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Einfluss des Auftretens von neonataler Diarrhoe

4.4 Zelluläre Subpopulationen im venösen Blut

4.4.7 Einfluss des Auftretens von neonataler Diarrhoe

Das Auftreten von neonataler Diarrhoe beeinflusste die Leukozytenzahl, PMN, Lym-phozyten, Monozyten und NLR nicht (P≥0,10).

4.4.7.2 Lymphozytäre Subpopulationen

Das Auftreten von neonataler Diarrhoe hatte in Kombination mit „Vaginal seeding“

tendenziell einen Einfluss auf CD4+ T-Zellen (Abb. 49A) und CD4-/CD8- T-Zellen (P≤0,10; Abb. 49C). Im Einzeltagesvergleich zeigten Kälber, die mindestens einmalig wässrigen Kot aufwiesen, an T31 vermehrt CD4-/CD8- T-Zellen im Blut (P≤0,05).

Kälber in der Gruppe „Vaginal seeding“, die mindestens einmalig wässrigen Kot zeig-ten, wiesen an T21 tendenziell mehr CD4+ T-Zellen auf als Kälber, die ausschließlich pastös-dünnbreiigen Kot zeigten (P≤0,10; Abb. 50A), sowie Kälber der Kontrollgrup-pe mit mindestens einmalig wässrigen Kot (P≤0,10; Abb. 50D). Kälber der Kontroll-gruppe, die ausschließlich pastös-dünnbreiigen Kot hatten, wiesen an T1 und T3 ten-denziell mehr CD4+ T-Zellen als Tiere der Kontrollgruppe mit mindestens einmalig wässrigen Kot (P≤0,10; Abb. 50B) und an T1 und T24 tendenziell mehr CD4+ T-Zellen als Kälber nach „Vaginal seeding“ mit ausschließlich pastös-dünnbreiigen Kot (P≤0,10; Abb. 50C).

Kälber der Kontrollgruppe mit ausschließlich pastösen-dünnbreiigem Kot wiesen im Vergleich zu Kälbern der Kontrollgruppe mit wässrigem Kot an T1 und T3 tendenziell mehr CD4-/ CD8- T-Zellen auf (P≤0,10; Abb. 51B). Innerhalb der Gruppe der Kälber nach „Vaginal seeding“ (P≥0,10; Abb. 51A), Kälbern mit pastös-dünnbreiigem Kot (P≥0,10; Abb. 51C) sowie Kälbern mit wässrigem Kot (P≥0,10; Abb. 51D) traten kei-ne Unterschiede in der Zahl der CD4-/ CD8- T-Zellen im Einzeltagesvergleich auf.

Die CD8+ T-Zellen blieben unbeeinflusst (P≥0,10; Abb. 49B).

Ergebnisse CD4+/ 2+ [106 Zellen/ml]

c CD8+/ 2+ [106 Zellen/ml]

K o t p a s tö s - d ü n n b r e iig

Abb. 49 Lymphozytäre Subpopulationen (106 Zellen/ ml, Mittelwert und SEM) gemessen in Natrium-Heparin-Blut von Kälbern, die mindestens einen Tag wässrigen Kot zeigten (n=7) bzw. die ausschließ-lich pastösen-dünnbreiigen Kot (n=7) zeigten. Daten mit einem * innerhalb einer Zeitperiode unter-schieden sich signifikant (P≤0,05), Messpunkte mit einem (*) zeigten eine Tendenz (P≤0,10). Daten mit unterschiedlichen Buchstaben unterschieden sich signifikant (P≤0,05) vom vorhergehenden Zeit-punkt, Daten mit Buchstaben in Klammern wiesen tendenzielle Unterschiede auf (P≤0,10).

113

A) „Vaginal Seeding“ B) Kontrollgruppe

0 1 3 7 1 0 1 4 1 5 1 7 2 1 2 4 2 8 3 1 3 5 3 8 CD4+/ 2+ [106 Zellen/ml]

n o n V S / K o t p a s tö s CD4+/ 2+ [106 Zellen/ml]

n o n V S / K o t p a s tö s CD4+/ 2+ [106 Zellen/ml]

Z e it- E ffe k t: P0 , 0 5 Kälbern mit und ohne „Vaginal seeding“, die mindestens einen Tag wässrige Kot zeigten (Gruppe VS/

wässriger Kot, n=2; Gruppe nonVS/ wässriger Kot, n=5) bzw. die ausschließlich pastösen-dünnbreiigen Kot (Gruppe VS/ pastös-dünnbreiiger Kot, n=5; Gruppe nonVS/ pastöser-dünnbreiiger Kot, n=2) zeigten. Daten mit einem * innerhalb einer Zeitperiode unterschieden sich signifikant (P≤0,05), Messpunkte mit einem (*) zeigten eine Tendenz (P≤0,10). Daten mit unterschiedlichen Buchstaben unterschieden sich signifikant (P≤0,05) vom vorhergehenden Zeitpunkt, Daten mit Buch-staben in Klammern wiesen tendenzielle Unterschiede auf (P≤0,10).

