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Archiv "GLOSSE: Glosse contra Glosse" (24.10.1991)

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Lokale

Behandlung von lchthyosen und Hyperkeratosen

Die überwiegende Zahl der Hyper- keratosen beruht auf einer Re- tentionsstörung. Diese vulgären lchthyosen sprechen am besten auf eine lokale Behandlung mit Vitamin A-Säure und Harnstoff an. Für leich- tere Fälle und zur Nachbehandlung genügt oft Harnstoff allein.

Carbamid + VAS Creme Widmer Zusammensetzung:100 g Creme enthalten 0,03 g Tretinoin, 12 g Harnstoff. Anwendungsgebiete:

Schwere Fälle von Verhornungsstörungen, insbesondere Fisch- schuppenkrankheit (Ichthyosis), follikuläre Verhornungsstörun- gen, übermäßige Verhornung der Hände und Füße. Gegenanzei- gen: Empfindlichkeit gegen Tretinoin und Propylenglycol. Neben- wirkungen: Sonnen- bzw. künstliche Ultraviolettbestrahlung ver- meiden. Wechselwirkungen: Nicht gleichzeitig mit salicylsäure- haltigen Präparaten anwenden. Anwendung: 1-2mal täglich ein- massieren. Bei schweren Formen von übermäßiger Verhornung, besonders an Händen und Füßen, über Nacht Okklusivverbände anlegen. Packungsgrößen und Preise: Tube zu 30 g DM 20,50, Tube zu 100 g DM 32,70.

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Tube zu 100 g DM 20,50.

Dermatologica

Widmer

Laboratoires Louis Widmer AG, CH-8952 Schlieren

KRANKENKASSEN

Zu dem „Seite eins"-Beitrag

„Organisationsreform: Die Gliede- rung steht auf dem Spiel" in Heft 38/1991:

Finger weg

Die Forderung des Deut- schen Gewerkschaftsbundes DGB und des AOK-Bundes- verbandes, die Ersatzkassen für alle zu öffnen (lies: für al- le, die man bei den AOK los werden möchte), ist unver- ständlich. Wenn man dassel- be von den Betriebskassen verlangen würde, würden der DGB und die Betriebsdirek- toren wahrscheinlich prote- stieren. In der Tat ist es un- vorstellbar, daß jemand, der niemals bei VW arbeitete oder derzeit tätig ist, Mitglied der BKK des VW-Werkes werden kann. Nur sind die Mitglieder der BKK eben auch die am besten verdie- nenden Arbeiter (deren hö- here Beiträge den AOK feh- len).

Die Neugründung einer BKK eines kapitalkräftigen Unternehmens hat zur Folge, daß Arbeiter mit hohen Ein- kommen aus der AOK aus- treten, um Mitglied bei der neuen BKK zu werden. Wie man weiß, sind ganz beson- ders die in einem solchen Un- ternehmen tonangebenden Gewerkschafter an der Ent- stehung einer BKK für ihr Werk interessiert. Die daraus für die AOK erwachsenden Nachteile aber haben meines Wissens den DGB in solchen Fällen nie interessiert. Übri- gens ist das Geschrei sehr groß, wenn ein finanzstarkes Unternehmen über Nacht in die Pleite rutscht. Dann auf einmal muß die Allgemein- heit (der Steuerzahler) für die manchmal überreichli- chen Sozialvorteile aufkom- men, die sich in diesem Wer- ke entwickelt hatten.

Aber auch das Lamento der AOK ist nicht recht ver- ständlich. Manche der AOK haben einen viel zu aufge- blähten Apparat. Von Ratio- nalisierung ist nichts zu spü- ren. Selbst dort, wo die Zu- sammenlegung von zwei

AOK geboten ist, wird sie nicht vorgenommen Obwohl zum Beispiel der Landkreis Norden und der Landkreis Aurich bereits 1978 vereint worden waren, existieren noch immer die AOK Norden und die AOK Aurich. So lan- ge also nicht erst näher lie- gende Maßnahmen erfolgen bei und für die AOK - Finger weg von den Ersatzkassen!

Dr. med. A. Ochmann, Fürbringerstraße 18, W-2970 Emden

GLOSSE

Zu dem „seite eins"-Beitrag in Heft 38/1991 von Horst Vetten

„Nachrichten aus der Steinzeit":

Glosse contra Glosse

Der neue Medizinmann von Unterammergau sieht so aus. Mein Medizinmann sieht anders aus. Er behauptet, mit den Mitteln der Natur könne man gar nichts heilen. Sie sei- en „out". Nur mit CT, NMR, DSA, PET und dem Know- how im Abrechnungswesen ließe sich etwas erreichen.

Hinzu kommen viele bunte Tabletten moderner Markt- führer.

Untersuchen tut der neue- ste Medizinmann schon gar nichts mehr. In die Pupille zu schauen, ist Zeitverlust im Takt der Fünf-Minuten-Me- dizin. Die Diagnose stellt der Bildschirm. Zu seinem Ent- setzen wird mancher Patient gesund. Dann verzweifelt er an der These „Wie gewinne ich einen Patienten, und wie halte ich ihn?"

