• Keine Ergebnisse gefunden

Schoenheit muss leiden (Berlin, 03 Apr 05)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Schoenheit muss leiden (Berlin, 03 Apr 05)"

Copied!
3
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

1/3

Schoenheit muss leiden (Berlin, 03 Apr 05)

Godehard Janzing Symposium:

SCHÖNHEIT MUSS LEIDEN.

ZUR ÄSTHETISCHEN KONSTITUIERUNG WEIBLICHER HEILIGKEIT 3. April 2005

Haus der Kulturen der Welt, Berlin

Muss Schönheit leiden? Heiligt Schönheit oder wird erst die Heilige

schön? Das Symposium Schönheit muss leiden wird nach den ästhetischen, religionsgeschichtlichen und sozialen Bedingungen von weiblicher

Heiligkeit fragen.

Bilder weiblicher Schönheit sind gezeichnet von Transzendenz und Gewalt, Unberührbarkeit und äußerster Verletzlichkeit. In filmischen Inszenierungen wie in zentralen religiösen Bildern berühren sich in der Figur der Heiligen Schönheit, Hässlichkeit und Leiden auf widersprüchliche Weise. Sexuelle Besetzungen spielen dabei eine Schlüsselrolle. Das passive weibliche Opfer steht häufig im Zentrum.

Nur in wenigen Fällen wird die Heilige als Quelle von Gewalt namhaft gemacht. Typisch im christlich-europäischen Kontext ist vielmehr die Festlegung auf die Attribute heilig/keusch/leidend/schön.

Ein Fokus des Symposiums liegt daher auch auf anderen Inszenierungs- und Codierungs-möglichkeiten: Einander fremde Kontexte, etwa des europäischen Mittelalters, des zeit-genössischen Films oder der arabischen Kultur, werden auf der Suche nach Aspekten weiblicher Heiligkeit befragt. Eine abschließende Podiumsdiskussion bündelt die unter-schiedlichen Fragen und disziplinären Perspektiven.

Veranstaltet vom Graduiertenkolleg Codierung von Gewalt im medialen Wandel (HU Berlin) Sabine Boshamer, Elke Dubbels, Christian Jaser, Veronika Naumann, Julia Weitbrecht, Roland Wicher in Kooperation mit dem Haus der Kulturen der Welt.

PROGRAMM

13–13.15 Uhr Einführung 13.15–14 Uhr

Thomas Macho

(2)

ArtHist.net

2/3

[Professor für Kulturgeschichte, Berlin]

Die neuere Faszination für Martyrium und Opferung weiblicher Heldenfiguren. Motive in Opfertheorien und künstlerischen Darstellungen des 20. Jahrhunderts.

Die Wiederkehr einer alten Faszination für die rituell inszenierte Tötung von Frauen soll anhand von Beispielen aus populären

Opfertheorien, künstlerischen Perfomances und Filmen beleuchtet werden.

14–14.45 Uhr Christian Kiening

[Professor für deutsche Literaturwissenschaft, Zürich]

Opfer und Differenz. Ingmar Bergmans Entwurf weiblicher Heilsstiftung.

Die Logik des Opfers und die Ästhetik der Differenz bestimmen sowohl literarische wie künstlerische Modelle von Heiligkeit. Am Beispiel von Ingmar Bergmans Jungfrauenquelle kann deutlich werden, wie nicht nur weibliche Heiligkeit im Film auf spezifische Weise gestaltet, sondern der Prozess der Heilsstiftung selbst ästhetisch wie theologisch reflektiert wird.

Pause 15.15–16 Uhr

Jane Tibbetts Schulenburg

[Professorin für mittelalterliche Geschichte, Madison, Wisconsin]

Beauty and Its Liabilities in the Making of Women Saints: Mulieres Sanctae as Men of God

Hagiographic models of medieval female saints will be explored in light of the fascinating conflicts of beauty, virginity, humiliation, and suffering. The paper will examine the lives of a few early popular saints in the tradition of St. Eugenia and St. Wilgefortis. It will

look at their transgressive behavior – their dilemmas of disguise – as portrayed in their vitae and in the visual representations of these saints.

16–16.45 Uhr

Friederike Pannewick [Arabistin, Berlin]

Bräute des Himmels – Islamische Imaginationen weiblichen Martyriums.

Dieser Beitrag beschäftigt sich mit Figuren weiblichen Märtyrertums im Islam. An aktuellen literarischen, journalistischen und filmischen Beispielen aus Palästina, Ägypten und Iran wird gezeigt, wie mit ästhetischen Mitteln das geheiligte Idealbild der muslimischen Frau geschaffen wird. Die größte persönliche Erfüllung dieser

(3)

ArtHist.net

3/3

Nationalheiligen besteht darin, sich im Märtyrertum für ihre Gemeinschaft zu opfern.

Pause

17.15–18.15 Uhr Daniel Kothenschulte

[Filmkritiker, Frankfurt a.M./ Köln]

Passion and Fashion: Leidende Kinoheldinnen zwischen Glaube und Glamour.

Glamour - für Howard Schickling, den Pressechef von MGM in den 30er Jahren, war es dieser “irgendwie leidende Ausdruck”. Längst ist das Pathos aus der Starfotografie verschwunden, der weibliche “Opfergang”

im Kino aber blieb. Sind in Filmen wie Dancer in the Dark und

Magdalene Sisters Schönheit und Erotik subtile Manipulationen, die das Leiden erst konsumierbar machen? Eine filmhistorische Spurensuche.

18.15–19.15 Uhr Podiumsdiskussion mit den ReferentInnen Moderation: Ulrike Brunotte Kulturwissenschaftlerin, Berlin Veranstaltungsort:

Haus der Kulturen der Welt, John-Foster-Dulles-Allee 10, 10557 Berlin Informationen unter: http://www2.hu-berlin.de/gewalt/leiden/

Quellennachweis:

CONF: Schoenheit muss leiden (Berlin, 03 Apr 05). In: ArtHist.net, 09.03.2005. Letzter Zugriff 27.02.2022.

<https://arthist.net/archive/27058>.

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Weibliche Genitalverstümmelung oder FGM (Female Genital Mutilation) ist die vollständi- ge oder teilweise Beschneidung der äußeren weiblichen Genitalien aus nicht medizinischen

Selbst wenn dieser sich auf das Vorlie- gen von Völkermord oder Verbrechen gegen die Menschlichkeit einigen könnte, bleibt die Frage, ob eine Inter- vention durchführbar wäre

„Gleichzeitig macht sich sicher auch die Sorge um die Zukunft bemerkbar – jüngere Menschen haben eben auch noch mehr Zeit vor sich, die es gilt, mit

Thinking through the body not only reshapes our body of knowledge, it also moves us to rethink our lives, together and apart, during unprecedented political, ecological and

Dabei handelt es sich um eine schriftliche Vorausverfügung für den Fall, dass es einem selbst nicht mehr möglich ist, seine Angelegen- heiten zu regeln, etwa, weil man im Koma

Für den Vatikan – und auch die ka- tholische Welt – wurde in den letzten Lebensjahren Johannes Paul II. die Befürchtung offen- sichtlich, ihn als Langzeitpa- tienten, der

Bei der Obduktion eines Medizinmit- studenten, der im dritten Studi- enjahr – wie sich herausstellte – an Tuberkulose starb, zog sich mit größter Wahrscheinlichkeit auch

Erst, wenn man die symptome nicht in den Griff bekommt, sich die Krankheit verschlimmert, die Betroffenen es wünschen oder wenn es sich bereits um Hämor- rhoidalknoten des