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Aufbau der Ausarbeitung

Im Dokument F&E-Kooperationen inJoint-Ventures (Seite 24-28)

Den Aufbau dieser Arbeit (vgl. Abb. 1) bedingen die vorliegende Problemstellung so-wie die sich daraus ergebende Zielsetzung. Im ersten Teil der Arbeit (vgl. Kap. 1) wird zunächst sowohl aus der wissenschaftsorientierten (vgl. Kap. 1.1) als auch aus der pra-xisorientierten Perspektive (vgl. Kap. 1.2) die Relevanz dieser Forschungsarbeit erör-tert. Anschließend werden forschungsleitende Fragen formuliert (vgl. Kap. 1.3), wel-che das Erkenntnisinteresse von Anfang an leiten und deren Beantwortung im Verlauf dieser Arbeit erfolgt.

Im zweiten Teil der Ausarbeitung (vgl. Kap. 2) wird ein theoretischer Bezugsrah-men erarbeitet, indem zunächst als eine Art vorwissenschaftliche Operation der Ko-operationsbegriff terminologisch abgegrenzt wird (vgl. Kap. 2.1.1) und anschließend sich dem Konstrukt der Kooperation mithilfe differenter Kooperationsmodelle aus un-terschiedlichen wissenschaftlichen Perspektiven genähert wird (vgl. Kap. 2.1.2), mit dem Ziel, ein eigenes erweitertes Kooperationsmodell entwerfen zu können. Dieses erweiterte Kooperationsmodell wird in Ergänzung an bestehende Modelle und durch entdeckte Widersprüchlichkeiten entworfen und hat nicht den Anspruch, ein holisti-sches Modell zu sein (vgl. Kap. 2.5). Die Autorin wählt einen multiperspektivischen Zugang zu den Forschungsfeldern Kooperation und Koordination (vgl. Kap. 2.2), da diese sehr breit sind und zu deren Verständnis ein ganzheitliches Bild entworfen wird. Jede disziplinär gebundene Theorie ist immer auch zeitlich sowie kontextual gebunden, an bestimmte Forschungsfragen gehaftet und stellt somit Grundlage für eine Debatte, aber kein statisches Dogma dar. Bei einem derart weiten Forschungs-feld, wie es jenes der Konzepte der Kooperation, Koordination, Kommunikation und Kultur zweifelsohne ist, ist das Einbeziehen mehrerer theoretischer Ankerpunkte für ein erweitertes Bild notwendig. Die Annahmen der einzelnen wissenschaftlichen Per-spektiven auf das Kooperationskonstrukt schließen sich dabei zum größten Teil nicht aus, sondern ergänzen sich gegenseitig.

Da das erweiterte Kooperationsmodell unter dem Aspekt der Koordination darge-stellt wird, finden im Kap. 2.2 eine Begriffsdefinition von Koordination (vgl. Kap. 2.2.1) sowie die Betrachtung unterschiedlicher Koordinationsmodelle aus diversen Perspek-tiven (vgl. Kap. 2.2.2) statt. In dieser Arbeit wird bewusst zwischen den Begriffen Ko-operation und Koordination differenziert, indem abgrenzende Definitionen gefunden werden. Eine schwammige Verwendung dieser zentralen Begriffe wird somit verhin-dert. In diesen beiden Kapiteln wird deutlich, dass der Kommunikationsbegriff sehr eng mit dem der Kooperation und Koordination verbunden ist, weswegen dieser in Kap. 2.3 thematisiert wird. Es werden Kommunikationsmodelle verglichen (vgl.

Kap. 2.3.1.1) und die Rolle von Kommunikation in der (interkulturellen) Zusammen-arbeit dargelegt (vgl. Kap. 2.3.2; 2.3.3). Warum von einer kulturellen Überformung

von Kooperation, Koordination und deren Medium Kommunikation ausgegangen wird, wird in Kap. 2.4 erörtert, indem sich mit unterschiedlichen Kulturverständnissen so-wie -konzepten auseinandergesetzt wird (vgl. Kap. 2.4.1) und kulturelle Überformung von Zusammenarbeit in den Fokus gerückt wird (vgl. 2.4.2). Je nachdem, wie Kultur gedacht wird, leitet dies die Forschungsstrategie und die Ergebnisauswertung. Aus diesem Grund wird hier ausführlich begründet, welches Kulturverständnis bezüglich interkultureller Zusammenarbeit eingenommen wird (vgl. Kap. 2.4.1.1).

Im dritten Kapitel wird das methodische Vorgehen der empirischen Erhebung dargelegt. Zunächst wird die Forschungsstrategie, welche die Aktionsforschung zur Systematisierung praktischen Wissens ist, beschrieben und von anderen Forschungs-strategien in den Sozialwissenschaften abgegrenzt (vgl. Kap. 3.1.1), dann wird die Vorgehensweise dargelegt (Kap. 3.1.2) sowie die Auswahl dieser empirischen Ausrich-tung begründet (vgl. Kap. 3.1.3). Im nächsten Schritt wird die Vorgehensweise der Erhebungsmethoden des leitfadengestützten problemzentrierten Interviews (vgl.

Kap. 3.2.1; 3.2.2) sowie des Anfertigens eines Forschungstagebuchs (vgl. Kap. 3.2.3) erörtert sowie deren Auswahl begründet. Anschließend wird die Auswertungsme-thode der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring beschrieben und begründet (vgl.