Von der Ganzheitsmedi- zin will sein enges Speziali- stenauge nichts sehen. Davor schützen ihn besondere Scheuklappen. In der Ein- samkeit seiner genialen Ein- äugigkeit aber sieht er die Dinge scharf. Die Folge da- von ist: Der Patient wird noch kränker.

Der größte Feind des neu- en Medizinmannes ist die un- verwüstliche S elbstheilungs- tendenz des menschlichen Organismus. Aber mit Mit- teln und Apparaten läßt sich wie eh und je zaubern. In die-

Vertrieb Deutschland:

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Vertrieb Österreich: Louis Widmer Ges.mbH, A-5022 Salzburg, unter der Bezeichnung

Keratosis Creme und Keratosis Creme FORTE A-3594 (10) Dt. Ärztebl. 88, Heft 43, 24. Oktober 1991

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ser Hinsicht ist er ein treffli- cher Nachfolger seines Stein- zeitkollegen.

Von diesem hat er auch den kühnen juridischen Ver- stand geerbt. Zwar erfindet er kein Haarwuchsmittel, aber wenn er am Ende seiner Kunst angelangt ist, sagt er bestenfalls lapidar: „Gehen Sie mal zum Psychologen!"

Fifty-fifty stimmt dieser Schrotschuß. Manchmal gibt es einen Rohrkrepierer, aber der Patient hat ja auch einen Teil der Verantwortung zu tragen.

Steinzeit und Neuzeit sind nicht so weit entfernt, wie mancher in seiner Hybris glaubt.

Dr. Rainer Goldammer, Tieckstraße 8, W-5309 Mek- kenheim

OSTAFRIKA

Zu dem Beitrag „Ost-Afrika:

Die Ausbreitung von AIDS wird immer dramatischer" von Werner Falk in Heft 36/1991:

Hoffnung auf Impfstoff problematisch

.. Als klinischer Epide- miologe arbeite ich seit 1989 in einem britisch-ugandischen Forschungsprojekt in einer ländlichen Region im Süden Ugandas, das die Transmissi- onsdynamik und die sozio- ökonomischen Konsequenzen der HIV-Infektion in der Gesamtbevölkerung von 15 Dörfern (10 000 Einwohner) untersucht, Interventionen durchführt und deren Wirk- samkeit zu bestimmen sucht.

Die HIV-Prävalenzrate liegt gegenwärtig bei fünf Prozent in der Gesamtbevölkerung (8,5 Prozent bei den Alters- gruppen über 12 Jahren), ein in Hinblick auf die For- schungsziele beabsichtigt

„moderater" Wert, der in ei- nem benachbarten Markt- flecken an der Hauptstraße 50 Prozent überschritten hat.

Zudem beobachten wir er- staunliche Unterschiede zwi- schen benachbarten Dörfern (Prävalenzen von drei Pro- zent bis zwölf Prozent), die

nur teilweise durch sozio- ökonomische Variablen er- klärt werden können.

Ein herausragender Be- fund ist die hochsignifikante Assoziation von positivem HIV-Status mit niedriger so- zioökonomischer Einstufung der Familie, der ein Infizier- ter angehört. Andere, nicht oder unzureichend behan- delte sexuell übertragbare Krankheiten spielen eine wichtige Rolle, ebenso wie die Verelendung auf dem Lande (hier beschleunigt vom Verfall des Kaffee-Welt- marktpreises), der Zerfall der tradierten Sozial- und Famili- enordnung und die damit ein- hergehende Landflucht der männlichen Bevölkerung. Es wird noch einige Jahre dau- ern, bis wir den Einfluß solch komplexer Faktoren exakt werden bemessen können.

Zum Beitrag verschiedener Übertragungsmodi auf die HIV-Ausbreitung in der Ge- samtbevölkerung können wir bislang nur sagen, daß hete- rosexuelle Kontakte 99 Pro- zent und Bluttransfusionen ein Prozent der Infektionen erklären. Es fand sich kein Anhalt für die Rolle unsteri- ler Injektionen, von engem, nichtsexuellem Kontakt mit HIV-Positiven oder von exo- tischeren Übertragungswegen wie blutsaugenden Insekten etc.

Die Faszination, an die- sem wissenschaftlich heraus- fordernden Projekt teilhaben zu können, wird angesichts meiner alltäglichen Erfahrun- gen in den Dörfern immer wieder überlagert vom Ge- fühl puren Entsetzens und großer Hoffnungslosigkeit, welches sich von den Men- schen in den Dörfern auf mich überträgt. Während unserer „house-to-house-sur- veys" komme ich immer wie- der in Lehmhütten, wo in dunklen Kammern zum Ske- lett abgemagerte und von Ge- schwüren übersäte Menschen apathisch auf feuchtkaltem Boden liegen und vor der Hütte verwahrloste und oft kranke Kleinkinder im Staub spielen. Übriggebliebene Großeltern, die jetzt den

A-3596 (12) Dt. Ärztebl. 88, Heft 43, 24. Oktober 1991

zuzüglich Mehrwensteuer

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