Ergebnisse

114

A) „Vaginal Seeding“ B) Kontrollgruppe

0 1 3 7 1 0 1 4 1 5 1 7 2 1 2 4 2 8 3 1 3 5 3 8 CD4-/ 8-/ 2+ [106 Zellen/ml]

V S / K o t p a s tö s CD4-/ 8-/ 2+ [106 Zellen/ml]

n o n V S / K o t p a s tö s CD4-/ 8-/ 2+ [106 Zellen/ml]

n o n V S / K o t p a s tö s CD4-/ 8-/ 2+ [106 Zellen/ml]

n o n V S / K o t w ä s s r ig

Abb. 51 CD4-/CD8- T-Zellen (106 Zellen/ ml, Mittelwert und SEM) gemessen in Natrium-Heparin-Blut von Kälbern mit und ohne „Vaginal seeding“, die mindestens einen Tag wässrige Kot zeigten (Gruppe VS/ wässriger Kot, n=2; Gruppe nonVS/ wässriger Kot, n=5) bzw. die ausschließlich pastösen-dünnbreiigen Kot (Gruppe VS/ pastös-dünnbreiiger Kot, n=5; Gruppe nonVS/ pastöser-dünnbreiiger Kot, n=2) zeigten. Daten mit einem * innerhalb einer Zeitperiode unterschieden sich signifikant (P≤0,05), Messpunkte mit einem (*) zeigten eine Tendenz (P≤0,10). Daten mit unterschiedlichen Buchstaben unterschieden sich signifikant (P≤0,05) vom vorhergehenden Zeitpunkt, Daten mit Buch-staben in Klammern wiesen tendenzielle Unterschiede auf (P≤0,10).

4.4.7.3 Monozytäre Subpopulationen

Das Auftreten von neonataler Diarrhoe hatte einen Einfluss auf cM (Abb. 52A) und intM (Abb. 52B; P≤0,05). Es konnte kein Einfluss auf die ncM festgestellt werden (P≥0,10; Abb. 52C).

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Im Einzeltagesvergleich wiesen Kälber, die mindestens einmalig wässrigen Kot zeig-ten, an T14 (P≤0,05) vermehrt und T31 (P≤0,10) tendenziell vermehrt cM, an T7, T14

(P≤0,05) vermehrt und an T10 (P≤0,10) tendenziell vermehrt intM und an T0 und T15

(P≤0,10) tendenziell weniger ncM auf im Vergleich zu Kälbern, die ausschließlich pastösen-dünnbreiigen Kot zeigten.

A) cM B) intM Natrium-Heparin-Blut von Kälbern, die mindestens einen Tag wässrige Kot zeigten (n=7) bzw. die ausschließ-lich pastösen-dünnbreiigen Kot (n=7) zeigten. Daten mit einem * innerhalb einer Zeitperiode unter-schieden sich signifikant (P≤0,05), Messpunkte mit einem (*) zeigten eine Tendenz (P≤0,10). Daten mit unterschiedlichen Buchstaben unterschieden sich signifikant (P≤0,05) vom vorhergehenden Zeit-punkt, Daten mit Buchstaben in Klammern wiesen tendenzielle Unterschiede auf (P≤0,10).

Ergebnisse

116 4.5 IgG1- und IgG2-Gehalte im Serum 4.5.1 Einfluss von „Vaginal seeding“

Immunglobulin 1 (IgG1)

Der IgG1-Gehalt stieg von 1 ± 0,56 mg/ ml (Mittelwert ± SEM; Gruppe VS: 0,37 ± 0,22 mg/ ml; Gruppe nonVS: 1,63 ± 1,09 mg/ ml) präkolostral auf 15,59 ± 1,64 mg/ ml (Mittelwert ± SEM; Gruppe VS: 16,74 ± 2,80 mg/ ml; Gruppe nonVS: 14,44 ± 1,82 mg/ ml) an T1, und lag ab T7 durchschnittlich bei 10 ± 0,39 mg/ ml (Mittelwert ± SEM;

Gruppe VS: 10,44 ± 0,66 mg/ ml; Gruppe nonVS: 9,60 ± 0,44 mg/ ml). „Vaginal see-ding“ zeigte insgesamt (Abb. 53A), nach Gabe von Zylexis® (Abb. 54Abb. 54 A) und in der Zeit nach T24 keinen Einfluss auf den IgG1-Gehalt (P≥0,10). Auch bei Vergleich einzelner Zeitpunkte und der AUC traten keine Unterschiede auf (P≥0,10; Abb. 53B).

Die Zeit hatte einen Effekt auf die IgG1-Konzentration (P≤0,0001), bei Vergleich ein-zelner Tage mit den vorhergehenden zeigte sich in beiden Gruppen von T0 auf T1 ein Anstieg der IgG1-Konzentration (P≤0,05). Kälber der Kontrollgruppe wiesen von T10

auf T14 (P≤0,10) tendenziell und von T35 auf T38 (P≥0,05) einen Abfall auf. Bei Käl-bern nach „Vaginal seeding“ dagegen kam es von T14 auf T15 und von T21 auf T24 zu einem tendenziellen Abfall (P≤0,10) und von T35 auf T38 zu einem Anstieg (P≤0,05).

