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Archiv "Die Ziege als Säugamme und andere Ergötzlichkeiten aus dem Bücherschrank eines alten Arztes" (18.10.1996)

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A-2667 Deutsches Ärzteblatt 93, Heft 42, 18. Oktober 1996 (15)

S P E K T R U M BÜCHER

Hypnose

Magisch

Jeannot Hoareau: Kli- nische Hypnose. Aus dem Französischen übersetzt von Theodor Heinze, Verlag W.

Kohlhammer, Stuttgart, Ber- lin, Köln, 1996, 243 Seiten, kartoniert, 49,80 DM

Hypnose und Hypnothera- pie haben die Aura des Magi- schen und Unheimlichen, sie begegnen in effekthaschenden Vorführungen und Berichten über angebliche „Wunderhei- lungen“ der Skepsis vieler Zeitgenossen. Dabei ist Hyp- nose die Urmutter der heuti- gen Psychotherapien und hät- te eine wesentlich breitere therapeutische Anwendung verdient, wie der französische Psychiater und Hypnothera- piefachmann Jeannot Hoa- reau in diesem Grundlagen- werk überzeugend nachweist.

Der erste Abschnitt ist den historischen Aspekten der Trance gewidmet, wofür in erster Linie die Namen Mesmer, Bernheim und Charcot stehen. Es schließt sich eine gut faßliche Schil- derung der theoretischen Grundlagen, der Phänome-

nologie und der hypnotischen Techniken an – wobei der Autor zugeben muß, daß die Natur dieses veränderten Bewußtseinszustandes noch nicht geklärt ist.

Der zweite Teil beschreibt therapeutische Anwendungs- möglichkeiten und klinische Indikationen, veranschaulicht durch zwölf Falldarstellungen und zahlreiche Literaturan- gaben: so hat sich die Wirk- samkeit der Hypnose erwie- sen bei Suchtkrankheiten, der Schmerzkontrolle, bei psycho- somatischen Leiden und psy- chischen Störungen – umstrit- ten ist aber nach wie vor die Anwendung bei Psychosen.

Ein eigenes Kapitel gilt den Gefahren, Widerständen und Kontraindikationen der Hyp- notherapie, ein weiteres der Hypnose bei Kindern.

Im Schlußwort weist der Autor nachdrücklich darauf hin, daß Hypnose kein All- heilmittel, aber doch ein wichtiges Heil-Hilfsmittel ist und daß Hypnotherapie in die Hände erfahrener Prakti- ker gehört, die auch in ande- ren, „herkömmlichen“, Be- handlungsmethoden ausrei- chend bewandert sind.

Wolfgang Schweizer, Neuenmarkt

Psychosomatik

Erweitert

Thure von Uexküll (Hrsg.): Psychosomatische Medizin. Urban & Schwar- zenberg, München/Wien/Bal- timore, 1996, 1 478 Seiten, 171 Abbildungen, 125 Tabel- len, gebunden, 248 DM

Die Neuauflage des Wer- kes, das erstmals 1979 er- schien, ist laut Herausgeber notwendig geworden, weil die wissenschaftstheoretische Grundlage weiterentwickelt wurde und die psychosomati- sche Medizin neue Einsichten gebracht hat. Dies diene einer- seits der Standortbestimmung der heutigen Medizin, ande- rerseits sollten Voraussetzun- gen geschaffen werden, „Ge- sundheit und Krankheit nicht

als Probleme von Organen, sondern von Menschen als bio- sozialen Wesen“ zu verstehen.

In dem bio-psycho-sozialen Modell werde der menschliche Bereich „in die von wachsen- der Aufsplitterung bedrohten Organfächer“ integriert.

In die fünfte Auflage des Buches wurden insgesamt 17 neue Themenbereiche aufge- nommen, darunter Beiträge zur Theorie des diagnosti- schen Prozesses und des therapeutischen Geschehens, zur Psychotraumatologie oder zum Plazebo-Phänomen. Das Buch hat acht Teile, die jeweils in Kapitel gegliedert sind. Die übersichtliche Struktur er- möglicht es, Informationen zu bestimmten Problemen schnell zu finden. Das Werk ist sehr praxisorientiert. Zahlrei- che Patientengeschichten und Hinweise, wie bio-psycho-so-

ziale Aspekte in Handlungs- abläufe integriert werden kön- nen, geben dem Arzt hilfrei- che Ratschläge an die Hand.

Sabine Glöser, Köln

Kardiologie

Zum Nachlesen

Helmut Roskamm, Her- bert Reindell (Hrsg.): Herz- krankheiten. Pathophysio- logie, Diagnostik, Therapie, 4., neubearbeitete Auflage, Springer-Verlag, Berlin, Hei- delberg u. a., 1996, XIV, 1 751 Seiten, 821 zum Teil farbige Abbildungen in 1 639 Ein- zeldarstellungen, 173 Tabel- len, gebunden, 368 DM

Das Lehrbuch kann mit dem im gleichen Verlag er- schienenen Werk von Rieker

und Erdmann sowie dem ame- rikanischen „Braunwald“ zu den großen Lehr- und Nach- schlagebüchern der Kardiolo- gie zählen. Ein Vergleich mit dem „Friedberg“ von 1966/

1972 zeigt den ungeheuren Fortschritt in diesem Teilge- biet. Neu in der 4. Auflage sind unter anderem die Kapitel über medikamentöse und in- terventionelle Techniken so- wie über kardiologische Not- fallmaßnahmen. Dafür wurde auf einige Abschnitte früherer Auflagen wie die „Herzneuro- sen“ verzichtet. Mit rund 1 700 Seiten, 821 Abbildungen und 173 Tabellen läßt das Buch kaum Fragen offen. Die Lite- ratur ist den einzelnen Kapi- teln angefügt. Das Werk eignet sich allerdings mehr zum Nachschlagen als zum syste- matischen Durcharbeiten.

Rudolf Gross, Köln

Die Ziege als Säugamme und andere Ergötzlichkeiten aus dem Bücherschrank eines alten Arztes.3. Auflage, Eu- lenspiegel Verlag, Berlin, 147 Seiten, gebunden, 19,80 DM

„In welchem Zeitalter wurden durch richterliche Entscheidung so viele Ehen getrennt, als in dem unsri- gen?“ heißt es bereits 1814 im

„Medizinischen Kalender für Aerzte und Nichtärzte“. Der Autor sah die größten Hin- dernisse für eine glückliche

Ehe in der „Prachtsucht“ und im „literärischen Luxus“.

Vom Lesen konnte er deshalb nur abraten: „Die mit dem Lesen verbundene einseitige Beschäftigung der Seelen- kräfte und naturwidrige Ruhe des Körpers erhöhet überdies den der Gesundheit angemes- senen Grad der Empfindlich- keit und Reizbarkeit.“

In der Anthologie sind nicht nur diese Ratschläge des praktischen Arztes Georg Heinrich Masius (1771 bis 1823) zitiert, sondern auch zahlreiche weitere historische

„Ergötzlichkeiten“. Die Ver- fasser dieser heute teilweise unfreiwillig komischen Texte waren durchaus ernst zu neh- mende Wissenschaftler, de- nen es um die Befreiung der Medizin von Scharlatanerie und Quacksalberei ging, er- läutern die Herausgeber, Ar- wed Bouvier und Jürgen Bor- chert, im Nachwort.

Dieses Büchlein ist also lehrreich und höchst unter- haltsam zugleich.

Gisela Klinkhammer, Köln

Medizinische Kuriosa

Warnung vor dem Lesen

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