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Österreichische christliche Mediengesellschaft

Antrag

Der Antrag der Österreichischen christlichen Mediengesellschaft richtet sich auf Erteilung einer Zulassung zur Veranstaltung eines Hörfunkprogramms unter Nutzung der verfahrensgegenständlichen Übertragungskapazität.

Gesellschaftsstruktur und Beteiligungen

Die Österreichische christliche Mediengesellschaft ist ein zu ZVR-Zahl 311304333 im zentralen Vereinsregister bei der Bundespolizeidirektion Wien eingetragener Verein mit Sitz in Wien. Organe des Vereins sind Leopold Scheibreithner (Obmann), Irmgard Schmidt (Obmannstellvertreterin), sowie Bernhard Mitterrutzner (Kassier), der Verein besteht neben diesen Organen noch aus vier weiteren Mitgliedern. Alle Mitglieder sind österreichische oder italienische Staatsbürger.

Bisherige Tätigkeit als Rundfunkveranstalter

Die Österreichische christliche Mediengesellschaft ist Inhaberin einer Zulassung zur Veranstaltung eines Hörfunkprogramms für das Versorgungsgebiet „Waidhofen/Ybbs“ für die Dauer von zehn Jahren aufgrund des Bescheides der Regionalradio- und Kabelrundfunkbehörde vom 02.12.1997, GZ 611.313/0-RRB/97. Die Österreichische christliche Mediengesellschaft betreibt daher gegenwärtig den Sender

WAIDHOFEN YB 3 (Sonntagberg/Basilika) 104,7 MHz mit 26 dBW ERP.

Mit Bescheid der KommAustria vom 16.08.2006, KOA 1.300/06-006, wurde der Österreichischen christlichen Mediengesellschaft weiters für die Dauer von zehn Jahren ab

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Rechtskraft dieses Bescheides die Zulassung zur Veranstaltung eines Hörfunkprogramms für das Versorgungsgebiet „Baden“ erteilt. Der Bescheid ist noch nicht rechtskräftig.

Weiters verfügt die Österreichische christliche Mediengesellschaft über eine Zulassung zur bundesweiten Veranstaltung von Hörfunk über Satellit (erteilt mit Bescheid der KommAustria vom 06.03.2002, KOA 2.100/02-8).

Geplantes Programm

Die Österreichische christliche Mediengesellschaft plant, unter dem Namen „Radio Maria“

ein werbefreies 24 Stunden Spartenprogramm mit kulturellen, religiösen und sozialen Inhalten zu verbreiten. Zielgruppe von Radio Maria sind Menschen aller Altersgruppen, die sich mit Gegenwarts- und Orientierungsfragen auseinandersetzen. Darüber hinaus sollen die Bedürfnisse von mittel- und arbeitslosen, körperlich und psychisch kranken Personen, von Fremden und Andersgläubigen sowie der suizidgefährdeten Personen besonders berücksichtigt werden. Es sollen täglich maximal zwei Stunden Programm von anderen Rundfunkveranstaltern, insbesondere „Radio Stephansdom“ (Wien), „Radio Vatikan“ (Rom) und „Radio Maria Südtirol“ (Brixen/Italien) zugeliefert werden.

Maria sendet einen sehr hohen Wortanteil von 70%. Programmschwerpunkte sind Information, Bildung, Service, Liturgie, Unterhaltung, Dialog und Schwerpunktreihen. Als Programmkonzept ist die Förderung wertorientierter Lebenskultur in allen Bereichen vorgesehen. Es soll das besondere Interesse unterschiedlicher Zielgruppen bedient werden.

Es handelt sich um ein Themenradio mit einem hohen Wortanteil, wobei die Themen sich unter anderem mit Problemen wie Sucht, Sekten, Missbrauch, Rassismus, Nationalismus, Verelendung, Vereinsamung usw. auseinandersetzen. Weiters wird es Reportagen über Veranstaltungen aus dem Empfangsgebiet sowie Live-Ausstrahlungen von kulturellen und kirchlichen Veranstaltungen aus dem Empfangsgebiet und Kurzinterviews aus den Empfangsgebieten zu einem bestimmten Thema geben. Darüber hinaus sollen die regionalen Kulturträger und deren Produktionen sowie Musikbeiträge aus der Region einbezogen werden. Darüber hinaus soll ein starker Regionalbezug auch durch eine Vielzahl an Gastreferenten aus den Empfangsgebieten hergestellt werden.

