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Archiv "Vereinte und DKV: Management-Programme sind im Kommen" (10.05.2002)

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ie Unternehmen der pri- vaten Krankenversiche- rung (PKV) setzen ver- stärkt auf Disease-Manage- ment-Programme und die ak- tive Beratung ihrer Klientel.

Ziel ist es, das interne Ko- stenmanagement zu verbes- sern, den Qualitätsstandard anzuheben und beim Disease Management mit den gesetzli- chen Krankenkassen gleich- zuziehen, bei denen für vier Krankheitsbilder ab 1. Juli 2002 entsprechende genehmig- te Programme gestartet wer- den sollen.

Bereits seit vier Jahren ha- ben private Krankenversiche- rungsgesellschaften mit Man- aged-Care- und Disease-Ma- nagement-Spezialisten – dar- unter auch einige Ärzte –

„aufgerüstet“, um aus der Rolle der Leistungsabrechner und Kostenerstatter heraus- zutreten und sich mehr der Patientensteuerung und dem Kostenmanagement zu wid- men, frei nach der Devise: Die privaten Krankenversicherer müssen der Konkurrenz der Gesetzlichen Krankenversi- cherung (GKV) Paroli bieten und sich als qualifizierter Ver- sicherungs-Allrounder ihrer Klientel darstellen, allerdings auch in der Absicht, die Ko- sten der Leistungserbringer verstärkt in Schach zu halten und die Privatliquidationen niedergelassener Ärzte ebenso wie der Krankenhauschefärzte schärfer zu kontrollieren. Das Ganze wird allerdings salviert mit der Devise: Alles dient der Qualität und dem besser ge- stellten Privatpatienten.

Ein Schlaglicht auf die ver- änderten Marktbedingungen warfen kürzlich bei ihren Bilanzpressekonferenzen die beiden führenden privaten Krankenversicherer: die Ver- einte Krankenversicherung (mit 12,6 Prozent drittgrößtes PKV-Unternehmen) und der Branchenprimus, die Deut- sche Krankenversicherung AG (DKV, Marktanteil: 13,9 Pro- zent).

Die Vereinte Krankenversi- cherung AG – sie heißt ab dem 1. Januar 2002 Allianz Private Krankenversicherungs-AG – will ab dem ersten Halbjahr

2002 einen Primärarzttarif an- bieten. Privat Krankenversi- cherte, die sich für diesen Spe- zialtarif entscheiden, zahlen rund 15 Prozent niedrigere Prämien. Die Leistungen nach den Amtlichen Gebührenord- nungen für Ärzte und Zahn- ärzte (GOÄ, GOZ) sollen im üblichen Rahmen übernom- men beziehungsweise erstattet werden. Voraussetzung für den neuen Tarif, der unter dem Kürzel „VSI – Vollschutz mit integriertem Gesundheitsma- nagement“ vertrieben wird, ist, dass der Versicherte einen Hausarzt benennt, den er im Regelfall zuerst aufsucht, ehe weitere therapeutische Schrit- te eingeleitet werden, erläu- terte Vorstandsmitglied Wil- fried Johannßen Mitte Febru- ar bei der Pressekonferenz in München.

Vereinte: Primärarzttarif Fachärztliche Konsultationen und Spezialarztleistungen wer- den nur dann zu 100 Prozent im Primärarzttarif erstattet, wenn eine diagnosebezoge- ne Überweisung im jeweili- gen Krankheitsfall durch den benannten Hausarzt erfolgt.

Konsultiert der Versicherte direkt einen Facharzt, werden ihm dort nur 80 Prozent der Regelleistungen erstattet.

Als „Primärarzt“ nach dem Vereinten-Tarifwerk gelten außer dem praktischen Arzt und dem Facharzt für Allge- meinmedizin auch Frauen-, Augen- und Kinderärzte so- wie Ärzte im Notfalleinsatz oder im Bereitschaftsdienst.

Der Privatversicherte kann den Hausarzt auch wechseln, allerdings nicht ständig.

