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c. Bestimmung des Holzes

Im Dokument lor rctic. (Seite 117-121)

Unter

den 5

Typen,

die

Kxxs

far die Bestimmung der ConiferenhOlzer aufgestellt

hat,

stimmt am besten mit unserem Holz der

Typus C

r upr e s s oxy1o n.

KRAUS

charakterisirt denselben folgendermassen (in Schimp., Pal6ont. v6g6t.

II,

p.

37zl):

Lignum stratis concentricis

distinctis,

angustis; cellulis prosenchymatosis porosis, poris magnis,

rotundis,

uni, vel

pluri-serialibus,

oppositis; cellulis resiniferis creberrimis, ductibus resiniferis nullis; radiis medul-laribus simplicibus.

Die einzige Differenz unseres 0bjectes mit dieser Diagnose liegt in tier Weite der Jahrringe, die man nieht wohl als ,angusti, bezeiehnen kann

(bei

ca. 4 mm

Breite):

ein ganz irrelevanter Untersehied bei einem

Merkmal,

das das allervariabelste ist.

Von

der

Gruppe

Cedroxylon differirt das Fossil durch die zahlreichen

Harzzellen,

yon

A

r a u e a r oxy o n dureh die Opposition der zweireihigen Tapfel, yon

T

axoxy o n durch das Fehlen der Spiralstreifung, yon Pityoxylon durch das Fehlen der

zusammengesetzten Harzgtnge.

Die vorwiegend zweireihige Tapfelstellung knnte auf die Vermuthung

Nhren,

es m6chte einer Wurzel

entstammen;

dagegen sprieht aber der so allmalige Uebergang vom Frahlings- zum

Herbstholz,

so dass wohl die

Stammnatur

nicht zu bezweifeln ist.

Als besonders eharakteristisch m0chte ich far unser Holz den

Bau

tier

Markstrahlen,

ihre

cnorme

H0he,

dic ganz constantc Stellung ihrer stets bchOften Radialttlpfel in einer Horizontal-rcihc pro Markstrahlzelle

betonen,

in zwciter Linic dann auch die Zweireihigkeit der Radial-tapfel der Holzzellen.

Ich

fand,

wie sehon oben

bemerkt,

bei allen darauf untersuehten Coniferen aus der

Gruppe C

upr e s soxy o n die Markstrahlttipfel stets behSft und zwar gehirt tier Hofttipfel aberall der

H

o z zellw an d

an,

wthrend die tIarkstrahlzellwand unbettpfelt ist.

Ueberali

aber

stamen

die Tapfel in mehreren Horizontalreihen auf einer

Markstrahlzelle,

mit einziger

Ausnahme yon Sequoia g igant ca. Diese Species nahert sieh gerade in den oben als besonders eharakteristisch betonten Merkmalen unserem Holz am meisten yon allen zu

C

upre ss oxy1o n geh6rigen, die ieh untersuchen konnte

(und

die alle dahin gehSrigen

Gattungen

reprasentiren).

Was

zunaehst die Hi)he der Markstrahlen

betrifft,

so giebt

MKN

135 Zellreihen far Sequoia gig.

an,

letzteres die h6ehste

Zahl,

die ieh far

lebende Coniferen aus eigenen und a,nderen Beobachtungen kenne. Die Radialttpfel der Holzzellen sind in alten Sttmmen

(und

hier haben wir es ja zweifelsohne mit einem solehen

C. SCHR(ETER UNTERSUCHUNG JBER FOSSILE HOLZER AUS DER ARCTISCHEN ZONE. 29 zu

thun)

im Frtihlingsholz stets zweireihig gestellt.

Cowsz (Jahrbuch

fi Mineralogie

1879

p. 810) fahrt allerdings far Sequoia gig. einreihig gestellte Holzzelltiipfel und niedrige Mark-strahlen anund ich babe an jungenZweigen dasselbe gefunden;

MERKLIN

aber konnte einen iber 1000 Jahre a,lten

Stature

untersuchen und fand dort dieHolzzellttipfel zweireihig und die Mark-strahlen hoch. Ebenso zeigt Sequoia sempervirens

(nach CowTz’

Ausgaben, einem mehr als 1000jahrigen

Stamm entnommen)

bis 30 Zellreihen iibereinander.

In

der

Anordnung

der Markstrahlttipfel ist die Uebereinstimmmg keine ganz vollsttndige.

