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Archiv "Geringe Zinskenntnis" (06.01.1992)

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Academic year: 2022

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Im kommenden Jahr wird allgemein eine konjunkturelle Abschwächung erwartet — auch in Deutschland. Da heißt es aufzupassen, ob denn wirklich noch die richtigen Aktien im Depot sind, oder zumindest, daß die richtigen Neuengagements getätigt werden.

Sicher ist, daß die Holzin- dustrie von der Flaute wohl (noch) nicht betroffen sein wird und Aktien rund ums Papier, aber auch die Büro- möbelindustrie und sonstige holzverarbeitende Gesell- schaften ins Auge gefaßt wer- den können.

Ein kluger Schachzug ...

Allerdings sollte auf der anderen Seite aufgepaßt wer- den, nicht die Papieraktien zu kaufen, die schon ziemlich ausgereift, respektive ausge- reizt sind. Konkret meine ich International Paper, eine weltweit operierende Compa- ny, aber durchaus auch Glunz sowie Zanders und PWA.

Wenn schon eine deutsche Holzindustrie ins Depot ge- hört, dann ist es Schaerf. Mit einem Börsenkurs von knapp über 400 Mark ist der Titel zwar optisch teuer, aber in Wahrheit recht attraktiv. Die Schaerf AG fungiert als Hol- ding von neun inländischen und einer ausländischen Ge- sellschaft. In den neuen Bun- desländern konnte im April dieses Jahres mit den Möbel- werken Trebbin der größte Büromöbelhersteller der frü- heren DDR übernommen werden. Ein kluger Schach- zug sicherte diesen „fetten Braten", um den sich auch der Konkurrent Mauser Wal- deck heftig bemüht hat. Und daher noch gleich ein Um- kehrschluß: Wegen dieses

Fehlschlages würde ich Mau- ser Waldeck auch meiden, die Aktie ist ohnehin schon viel zu gut bezahlt.

Kaufen kann man auch die Steffen AG bei einem Bör- senkurs um 300 Mark. Der Schlafraummöb elhersteller, einer der größten in Europa, wagte im letzten Jahr den Gang an die Börse und bietet jetzt ein sehr gutes Einstiegs- niveau. Die positiven Anlage- kriterien sind eine starke Marktposition mit der Folge starker Wachstumsraten und einem gleichwohl niedrigen KGV (Kurs-/Gewinnverhält- nis) von 11.

Wer ein bißchen im Aus- land schnuppern will, kann sich auch die französische Strafor Facom (Kurs 700 FF) ins Depot legen. Dieses Un- ternehmen ging 1990 aus der Fusion von Steelcase Strafor und Facom hervor und ist schwerpunktmäßig in den Be- reichen Handwerkszeuge, Minenausrüstung, aber frei- lich auch in Büromöbeln en- gagiert — in diesem Sektor so- gar Marktführer in Europa.

Neben Tochtergesellschaften in Spanien, Großbritannien, Italien und Holland gehört Strafor Facom zum Beispiel die in Deutschland recht be- kannte Möbelfirma Pohl- schröder.

Also, möbeln Sie Ihr De- pot mit den richtigen Holzti- teln auf. Dann hat der sub- stanzfressende Holzbock kei- ne Chance.

Börsebius

Geringe Zinskenntnis

Die Mehrheit der Bundes- bürger verkennt die Chancen, die sich heute bei der Geld- anlage bieten: Nur 16 Prozent der Westdeutschen und ledig- lich sechs Prozent der Bevöl- kerung im Osten des Landes wissen, daß Anleihen und Pfandbriefe derzeit die höch- sten Zinsen bringen. Das er- gab eine Umfrage, die das Bielefelder Emnid-Institut im Auftrag der Stiftung Waren- test durchgeführt hat. FP

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Börsebius: Aktien rund ums Holz

Depot aufmöbeln?

Dt. Ärztebl. 89, Heft 1/2, 6. Januar 1992 (63) A1-59

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