Immunglobulin 2 (IgG2)

Die Konzentration des IgG2 lag präkolostral bei 0,15 ± 0,08 mg/ ml (Mittelwert ± SEM; Gruppe VS: 0,03 ± 0,01 mg/ ml; Gruppe nonVS: 0,28 ± 0,15 mg/ ml), stieg an T1 auf 1,46 ± 0,18 mg/ ml (Mittelwert ± SEM; Gruppe VS: 1,82 ± 0,28 mg/ ml; Gruppe nonVS: 1,10 ± 0,13 mg/ ml) und lag ab T7 durchschnittlich bei 0,92 ± 0,04 mg/ ml (Mittelwert ± SEM; Gruppe VS: 1,12 ± 0,06 mg/ ml; Gruppe nonVS: 0,74 ± 0,04 mg/

ml). „Vaginal seeding“ beeinflusste die IgG2-Konzentration nicht (P≥0,10; Abb. 53C).

Die AUC der Kontrollgruppe war tendenziell größer als die der Kälber nach „Vaginal seeding“ (P≤0,10; Abb. 53D). Ab T24 und nach Gabe von Zylexis® zeigte sich ein tendenzieller Einfluss der Gruppe (P≤0,10; Abb. 54B).

Im Einzeltagesvergleich zeigten Kälber nach „Vaginal seeding“ an T0 (P≤0,10) ten-denziell höhere, an T1 (P≤0,05) niedrigere und an T10, T17, T24 und T28 (P≤0,10) ten-denziell niedrigere IgG2-Konzentrationen als Kälber der Kontrollgruppe. Bei

Einzel-117

vergleich der Tage nach Gabe von Zylexis® zeigten Kälber der Kontrollgruppe an T0

tendenziell höhere IgG2-Konzentrationen als Kälber nach „Vaginal seeding“

(P≤0,10).

Die Zeit hatte einen Einfluss auf die IgG2-Konzentration (P≤0,0001). Bei Vergleich der einzelnen Zeitpunkte mit dem darauffolgenden zeigten Kälber beider Gruppen von T0 auf T1 (Gruppe VS: P≤0,05, Gruppe nonVS: P≤0,0001) einen Anstieg. Kälber der Kontrollgruppe wiesen von T17 auf T21 (P≤0,05) einen Abfall, Kälbern nach „Vagi-nal seeding“ von T3 auf T7, T7 auf T10 sowie T21 auf T24 (P≤0,10) tendenziell einen Abfall auf.

Immunglobulin 1 zu Immunglobulin 2 Verhältnis (IgG1 zu IgG2-Verhältnis)

Das IgG1 zu IgG2-Verhältnis lag präkolostral bei 6,38 ± 1,50 (Mittelwert ± SEM;

Gruppe VS: 6,51 ± 2,54; Gruppe nonVS: 6,27 ± 1,95) und ab T1 bei durchschnittlich 12,56 ± 0,55 (Mittelwert ± SEM; Gruppe VS: 10,29 ± 0,6; Gruppe nonVS: 14,70 ± 0,83). „Vaginal seeding“ insgesamt und in der Zeit nach T24 zeigte keinen Einfluss (P≥0,10; Abb. 53E). Nach Gabe von Zylexis® zeigte „Vaginal seeding“ dagegen einen Einfluss (P≤0,10; Abb. 54C). Die AUC zeigte keinen Unterschied zwischen den Gruppen (P≥0,10; Abb. 53F). Im Einzelvergleich zeigten Kälber nach „Vaginal see-ding“ an T14 (P≤0,05) und T21 (P≤0,10) tendenziell und bei Betrachtung der Tage nach Zylexisgabe an T0 (P≤0,05) ein in Richtung IgG1 verschobenes IgG1 zu IgG2-Verhältnis.

Die Zeit hatte einen Einfluss auf das IgG1 zu IgG2-Verhältnis (P≤0,05).

Bei Vergleich einzelner Messpunkte mit dem darauffolgenden wiesen Kälber nach

„Vaginal seeding“ von T0 auf T1 (P≤0,05) einen Anstieg und von T35 auf T38 (P≤0,10) tendenziell einen Abfall auf, Kälber der Kontrollgruppe zeigten von T15 auf T17 ten-denziell einen Abfall des IgG1 zu IgG2-Verhältnisses (P≤0,10).

In Kombination mit der Zeit zeigte „Vaginal seeding“ in den Tagen nach Gabe von Zylexis® tendenziell einen Einfluss (P≤0,10).

Ergebnisse

IgG1 AUC [mg/ml x Tage]

C) IgG2 D) AUC IgG2

IgG2 AUC [mg/ml x Tage]

(*)

(*)

E) IgG1/IgG2-Ratio F) AUC IgG1/IgG2-Ratio

0 1 3 7 1 0 1 4 1 5 1 7 2 1 2 4 2 8 3 1 3 5 3 8

Abb. 53 IgG Isotypen (mg/ ml, Mittelwert und SEM), IgG1/IgG2-Ratio und Area under the curve (AUC;

119

mg/ ml x Tag) gemessen im Serum von Kälbern nach „Vaginal seeding“ (Gruppe VS, n=7) bzw. der Kontrollgruppe (Gruppe nonVS, n=7). Daten mit einem * innerhalb einer Zeitperiode unterschieden sich signifikant (P≤0,05), Messpunkte mit einem (*) zeigten eine Tendenz (P≤0,10). Daten mit unter-schiedlichen Buchstaben unterschieden sich signifikant (P≤0,05) vom vorhergehenden Zeitpunkt, Da-ten mit Buchstaben in Klammern wiesen Da-tendenzielle Unterschiede auf (P≤0,10).