MERKLIN

giebt fr beide

Arten an

dass die Markstrahltlpfel in den mittleren Zellreihen in

mehreren,

in den

ussern

dagegen nur in einer Horizontalreihe stehen. Da ich ,ber wenigstens bei Sequoi gignte

(hier

alleiu konnte ich das Holz eines alten

Stammes untersuchen)

in den h6hern 3Irkstrhlen in der Mehrzthl der Ftlle das Gegentheil constatirte

(innere

Markstrahlzellreihen mit

1,

tussere mit 2 3 Horizonta.lreihen von

Tapfeln)

und niemls in den 5ussern Zellreihen einreihige Tapfel

f,nd,

muss ich jene MERKLI’sche Angabe far einen

Lapsus

pennm

halten;

dafar spricht auch der

Umstand,

dass Cupressioxylon

Fritzscheanum,

das

MaUKLN

der Sequoia gig. sehr nhe

stellt,

ein mit meinen .Beob-achtungen abereinstimmendesVerhtlten derMarkstrahltapfel zeigt. Sequoia sempervirens steht in diesem Punkt unserem Fossil nicht so nhe ls Sequoi gigante, denn sie zeigt in jungen und alten

Sttmmen

23 Horizontalreihen yon Markstrahltapfeln.

Suchen wir die durch die charakteristischsten absoluten Merkmale vermittelte

Anntherung

unseres Holzes an Sequoi gigante durch Vergleichung des ilbrigen

Baues

in helleres Licht zu setzen.

Es

stehen mir hiefar

PrSparate

zu

Gebote,

die mir

Hr.

Prof. CA_ta gatigst aberliess und die yon einem lten Sequoi-Stmm aus Californien herriihren.

Der

Querschnitt zeigt einen Jahrring yon 3 mm

Breite,

tlso nur etwas geringer ls bei dem Fossil.

Der

Uebergng vom Frilhlings- zum

Herbstholz,

die grosse

Anzahl,

Vertheilung und Dannwandigkeit der Harzzellen ist ganz analog wie bei unserem Holz.

Der

einzige

Unter-schied besteht in dem Fehlen der harzfiihrenden Holzzellen bei Sequoi gigante

(was

mit dean geringeren Alter des Holzes zusammenhtngen

kann)

und den etwas geringerea Dimensionen der Elementen

(radialer

Durchmesser der Friihlingsholzzellen z.

B.

nur

0,ov mm).

Auf dem Radialschnitt stimmen die H61zer iiberein in der queren Abstutzung der Holz-zell-Enden

(in

Prof. C,ttR’s Abhndlung iiber fossile H)lzer in HEER’S flor arctic

I,

p. 173 sind aus Versehen die Holzzellen von Sequoi gigante, radial statt tngentl zugespitzt genannt), in der Zweireihigkeit der Tapfel

derselben,

in dem Bau der Markstrhltiipfel und in der Stellung derselben wenigstens in den mittleren Markstrthlzellreihen. Sie differiren in der

Ltnge

der Harzzellglieder

(bei

Sequoi doppelt so lang als beim

Fossil)

und in der zweireihigen Stellung der Markstrahltiipfel der 5ussersten Reihen.

Dass

bei Sequoia im

3O C. SCHR(ETER UNTERSUCHUNG BER FOSSILE HOLZER AUS DER ARCTISCtIEN ZONE.

Herbstholz Tangentialttipfel auf den Holzzellen sich

fi,den,

die im Radialschnitt ihre

Quer-schnitte sehr deutlich zeigen, kann ich nicht mit Sicherheit als Unterschied

anfiihren,

da

mir keine Tangentialansicht des Herbstholzes meines Fossils zu Gebote stand und auf dem Radialschnitt die Tangentialtiipfel wegen der ausserordentlichen Kleinheit des Tilpfelraums leicht tibersehen werden k0nnen.

Auf dem Tangenttlschnitt erscheintbesonders der

Bau

derbier im Querschnitterscheinenden Radialttipfel tier Holzzellen ganz iibereinstimmend; nur finder sich bei Sequoi nicht selten das den Tiipfel verschliessende Hiiutchen fiber die Mitte des Tiipfelraumes

ausgespannt,

wiihrend es im Fossil stets dem einen

Porus

anliegt. Die Markstrahlen erscheinen allerdings auf meinen Schuitten im Maximum nur 11 Zellrcihen

hoch,

was aber mit dem nicht so hohen Alter derselben zusammenhlingen mag;

MEKL

hat ja bei seinem 1000jiihrigen

Stamm

bis 35 Zellreihen beobachtet.

