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Archiv "Tuberkulose: Ergänzungen" (19.04.2013)

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TUBERKULO S E

Jeder fünfte Patient, der an Tuberkulose stirbt, kommt aus Indien (DÄ 6/2013:

„Tuberkulose: Indien trägt die größte Last“ von Nikolaus Konietzko, Cornelia Krause und Heinz- Horst Deichmann).

Ergänzungen

Vielen Dank für den schönen Übersichtsartikel zur Tuberkulose in Indien. Ich möchte ein paar Dinge ergänzen. Es sind die Neu- erkrankungen, nicht die Neuinfek- tionen, die erschrecken und natür- lich, wie von Ihnen erwähnt, mit den Komorbiditäten, insbesondere HIV, sowie Urbanisierung und Ar- mut zusammenhängen.

Solange MDG 1 (Millennium De- velopment Goal/reduce extreme poverty and hunger) nicht erreicht ist, wird die angepeilte weltweite Eradikation der Tuberkulose bis 2050 nicht umsetzbar sein.

Als problematisch in Bezug auf MDG 6 (combat HIV/Aids, Mala- ria and other diseases) ist unter anderem zu sehen, dass wir gar nicht wissen, was überhaupt die Prävalenz der Tuberkulose ist, schon gar nicht in Ländern mit ho- her HIV-Infektionsrate, wo der mikroskopische Nachweis säure- fester Stäbchen eben nicht zuver- lässig ist. Die Erfolgsmeldungen bezüglich der globalen Reduktion der TB-Prävalenz sind somit mei- nes Erachtens mit Vorsicht zu ge- nießen.

Und während laut UN zwischen 1995 und 2006 durch die Therapie der TB sechs Millionen Men- schenleben gerettet und 41 Millio- nen erfolgreich behandelt wurden, erwähnen Sie ganz richtig, dass die Zahl der M- und XDR-Keime ein erschreckendes Ausmaß ange- nommen hat – unter anderem we- gen des übrigens leider auch bei uns praktizierten gedankenlosen Umgangs mit Antibiotika. Hier möchte ich die Staaten der ehema- ligen Sowjetunion erwähnen, wo ein Umfang der Resistenzentwick- lung gelungen ist, die ihresglei-

U U O

J d s I

„ t L Konietzko Cornelia K

Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 110

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Heft 16

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19. April 2013 A 781

B R I E F E

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A 782 Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 110

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Heft 16

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19. April 2013 Dies ist ein gelungenes, umfassen-

des Werk über Reisegesundheit und Reisemedizin. Neben den Kerninfor- mationen zur Malariaprophylaxe und zu Impfungen findet man Kapitel zur Flug-, Tauch-, Höhen- und mari- timen Medizin oder zu Giftpflanzen und Gifttieren. Wichtigen Aspek- ten, wie beispielsweise Arbeiten in der humanitären beziehungsweise Entwicklungshilfe, Forschungsauf- enthalten oder dem Medizintouris- mus, sind ebenfalls eigene Kapitel gewidmet. Und selbst zu speziellen, aber durchaus relevanten Themen, wie Badeunfällen durch Außenbord- motoren, psychischen Belastungen bei Flugangst oder Stendhal-Syn- drom, befinden sich Hinweise. Auch nicht medizinische Themen, wie Versicherungsschutz auf Reisen, werden abgehandelt.

Neben der breiten Information sind insbesondere die klare Gliede- rung und die vielen hilfreichen Ta- bellen und Abbildungen zu erwäh- nen. So gibt es zahlreiche Karten – unter anderem zu FSME-Ver - breitungsgebieten in Deutschland und Europa oder zum weltweiten Vorkommen von Hepatitis A und Yersinia pestis. Zwei thematische Schwerpunkte im Buch widmen sich der zunehmenden Reisetätig- keit von speziellen, vulnerablen Po- pulationen: Reisen in der Schwan- gerschaft beziehungsweise mit Kin- dern sowie Reisen mit Vorerkran- kungen. Chronische Erkrankungen sind einerseits oft mit einem beson- deren Risiko für Komplikationen bei Infektionskrankheiten assoziiert.

Andererseits stellt der zunehmende Einsatz von immunsupprimierenden (etwa nach Organtransplantation) oder immunmodulierenden Medi- kamenten (bei Autoimmunerkran- kungen) den Reisemediziner nicht zuletzt in Bezug auf die Impfemp- fehlungen vor große Herausforde- rungen. Ausführlichere Informatio- nen, etwa zu monoklonalen Anti- körpern und Impfungen, wären wünschenswert gewesen.