A) IgG1 B) IgG2 C) IgG1/IgG2-Ratio Kälbern nach „Vaginal seeding“ (Gruppe VS, n=7) bzw. der Kontrollgruppe (Gruppe nonVS, n=7) vor (0. Tag), und 1 bzw. 4 Tage nach Gabe von Zylexis®. Daten mit einem * innerhalb einer Zeitperiode unterschieden sich signifikant (P≤0,05), Messpunkte mit einem (*) zeigten eine Tendenz (P≤0,10).

Daten mit unterschiedlichen Buchstaben unterschieden sich signifikant (P≤0,05) vom vorhergehenden Zeitpunkt, Daten mit Buchstaben in Klammern wiesen tendenzielle Unterschiede auf (P≤0,10).

4.5.2 Einfluss der Position der Klauen bei Beginn der Sectio caesarea

Die Position der Klauen bei Beginn der Sectio caesarea beeinflusste in Kombination mit der Gruppe tendenziell die IgG1-Konzentration (P≤0,10; Abb. 55A), die IgG2-Konzentration (Abb. 55B) und das IgG1 zu IgG2-Verhältnis (Abb. 55C) blieb unbeein-flusst (P≥0,10). Im Einzeltagesvergleich traten keine Unterschiede in den IgG1, IgG2-Konzentrationen und im IgG1 zu IgG2-Verhältnis zwischen den Klauenpositionen auf (P≥0,10).

Kälber nach „Vaginal seeding“ mit durch die Vulva hindurchgetretenen Klauen

zeig-Ergebnisse

120

ten an T21 höhere IgG1-Konzentrationen als Kälber mit noch intrauterin liegenden Klauen (P≤0,05; Abb. 56A). Von den Kälbern, deren Klauen bei Beginn der Sectio caesarea bereits durch die Vulva hindurchgetreten waren, zeigten Tiere nach „Vagi-nal seeding“ an T3 und T17 (P≤0,05) sowie an T15 und T24 (P≤0,10) tendenziell niedri-gere IgG1-Konzentrationen (Abb. 56E). Innerhalb der Kontrollgruppe traten keine Einzelunterschiede zwischen den Klauenposition auf (P≥0,10; Abb. 56B) und auch innerhalb der Gruppe der Kälber, deren Klauen bei Beginn der Sectio caesarea noch intrauterin lagen, waren keine Einzelunterschiede vorhanden (P≥0,10; Abb. 56C). Bei Kälbern mit intravaginal gelegenen Klauen konnte kein Vergleich durchgeführt wer-de, da kein Kalb der Gruppe „Vaginal seeding“ intravaginal gelegene Klauen aufwies (Abb. 56D).

121

Abb. 55 IgG-Isotypen (mg/ ml) und IgG1/IgG2-Ratio gemessen im Serum von Kälbern mit bei Beginn der Sectio caesarea intrauterin (n=6), intravaginal (n=5) oder intravulvär (n= 3) positionierten Klauen.

Daten mit unterschiedlichen Buchstaben unterschieden sich signifikant (P≤0,05) vom vorhergehenden Zeitpunkt, Daten mit Buchstaben in Klammern wiesen tendenzielle Unterschiede auf (P≤0,10).

Ergebnisse

122

A) „Vaginal seeding“ B) Kontrollgruppe

0 1 3 7 1 0 1 4 1 5 1 7 2 1 2 4 2 8 3 1 3 5 3 8

C) intrauterin D) intravaginal E) intravulvär

0 1 3 7 1 0 1 4 1 5 1 7 2 1 2 4 2 8 3 1 3 5 3 8

Abb. 56 IgG1 (mg/ ml, Mittelwert und SEM) gemessen im Serum von Kälbern mit und ohne „Vaginal seeding“ und mit bei Beginn der Sectio caesarea intrauterin (Gruppe VS/ Klauen intrauterin, n=5;

Gruppe nonVS/ Klauen intrauterin, n=1), intravaginal (Gruppe VS/ Klauen intravaginal, n=0; Gruppe nonVS/ Klauen intravaginal, n= 5) oder intravulvär (Gruppe VS/ Klauen intravulvär, n=2; Gruppe nonVS/ Klauen intravulvär, n=1) positionierten Klauen. Daten mit einem * innerhalb einer Zeitperiode unterschieden sich signifikant (P≤0,05), Messpunkte mit einem (*) zeigten eine Tendenz (P≤0,10).

Daten mit unterschiedlichen Buchstaben unterschieden sich signifikant (P≤0,05) vom vorhergehenden Zeitpunkt, Daten mit Buchstaben in Klammern wiesen tendenzielle Unterschiede auf (P≤0,10). Auf-grund geringer Gruppengröße war diese Berechnung bei Gruppe nonVS/ Klauen intrauterin und Gruppe nonVS/ Klauen intravulvär nicht möglich.

