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Archiv "Wenig Interesse für die Vorsorge bei Kindern" (25.10.1979)

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin

Nichtsteroidale Antiphlogistica

mit kurzen Halbwertzeiten (Azetylsa- lizylsäure bei niedriger Dosierung und alle übrigen) müssen in 3 bis 4 Einzeldosen pro Tag genommen werden.

Azetylsalizylsäure (Aspirin®) wirkt bei Dosierungen von 0,5 bis 1,5 g/

Tag schmerzlindernd, fiebersen- kend und thrombozytenaggrega- tionshemmend. Für die Entzün- dungshemmung im engeren Sinne (antiexsudative und antiproliferative Wirkung) sind dagegen für einen er- wachsenen Menschen Tagesdosen von 2 bis 6 g erforderlich. Die Se- rumhalbwertzeit der Azetylsalizyl- säure verlängert sich mit steigender Dosierung. Aspirin® führt bei hoher Dosierung verglichen mit einigen neueren Antiphlogistica häufiger zu Nebenwirkungen, weshalb es in Deutschland nur noch selten zur Be- handlung chronisch entzündlicher Erkrankungen verwendet wird. Je- doch sind die Nebenwirkungen durch Aspirin ® 3 ) selten von bedroh- licher Art, weshalb es in den angel- sächsischen Ländern nach wie vor das Standardpräparat auch zur Be- handlung der chronischen Polyar- thritis ist.

Phenylbutazon (Butazolidin®) und dessen Metabolit Oxyphenylbutazon (Tanderil®) sollen wegen besonders schwerwiegender Nebenwirkun- gen') im Regelfall kurzfristigen (8 bis 14 Tage) Behandlungen akut entzündlicher Erkrankungen vorbe- halten bleiben. Um einen Sätti- gungsspiegel zu erhalten appliziert man zunächst 2 bis 3 Tage lang die Höchstdosis, dann im weiteren Ver- lauf die mittlere Dosis.

Indometazin (Amuno®) ist in Deutschland ein Standardpräparat für die Behandlung chronisch ent- zündlicher Erkrankungen, insbeson- dere der chronischen Polyarthritis.

Es wirkt sehr gut antirheumatisch, dagegen weniger ausgeprägt anal- getisch und antipyretisch. Wegen seiner zerebralen Nebenwirkungen') soll es einschleichend dosiert wer-

3) Darüber wird in einem zweiten Aufsatz zum Thema in einem der nachfolgenden Hefte berichtet.

den. Man beginnt zum Beispiel bei einem Erwachsenen mit 50 mg/Tag und legt in Abständen von einer Wo- che jeweils 25 mg/Tag zu, bis eine ausreichende Wirkung erreicht wird.

Die Anthranilsäuregruppe bietet ge- genüber den nahe verwandten Sali- zylaten (Darstellung 2) keine thera- peutischen Vorteile. Nebenwirkun- gen und Therapiekosten in dieser Gruppe') sind nachteilig gegenüber dem Aspirin®.

Aus der 2-Arylpropionsäure-Gruppe ist in den letzten Jahren vor allem das Naproxen (Proxen®) bekanntge- worden. Dem Präparat wird eine be- sonders gute Verträglichkeit bei chronischer Anwendung nachge- sagt. Ein gesicherter Vorteil ergibt sich daraus, daß Naproxen wegen seiner langen Halbwertzeit (Tabel- le 2) nur zweimal täglich genommen werden braucht.

Literatur

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Medizinisch und wirtschaftlich rationale Arz- neimitteltherapie, Springer-Verlag, Berlin-Hei- delberg-New York (1978) 140-152 - (8) Rau, R.: Die nichtsteroidalen Antirheumatika in der Behandlung entzündlich-rheumatischer Er- krankungen, Therapiewoche 27 (1977) 2636-2644 - (9) Rodnan, G. P.; Benedek, T. G.:

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Anschrift der Verfasser:

Professor Dr. med. Rudolf Gross Dr. med. Volker Schulz

Medizinische Universitätsklinik Köln Joseph-Stelzmann-Straße 9

5000 Köln 41

ECHO

Zu: „Ergebnisse der Früherken- nungsuntersuchungen im Kindes- alter von Dr. med. Friedrich Wil- helm Schwartz, Hermann, Hol- stein und Prof. Dr. med. Victor Weidtmann in Heft 37/1979, Seite 2341 ff.

Wenig Interesse für die Vorsorge bei Kindern

„Die Vorsorgeuntersuchun- gen bei Säuglingen und Kleinkindern werden trotz gewisser Fortschritte nur un- zureichend genutzt. Seit 1972 ist die Beteiligung an den 8 von den gesetzlichen Krankenkassen finanzierten

Früherkennungsuntersu- chungen zwar von 54 Pro- zent auf 76 Prozent im Jahr 1977 gestiegen. Gegenüber 1976 bedeutet dies eine Zu- nahme um knapp 2 Prozent.

Die Situation ist dennoch unbefriedigend, da das Inter- esse der Eltern an den Vor- sorgeuntersuchungen mit dem Alter der Kinder erheb- lich nachläßt. Bei der 3. Un- tersuchung in der 6. Lebens- woche liegt die Beteiligung bei 91 Prozent, sie sinkt dann aber auf 77 Prozent ab und erreicht bei der 8. Unter- suchung im 3. Lebensjahr schließlich nur noch 50 Pro- zent ... Eine erste Auswer- tung der Ergebnisse der

Früherkennungsuntersu- chungen des Jahres 1977 haben jetzt F. W. Schwartz und H. Holstein vom Zentral- institut für die kassenärztli- che Versorgung und Profes- sor V. Weidtmann vom Insti- tut für medizinische Do- kumentation und Statistik der Universität Köln im DEUTSCHEN ÄRZTEBLATT (37/79) veröffentlicht ..."

(Frankfurter Allgemeine Zei- tung)

2828 Heft 43 vom 25. Oktober 1979 DEUTSCHES ARZ'I'EBLATT

Referenzen

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