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Archiv "Zehn Transaktionen pro Sekunde" (31.10.1991)

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Academic year: 2022

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ange ist es noch nicht her, seit der Immobili- enboom der siebziger Jahre von einem massiven Preisrückgang zu Anfang der achtziger Jahre abgelöst wur- de. Manche Eigentumswoh- nung, zuvor für 250 000 DM gehandelt, wurde innerhalb weniger Jahre um 30 bis 40 Prozent weniger wert, viele Einfamilienhäuser galten gar als unverkäuflich. Im Jahr 1987 kam jedoch die große Wende, deren Ende heute noch nicht abzusehen ist:

Ausgelöst durch die verstärk- te Nachfrage nach Wohn- raum, aber auch angeregt vom niedrigen Zinsniveau, kletterten die Preise wieder, und mittlerweile wurde längst das Niveau der frühen achtzi- ger Jahre überschritten. Ins- besondere in den Ballungs- räumen München und Stutt- gart, in zunehmendem Maße aber auch wieder in Nord- und Westdeutschland werden heute bereits Preise verlangt und bezahlt, die sich ein Ar- beitnehmer mit Durch- schnitts-Einkommen kaum noch leisten kann.

Wohnraum bleibt knapp Änderungen zeichnen sich dabei keinesfalls ab: Wohn- raum ist und bleibt knapp und gefragt, der anhaltende Zustrom von Aus- und Über- siedlern dürfte auch in den kommenden Jahren zu keiner Entspannung führen. Weitere Belebungen versprechen sich die Politiker auch von den verbesserten Abschreibungs- möglichkeiten, die insbeson- dere Investoren anlocken sol- len, die Immobilien unter den Gesichtspunkten der Wert- haltigkeit und Rendite erwer- ben. Lediglich das hohe Zins- niveau stellt ein wachsendes Problem dar: Mit Finanzie- rungskosten kaum unter zehn Prozent wird manchem po- tentiellen Immobilienkäufer die finanzielle Decke knapp.

Veränderungen sind in- zwischen bei den Ansprüchen zu beobachten: Früher war die möglichst funktionelle Wohnung gefragt, von der aus

der Arbeitsplatz schnell er- reicht werden konnte. Tra- bantenstädte schossen wie Pilze aus dem Boden. Gerade diese aussagelosen Hochhäu- ser sind heute jedoch weitge- hend unbeliebt. Ist die Bau- substanz dann auch noch schlecht, stellen solche Ob- jekte lediglich eine sichere Verlustquelle dar. Keinesfalls sollten sie daher unter Rendi- tegesichtspunkten erworben werden, insbesondere wenn ein späterer Wiederverkauf angestrebt wird.

Die Zentrumsnähe ist zwar nach wie vor gefragt, je- doch verlangt der typische Immobilienkäufer oder Miet- interessent jetzt nach Wohn- qualität und Individualität.

Dabei haben sich bestimmte Größenordnungen für die Wohnungen eingependelt:

• 1- bis 1 1/2-Zimmer-Ap- partements mit 40 Quadrat- meter Wohnfläche gelten ins- besondere für Alleinstehende als attraktive Wohnmöglich- keit, die erzielbaren Mieten sind bei günstigen Einstiegs- kosten hoch;

• 2-Zimmer-Wohnungen mit 40 bis 65 Quadratmeter stellen für Alleinstehende und Ehepaare ohne Kinder die optimale Größe dar, wo- bei auch hier noch relativ ho- he Mieten den angemessenen Kaufpreisen gegenüberste- hen;

• 3-Zimmer-Einheiten mit bis zu 80 Quadratmetern sind bei kleineren Familien besonders beliebt. Bei nicht überhöhten Einstandskosten rechnen sich auch derartige Wohnungen noch, nachdem

die Abschreibungsgrenzen verbessert wurden und die Mieten gerade in den letzten Jahren deutlich gestiegen sind.