Die Uebereinstimmung in allen wichtigen und den meisten der weniger wichtigen Merk-male ist also eine so vollstiindige, dass wir unser Fossil mit gr0sster Wahrscheinlichkeit zur

Gattung

Sequ o stellen diirfen.

Das Genus Taxodium

welches

CovnTZ

in seinem Holzbumit Sequoia scmpcrvircns

zusammenstellt,

land ich yon derselben in beiden Species

(dis{ichum

Rich. und mucronatum

Ten.)

durch ungemein stark ausgepriigte Spiralstreifung der Herbstholzzellen und dem-entsprechend lang schwanzf(irmig ausgezogenen inneren Tiipfelcontour der betreffeden Holz-zellen- und Markstrahlttipfel

unterschieden, Tax.

distichum ausserdcm noch durch die stark

por(iseVerdickung dcr Harzzellquerwand. Sequoia sempervirens, diej frtfier zu Taxodium gcstcllt

wurdc,

stimmt auch im Holz bcsscr mit Sequoia gig., a!s den Taxodicn iibcrcin.

Halten wir unter den his jetzt bekannten tertitren H01zern aus der

Gruppe

Cupres-soxylon

Umschau,

so finden wit am niichsten mit unserem Fossil verwandt" Cuppressi-noxylon Fritzscheanum Merkl.

(Palmodendr.

rossicum p.

67)

und

C.

sequoianum Merkl.

(l.

c. p.

65).

Beide Species rechnet der Autor zu Sequoia und bemerkt dazu (p.

75)

dass er sie nut durch ganz geringfiigige Merkmale yon Sequoia gigantea unterscheiden k0nne.

In

der That siud die Unterscheidungsmerkmale so

irrelevant,

dass die

Vermuthung

gerechtfertigt

erscheint,

diese beiden Hilzer

(denn

auch untcreinander sind sie kaum

ver-schieden)

mSchten als Wurzelholz

(s. Kus

in

Sc:Pr’s

Trait(

II,

p.

376)

zu Sequoia Sternbergi G(epp. der tertiSren VorlSuferin yon Sequoia gigantea geh0ren.

Von

unserem Fossil unterscheiden sie sich beide durch die zweireilige Stellung der Markstrahl-tipfel in der untersten und obersteu Zcllrcihe eines Strahls

(wthrend

bei unserem Holz die Ttipfel tiberall nur Horizontalreihe

bilde)

und die geringerc Maximalh)he der Markstrahlcn

(nur

bis 40

Zellen).

I)r plitzliche: unvermittelte Uebergang yore Frtihlingsholz zum

C. CHlt(ETER UNTE!SUCHUNG JBER FOSSILE HOLZER AUS DE! ARCTISCHEN ZONE. 31 Herbstholz ltsst die beiden MKc’schen Species als Wurzelholz

erkennen,

ktnn ber kcinen speciiischen Unterschied mit unserem Holz begranden. Die eben ngefiihrten Merkmale scheinen mir bei ihrer

Constanz hinreichend,

um unser Fossil aus der unmittelbren Nthe

yon Sequoia gigante zu racken und einen specifischen Unterschied yon ihr und den beiden russischen

HSlzern

zu begranden.

Von

den auch am

Mackenzie,

in denselbeu Schichten gefundene Coniferen Sequoia

LangsdorfiiHr.,

Taxodium distichummiocenumHr,

undGlyptostrobusUngeriHr.

ist unser Holz ebenfalls zu trenen. Glyptostrobus kann wegen seiner total verschieden gebauten radialen Markstrahlwand (grosse zwei= bis dreireihige

Ttpfel)

gar nicht in Betracht

kommen;

Taxodium distichum ist

verschieden,

besonders durch die starke Tapfelung der Harzzellquerwtnde und Sequoia Langsdorfii ist als Vorltuferin yonSequoia sempervirens noch welter yon unserem Fossil entfernt als Sequoia gigantet. Ich vermuthe daher die Identittt des Holzes mit einer andern der bisjetzt bekannten vierzehn tertitren Sequoien und gebe

ihm,

bis diese Identittt viel!eicht einmal festgestellt sein

wird,

den provisorischen

Namen

,,Sequoia eanadensis Schriiter n.

sp."