Der Musikanteil am Gesamtprogramm beträgt durchschnittlich 30%. Musikformat ist Instrumentalmusik, Klassik, sakrale Musik aus allen Epochen und Kulturkreisen sowie mit Interpreten aus dem Empfangsgebiet vorgesehen.

Die Österreichische christliche Mediengesellschaft verweist darauf, dass sie im Unterschied zu Radio Stephansdom aufgrund ihres 70%-igen Wortanteils viel weniger Musik spielt und sich die Programmübernahme von Radio Stephansdom auf 15 Minuten in der Woche beschränkt. Weiters versteht sich Radio Maria als christliches Spartenprogramm und geht davon aus, dass damit auch eine andere Zielgruppe, nämlich insbesondere auch Randgruppen, angesprochen wird als bei Radio Stephansdom. Die Österreichische christliche Mediengesellschaft sieht ihr Konzept daher als ein gänzlich anderes als jenes von Radio Stephansdom. Trotz dessen, dass Radio Maria aus der katholischen Richtung kommt, sieht sich die Österreichische christliche Mediengesellschaft daher nicht als Radio für Katholiken, sondern als christliches Programm, das auch die evangelische Kirche umfasst.

Fachliche Voraussetzungen

Die Mitglieder des Vereins verfügen über Erfahrung in Medienangelegenheiten und in der Unternehmensorganisation:

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Der Geschäftsführer der Vereine Österreichische christliche Mediengesellschaft und Radio Maria Austria, Herr Ing. Christian Schmid, verfügt über jahrelange Erfahrung mit der Leitung eines im Bereich der Entwicklung und Produktion von Kommunikationssystemen für den Rundfunk- und Event-Bereich tätigen Unternehmens.

Mag. Andreas Schätzle, Programmdirektor von Radio Maria Österreich, zeichnet seit dem Jahr 2000 regelmäßig für diverse Jugendsendungen und Sendungen zu aktuellen Themen bei Radio Maria verantwortlich.

Herr Ing. Bernard Grimm, welcher die Verantwortung für technischen Abläufe innehat, war jahrelang als Techniker bei Radio Horeb beschäftigt.

Weiters verfügt die Antragstellerin durch die Veranstaltung von Hörfunk im Versorgungsgebiet „Waidhofen/Ybbs“ und durch die Veranstaltung eines Satellitenhörfunkprogramms bereits über Erfahrung im Radiobereich.

Finanzielle Voraussetzungen

Radio Maria soll durch Spenden der Hörer finanziert werden; dadurch will das völlig werbefreie Radio seine finanzielle und rechtliche Unabhängigkeit von der Kirche sicherstellen. Die Grundidee besteht darin, dass die Redakteure von Radio Maria nicht selbst den Programminhalt erzeugen, sondern den Rahmen dafür schaffen, dass eine Vielzahl von Gastreferenten honorarfrei die Sendezeit mit einer Vielfalt an Themen füllen. Diese Programmerstellung durch eine Vielzahl ehrenamtlicher Mitarbeiter unter Anleitung eines kleinen Teams hauptamtlicher Mitarbeiter soll es ermöglichen, die Kosten niedrig zu halten.

Aufgrund dieses alternativen Finanzierungskonzeptes und der stark von ehrenamtlichen Mitarbeitern getragenen Programmerstellung sieht sich die Österreichische christliche Mediengesellschaft im Gegensatz zu den kommerziellen werbebasierten Hörfunkveranstaltern imstande, Versorgungsgebiete, in denen der Werbemarkt schon durch mehrere private Hörfunkveranstalter besetzt ist, sehr erfolgreich zu bewirtschaften.

Basierend auf einer Tagesreichweite von 1,5% bis 2,5%, der Erfahrung, dass 10% dieser Hörerschaft für Radio Maria spenden, und der Annahme einer typischen Spendenhöhe pro Spender und Jahr von EUR 70, rechnet die Österreichische christliche Mediengesellschaft bei einer angenommenen technischen Reichweite der verfahrensgegenständlichen Übertragungskapazität von 1,2 Millionen Einwohnern mit Einnahmen in der Höhe von EUR 156.000 im ersten, EUR 168.000 im zweiten und EUR 210.000 im dritten Sendejahr.