Kap. 3.3.1) sowie die Durchführung der Datenanalyse genau dargelegt (vgl. Kap. 3.3.2).

Insgesamt werden 73 Interviews mit 79 Befragungsteilnehmenden sowie ein For-schungstagebuch ausgewertet.

Die so gewonnen und ausgewerteten empirische Ergebnisse werden im vierten Kapitel dargestellt. Hierfür wird zunächst das Forschungsfeld genau beschrieben (vgl.

Kap. 4.1), anschließend wird dargestellt, wie die Agierenden mit den Anforderungen, die aufgrund einer neuen unternehmensübergreifenden Kooperation an sie gestellt werden, umgehen. Während einige Befragungsteilnehmenden das Deutungsmuster des „Wettbewerbs“ (vgl. Kap. 4.2.1) haben, ordnen sich andere dem Deutungsmuster

„Zusammenarbeitshaltung einnehmen“ (vgl. Kap. 4.2.2) zu. Das Annehmen eines be-stimmten Deutungsmusters zieht auch eine entsprechende Argumentationskette nach sich. So setzt sich die Gruppe der Interviewten mit dem Deutungsmuster „Kon-kurrenz“ für Know-how-Schutz ein (Kap. 4.2.1.2) statt des Voranbringens der Arbeits-teilung und begründet dies mit rechtlichen Bestimmungen (vgl. Kap. 4.2.1.1). Die andere Gruppe der Interviewteilnehmenden argumentiert mit den Vorteilen des Ko-operationsunternehmens (vgl. Kap. 4.2.2.1) und betrachtet Arbeitsteilung bei gelin-gender Koordination als Arbeitserleichterung (vgl. 4.2.2.2). Kommt es zu Schwierig-keiten in der Zusammenarbeit, werden von manchen Interviewten Personengruppen oder Rahmenbedingungen dafür verantwortlich gemacht. So hält das Management (vgl. Kap. 4.3.1) die chinesische Regierung und ihre Gesetzgebung (vgl. Kap. 4.3.2) oder eine von den Interviewten zu geringer Priorisierung der Kooperation (vgl.

Kap. 4.3.3) als Sündenbock her. Bei der Koordination der Zusammenarbeit sind zwei Vorgehensweisen zu erkennen: Während eine Gruppe der Befragungsteilnehmenden geprägt scheint von der Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen und nun nicht unvoreingenommen an die neue Zusammenarbeit herangehen kann (vgl. Kap. 4.4.1), betont eine andere Gruppe die Möglichkeit, durch die neue Kooperation

unterschied-liche Aspekte dazulernen zu können (vgl. Kap. 4.4.2). Die Kommunikation zwischen den Kooperationsunternehmen scheint von gegenseitigem Verständnis geprägt zu sein – sowohl auf der sprachlichen als auch auf der inhaltlichen Ebene. Dennoch wer-den einige Kommunikationsschwierigkeiten genannt, die wiederum zu Störungen in der Zusammenarbeit führen (vgl. Kap. 4.5). In ihren Erzählungen nehmen die Inter-viewteilnehmenden ein nationalstaatliches Kulturverständnis ein und beschreiben, inwiefern sich eine chinesische von einer deutschen Kultur unterscheide und wel-chen Einfluss dies auf die Zusammenarbeit hätte (vgl. Kap. 4.6). Eine wesentliche Li-mitation der empirischen Erhebung stellt dabei die geplante, aber nicht durchführ-bare zweite Erhebungsschleife dar. Diese zweite Erhebung, die zu einem späteren Zeitpunkt der Zusammenarbeit hätte stattfinden sollen, kann wegen der SARS-CoV-2-Pandemie, welche seit Anfang 2020 die Zusammenarbeit stark beeinflusst und eine Befragung vor Ort unmöglich macht, nicht durchgeführt werden. Aus diesem Grund fließen in die Auswertung der Ergebnisse die Interviewdaten aus mehr als 70 Inter-views ein, die zu Beginn der Zusammenarbeit geführt wurden. Darüber hinaus

ste-Ablauf der Arbeit (Quelle: eigene Darstellung) Abbildung 1:

hen allerdings Daten aus dem Forschungstagebuch und aus Unternehmensdoku-menten über den gesamten Untersuchungszeitraum zur Verfügung (vgl. Kap. 4.7).

Diese Ergebnisse werden in Kap. 5 interpretiert und es werden bzgl. der Koopera-tionsintensität (vgl. Kap. 5.1), der Koordinationsmechanismen (vgl. Kap. 5.2) und der gelingenden Zusammenarbeit im Allgemeinen (vgl. Kap. 5.3) Rückschlüsse auf den in Kap. 2 dargelegten Stand der Kooperationsforschung gezogen. Es werden zudem konkrete Verbesserungsmaßnahmen der Rahmenbedingungen für derartige Zusam-menarbeit aus praxisorientierter sowie theorieorientierter Vorgehensweise genannt und diskutiert.

Die zentralen Ergebnisse aus dem theoretischen und empirischen Teil dieser Ar-beit und der wissenschaftliche Beitrag werden in Kap. 6 nochmals zusammengefasst, im Zuge dessen werden die Forschungsfragen beantwortet (vgl. Kap. 6.1) und der wei-tere Forschungsbedarf aufgezeigt (vgl. Kap. 6.2).

chinesischer Joint-Venture-Kooperation

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