4.5.3 Einfluss des Öffnungsgrades der Cervix bei Beginn der Sectio caesarea

In Kombination mit der Gruppe zeigte der Öffnungsgrad der Cervix tendenziell einen Einfluss auf die IgG2-Konzentration (Abb. 57B) und das IgG1 zu IgG2-Verhältnis (P≤0,10; Abb. 57C) und in Kombination mit der Zeit die IgG1-Konzentration (P≤0,05;

Abb. 57A). Im Einzelvergleich zeigten Kälber mit bei Beginn der Sectio caesarea ge-schlossener Cervix an T3 tendenziell höhere IgG1-Konzentrationen (P≤0,10), bei der

123

IgG2-Konzentration und dem IgG1 zu IgG2-Verhältnis traten keine Unterschiede auf (P≥0,10).

Innerhalb der Gruppe der Kälber nach „Vaginal seeding“ (Abb. 58A), der Kontroll-gruppe (Abb. 58B), der Kälber mit bei Beginn der Sectio caesarea geschlossener (Abb. 58C) bzw. geöffneter Cervix (Abb. 58D) traten keine Einzelunterschiede in der IgG2-Konzentration auf (P≥0,10).

Kälber nach „Vaginal seeding“ mit bei Beginn der Sectio caesarea geschlossener Cervix zeigten an T35 (P≤0,05) und T38 (P≤0,10) tendenziell ein zu Gunsten von IgG1 verschobenes IgG1 zu IgG2-Verhältnis Im Vergleich zu Kälbern mit bei Beginn der Sectio caesarea geöffneter Cervix (Abb. 59A). Bei Kälbern mit bei Beginn der Sectio caesarea geschlossener Cervix zeigten Tiere nach „Vaginal seeding“ an T3 und T31

tendenziell ein in Richtung IgG1 verschobenes IgG1 zu IgG2-Verhältnis im Vergleich zur Kontrollgruppe (P≤0,10; Abb. 59C). Von den Tieren mit bei Beginn der Sectio caesarea geöffneter Cervix zeigten die Kälber nach „Vaginal seeding“ an T14 ein in Richtung IgG1 verschobenes IgG1 zu IgG2-Verhältnis im Vergleich zur Kontrollgrup-pe (P≤0,05; Abb. 59D). Innerhalb der Kälber der KontrollgrupKontrollgrup-pe zeigten sich keine Einzelunterschiede im IgG1 zu IgG2-Verhältnis (P≥0,10; Abb. 59B).

Ergebnisse

Abb. 57 IgG-Isotypen (mg/ ml) und IgG1/IgG2-Ratio gemessen im Serum von Kälbern mit bei Beginn der Sectio caesarea geschlossener (n=3) bzw. geöffneter Cervix (n=11). Daten mit einem * innerhalb einer Zeitperiode unterschieden sich signifikant (P≤0,05), Messpunkte mit einem (*) zeigten eine Ten-denz (P≤0,10). Daten mit unterschiedlichen Buchstaben unterschieden sich signifikant (P≤0,05) vom vorhergehenden Zeitpunkt, Daten mit Buchstaben in Klammern wiesen tendenzielle Unterschiede auf (P≤0,10).

125

A) „Vaginal Seeding“ B) Kontrollgruppe

0 1 3 7 1 0 1 4 1 5 1 7 2 1 2 4 2 8 3 1 3 5 3 8

C) Cervix geschlossen D) Cervix geöffnet

0 1 3 7 1 0 1 4 1 5 1 7 2 1 2 4 2 8 3 1 3 5 3 8

Abb. 58 IgG2 (mg/ ml, Mittelwert und SEM) gemessen im Serum von Kälbern mit und ohne „Vaginal seeding“ und mit bei Beginn der Sectio caesarea geschlossener (Gruppe VS/ Cervix geschlossen, n=2; Gruppe nonVS/ Cervix geschlossen, n=1) bzw. geöffneter Cervix (Gruppe VS/ Cervix geöffnet, n=5; Gruppe nonVS/ Cervix geöffnet, n=6). Daten mit einem * innerhalb einer Zeitperiode unterschie-den sich signifikant (P≤0,05. Daten mit unterschiedlichen Buchstaben unterschieunterschie-den sich signifikant (P≤0,05) vom vorhergehenden Zeitpunkt, Daten mit Buchstaben in Klammern wiesen tendenzielle Unterschiede auf (P≤0,10). Aufgrund geringer Gruppengröße war diese Berechnung bei Gruppe nonVS/ Cervix geschlossen nicht möglich.

