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Archiv "Nationaler Krebsbericht gefordert" (15.07.1976)

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„Berühmte Apotheker und Ärzte auf Münzen und Medaillen” heißt eine Ausstel- lung der Filiale Köln der Deutschen Apotheker- und Ärztebank, die in Köln noch bis zum 28. Juli zu sehen ist und dann als Wanderausstellung auch in anderen Filialen gezeigt werden wird. Ausgestellt sind etwa 150 Münzen, Medaillen und Plaketten aus insgesamt 17 Ländern und verschiedenen Epochen, deren Motive alle den Bezug auf die Heilkunde und ihre Randgebiete gemeinsam haben. Einzel- stücke, darunter auch wertvolle Raritäten, wurden unter anderem von privaten Sammlern, der Carl-Duisberg-Gesellschaft und der Bundesärztekammer leihweise zur Verfügung gestellt. In der Ausstellung sind also auch die Paracelsus-Medaille, die Ernst-von-Bergmann-Plakette und das Ehrenzeichen der deutschen Ärzteschaft zu sehen. Die Filiale Köln der Deutschen Apotheker- und Ärztebank will in Zukunft in ihrem Schalterraum regelmäßig Kunstausstellungen veranstalten Foto: d-e-w

Die Information:

Bericht und Meinung NACHRICHTEN

Nationaler

Krebsbericht gefordert

In

der ausführlichen Bundestags- debatte über die große Anfrage von Koalitionsabgeordneten und die Antwort der Bundesregierung zur Krebsforschung wurde die Bun- desregierung aufgefordert, einen Krebsforschungsbericht vorzule- gen, der über weitere Maßnahmen zur Koordination der Forschungs- aktivitäten in der Bundesrepublik und im internationalen Verbund Auskunft geben soll.

Im Bundestag bestand Einmütigkeit darüber, daß die Anstrengungen zur Transformation von Ergebnis- sen der internationalen Krebsfor- schung in die medizinische Praxis

verstärkt werden sollten und die Bundesregierung eine Motivations- studie mit dem Ziel erstellen soll, eine stärkere Beteiligung der Be- völkerung (insbesondere der Risi- kogruppen) an den Krebsfrüher- kennungsuntersuchungen herbei- zuführen. Darüber hinaus soll ge- prüft werden, wie regionale inter- disziplinäre Krebszentren und on- kologische Stationen an allen Krankenhäusern eingerichtet wer- den können und der beschleunigte Ausbau von Klinikregistern voran- getrieben werden kann, die alle behandelten Krebskranken erfas- sen, um eine intensive Nachsorge im Anschluß an die Behandlung zu ermöglichen.

In der Aussprache selbst stellte Bundesministerin Frau Dr. Kathari-

na Focke fest, daß im Interesse der Lösung gesundheitspolitisch wichtiger Forschungsprobleme die partnerschaftliche Zusammenarbeit nicht nur zwischen dem Staat und den Institutionen der Forschungs- förderung, den Einrichtungen des Gesundheitswesens und schließ- lich der Wissenschaft selbst, son- dern in besonderer Weise auch mit der Industrie verstärkt werden müsse. Forschung im Dienst der Gesundheit dürfe sich ebensowe- nig wie die Gesundheitspolitik auf medizinische Fragen beschränken.

Die Heilungschancen bei Magen- krebs würden heute allgemein mit 50 Prozent angegeben. Sie könnten auf 80 oder sogar 90 Prozent ange- hoben werden, wenn es möglich wäre, die bereits verfügbaren rönt- genologischen und endoskopi- schen Untersuchungstechniken auf breiter Basis zur Früherkennung einzusetzen. Dies sei aber aus Gründen der verfügbaren Kapazität und der anfallenden Kosten nicht möglich.

Die CDU-Abgeordnete Frau Dr.

Hanna Neumeister wies darauf hin, daß ein gravierender Mangel in der Forschungseffizienz in der weitge- hend ungenutzten Medizindoku- mentation liege. Das Deutsche In- stitut für medizinische Dokumenta- tion und Information in Köln habe im Jahre 1975 mit der Beantwor- tung von etwa 9000 Anfragen nur etwa 7 Prozent des tatsächlichen Bedarfs abgedeckt. Wegen der Mangelhaftigkeit der Informations- versorgung seien rund 30 Prozent aller Forschungsprojekte wegen unzureichender Übersicht eigent- lich überflüssig, weil es sich um Doppelarbeiten oder aber um Un- tersuchungen handele, die nach den bereits vorhandenen Erkennt- nissen keinen sonderlichen Erfolg versprechen.

In Übereinstimmung mit dem län- gerfristigen Rahmenprogramm der Bundesregierung für Forschung und Technologie im Dienst der Ge- sundheit erscheine auch der Oppo- sition zur Eindämmung von Risiko- faktoren und zur Bekämpfung von 1916

Heft 29 vom 15. Juli 1976 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

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Die Information:

Bericht und Meinung AUS DEN BUNDESLÄNDERN

Krankheitsursachen eine verstärkte Forschung zur Beeinflussung des Verhaltens im Hinblick auf gesund- heitsgerechte Lebensweise drin- gend erforderlich. Vorrangig müß- ten deshalb gemeinsam folgende Forschungsaufgaben angepackt werden:

I> Untersuchung der Effektivität der Gesundheitserziehung und ge- sundheitlichen Aufklärung;

I> Entwicklung von zielgruppen- spezifischen Maßnahmen der ge- sundheitlichen Aufklärung;

> Ermittlung der Gründe für die mangelnde Akzeptanz gesundheit- licher Verhaltensmuster.

