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Archiv "Schlusswort" (10.02.2012)

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Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 109

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Heft 6

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10. Februar 2012 111

M E D I Z I N

Winkelfehlsichtigkeit, nach der Mess- und Korrekti- onsmethode nach Haase am Polatest mit prismatischen Gläsern beseitigt werden. Symptome, wie wir sie ähn- lich zum Beispiel bei der Seekrankheit beobachten, ver- schwinden in aller Regel sofort, wie ich an vielen Hun- dert Fällen beobachten konnte.

Es lohnt also bei kindlichen Abdominalproblemen, wenn keine organischen Befunde auffindbar sind, die Augen von einem Spezialisten untersuchen zu lassen. In- fos unter www.ivbv.org DOI: 10.3238/arztebl.2012.0110c

LITERATUR

1. Bufler Ph, Groß M, Uhlig HH: Recurrent abdominal pain in childhood.

Dtsch Arztebl Int 2011; 108(17): 295–304.

Dr. med. Fritz Gorzny

Internationale Vereinigung für Binokulare Vollkorrektion (IVBV), Koblenz dr.fritz_gorzny@web.de

Interessenkonflikt

Der Autor erklärt, dass kein Interessenkonflikt besteht.

Schlusswort

Wir möchten uns ganz herzlich für die Kommentare be- danken. Die Leserbriefe machen deutlich, dass Bauch- schmerzen im Kindesalter ein häufiges, nicht immer ein- fach zu behandelndes, komplexes und oft auch interdis- ziplinäres klinisches Problem sind. Unser Ziel war es, eine evidenzbasierte und praktische Handlungsanleitung dar- zustellen.

Herr Dr. Namislo weist auf die Schwierigkeiten der Differenzierung von funktionellen und organischen Er- krankungen hin und bemerkt treffend, dass viele organi- sche Ursachen für funktionelle Bauchschmerzen noch nicht bekannt sind. Wir haben versucht, in der Arbeit den aktuellen Wissensstand zusammenzufassen. Allein die Tatsache, dass sich möglicherweise für bestimmte Sub- gruppen von Patienten noch Ursachen und spezifischere Therapien finden werden, sollte nicht dazu verleiten, aktu- ell außerhalb von Studien unnötige Medikation zu testen.

Herr Dr. Ratzmann weist in diesem Zusammenhang auf einen Magnesiummangel als mögliche Ursache von Bauchschmerzen hin. Magnesium beeinflusst die intesti- nale Motilität, weshalb ein Mangel an Magnesium auch intestinale Beschwerden verursachen kann. Ein Magnesi- ummangel ist jedoch nicht als häufige Ursache von Bauchschmerzen im Kindes- und Jugendalter beschrie- ben. Eine generelle Empfehlung zur Abklärung eines möglichen Magnesiummangels ohne weitere Warnhin- weise (zum Beispiel Muskelkrämpfe) ergibt sich damit nicht.

Auf die Notwendigkeit der Abklärung von Übelkeit und Erbrechen zum Ausschluss von zentralen Tumo- ren/Hirndruck haben wir in unserem Artikel hingewie- sen. Wir haben jedoch in der von uns angegebenen Li- teratur keinen Hinweis auf einen allgemein akzeptier- ten Regelkreis zwischen visuellen Störungen und Bauchschmerzen gefunden, wie es von Herrn Dr. Gorz- ny dargestellt wird. Hinweise für kontrollierte Studien

zur therapeutischen Wirksamkeit von visuskorrigieren- den Maßnahmen und Migräne/Kopfschmerzen sind klar, liegen für Bauchschmerzen nach unserem Wissen aber nicht vor. Herr Dr. Dorlöchter beschreibt den Stel- lenwert des Calprotektin bei der Erkennung von organi- schen entzündlichen Ursachen. Wir stimmen Herrn Dorlöchter zu, dass diese Untersuchung als nicht-inva- sive Untersuchung einen Stellenwert in der Diagnostik von kindlichen chronischen Bauchschmerzen hat (1) und haben es deshalb in unserem Artikel in der Liste der (wenigen) sinnvollen Laboruntersuchungen aufge- führt (2).

Wie von Frau Dr. Bojak beschrieben, kennen auch wir aus unserer Praxis Beispiele von Patienten/innen, bei denen wir einen Zusammenhang zwischen Bauch- schmerzen und sexuellem Missbrauch vermuten oder für wahrscheinlich halten und wir danken für diesen wichtigen Hinweis. Ein Zusammenhang zwischen gas- trointestinalen Beschwerden und sexuellem Miss- brauch ist in verschiedenen Studien sowohl für Er- wachsene aber auch für Kinder beschrieben worden (3, 4). Wenngleich nicht explizit erwähnt, haben wir auf die Rolle von psychischen Stresssituationen und auf die Notwendigkeit einer psychosozialen Anamnese hingewiesen. Wie exemplarisch von Frau Dr. Bojak beschrieben, kann sich der Prozess der Öffnung von Patienten hinsichtlich von Erfahrungen mit sexuellem Missbrauch über Monate oder gar Jahre hinziehen. Bei diesen Patienten ist – nach Ausschluss von organi- schen Ursachen – natürlich eine kinder- oder jugend- psychologische Betreuung sinnvoll.

DOI: 10.3238/arztebl.2012.0111

LITERATUR

1. van Rheenen PF, Van de Vijver E, Fidler V: Faecal calprotectin for screening of patients with suspected inflammatory bowel disease:

diagnostic meta-analysis. BMJ 2010; 341: c3369. doi:

10.1136/bmj.c3369.

2. Bufler P, Gross M, Uhlig HH: Recurrent abdominal pain in childhood.

Dtsch Arztebl Int 2011; 108(17): 295–304.

3. Berger MY, Gieteling MJ, Benninga MA: Chronic abdominal pain in children. BMJ 2007; 334(7601): 997–1002.

4. van Tilburg MA, Runyan DK, Zolotor AJ, et al.: Unexplained gastro - intestinal symptoms after abuse in a prospective study of children at risk for abuse and neglect. Ann Fam Med 2010; 8(2): 134–40.

PD Dr. med. Philip Bufler

Abt. für Pädiatrische Gastroenterologie und Hepatologie Dr. von Haunersches Kinderspital

LMU München

philip.bufler@med.uni-muenchen.de

Dipl.-Psych. Martina Groß PD Dr. med. Holm H. Uhlig

Interessenkonflikt

PD Bufler erhielt Reisekostenunterstützung und Vortragshonorare durch die Firmen Abbott, Roche Pharma AG, The Binding Site GmbH, Essex Pharma und Given Imaging. PD Bufler hält ein Patent (7820156) an einer Methode, die möglicherweise in der Behandlung von Morbus Crohn eingesetzt werden kann.

PD Uhlig erhielt Reisekostenunterstützung durch die Glaxo-Smith-Kline Foun- dation und Essex Pharma und Projektfinanzierung durch die Hexal Initiative Kinderarzneimittel. PD Uhlig hält ein Patent (DE 10065932 B4) an einer Metho- de, die möglicherweise in der Diagnose der Zöliakie eingesetzt werden kann.

Dipl-Psych. Groß erklärt, dass kein Interessenkonflikt besteht.

Referenzen

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