Ergebnisse

126

A) „Vaginal Seeding“ B) Kontrollgruppe

0 1 3 7 1 0 1 4 1 5 1 7 2 1 2 4 2 8 3 1 3 5 3 8

C) Cervix geschlossen D) Cervix geöffnet

0 1 3 7 1 0 1 4 1 5 1 7 2 1 2 4 2 8 3 1 3 5 3 8

Abb. 59 IgG1/IgG2-Ratio (Mittelwert und SEM) errechnet aus IgG1 und IgG2 gemessen im Serum von Kälbern mit und ohne „Vaginal seeding“ und mit bei Beginn der Sectio caesarea geschlossener (Gruppe VS/ Cervix geschlossen, n=2; Gruppe nonVS/ Cervix geschlossen, n=1) bzw. geöffneter Cer-vix (Gruppe VS/ CerCer-vix geöffnet, n=5; Gruppe nonVS/ CerCer-vix geöffnet, n=6). Daten mit einem * inner-halb einer Zeitperiode unterschieden sich signifikant (P≤0,05), Messpunkte mit einem (*) zeigten eine Tendenz (P≤0,10). Daten mit unterschiedlichen Buchstaben unterschieden sich signifikant (P≤0,05) vom vorhergehenden Zeitpunkt, Daten mit Buchstaben in Klammern wiesen tendenzielle Unterschiede auf (P≤0,10). Aufgrund geringer Gruppengröße war diese Berechnung bei Gruppe nonVS/ Cervix geschlossen nicht möglich.

4.5.4 Einfluss des Zustandes der Eihäute bei Beginn der Sectio caesarea

Der Zustand der Eihäute beeinflusste die IgG1- und IgG2-Gehalte sowie das IgG1 zu IgG2-Verhältnis nicht (P≥0,10).

127 4.5.5 Einfluss der Herkunft des Kolostrums

Die Herkunft des Kolostrums zeigte keinen Einfluss auf die IgG1-Konzentration (P≥0,10; Abb. 60A). Bei der Konzentration (Abb. 60B) und beim IgG1 zu IgG2-Verhältnis (Abb. 60C) in Kombination mit der Gruppe trat ein Effekt auf (P≤0,05). Im Einzelvergleich zeigten Kälber, die maternales Kolostrum erhielten, an T28 eine höhe-re IgG1-Konzentration (P≤0,05), an T10 eine tendenziell geringere Konzentration und ein tendenziell zu Gunsten von IgG1 verschobenes IgG1 zu IgG2-Verhältnis (P≤0,10) und an T17 ein tendenziell in Richtung IgG1 verschobenes IgG1 zu IgG2-Verhältnis (P≤0,10).

Von den Kälbern der Kontrollgruppe wiesen Tiere, die maternales Kolostrum erhiel-ten, an T3 tendenziell niedrigere IgG2-Konzentrationen als Kälber, die tiefgefrorenes Kolostrum erhielten (P≤0,10; Abb. 61B). Bei den Kälbern, die maternales Kolostrum erhielten, zeigten Kälber der Kontrollgruppe an T0 tendenziell niedrigere IgG2-Konzentrationen als Kälber nach „Vaginal seeding“ (P≤0,10; Abb. 61C). Von den Kälbern, die tiefgefrorenes Kolostrum erhielten zeigten Tiere nach „Vaginal seeding“

an T3 und T35 tendenziell geringere IgG2-Konzentrationen als die Kontrollgruppe (P≤0,10; Abb. 61D). Innerhalb der Gruppe „Vaginal seeding“ waren keine Unter-schiede in der IgG2-Konzentration im Einzeltagesvergleich vorhanden (P≥0,10; Abb.

61A).

Kälber der Kontrollgruppe, die maternales Kolostrum erhielten, zeigten an T28

(P≤0,010) tendenziell und T35 (P≤0,05) ein in Richtung IgG1 verschobenes IgG1 zu IgG2-Verhältnis im Vergleich zu Kälbern, die tiefgefrorenes Kolostrum erhielten (Abb.

62B). Bei Kälbern, die tiefgefrorenes Kolostrum erhielten zeigten Tiere nach „Vaginal seeding“ an T14, T21 und T28 ein zu Gunsten von IgG1 verschobenes IgG1 zu IgG2-Verhältnis (P≤0,05; Abb. 62D). Innerhalb der Gruppe der Kälber nach „Vaginal see-ding“ (Abb. 62A) und innerhalb der Gruppe der Kälber, die mit maternalem Kolostrum gedrencht wurden (Abb. 62C), traten keine Einzelunterschiede im IgG1 zu IgG2-Verhältnis auf (P≥0,10).

Ergebnisse Kälbern mit und ohne „Vaginal seeding“ und Gabe von maternalem (Gruppe VS/ maternales Kolost-rum, n=4; Gruppe nonVS/ maternales KolostKolost-rum, n= 3) oder tiefgefrorenem Kolostrum (Gruppe VS/

tiefgefrorenes Kolostrum, n=3; Gruppe nonVS/ tiefgefrorenes Kolostrum, n=4). Daten mit einem * in-nerhalb einer Zeitperiode unterschieden sich signifikant (P≤0,05), Messpunkte mit einem (*) zeigten eine Tendenz (P≤0,10). Daten mit unterschiedlichen Buchstaben unterschieden sich signifikant (P≤0,05) vom vorhergehenden Zeitpunkt, Daten mit Buchstaben in Klammern wiesen tendenzielle Unterschiede auf (P≤0,10).

