PD Dr. T. Timmermann timmermt@uni-muenster.de
Grundlagen der Analysis, Topologie und Geometrie Ubungsblatt 6¨
Abgabe bis Fr, 27.05., 8:15 Uhr
Aufgabe 1. Sei X ein lokal-kompakter Hausdorff-Raum und f ∈ C(X). Zeigen Sie, dass folgende Aussagen ¨aquivalent sind:
(a) F¨ur jedes >0 ist die Menge{x∈X :|f(x)| ≥} kompakt;
(b) Die Funktion ˜f:X+→C, definiert durch ˜f|X =f und ˜f(∞) = 0, ist stetig.
Aufgabe 2. Zeigen Sie:
(a) Sind X und Y kompakte R¨aume, so l¨asst sich jede stetige Funktion auf X×Y gleichm¨aßig durch eine Linearkombination von Funktionen der Form
f ⊗g: (x, y)7→f(x)g(y) mitf ∈C(X), g∈C(Y) approximieren.
(b) Jede stetige, reell-wertige, 2π-periodische Funktion auf R l¨asst sich gleichm¨aßig durch eine Funktion der Form
t7→
m
X
k=−m
αkcoskt+
m
X
l=−m
βlsinlt mitm∈Nund αk, βl ∈R
approximieren. (Hinweis: Betrachten Sie Funktionen auf T:={z∈C:|z|= 1}.) Aufgabe 3. Sei X ein kompakter Raum. Beweisen Sie mit Hilfe des Urysohnschen
Lemmas und des Satzes von Stone-Weierstrass die ¨Aquivalenz folgender Aussagen:
(a) X ist hom¨oomorph zu einer kompakten Teilmenge von Rn;
(b) es gibt Funktionenf1, . . . , fn∈C(X), sodass alle Linearkombinationen von Funk- tionen der Formx7→f1(x)k1· · ·fn(x)kn mitk1, . . . , kn∈N0 dicht inC(X) sind.
Aufgabe 4. SeiX ein kompakter Raum und jeder Punktx∈Xhabe eine Umgebung, die homeomorph zu einer Teilmenge vonRn ist. Zeigen Sie:
(a) Ist U ⊆X offen, φ:U → Rn stetig und f:X → [0,1] stetig mit suppf ⊆U, so ist die Abbildung
φ˜:X→Rn+1, x7→
(0, f(x) = 0,
f(x)·(φ1(x), . . . , φn(x),1)>, f(x)6= 0, stetig. Hierbei bezeichnenφ1, . . . , φn die Komponenten von φ.
(b) Es gibt eine injektive, stetige Abbildung Φ :X →Rk(n+1) f¨ur eink∈N.
(Hinweis: Nutzen Sie (a), die Kompaktheit von X und eine Zerlegung der Eins.) (c) X ist homeomorph zu einer abgeschlossenen Teilmenge von Rm f¨ur ein m∈N. Zusatzaufgabe 5. (Fortsetzungssatz von Tietze) SeiXnormal undY ⊆Xabgeschlossen.
Zeigen Sie mit Hilfe des Urysohnschen Lemmas:
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(a) Istf1:Y →[−1,1] stetig, so existiert einF1:X →[−1/3,1/3] mit F1|f−1([−1,−1/3])≡ −1/3 und F1|f−1([1/3,1])≡1/3, und f2 :=f1−F1|Y erf¨ullt dann −2/3≤f2(y)≤2/3 f¨ur alle y∈Y.
(b) F¨ur jedesn∈Ngibt es stetige FunktionenFn:X →[−2n−1/3n,2n−1/3n] so, dass
−2n/3n≤f1(y)−F1(y)− · · · −Fn(y)≤2n/3n f¨ur alle y∈Y.
(c) Die Funktion F:X → R, definiert durch x 7→ P
nFn(x), ist stetig und setzt f fort, d.h. F|Y =f.
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