• Keine Ergebnisse gefunden

5.3! Welche Aufgaben haben die Führungsebenen bei der Umsetzung von Risiko- und Qualitätsmanagement?

In mehreren Studien wird darauf hingewiesen, dass die institutionelle Unterstützung unabdingbar ist, um die Patientinnen- und Patientensicherheit zu verbessern. Daraus lässt sich schließen, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einer Krankenanstalt es sich wünschen, dass mehr hinsichtlich der Patientinnen- und Patientensicherheit von der Krankenhausleitung unternommen wird. Das bedeutet, dass es eine grundlegende Aufgabe der Krankenhausleitung sein soll, alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Patientinnen- und Patientenkontakt zum Thema Risikomanagement praxisnah vorzubereiten. Ein Teil der Führungsstrategie sollte vor allem ein Commitment für das Risikomanagement sein. Ebenso wie die Themen Leitbilder und Führungsgrundsätze bedarf auch das Thema Risikomanagement einer permanenten Auseinandersetzung, damit alle Personen ihre handlungsleitenden Theorien von Risikomanagement kritisch reflektieren können. Es ist besonders die Aufgabe von Führungspersonen, den kulturellen Wandel im Umgang mit Fehlern vorbildlich zu unterstützen. Eine mögliche Intervention, die von der Krankenhausleitung in die Wege geleitet werden könnte, um die Patientinnen- und Patientensicherheit zu erhöhen, ist die Erstellung eines gruppenübergreifenden Konzeptes der Patientinnen- und Patientensicherheit. Darüber hinaus ist es die Aufgabe der Krankenhausleitung, einer Organisationseinheit genügend personelle Ressourcen zur Verfügung zu stellen, damit eine professionelle Pflege durchgeführt und somit eine zufriedenstellende Patientinnen- und Patientensicherheit erreicht werden kann.

Grundlage der Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten bereitzustellen. Den Betreibern eines Krankenhauses ist es immer wichtig, dass ein ausgeglichenes Budget Vorrang hat. Und vor allem die Reduktion von Personalkosten ist ein Beispiel dafür, wie die Krankenhausleitung dieses Budget wieder ausgleicht. Trotz negativer Auswirkung auf die Motivation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und auf die Patientinnen- und Patientensicherheit wird diese Verwaltungsmethode häufig verwendet.

Die Autorin dieser Arbeit ist der Ansicht, dass genau das der falsche Ansatz ist, weil eine optimale und qualitativ hochwertige Versorgung sowie die Patientinnen- und Patientensicherheit nur mit ausreichend Personal gesichert werden kann. Wenn zu wenig Personal vorhanden ist, ist die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten eines Fehlers, besonders unter stressreichen Bedingungen, wie sie in einer Notaufnahme vorhanden sind, erhöht. Durch eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen durch die Krankenhausleitung wird nicht nur das individuelle Wohlbefinden der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesteigert, sondern es können auch hochwertige Pflegemethoden angewendet werden, was wiederum zu einer Verbesserung der Qualität der Patientinnen- und Patientenbetreuung führen kann.

Die Führungskräfte in einer zentralen Notaufnahme werden häufig durch die Systeme in ihrer Arbeit eingeschränkt. Darüber hinaus sind sie für alle Patientinnen und Patienten, die die Notaufnahme aufsuchen, verantwortlich. Damit alle Aufgaben in einer Notaufnahme erfüllt werden können, wird die tägliche Arbeit durch bürokratische Kontrollformen, die in den Tätigkeitsbereich der Führungskräfte fallen, überwacht. Und genau dieser Verwaltungsaufwand reduziert die Zeit, die einer Führungsperson zur Verfügung stehen, um seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in ihrer täglichen Arbeit zu führen und zu unterstützen. Eine der wichtigsten Aufgaben einer Führungsperson ist, die tägliche Arbeit in der Notaufnahme zu überwachen sowie deren Korrektheit und Effizienz sicherzustellen. Allerdings werden die Führungskräfte ebenfalls einem Screening unterzogen, und es wird von ihnen verlangt, dass sie sich an die Richtlinien halten. In den meisten Fällen kommt es dazu, dass sie ihre persönlichen Werte, Vorlieben, Visionen und Ziele zurückhalten und sich dafür entscheiden, sich an das System anzupassen. Zu Beginn streben die meisten Führungspersonen danach proaktiv zu sein, allerdings werden sie mit der Zeit reaktiv und passen sich an.