129

A) „Vaginal Seeding“ B) Kontrollgruppe

0 1 3 7 1 0 1 4 1 5 1 7 2 1 2 4 2 8 3 1 3 5 3 8

C) maternales Kolostrum D) tiefgefrorenes Kolostrum

0 1 3 7 1 0 1 4 1 5 1 7 2 1 2 4 2 8 3 1 3 5 3 8

Abb. 61 IgG2 (mg/ ml, Mittelwert und SEM) gemessen im Serum von Kälbern mit und ohne „Vaginal seeding“ und Gabe von maternalem (Gruppe VS/ maternales Kolostrum, n=4; Gruppe nonVS/ mater-nales Kolostrum, n= 3) oder tiefgefrorenem Kolostrum (Gruppe VS/ tiefgefrorenes Kolostrum, n=3;

Gruppe nonVS/ tiefgefrorenes Kolostrum, n=4). Daten mit einem * innerhalb einer Zeitperiode unter-schieden sich signifikant (P≤0,05), Messpunkte mit einem (*) zeigten eine Tendenz (P≤0,10). Daten mit unterschiedlichen Buchstaben unterschieden sich signifikant (P≤0,05) vom vorhergehenden Zeit-punkt, Daten mit Buchstaben in Klammern wiesen tendenzielle Unterschiede auf (P≤0,10).

Ergebnisse

130

A) „Vaginal Seeding“ B) Kontrollgruppe

0 1 3 7 1 0 1 4 1 5 1 7 2 1 2 4 2 8 3 1 3 5 3 8

C) maternales Kolostrum D) tiefgefrorenes Kolostrum

0 1 3 7 1 0 1 4 1 5 1 7 2 1 2 4 2 8 3 1 3 5 3 8

Abb. 62 IgG1/IgG2-Ratio (Mittelwert und SEM) errechnet aus IgG1 und IgG2 gemessen im Serum der Kälber nach Gabe von maternalem (n=7) oder tiefgefrorenem Kolostrum (n=7). Daten mit gleichem Buchstaben innerhalb einer Zeitperiode unterschieden sich signifikant (P≤0,05). Daten mit einem * unterschieden sich signifikant (P≤0,05) vom vorhergehenden Zeitpunkt, Messpunkte mit einem (*) zeigen eine Tendenz (P≤0,10). Daten mit unterschiedlichen Buchstaben unterschieden sich signifikant (P≤0,05) vom vorhergehenden Zeitpunkt, Daten mit Buchstaben in Klammern wiesen tendenzielle Unterschiede auf (P≤0,10).

4.5.6 Einfluss der Qualität des Kolostrums

Die Qualität des Kolostrums beeinflusste die IgG1- und IgG2-Gehalte sowie das IgG1 zu IgG2-Verhältnis nicht (P≥0,10).

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4.5.7 Einfluss des Auftretens von neonataler Diarrhoe

In Kombination mit der Gruppe (P≤0,05) und tendenziell mit der Zeit (P≤0,10) beein-flusste das Auftreten von Durchfallerkrankungen das IgG1 zu IgG2-Verhältnis (Abb.

63C), nicht aber die IgG1 und IgG2-Konzentrationen (P≥0,10; Abb. 63A, B). Im Ein-zeltagesvergleich zeigten Kälber mit Diarrhoe an T1 (P≤0,5) sowie tendenziell an T10

und T14 (P≤0,10) ein zu Gunsten des IgG2 verschobenes IgG1 zu IgG2-Verhältnis.

Kälber der Kontrollgruppe mit ausschließlich dünnbreiigen-pastösem Kot zeigten ein zu Gunsten von IgG1 verschobenes IgG1 zu IgG2-Verhältnis an T1 im Vergleich zu Kälbern der Kontrollgruppe mit mindestens einmalig wässrigem Kot (P≤0,05; Abb.

64B) und an T31 im Vergleich zu Kälbern nach „Vaginal seeding“ mit ausschließlich dünnbreiigen-pastösem Kot tendenziell (P≤0,10; Abb. 64C). Unter den Kälbern, die wässrigen Kot aufwiesen, zeigten Tiere nach „Vaginal seeding“ an T14 ein zu Guns-ten von IgG1 verschobenes IgG1 zu IgG2-Verhältnis (P≤0,05; Abb. 64D). Innerhalb der Gruppe „Vaginal seeding“ zeigten sich keine Einzelunterschiede im IgG1 zu IgG2-Verhältnis (P≥0,10; Abb. 64A).

Ergebnisse mindes-tens einen Tag wässrige Kot zeigten (n=7) bzw. die ausschließlich pastösen-dünnbreiigen Kot (n=7) zeigten. Daten mit einem * innerhalb einer Zeitperiode unterschieden sich signifikant (P≤0,05), Mess-punkte mit einem (*) zeigten eine Tendenz (P≤0,10). Daten mit unterschiedlichen Buchstaben unter-schieden sich signifikant (P≤0,05) vom vorhergehenden Zeitpunkt, Daten mit Buchstaben in Klammern wiesen tendenzielle Unterschiede auf (P≤0,10).