Die Vereinte bewirbt den Primärarzttarif unter dem

Slogan, der Privatversicherte habe dadurch „mehr Mög- lichkeiten eigenverantwortli- cher Steuerung“. Der Tarif sieht neben der Begrenzung der Arztwahlfreiheit außer- dem eine höhere Zuzahlung und Direktbeteiligung (Selbst- behalt) bei Arzneimitteln vor, allerdings mit einer Ober- grenze. Außerdem muss eine Computertomographie- und Magnetresonanztherapie zu- vor von der Versicherungsge- sellschaft genehmigt werden.

Im Bereich der zahnärztli- chen Versorgung erhalten die Versicherten, die sich jährlich einmal prophylaktisch unter- suchen lassen, eine zehn Pro- zent höhere Erstattung (im gesetzlichen Bereich gibt es ebenfalls bei regelmäßiger Zahnprophylaxe einen Bo- nus beim Zahnersatz), sodass Leistungen bei Zahnbehand- lung im Einzelfall bis zu 100 Prozent übernommen oder erstattet werden.

Für 27 Krankheitsbilder will die Vereinte darüber hin- aus ihren Kunden so genann- te Patientenbegleiter als „Ge- sundheitslotsen“ empfehlen, die sowohl im Krankenhaus als auch im ambulanten Sek- tor tätig werden sollen. In Dortmund und München wur- den mit Krankenhäusern Pi- lotprojekte gestartet. Der „Pa- tientenbegleiter“ soll sich um den Ablauf des Behandlungs- prozesses und die Anliegen der Angehörigen des Erkrank- ten kümmern.

Verstärkt will sich die Ver- einte auch um junge ge- setzlich Versicherte bemühen.

Wer in absehbarer Zeit die Beitragsbemessungsgrenze in der Gesetzlichen Krankenver- sicherung überschreitet und bereits eine Privatkrankenver-

sicherungspolice über eine stationäre Zusatzversicherung hat, kann ohne neue Gesund- heitsprüfung in die Krank- heitskostenversicherung des privaten Krankenversicherers wechseln.

Auch die DKV baut ihr internes Gesundheitsmanage- ment weiter aus. Mit dem Ser- vice „Best Care“ soll Privat- versicherten bei 25 schwer- wiegenden Erkrankungen ein gezielter Zugang zu Fachein- richtungen und Spezialärzten aufgezeigt werden. Die DKV verstehe das Gesundheitsma- nagement als Organisation und Koordination einer Rund- umversorgung und als Qua- litäts- und Kostenmanage- ment, betonte Vorstandsvor- sitzender Dr. jur. Jan Boetius am 26. Februar in Köln.

DKV: Tarif für ambulantes Operieren

Die Bandbreite der Krankhei- ten, für die ein Spezialservice angeboten wird, reicht von den epidemiologisch am häu- figsten auftretenden Krebsar- ten über koronare Herz- krankheiten, Herzklappenfeh- ler bis zum Bandscheibenvor- fall. Das Disease-Manage- ment-Programm beabsichtigt, die medizinische Versorgung durch Schulung der Patien- ten und telemedizinische Ver- fahren sowie Kommunika- tionsmethoden zu verbessern und evidenzbasierte medizi- nische Leitlinien mit Stan- dardbehandlung in Zusam- menarbeit von Patient und Hausarzt zu integrieren.

Mit dem neuen Tarif „Am- bulantes Operieren“ soll die Kostenübernahme für privat liquidierbare ambulante Ope- rationen sichergestellt wer- den. Dieser Tarif, der in Zu- sammenarbeit mit dem Be- rufsverband der niedergelas- senen Chirurgen und dem Bundesverband Ambulantes Operieren entwickelt wurde, soll im Frühjahr auf den Markt kommen. Im Tarif soll für ambulante Operatio- nen eine vollständige Ko- stenübernahme garantiert wer- den, ohne Vorleistung der GKV. Dr. rer. pol. Harald Clade

Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 99½½½½Heft 19½½½½10. Mai 2002 [79]

V E R S I C H E R U N G E N

Vereinte und DKV

Management-Programme sind im Kommen

Die beiden führenden privaten Krankenversicherer

passen sich den neuen Marktbedingungen an.

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