipfel tiberall nur Horizontalreihebilde)
und die geringerc Maximalh)he der Markstrahlcn(nur
bis 40Zellen).
I)r plitzliche: unvermittelte Uebergang yore Frtihlingsholz zumC. CHlt(ETER UNTE!SUCHUNG JBER FOSSILE HOLZER AUS DE! ARCTISCHEN ZONE. 31 Herbstholz ltsst die beiden MKc’schen Species als Wurzelholz
erkennen,
ktnn ber kcinen speciiischen Unterschied mit unserem Holz begranden. Die eben ngefiihrten Merkmale scheinen mir bei ihrerConstanz hinreichend,
um unser Fossil aus der unmittelbren Ntheyon Sequoia gigante zu racken und einen specifischen Unterschied yon ihr und den beiden russischen
HSlzern
zu begranden.Von
den auch amMackenzie,
in denselbeu Schichten gefundene Coniferen SequoiaLangsdorfiiHr.,
Taxodium distichummiocenumHr,undGlyptostrobusUngeriHr.
ist unser Holz ebenfalls zu trenen. Glyptostrobus kann wegen seiner total verschieden gebauten radialen Markstrahlwand (grosse zwei= bis dreireihige
Ttpfel)
gar nicht in Betrachtkommen;
Taxodium distichum istverschieden,
besonders durch die starke Tapfelung der Harzzellquerwtnde und Sequoia Langsdorfii ist als Vorltuferin yonSequoia sempervirens noch welter yon unserem Fossil entfernt als Sequoia gigantet. Ich vermuthe daher die Identittt des Holzes mit einer andern der bisjetzt bekannten vierzehn tertitren Sequoien und gebeihm,
bis diese Identittt viel!eicht einmal festgestellt seinwird,
den provisorischenNamen
,,Sequoia eanadensis Schriiter n.sp."
S. stratis concentricis distinctissimis c 34 mm
latis,
cellulis zon interiorisleptotichis,
ad strati limitem sensim angustioribus et pachytichis, poris magnis rotundis
biserialibus,
rarius uni, vel
triserialibus
radiis medullaribus numerosis uniserialibus e cellulis 2--76 super-positisformatis,
poris earum in unam semper seriem horizontalem juxtapositis, ductibus resiniferis compositisnullis,
simplicibuscrebris,
cellulis quoque prosenchymtosis hand raro resinam includentibus.Ausser
den schon ungefiihrten 2 MaKL’schenArten
scheinen mir diefolgenden
mitdieser Species mehr oder
/veniger
nahe verwandt zu sein:Cupressoxylon
multiradiatumG(epp. (Monogr.
der loss. Conif. p.200, Tar. 25,
Fig.67),
welches bis sechszigreihigeMarkstrahlen
aber nur einreihige Holzzellttipfel besitzt.Die
Markstrahlporen
scheinen mir nach der wenigsagenden Figur 6 yon G(E’RT einreihig zu sein, aber da in der Diagnose davon nichts erwthnt ist, ka.nn es zuftllig sein.Die UE’schen Species
C.
ffine(Chloris protogma
p.36)
und H(edlianum (p.37)
nithern
sich,
soweit die kurze Diagnose zu urtheilenerlubt,
unserem Holzebenflls;
du aberkeine
Abbildungen
vorhandensind,
ist hiertiber kein definitives Urtheil mtiglich.Cupr.
polyomraatumCram. (H
ft. loss. arcticI,
p.172),
welches derAutor
neben
Cupr.
Fritzscheanum Merkl. und damit auch neben unsere Speciesstellt,
scheintmir wegen der stets in mehreren Horizontalreihen stehenden Markstrahlttpfel und der relativ niedrigen Markstrahlen
(226 Zellreihen)
aus dieserGruppe
yonArten ausgeschlossen
werden zu miissen.32 C. SCHR(ETER., UNTERSUCHUNG JBER FOSSILE HOLZER AUS DEP ARCTISCHEN ZONE.
Von
den yonDwso (Report
on the Geology undResources
of the Region in the Vicinity of the 49thPrallel,
AppendixA,
p.331) erwthnten,
ebenfalls tertiSren ConiferenhOlzern scheint mir CupressoxylonSpec.
durch die zweireihigen Poren und die zahlreichen(many)
Markstrhlzellreihen am ntchsten mit unserem Holzverwandt,
wie es denn uchDwso
mit Sequoi sempervirens vergleicht. Diezusmmengesetzten
harzfahrenden5Iark-strhlen,
dieDwso
freilich mit ?afihrt,
wrden allerdings schlecht dmit stinmen, ds Holz warde wegen derselben iiberhaupt demTypus
Pityoxylon zugezthlt werdenmnssen.
2, inkgo sp, (Nr.
a,
Aeusseres.
Die vier Stilcke 47 sind prallelopipedisch begrenzte
Sttmm-
oder Astfrgmente, deren Holznatur sich nur auf der bald feinfaserigen, bald grob cnnelirten LSngsstreifung derLtngsfltchen
und den wirtelig steheadenAstansttzen
des StackesNr.
5 zu erkennen giebt;von Jahrringen ist auf den nattirlichen EndflSchen gar nichts zu
sehen,
auf frischen Quer-bruchfltche kum eine Andeutung. Die radilen LSngsbruchfltchen lassen dagegen die Markstrahlen deutlicherkennen;
die Spaltbarkeit des Holzes ist spurweise erhalten.Das
Versteinerungsmaterial ist ein von Eisenoxyd strk durchsetzter Hornstein[Eisenkiesel). An
einer