Mehr als 35 Quadratmeter pro Person sollten nicht mehr vorgesehen werden, da die Erstellungs- und nicht zuletzt die Betriebskosten dann all- gemein als zu hoch angesehen werden und potentielle Mie- ter den Eigentumserwerb vor- ziehen. Positiv wird indes die altengerechte Bauweise ein- geschätzt, da nach der jetzi- gen Bevölkerungsentwicklung die Zahl der alten Mitmen- schen immer mehr zunehmen wird.

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Einfamilienhäuser:

überdurchschnittliche Preissteigerungen Zur Eigennutzung steht nach wie vor das schmucke Einfamilienhaus im — ver- kehrsmäßig günstig erreich- baren — Vorort der Zentren an erster Stelle der Beliebt- heitsskala. Wirklich gute Ob- jekte sind dabei nicht mehr billig zu haben, die Preise klettern derzeit in überdurch- schnittlichem Umfang. Das Preisgefälle zwischen ver- kehrsgünstigen Gegenden na- he der Zentren und abgelege- neren Gegenden ist allerdings jetzt schon so groß, daß man auch diese Alternative beden- ken sollte: Abseits von U- und S-Bahn kosten Häuser oft- mals nur halb soviel wie in der Nähe der Zentren. In manchen Gegenden, etwa in Oberfranken, aber auch Ost-

bayern werden Reihenhäuser oft schon zu Preisen ab 200 000 DM angeboten. Wer nicht unbedingt auf eine schnelle Stadtverbindung an- gewiesen ist und sich bei- spielsweise interessante Be- rufschancen in bislang wenig erschlossenen Regionen aus- rechnet, liegt bei geplanter Eigennutzung hier zweifellos richtig.

Für Anleger, die mit der Immobilie einen sicheren Werterhalt und möglicher- weise auch eine längerfristige Rendite erzielen wollen, sind indes Top-Lagen nach wie vor die beste Adresse: Selbst in den immer möglichen Zeiten einer Immobilienkrise lassen sich erstklassige Objekte zu angemessenen Preisen ver- kaufen, während zweit- und drittklassige Immobilien dann häufig unverkäuflich sind.

Achten sollte man aber be- sonders auf die Einstiegsko- sten: Insbesondere, wenn die Immobilie als Steuerspar-Ob- jekt konzipiert wurde, werden häufig überhöhte Preise ver- langt. Vor jedem Einstieg sol- ten daher eine konkrete Marktanalyse und die eigene Kalkulation stehen, keines- falls sollten sich Anleger je- doch von schmucken Hoch- glanzprospekten mit offenbar attraktiven Musterrechnun- gen blenden lassen.

Peter Jobst

Zehn Transaktionen pro Sekunde

Über 9200 ec-Geldausga- beautomaten sind bereits in- stalliert. Zum Vergleich: En- de 1981 waren es erst 22. En- de dieses Jahres werden deut- lich mehr als 10 000 Geräte erwartet. Im vergangenen Jahr wurden die Geldausga- beautomaten rund 300 millio- nenmal in Anspruch genom- men. Daß heißt, in jeder Se- kunde des Jahres nahmen im Durchschnitt zehn Kunden einen der vorhandenen Geld- automaten in Anspruch. Die Spitzenbelastung liegt sogar um ein Vielfaches höher und erreicht bis zu 60 Transaktio- nen pro Sekunde. BN

Immobilien:

Auf die Lage kommt es an

Immobilien gelten als absolute Renner: Preissteige- rungen um zehn Prozent und mehr pro Jahr sind mehr die Regel denn die Ausnahme, auch die Bau- preise kletterten 1991 um mindestens 15 Prozent.

Langfristig werthaltig sind jedoch nach wie vor nur Objekte in Spitzenlagen.

A-3766 (100) Dt. Ärztebl. 88, Heft 44, 31. Oktober 1991

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