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Archiv "Studie bei Kleinkindern: Nasaler Influenza-Impfstoff" (11.09.1998)

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A-2220

S P E K T R U M AKUT

(4) Deutsches Ärzteblatt 95,Heft 37, 11. September 1998

Studie bei Kleinkindern

Nasaler Influenza- Impfstoff

D

ie Grippeimpfung schützt nicht nur vor einer In- fluenza. Bei Kindern wird auch die Zahl der fie- brigen Mittelohrentzündungen um 30 Prozent ge- senkt. Zu diesem unerwarteten Ergebnis kommt eine Stu- die des National Institute of Allergy and Infectious Disea- ses (NIAID) in Bethesda an 1602 ein- bis sechsjährigen Kindern (N Engl J Med 1998; 338: 1405–1412). In dieser Altersgruppe wird eine Grippeimpfung derzeit nicht gene- rell empfohlen, obwohl Kinder häufig an einer Grippe er- kranken. Die Impfung ist sehr wirksam, wie die Studie er- neut beweist: Nur 14 von 1 070 (1,3 Prozent) geimpften Kindern (im Sommer 1996) erkrankten an einer durch Kultur bestätigten Influenza, während es in der Plazebo- gruppe 95 von 532 (18 Prozent) waren. Dieses Ergebnis ist signifikant, reicht aber nicht unbedingt für eine generelle Vakzine-Empfehlung aus.

E

ine Atemwegsinfektion mit Influenzaviren ver- läuft bei Kindern meistens blande. Die Impfung führt dagegen zu Nebenwirkungen. Im Verlauf der Studie erkrankten 6,5 Prozent der Kinder an leichtem Fie- ber. Das Risiko einer nasalen Kongestion war um 50 Pro- zent erhöht. Außerdem muß die Impfung jährlich durch subkutane oder intramuskuläre Injektion wiederholt wer- den. Diese „Belästigung“ ist bei dem neuen Impfstoff, den die Firma Aviron mit Unterstützung des NIAID gete- stet hat, nicht notwendig. Die Vakzine wird mit einem Zerstäuber lokal auf die Nasenschleimhaut appliziert. Sie enthält Lebendviren, deren Infektiosität jedoch so weit abgeschwächt ist, daß sie sich zwar in der kälteren Umge- bung der Nasenschleimhaut vermehren können. Auf- grund ihrer Wärmeempfindlichkeit sind sie in den unte- ren Atemwegen nicht infektiös.

D

as Immunsystem der Schleimhaut vermittelt eine zuverlässige Immunität. Sie betrifft natürlich nur die jährlich neu bestimmten Grippeviren und nicht etwa die Erreger der Otitis media, die in den meisten Fällen von Bakterien verursacht wird. Atemwegsinfekte sind jedoch ein häufiger Trigger von Mittelohrentzündun- gen. Durch die Schwellung der Rachenschleimhaut ver- schließt sich die Tuba auditiva. Die Drainage des Mittel- ohrs ist behindert. Dies begünstigt eine bakterielle Be- siedlung. Wenn die Grippeimpfung dies verhindert, wäre dies ein großer Fortschritt, denn die Otitis media ist eine der häufigsten pädiatrischen Indikationen für die Ver- schreibung von Antibiotika. Man darf gespannt sein, ob es aufgrund der Untersuchung zu neuen Empfehlungen

kommt. Rüdiger Meyer

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