Die Österreichische christliche Mediengesellschaft geht weiters davon aus, dass sich die Ausgaben für die Erschließung des Versorgungsgebiets Wien auf die Investition der Sendeanlagen sowie der mobilen Aufzeichnungs- und Übertragungsgeräte, den Betrieb der Sendeanlagen, die anteiligen Urheberrechte, Promotion-Aufwendungen, zusätzliches Personal und Technik-Investitionen beschränken und damit im ersten Jahr EUR 178.500, im zweiten Jahr EUR 127.900 und im dritten Jahr EUR 134.200 ausmachen würden; ein Zentralstudio, von welchem aus bereits jetzt ein 24-Stunden-Vollprogramm über Satellit und Kabel ausgestrahlt wird, existiert bereits und wurde im Juli 2005 bezogen. Die Österreichische christliche Mediengesellschaft rechnet daher damit, bereits im zweiten Jahr einen Überschuss zu erwirtschaften. In diesem Zusammenhang verweist die Österreichische christliche Mediengesellschaft auf Erfahrungswerte betreffend potentielle Spendenaufkommen im terrestrischen Versorgungsgebiet in „Waidhofen/Ybbs“, welche zur Einschätzung des potentiellen Spendenaufkommens in Wien unter Anwendung eines sehr restriktiven Ansatz dem Businessplan zugrunde gelegt wurden. Die Österreichische christliche Mediengesellschaft verweist weiters darauf, dass sich in einem Gebiet durch eine Verbreitung über Kabel nur etwa ein Drittel jenes Spendenaufkommens lukrieren lässt, welches durch eine Verbreitung über terrestrische Übertragungswege erzielt werden kann.

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Organisatorische Voraussetzungen

In organisatorischer Hinsicht soll das Programm „Radio Maria“ mit einem Programmverantwortlichen, Mag. Andreas Schätzle, abgewickelt werden. Der Programmverantwortliche soll die Programmlinie vorgeben, die angestellten und ehrenamtlichen Programmmitarbeiter leiten und für die Qualitätskontrolle sorgen. Angestellte Mitarbeiter sowie eine Reihe von ehrenamtlichen Mitarbeitern sollen an der Programmerstellung arbeiten.

In Wien gibt es eine zentrale Redaktion für das Programm Radio Maria; hier verfügt Radio Maria über ca. 200 Referenten, die Sendungen für Radio Maria machen, wobei etwa die Hälfte davon periodische Sendungen im Sinne von monatlichen oder wöchentlichen Sendungen hat.

Derzeit sind im Zentralstudio in Wien acht Vollzeitbeschäftigte und vier Teilzeitbeschäftigte vorgesehen, wovon sechs Personen im redaktionellen Bereich beschäftigt sind. Die zwei weiteren arbeiten in der Administration bzw. bei der Technik. Im Fall der Zulassungserteilung ist vorgesehen, dass zwei weitere, bereits bestehende Mitarbeiter sich um Redaktion und Promotion kümmern; diese zwei zusätzlichen Mitarbeiter existieren bereits, in welchem Bereich sie eingesetzt werden, ist aber abhängig davon, ob es zu einer Zulassungserteilung in Wien kommt oder nicht. Es ist nicht geplant, dass nur diese beiden Mitarbeiter alleine für Wien tätig werden; vielmehr soll die ganze Belegschaft in der Zentrale in Wien für das Programm in Wien mitarbeiten.

Derzeit werden zwei Stunden Programm in Amstetten gestaltet und von dort zugeliefert, der Rest wird in Wien gestaltet.

Die technische Betreuung der Infrastruktur wird durch Partnerfirmen erfolgen, welche vom angestellten Techniker koordiniert werden.

Technisches Konzept

Das von der Österreichischen christlichen Mediengesellschaft vorgelegte technische Konzept ist technisch realisierbar. Das mit der verfahrensgegenständlichen Übertragungskapazität versorgbare Gebiet ist vom bestehenden Versorgungsgebiet der Österreichischen christlichen Mediengesellschaft „Waidhofen/Ybbs“ topografisch entkoppelt.

Doppel- bzw. Mehrfachversorgungen sind damit auszuschließen.