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Archiv "Multiple Sklerose: Fampridin verbessert Gehfähigkeit" (27.03.2009)

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A584 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 106⏐⏐Heft 13⏐⏐27. März 2009

A K T U E L L

UNI WITTEN/HERDECKE

Zukunft langfristig gesichert

Die Zukunft der finanziell ange- schlagenen privaten Universität Witten/Herdecke (UWH) ist lang- fristig gesichert. Wie die Hochschu- le mitteilte, wurde nach einer drei- monatigen Verhandlungsphase ein neuer Gesellschaftervertrag unter- zeichnet. Neuer Hauptinvestor ist die Software AG – Stiftung aus Darmstadt. Sie stellt künftig die vom Innovationsministerium des Landes Nordrhein-Westfalen gefor- derte Bürgschaft in Höhe von zehn Millionen Euro.

Die Stiftung, die den Angaben zufolge der UWH seit Jahren nahe steht, investiert zudem über einen Zeitraum von vier Jahren zusätzli-

ches Kapital in Höhe von vier Mil- lionen Euro und übernimmt rund 40 Prozent der Geschäftsanteile der Hochschule. Weitere Gesellschafter der Universität sind die UWH-Stif- tung, der Verein zur Entwicklung von Gemeinschaftskrankenhäusern Her- decke, die Studierenden-Gesellschaft sowie ein Konsortium hochschulna- her Investoren, das maßgeblich von der Wittener Alumni-Initiative ge- tragen wird. Das neue Geschäftsmo- dell ist den Angaben zufolge offen für die Beteiligung weiterer strate- gischer Partner.

Die Hochschule kündigte an, bin- nen vier Jahren werde ein ausge- glichener Haushalt angestrebt. Die UWH will 500 zusätzliche Studien-

plätze schaffen. ddp

MULTIPLE SKLEROSE: FAMPRIDIN VERBESSERT GEHFÄHIGKEIT

Fampridin, ein oral verfügbarer Kaliumkanal- blocker, kann die Gehfähigkeit von Patienten mit multipler Sklerose (MS) verbessern. Dies belegen zwei Phase-III-Studien, eine davon ist kürzlich im „Lancet“ (2009; 373: 732–38) pu- bliziert worden. Der Hersteller, das New Yorker Unternehmen Acorda Therapeutics, hat in den USA die Zulassung beantragt.

Fampridin (chemisch: 4-Aminopyridin) blockiert selektiv die Kaliumkanäle auf Nerven- zellen und verlängert die Aktionspotenziale. Die Hoffnung, dass dieser Effekt bei Patienten mit multipler Sklerose die Neuronen vorüberge- hend stabilisieren kann, ist nicht neu. Der Wirk- stoff wurde bereits in kleineren Studien unter- sucht, doch die Cochrane Collaboration kam 2002 zu dem Schluss, eine günstige Wirkung auf die Lähmungserscheinungen sei nicht be- legt. Der Hersteller initiierte daraufhin die jetzt

publizierte Phase-III-Studie, an der 301 Patien- ten teilnahmen, die noch in der Lage waren, ei- ne Gehstrecke von 25 Fuß innerhalb von 45 Sekunden zurückzulegen. Die Studie sollte un- tersuchen, ob die Therapie mit zweimal täglich 10 mg Fampridin die Zeit, welche die Patienten für diesen Fußweg benötigen, verkürzen kann.

Response bei jedem dritten Patienten Bei 35 Prozent der Patienten war dies tatsäch- lich der Fall, während auf Placebo nur acht Prozent ansprachen. Bei den Respondern kam es zu einer Verbesserung der Gehgeschwindig- keit um 25 Prozent. Allerdings lässt sich nicht vorhersagen, welcher Patient von der Behand- lung profitieren wird – was auch für die Neben- wirkungen zutrifft. Zwar ist es dem Hersteller gelungen, die Verträglichkeit durch eine Re- tardformulierung zu verbessern, bei zwei Pati-

enten kam es jedoch zu schweren Nebenwir- kungen. Ein Patient erlitt eine schwere Angst- attacke. Er war allerdings bereits zuvor wegen Angststörungen und Schlaflosigkeit mit Diaze- pam behandelt worden. Der andere Patient be- kam einen fokalen Krampfanfall. Auslöser könnte eine Sepsis nach einer Lungenentzün- dung gewesen sein. Epileptische Anfälle gehören aber zu den plausiblen Nebenwirkun- gen eines Wirkstoffs, der das Aktionspotenzial stabilisiert, sodass eine Krampfneigung ver- mutlich zu den Kontraindikationen des Medika- ments gehören würde – im Fall einer Zulas- sung, die der Hersteller in Europa auch für das Guillain-Barré-Syndrom anstrebt.

In der zweiten Phase-III-Studie mit MS-Pati- enten verbesserte Fampridin die Gehfähigkeit bei 43 Prozent der Teilnehmer, der Placebo- effekt lag bei neun Prozent. rme Vor der Pleite

gerettet:Die Uni- versität Witten/

Herdecke hat einen neuen Investor und kann ebenfalls wieder mit Landes- mitteln rechnen.

Der kürzlich gestartete Basisrollout der elektronischen Gesundheitskar- te (eGK) in der Region Nordrhein hat bei einigen Ärzten zu Verunsi- cherung im Hinblick auf die Be- schaffung der neuen Kartentermi- nals geführt. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) weist

daher darauf hin, dass die Auslie- ferung der neuen Kartenterminals nicht automatisch erfolgt. Die Ärzte müssen die Geräte selbst bestellen, und zwar nicht bei ihrer Kassenärzt- lichen Vereinigung (KV), sondern bei privatwirtschaftlichen Anbie- tern. Die KV ist weder für die An- nahme der Bestellungen noch für die Auslieferung der Kartentermi- nals zuständig. Sie kommt lediglich bei der Refinanzierung der Termi- nals ins Spiel, und das auch nur für einen bestimmten Zeitraum. Denn bestellt der Arzt seine Geräte nicht bis zum Ende der durch den GKV- Spitzenverband und die KBV fest- gesetzten Frist, erhält er auch kein Geld zurück. In Nordrhein bekom- men Ärzte, die ihre Terminals bis zum 30. Juni 2009 bestellen, ihre Kosten innerhalb eines gewissen Rahmens erstattet.

Unsicherheit gibt es auch im Hinblick auf die eGK selbst. So sind einige Versicherte der Meinung, dass ihre elektronische Karte, die sie schon erhalten haben, die bisherige Versichertenkarte ab sofort ersetzt.

Doch das ist falsch. Die bisherigen eGK sind nur Testkarten. Ärzte, die nicht an den Tests teilnehmen, müs- sen sie erst nach dem Rollout der Kartenterminals in ihrer Region ak-

zeptieren. EB

TELEMATIK

Ärzte müssen Terminals selbst bestellen

Foto:dpa

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