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Archiv "Impfplan für Kinder" (13.05.1976)

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin

Betreuung von Querschnittgelähmten

nisch rezidivierender Harnwegsin- fekt aszendierende Pyelonephri- tis!).

Kathetergebrauch

Kathetergebrauch ist in der Regel bei Querschnittgelähmten nicht er- forderlich und wegen der damit verbundenen Gefahren nur in sel- tensten Fällen zu vertreten. Dauer- katheter nur im Notfall (Harnstau- ungsniere, Urosepsis, Blasenblu- tung) zur kurzzeitigen Anwendung.

Komplikationsgefahren : chronisch rezidivierender Harnwegsinfekt -->- Pyelonephritis, Urolithiasis, Harn- röhrenfistel.

Bei Benutzung eines Dauerkathe- ters alle zwei bis drei Tage Wech- sel. Einmal tägliche Blasenspülung mit lauwarmem sterilem Wasser oder physiologischer NaCI-Lösung bis Katheterrückfluß klar. Anschlie- ßend Instillation von geeigneten Harnantiseptika (zum Beispiel Fu- radantin pro inst.®, Aristamid pro inst.®, Cystomyacine Spritzampul- len ® , Purisole ® u. a. m.).

Kathetern nur unter sterilen Bedin- gungen mit Einmal-Katheter und Einmal-Set (für die bakteriologi- sche Untersuchung nur ausnahms- weise Mittelstrahlurin). Desinfek- tion von Glans penis beziehungs- weise Vulva mit Zephirol oder Sub- limatlösung

Nur in seltenen Fällen kann eine reflektorische oder autonome Bla- senentleerung nicht erreicht wer- den. Dann muß der Querschnittge- lähmte lernen, sich unter asepti- schen Voraussetzungen zwei- bis dreimal täglich selbst zu katheteri- sieren.

Physiotherapie

Regelmäßige körperliche Aktivität ist wichtigste Voraussetzung zum Aufrechterhalten des erzielten Re- habilitationsstandes. Möglichst täg- lich Steh- und Gehübungen mit Stützapparaten, unter Umständen im Gehbarren.

Der Behinderte soll die gelähmten Gliedmaßen, nach Möglichkeit selbständig, ein- bis zweimal täg- lich durchbewegen. Mitunter, ins- besondere bei Tetraplegikern, müssen diese Maßnahmen von Angehörigen durchgeführt werden.

Diese Übungen dienen der Vermei- dung von Kontrakturen, der Besse- rung der Spastik, der Verhinderung von Verdauungsstörungen, Kreis- laufregulationsstörungen, Throm- boembolien und Immobilisations- osteoporose.

So sind alle Anstrengungen zu un- ternehmen, das erreichte Ausmaß an Selbständigkeit aufrechtzu- erhalten und weiter zu verbessern.

Pflegerische Leistungen sind nur in Situationen zu vertreten, die der Querschnittgelähmte selbst nicht zu bewältigen vermag.

Körperliche Aktivitäten, deren re- gelmäßige Ausübung nach Mög- lichkeit ärztlich kontrolliert werden sollte, sind wichtigste Maßnahmen zur Beherrschung der Spastizität.

Unterstützend wirken Spasmolytika (zum Beispiel Lioresal®, Valium®, Dantrium®).

Viele Querschnittgelähmte leiden unter chronischen Wurzelreizsym- ptomen, unter vegetativen Schmerz- syndromen oder unter einer Phan- tomsymptomatik, Patienten mit in- kompletter Querschnittlähmung nicht selten unter quälenden Hyper- ästhesien und Hyperalgesien. Oft handelt es sich um sehr therapie- resistente Beschwerden, die bei besonderer psychischer Belastung verstärkt auftreten. Schmerzmittel sind meist wirkungslos, ihre einmal begonnene Anwendung führt häu- fig zu Medikamentenabusus und Sucht. Gelegentlich helfen Neuro- leptika. Eventuell ist neurochirurgi- sche Intervention zu erwägen.

In allen diesen Fällen besonders wichtig: Ablenkung! Reichlich Be- wegung und körperliche Aktivität durch Arbeit und Sport. Teilnahme am Behindertensport. Anschluß an eine Rollstuhlfahrersportgruppe.

Krankengymnastische Dauerbe- handlung ist nur ausnahmsweise,

zum Beispiel bei starker Spastizität und hoher Kontrakturneigung, be- sonders bei Tetraplegikern erfor- derlich. Intervallbehandlungen da- gegen ein- bis zweimal jährlich wünschenswert. Massagen und Un- terwassermassagen sind bei Quer- schnittgelähmten nutzlos, in der Mehrzahl kontraindiziert.

Die Anwendung von Heizkästen, Heizkissen, Wärmflaschen und ähnlichem kann zu schweren Ver- brennungen führen und ist unbe- dingt zu vermeiden.

Anschrift des Verfassers:

Arbeitsausschuß

„Querschnittlähmungen"

der Deutschen Vereinigung für die Rehabilitation Behinderter e. V.

Friedrich-Ebert-Anlage 9 6900 Heidelberg 1

ECHO

Zu: „Impfplanung" von Professor Dr. med. Heinz Spiess in Heft 15/

1976, Seite 1015 ff.

Impfplan für Kinder

„Einen sechs Stufen umfas- senden Impfplan für Kinder veröffentlicht das DEUTSCHE ÄRZTEBLATT in seiner jüng- sten Ausgabe. Darin wird empfohlen, Kinder vom drit- ten Lebensmonat an gegen Diphtherie, Tetanus und Polio (Kinderlähmung) zu impfen und vom zwölften Monat an gegen Masern und Mumps.

Auffrischimpfungen gegen Diphtherie und Tetanus sind im zweiten Lebensjahr sowie mit zehn bis zwölf Jahren fäl- lig. Zehn- bis Zwölfjährige sollten auch wieder eine Po- lioschluckimpfung erhalten.

Für Mädchen zwischen dem elften und fünfzehnten Le- bensjahr steht eine zusätzli- che Impfung gegen Röteln im Plan ..." (Lüdenscheider Nachrichten und andere Ta- geszeitungen).

1384 Heft 20 vom 13. Mai 1976 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

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