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A) „Vaginal Seeding“ B) Kontrollgruppe

0 1 3 7 1 0 1 4 1 5 1 7 2 1 2 4 2 8 3 1 3 5 3 8

Abb. 64 IgG1/IgG2-Ratio (Mittelwert und SEM) errechnet aus IgG1 und IgG2 gemessen im Serum von Kälbern mit und ohne „Vaginal seeding“, die mindestens einen Tag wässrige Kot zeigten (Gruppe VS/

wässriger Kot, n=2; Gruppe nonVS/ wässriger Kot, n=5) bzw. die ausschließlich pastösen-dünnbreiigen Kot (Gruppe VS/ pastös-dünnbreiiger Kot, n=5; Gruppe nonVS/ pastöser-dünnbreiiger Kot, n=2) zeigten. Daten mit einem * innerhalb einer Zeitperiode unterschieden sich signifikant (P≤0,05), Messpunkte mit einem (*) zeigten eine Tendenz (P≤0,10). Daten mit unterschiedlichen Buchstaben unterschieden sich signifikant (P≤0,05) vom vorhergehenden Zeitpunkt, Daten mit Buch-staben in Klammern wiesen tendenzielle Unterschiede auf (P≤0,10).

Diskussion

134 5 Diskussion

Die Zusammensetzung der intestinalen Mikrobiota von Neonaten hat einen großen Einfluss auf die Entwicklung des Immunsystems1. Beispielsweise ist die neonatale Diarrhoe, eine der häufigsten Ursachen für Kälberverluste, in der Pathogenese stark von der intestinalen Mikrobiota beeinflusst12. Bisher wurde beim Kalb die Zusam-mensetzung und Entwicklung der intestinalen Mikrobiota und die Entwicklung des Immunsystems unter Einfluss von Genetik94, verschiedener Fütterungs- und Kolos-trummanagementbedingungen9, 14, 75 sowie Erkrankungen77 untersucht. Zu Effekten auf die Mikrobiota und das Immunsystem durch eine Sectio caesarea liegen bisher keine Ergebnisse vor.

5.1 Studiendesign

In dieser Studie wurde untersucht, welche Auswirkungen das „Vaginal seeding“ nach Sectio caesarea auf die frühe Kälbergesundheit hat. Angelehnt an Beobachtungen aus der Humanmedizin1 war die Hypothese, dass zwischen Kälbern nach „Vaginal seeding“ und der Kontrollgruppe Unterschiede in der Mikrobiota auftreten. Es wurde hier insbesondere eine höhere Diversität und ein stärkeres Auftreten von Mikroorga-nismen, die denen der maternalen Vaginalflora entsprechen, erwartet. Da Unter-schiede in der intestinalen Mikrobiota in den ersten Lebenswochen auch zu einer unterschiedlichen Prägung des Immunsystems führen können15, 27, 97, wurde vermu-tet, dass sich dies auch im Auftreten von Krankheiten widerspiegelt. Deswegen er-folgte einerseits eine Überwachung des Gesundheitsstatus der Kälber durch klini-sche Untersuchungen und ausgewählte Laborparameter, zum anderen wurden im-munologische Parameter betrachtet.

Neben dem „Vaginal seeding“ wurden auch andere Faktoren in die statistischen Auswertungen mit einbezogen, von denen vermutete wurde, dass sie einen Einfluss auf die untersuchten Parameter haben könnten. Hierzu gehörte der Fortschritt der Geburt bei Beginn der Sectio caesarea und das Kolostrummanagement. Eine Sectio caesarea wurde erst begonnen, wenn die Öffnungsphase der Geburt einsetzte bzw.

der Progesteronwert im Blut unter 1 ng/ml fiel. Trotz regelmäßiger Kontrollen war der

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individuelle Fortschritt bei Beginn der Sectio caesarea unterschiedlich, bei einigen Tieren war die Cervix noch verschlossen, bei anderen waren die Klauen bereits durch die Vulva hindurchgetreten. Auch im Kolostrummanagement gab es Unter-schiede, was die Herkunft und Aufbereitung des Kolostrums betraf. So wurde entwe-der maternales frisches Kolostrum oentwe-der, wenn dieses qualitativ oentwe-der quantitativ nicht ausreichend war, tiefgefrorenes, pasteurisiertes Kolostrum von Kühen aus anderen Beständen verfüttert. Eine komplette Verwendung von tiefgefrorenem Kolostrum für eine Schaffung von gleichen Voraussetzungen war nicht möglich, da zu diesem

individuelle Fortschritt bei Beginn der Sectio caesarea unterschiedlich, bei einigen Tieren war die Cervix noch verschlossen, bei anderen waren die Klauen bereits durch die Vulva hindurchgetreten. Auch im Kolostrummanagement gab es Unter-schiede, was die Herkunft und Aufbereitung des Kolostrums betraf. So wurde entwe-der maternales frisches Kolostrum oentwe-der, wenn dieses qualitativ oentwe-der quantitativ nicht ausreichend war, tiefgefrorenes, pasteurisiertes Kolostrum von Kühen aus anderen Beständen verfüttert. Eine komplette Verwendung von tiefgefrorenem Kolostrum für eine Schaffung von gleichen Voraussetzungen war nicht möglich, da zu diesem