Die Krebsdebatte im Bundestag stieß, Zeitungsberichten zufolge, auf den Protest einer Reihe ange- sehener Wissenschaftler: Anläßlich eines Symposiums in Bad Mergent- heim zeigte sich der Direktor der Chirurgischen Universitätsklinik in Erlangen, Prof. Dr. med. Gerd He- gemann, besorgt über einen „Tief- stand an Sachkenntnis" bei den Politikern in der Diskussion um ein Problem, das alle Bürger bewegen müsse. Der Münchner Gastroente- rologe Prof. Dr. med. R. Ottenjann forderte, statt teurer, hochkompli- zierter Apparate in der Krebsfrüh- erkennung einfachen Geräten eine Verbreiterung zu verschaffen.

Es sei viel sinnvoller, Tausende von Rektoskopen unter den Ärz- ten zu verteilen und sie damit ver- traut zu machen, als teure Compu- ter-Röntgengeräte für jeweils weit über eine Million Mark zu kaufen.

Mit einer breiten Anwendung einfa- cher und genauer Untersuchungs- methoden in der Krebsfrüherken- nung sei jedenfalls viel mehr Men- schen zu helfen als mit kostspieli- gen Apparaturen.

Speziell Prof. Ottenjann kritisierte, daß die Heilungsrate des Magen- krebses von der Bundesregierung viel zu hoch veranschlagt worden sei. Es könnten nicht die Hälfte der Magenkrebse, sondern bestenfalls 10 Prozent der Fälle geheilt wer-

den. CK/DÄ

BAYERN

Keine zusätzlichen Krankenhausprüfungen

Sozialminister Dr. Fritz Pirkl sieht zur Zeit keine Notwendigkeit, Treu- handgesellschaften zusätzlich in die Prüfung der Wirtschaftlichkeit von Krankenhäusern einzuschal- ten, wie er auf Anfrage von zwei Landtagsabgeordneten erklärte.

Die Frage zusätzlicher Prüfungsge- sellschaften sei mehrfach gestellt, aber stets sowohl von den Vertre- tern der Krankenhäuser als auch von denen der Krankenkassen ab- gelehnt worden. Von solchen Prü- fungsgesellschaften seien keine besseren Ergebnisse zu erwarten, als sie die staatlichen Prüfungs- stellen erzielen.

Minister Pirkl wies in diesem Zu- sammenhang darauf hin, daß in Bayern die Krankenhauspflegesät- ze nach wie vor die niedrigsten im ganzen Bundesgebiet sind. Sie hät- ten auch 1975 im Durchschnitt noch unter 100 DM pro Tag gele- gen (genau 98,54 DM).

Vor allem aber lehne die Bayeri- sche Staatsregierung Eingriffe in die innere Struktur und Organisa- tion der Krankenhäuser ab. Die Wirtschaftlichkeit der 485 unter das Preisrecht fallenden bayerischen Krankenhäuser lasse sich letzten Endes nur durch im Krankenhaus Tätige erreichen. Wirtschaftsprü- fungs- oder Beratungsunternehmen könnten dazu beitragen, bereits entstandene überhöhte Kosten ab- zubauen und die Entstehung neuer überhöhter Kosten zu verhindern.

Solche Unternehmen müßten aber wie bisher vom jeweiligen Kran- kenhausträger selbstverantwortlich eingeschaltet werden. gb

Amtsarzt-Lehrgang

In der Zeit vom 4. Oktober 1976 bis 25. März 1977 hält die Akademie für das öffentliche Gesundheitswe- sen im Bayerischen Staatsministe- rium des Innern in München einen

kostenlosen Lehrgang zur Vorbe- reitung auf die Prüfung für den hö- heren öffentlichen Gesundheits- dienst (Amtsarztprüfung) ab. Für den Lehrgang können 30 Ärzte zugelassen werden. Zulassungsan- träge sollen bis spätestens 15. Au- gust 1976 bei der Akademie für das öffentliche Gesundheitswesen, Odeonsplatz 3, 8000 München 22, eingehen. WZ

NORDRHEIN-WESTFALEN

Landeskrankenhaus Düren:

Weniger Betten, mehr Patienten

Der Gesundheitsausschuß der Landschaftsversammlung Rhein- land hat den Zielplan für das Rhei- nische Landeskrankenhaus Düren verabschiedet, der auf eine besse- re Versorgung psychisch Kranker und geistig Behinderter aus Stadt und Kreis Aachen sowie den Krei- sen Düren, Euskirchen, Heinsberg und aus dem Erftkreis abzielt. Das Landeskrankenhaus Düren hat sei- ne Bettenzahl in den letzten fünf Jahren von 1820 auf 1050 verrin- gert. Dies wurde unter anderem er- reicht durch die Verlegung von 1000 nicht mehr krankenhausbe- dürftigen Patienten in Heime und durch eine intensivere Behandlung.

Die durchschnittliche Verweildauer sank von 228 Tagen im Jahre 1970 auf 135 Tage im Jahre 1975; gleich- zeitig stieg die Zahl der neuaufge- nommenen Patienten von 2276 auf 2658.

Langfristig will das Landeskran- kenhaus Düren seinen Aufnahme- bereich mit jetzt 1,4 Millionen Ein- wohnern verkleinern, was jedoch Baumaßnahmen an anderen Kran- kenhäusern und die Nutzung frei- werdender Gebäude im alten Kli- nikum der Technischen Hochschu- le Aachen für die Psychiatrie vor- aussetzt.

Der Gesundheitsausschuß stellte fest, daß im Einzugsbereich des

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 29 vom 15. Juli 1976 1917

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