S. stratis concentricis distinctissimis c 34 mm

latis,

cellulis zon interioris

leptotichis,

ad strati limitem sensim angustioribus et pachytichis, poris magnis rotundis

biserialibus,

rarius uni, vel

triserialibus

radiis medullaribus numerosis uniserialibus e cellulis 2--76 super-positis

formatis,

poris earum in unam semper seriem horizontalem juxtapositis, ductibus resiniferis compositis

nullis,

simplicibus

crebris,

cellulis quoque prosenchymtosis hand raro resinam includentibus.

Ausser

den schon ungefiihrten 2 MaKL’schen

Arten

scheinen mir die

folgenden

mit

dieser Species mehr oder

/veniger

nahe verwandt zu sein:

Cupressoxylon

multiradiatum

G(epp. (Monogr.

der loss. Conif. p.

200, Tar. 25,

Fig.

67),

welches bis sechszigreihige

Markstrahlen

aber nur einreihige Holzzellttipfel besitzt.

Die

Markstrahlporen

scheinen mir nach der wenigsagenden Figur 6 yon G(E’RT einreihig zu sein, aber da in der Diagnose davon nichts erwthnt ist, ka.nn es zuftllig sein.

Die UE’schen Species

C.

ffine

(Chloris protogma

p.

36)

und H(edlianum (p.

37)

nithern

sich,

soweit die kurze Diagnose zu urtheilen

erlubt,

unserem Holz

ebenflls;

du aber

keine

Abbildungen

vorhanden

sind,

ist hiertiber kein definitives Urtheil mtiglich.

Cupr.

polyomraatum

Cram. (H

ft. loss. arctic

I,

p.

172),

welches der

Autor

neben

Cupr.

Fritzscheanum Merkl. und damit auch neben unsere Species

stellt,

scheint

mir wegen der stets in mehreren Horizontalreihen stehenden Markstrahlttpfel und der relativ niedrigen Markstrahlen

(226 Zellreihen)

aus dieser

Gruppe

yon

Arten ausgeschlossen

werden zu miissen.

32 C. SCHR(ETER., UNTERSUCHUNG JBER FOSSILE HOLZER AUS DEP ARCTISCHEN ZONE.

Von

den yon

Dwso (Report

on the Geology und

Resources

of the Region in the Vicinity of the 49th

Prallel,

Appendix

A,

p.

331) erwthnten,

ebenfalls tertiSren ConiferenhOlzern scheint mir Cupressoxylon

Spec.

durch die zweireihigen Poren und die zahlreichen

(many)

Markstrhlzellreihen am ntchsten mit unserem Holz

verwandt,

wie es denn uch

Dwso

mit Sequoi sempervirens vergleicht. Die

zusmmengesetzten

harzfahrenden

5Iark-strhlen,

die

Dwso

freilich mit ?

afihrt,

wrden allerdings schlecht dmit stinmen, ds Holz warde wegen derselben iiberhaupt dem

Typus

Pityoxylon zugezthlt werden

mnssen.

2, inkgo sp, (Nr.

a,

Aeusseres.

Die vier Stilcke 47 sind prallelopipedisch begrenzte

Sttmm-

oder Astfrgmente, deren Holznatur sich nur auf der bald feinfaserigen, bald grob cnnelirten LSngsstreifung der

Ltngsfltchen

und den wirtelig steheaden

Astansttzen

des Stackes

Nr.

5 zu erkennen giebt;

von Jahrringen ist auf den nattirlichen EndflSchen gar nichts zu

sehen,

auf frischen

Quer-bruchfltche kum eine Andeutung. Die radilen LSngsbruchfltchen lassen dagegen die Markstrahlen deutlich

erkennen;

die Spaltbarkeit des Holzes ist spurweise erhalten.

Das

Versteinerungsmaterial ist ein von Eisenoxyd strk durchsetzter Hornstein

[Eisenkiesel). An

einer

Stelle,

einem einspringenden Winkel des Stiickes

Nr.

4, sind noch

deutliche,

kohlschwarze und leicht zerbrOckelnde Rindenfragmente

vorhanden,

welche eine Zerkltiftung in rechtwinklige Ttfelchen

(ca.

1 mm

dick)

durch sich kreuzende

LSngs-

und Quersplten zeigen.

Im Dokument lor rctic. (Seite 117-121)