Auch in der Praxis ist es der Autorin der Arbeit bekannt, dass viele Leitungspersonen ihre eigenen Werte zurückstecken und nur mehr das tun, was von ihnen verlangt wird, auch wenn es nicht mit den eigenen Vorstellungen übereinstimmt. Die Autorin

eigenen Werte und Vorstellungen in den Hintergrund gestellt werden sollen. Jeder Mensch ist individuell und kann auf seine Art etwas verbessern.

Die komplette Kontrolle der Notaufnahmen liegt allerdings in der Hand von Politikerinnen und Politikern und der Krankenhausdirektion. Die Verantwortlichen der Notaufnahme sind lediglich für die Organisation, Durchführung, Überwachung und Berichterstattung verantwortlich, und ihre Hauptaufgabe besteht darin, sich auf die Verbesserungen der Effizienz zu konzentrieren.

5.4! Limitation

Zur Beantwortung der Forschungsfragen wurde, wie schon in Kapitel 3 näher beschrieben, eine systematische Literaturrecherche gewählt, bei der mit Suchbegriffen inklusive Ein- und Ausschlusskriterien nach geeigneter Literatur gesucht wurde. Die Methodik eignete sich sehr gut, um die Forschungsfragen zu beantworten. Allerdings möchte die Autorin dieser Arbeit durchaus zur weiteren Forschung hinsichtlich Risiko- und Qualitätsmanagement in Hochrisikobereichen, wie der Notaufnahme, animieren. Die Risikominimierung und die Verbesserung der Versorgungsqualität sollte zu einem noch wichtigeren Teil im Rahmen der Krankenhausleitung werden, damit zudem die Patientinnen und Patienten ein hohes Niveau an medizinischer sowie pflegerischer Versorgung erhalten.

Zu den Themen Risiko- und Qualitätsmanagement ist in der wissenschaftlichen Literatur schon einiges zu finden, allerdings in Verbindung mit den Aufgaben der Führungskräfte ist die Auswahl der Literatur eher limitiert. Hierfür würde sich eine zusätzliche Befragung von Führungskräften in der Praxis gut eignen, und damit die Arbeit vielleicht etwas praxisnaher wäre, würde auch eine Mitarbeiterinnen- und Mitarbeiterbefragung zu diesem Thema interessante Ergebnisse liefern.

Hinsichtlich der Forschung in zentralen Notaufnahmen ist in der wissenschaftlichen Literatur auch schon einiges zu finden, allerdings wird die Forschung meistens in den skandinavischen Ländern durchgeführt, die dadurch natürlich eine Vorbildfunktion einnehmen. In der verwendeten Literatur ist lediglich eine Studie aus Österreich enthalten, die anderen sind aus Deutschland und aus den skandinavischen Ländern, was darauf schließen lässt, dass in Österreich hinsichtlich des Themas Pflegeforschung noch ein erhebliches Steigerungspotenzial erkennbar ist.

Des Weiteren wurden zwei Studien verwendet, die sich mit dem Risiko- und

Als Setting wurde die zentrale Notaufnahme gewählt, weil es einen Hochrisikobereich im Krankenhaus darstellt, und dadurch dem Risiko- und Qualitätsmanagement eine noch bedeutendere Rolle zukommt. Durch die hohe Patientinnen- und Patientenanzahl, die pro Tag von dem Gesundheitspersonal in der Notaufnahme versorgt wird, ist es auch ein Bereich, der mit hohen Anforderungen an das Personal verknüpft ist, welche spezielle Fort- und Weiterbildungen für das Gesundheitspersonal unabdingbar machen. Durch das Risiko- und Qualitätsmanagement einer Krankenanstalt soll nicht nur die Patientinnen- und Patientensicherheit gesteigert werden, sondern auch die Zufriedenheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verbessert werden, was wiederum die Qualität der Versorgung steigert.