Schwangerschaftsabbrüche
in der Bundesrepublik Deutschland
—.ei 91.064 87.702 87 535 86.529
78 79 80 81 82 83
Quelle: Stat. Bundesamt
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Im vergangenen Jahr sind beim Statistischen Bundesamt ins- gesamt 86 529 Schwangerschaftsabbrüche gemeldet worden.
Die Meldungen sind gegenüber dem Vorjahr um fünf Prozent zurückgegangen. Nach Expertenschätzungen beträgt aber die Zahl der tatsächlich vorgenommenen Abbrüche mehr als das Dreifache der amtlich registrierten Zahl imu/DÄ
DEUTSCHES ÄRZTEBLATT
NACHRICHTEN
Praxisnähere
Ausbildung für die Apotheker
BONN. Die Bundesapothe- kerordnung soll geändert werden. Derzeit kursiert ein Referentenentwurf des Bundesgesundheitsmini- steriums unter Bundesmi- nisterien, den Länderre- gierungen und den Fach- verbänden.
Danach soll in die Ausbil- dung ein Praxissemester eingeführt werden, das die angehenden Apotheker auf die Praxis in einer Apo- theke einstimmen soll. Die- ses Semester soll im An- schluß an das Hochschul- studium und vor dem be- reits bestehenden Apothe- kerpraktikum unter der Aufsicht der Hochschule direkt in der Apotheke durchgeführt werden. Au- ßerdem ist vorgesehen, die Ausbildung in den biolo- gisch-pharmakologischen sowie analytischen Berei- chen zu verbessern.
Das Bundesgesundheits- ministerium begründet die Ausbildungsreform damit, daß der Apotheker als Arz-
neimittelfachmann noch besser qualifiziert werden soll. Zu seinen Aufgaben gehöre die Beratung von Patienten nach den aner- kannten Regeln der phar- mazeutischen Wissen- schaft; in der Ausbildung müsse die Voraussetzung dafür geschaffen werden, die Sicherheit bei der An- wendung von Arzneimit- teln weiter zu erhöhen. NJ
DGB-Papier Mitte November
DÜSSELDORF. Voraus- sichtlich Mitte November 1984 will die vom Bundes- vorstand des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) vor einem Jahr be- rufene 20köpfige Kommis- sion zur Strukturreform der Krankenversicherung einen ersten Zwischenbe- richt fertigstellen und pu- blik machen, der eine
„Mängel- und Schwach- stellenanalyse" des Sy- stems der Gesundheitssi- cherung und der gesetzli- chen Krankenversicherung beinhaltet. Die Kommis- sion will im Herbst 1985 Vorschläge zur Strukturre- form veröffentlichen. EB
AUSLAND
Medicare
soll Versorgung verbessern
WASHINGTON. Mit einem neuen „Programm" will die Bundesregierung Kran- kenhäuser und Kranken- hausärzte zwingen, im Rahmen des Medicare- Systems „vermeidbare"
Sterbefälle zu reduzieren und die Krankenhausver- sorgung zu verbessern.
Medicare ist das gemein- sam vom Bund und den Staaten finanzierte Kran-
kenversicherungssystem für etwa 30 Millionen ältere oder behinderte Bürger.
Das neue Programm be- ruht auf den Erkenntnissen der zum Teil bereits seit Jahren tätigen Professio- nal Review Organizations (PRO), die an Hand der Krankenblätter den Stan- dard der Krankenhausver- sorgung für Medicare-Pa- tienten überwachen. Die PRO haben das Recht, bei medizinisch nicht notwen- digen Leistungen zu emp- fehlen, daß Medicare Zah- lungen an Krankenhäuser oder Ärzte zurückhält.
Das neue Programm der Bundesregierung setzt den PRO nunmehr ganz spezifische Ziele, die sie in den nächsten zwei Jahren in einzelnen Bundesstaa- ten durchsetzen sollen.
Beispielsweise soll im Staat Kentucky die Zahl der Krankenhaussterbefäl- le mit der Erstdiagnose Herzanfall um 20 Prozent gesenkt werden. In Missis- sippi sollen 35 Beinampu- tationen weniger vorge- nommen werden. Im Staat West Virginia soll es die PRO fertigbringen, daß die Krankenhäuser weniger Medicare-Patienten auf- nehmen, die auf Grund schlechter Versorgung un- nötigerweise ins Kranken- haus eingewiesen werden.
Die Zahl dieser Fälle ist um 1631 zu reduzieren.
Ein dem Kongreß unterste- hendes Institut, das die Auswirkungen der techni- schen Entwicklung stu- diert, hat berechnet, daß etwa 30 Prozent der Aus- gabensteigerungen bei Medicare auf die medizini- sche Technik zurückzufüh- ren sind. Diese Entwick- lung müsse gestoppt wer- den, weil Medicare sonst seine Ausgabenerhöhun- gen nicht mehr werde steuern können. gb
Fortbildung in Ruanda mit deutscher Hilfe
KIGALI. Die Hilfsorganisa- tion Care Deutschland ver- anstaltete zusammen mit der Nationaluniversität ei- nen vierzehntägigen Fort- bildungskongreß für Ärzte, paramedizinisches Perso- nal und Labortechniker der Republik Ruanda. Der Kongreß wurde zu 70 Pro- zent von Rheinland-Pfalz, dem Partnerland der Re- publik Ruanda, finanziert.
In den Kursen wurden un- ter anderem Fragen zu Diagnose und Behandlung von parasitären Krank- heiten, Familienplanung, Versorgung alter Men- schen und Behinderter so- wie Impfungen angespro- chen. Die Bedeutung ei- ner solchen Veranstaltung liegt nach Auffassung von Care darin, daß Fortbil- dung in den medizinisch unterversorgten Ländern kaum möglich sei. „Das einmal im Studium erwor- bene Wissen muß oft für den gesamten Zeitraum der Tätigkeit ausreichen", heißt es.
Wie wichtig das Enga- gement belegen Zah- len zur ärztlichen Versor- gung. In Ruanda kommen statistisch gesehen auf ei- nen Arzt rund 27 000 Ein- wohner; im Partnerland Rheinland-Pfalz dagegen 403 Einwohner. SD Ausgabe A 81. Jahrgang Heft 38 vom 19. September 1984 (25) 2691