Etwas ungenau sind die Empfeh- lungen zur Malarianotfalltherapie.

REISEMEDIZIN

Umfassendes Werk mit klarer Gliederung

Hier wird eine Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Tropen- medizin und Internationale Ge- sundheit (DTG) wiedergegeben, in der die Malariagebiete je nach Übertragungsrisiko in Malariapro- phylaxe- oder Notfalltherapie-Re- gionen eingeteilt werden. Das ge- nannte Dihyroartemisinin/Pipera- quin (D/P) wird jedoch gegenwärtig von der DTG nicht zur Selbstthera- pie empfohlen, da eine EKG-Kon- trolle unter Behandlung empfohlen wird. D/P kann aber sehr gut bei der ärztlichen Malariabehandlung ein- gesetzt werden. Zur notfallmäßigen Selbsttherapie oder Prophylaxe sind neben dem D/P noch weitere Medikamente aufgelistet (Meflo- quin, Doxycyclin), die ebenfalls in erster Linie nur für die ärztliche Be- handlung der Malaria infrage kom- men. Auch sollte in Bezug auf die Entamoeba-histolytica-Therapie darauf hingewiesen werden, dass Tinidazol in Deutschland nicht mehr im Handel erhältlich ist und dass Paromomycin zur Darm - dekontamination (Eliminierung von potenziell verbleibenden Zysten), nicht aber zur Behandlung der kli- nischen Amöbenruhr geeignet ist.

Ferner empfiehlt die WHO nicht mehr generell eine Gelbfieberimp- fung bei Reisen nach Tansania.

Insgesamt ist dieses gut lesbare Werk nicht nur allen reisemedizi- nisch aktiven Ärzten zu empfehlen, es ist auch ein wertvolles Lehr- und Nachschlagwerk für alle Reisefreu- digen, die sich für gesundheitliche Aspekte bei Kurz- und Fernreisen interessieren. Jakob Cramer Tomas Jelinek (Hrsg.): Kursbuch Reisemedizin.

Thieme, Stuttgart, New York 2012, 544 Seiten, gebunden, 129,99 Euro

chen sucht. Dass die Firma Jans- sen mit der Herausgabe von Beda- quiline zögert, ist angesichts der oben genannten Entwicklung und den zugrundeliegenden Unzuläng- lichkeiten der jeweiligen Gesund- heitssysteme nicht weiter verwun- derlich . . .

Literatur bei der Verfasserin Dr. med. Dorit Maoz, 80637 München

GO Ä

Der PKV-Verband spielt auf Zeit und gefährdet damit die Existenz der Privat- versicherung (DÄ 7/2013: „GOÄ-Ver- handlungen: Vergeb- liche Liebesmüh“ von Jens Flintrop).

Angemessene

Punktwerterhöhungen

. . . Dass die PKV wenig Interesse an einer Einigung hat und dies mit der grotesken Forderung nach ei- nem pauschalen „Risikoabschlag“

von 25 Prozent für alle privatärztli- chen Leistungen untermauert – bei einem seit 1996 unveränderten Punktwert –, liegt auf der Hand.

Solange eine Einigung nicht erzielt wird, bleibt alles beim Alten – und entwertet die ärztliche Tätigkeit jährlich um die Inflationsrate.

Vor diesem Hintergrund kann die PKV gar kein Interesse an einer Re- form haben; diese einfache Rech- nung funktioniert seit nunmehr 17 (!) Jahren.

Wenn die PKV nicht endlich bereit ist, konstruktiv mit der BÄK eine neue GOÄ zu konsentieren, die nicht nur die Veränderungen unse- res Faches, sondern auch die allge- meinen Kostenentwicklungen be- rücksichtigt, sollte die BÄK sich darauf konzentrieren, der Inflation angemessene Punktwerterhöhungen zu fordern, wie sie auch in den Ge- bührenordnungen anderer freier Be- rufe selbstverständlich sind. Die Verweigerungshaltung der PKV würde sich rasch ad absurdum führen.

Dr. Ulrich M. Reinecke, Vorsitzender des Vorstandes orthonet-NRW e.G., 50672 Köln

GO Ä

D s g E v 7 h liche Liebesmüh“vo

B R I E F E / M E D I E N

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