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Archiv "„Ja, ja, da war ich sehr krank...„: DR. MED. HELMUT PFLEGER" (24.09.1999)

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H

ans Eichel, der heimli- che Star der Bundesre- gierung, weil fleißig und hartnäckig, möchte die Privi- legien von Lebensversiche- rungen beschneiden. Wenn eine Police – nach mindestens 12 Jahren Laufzeit – später einmal ausgezahlt wird, sol- len lediglich 30 000 Mark steuerfrei vereinnahmt wer- den, der Rest wäre dann nor- mal zu versteuern. Von der Regel gäbe es freilich Aus- nahmen. So unter anderem, wenn beispielsweise die Ver- sicherungsleistung als laufen- de Rente ausbezahlt wird.

Der Freibetrag von 30 000 Mark kann nur einmal im Le- ben ausgeschöpft werden. In der Praxis sollen dann die Versicherungen verpflichtet werden, von der – eigentlich – auszuzahlenden Summe 25 Prozent einzubehalten, was faktisch einer Zinsabschlag- steuer gleichkommt. Also ei-

ne Vorauszahlung gewisser- maßen. Die tatsächliche Steuerschuld (mit der etwai- gen Verrechnung des Freibe- trages!) unterliegt dann dem persönlichen Steuersatz und wird im Rahmen der Ein- kommensteuerveranlagung festgesetzt.

Der listige Eichel ver- pflichtet die Assekuranz so- mit quasi zum Steuereintrei- ber, was die Branche ver- ständlicherweise überhaupt nicht so lustig findet, ange- sichts des damit verbundenen Verwaltungsaufwandes. Dar- über hinaus vermutet sie beim tatsächlichen Inkraft-

treten der Pläne einen erheb- lichen Einbruch im Lebens- versicherungs-Neugeschäft.

Kaum nach Bekanntwer- den der Pläne kursierten flugs Steuertips, wie Eichels Absichten zu durchkreuzen wären. Eine dieser famosen Ideen ist die sogenannte No- vation. Das Rezept ist ein- fach: Man schließe heute, also vor Inkrafttreten der neuen Regelung eine „kleine“ Le- bensversicherung ab, und stocke sie, wenn das neue Ge- setz dann gilt, kräftig auf. Der Gedanke hat zwar durchaus Charme, bringt aber im Er- gebnis voraussichtlich null

Wirkung. Die Finanzbehör- den werden nämlich den auf- gestockten Teil so behandeln, als hätte der Versicherungs- nehmer einen neuen Vertrag nach neuen Steuerregeln ab- geschlossen.

Anders könnte die Lage bei „Dynamisierungen“ aus- sehen, also bei einer automa- tischen jährlichen Anpassung der Lebensversicherungssum- me nach oben. Hier sieht es zumindest so aus, daß – wenn die Dynamisierung noch vor Inkrafttreten der Neurege- lung vereinbart wurde – auch spätere höhere Versiche- rungssummen unter die Alt- regelung fallen.

Ein schlechter Tip ist übri- gens, es reiche aus, heute eine Risikolebensversicherung ab- zuschließen und diese später in eine kapitalbildende Police umzuwandeln. Diese Art der Steuerschonung läuft in gar keinem Fall. Börsebius

[56] Deutsches Ärzteblatt 96,Heft 38, 24. September 1999

S C H L U S S P U N K T

Post Scriptum

E

nde März fand in Bad Homburg das 7. Deut- sche Ärzteschachtur- nier statt. So ein Turnier hat natürlich, wie alles im Leben, sein Für und Wider, wie auch mein ehemaliger

Schulkamerad Dr. med. Nor- bert Knoblach weiß. Da mag ihn zwar die Aufregung in der Nacht zuvor um 1.30 Uhr wach werden lassen, doch was sieht er von seinem zum Kurpark hin gelegenen Ho- telfenster: In den Turnier-

sälen räumen fleißige Hän- de nach Simultanspiel und Blitzturnier fürs eigentliche Turnier um (übrigens bis 3 Uhr morgens). Solch ein Anblick, wenn andere arbei- ten, erlabt natürlich, danach

schläft es sich doppelt so wohlig wieder ein.

Leider unterlief ihm in- des schon im Vorfeld ein gravierender Fehler: „Das von mir als Talisman mit- gebrachte schwarze Kätz- chen war vielleicht doch et-

was zu klein geraten; zu sel- ten zeigte es die Krallen und den Kollegen Dr. Moise (sprich „Mäuse“) – dafür war es eigentlich mitge- bracht worden – bekam es schon gar nicht in die Fän- ge.“ Im Gegenteil. Ich emp- fehle Rückkehr zum be- währten Krokodil. Immer- hin steht schon ein Sieg gegen diesen gefürchteten Recken zu Buche. Als Nor- bert ihn darauf aufmerksam macht, kommt allerdings die Antwort postwendend:

„Ja, ja, da war ich sehr krank, hohes Fieber, Anal- getika und Antibiotika.“

Dr. Knoblach wird eine neue Chance erhalten: beim 8. Deutschen Ärzteschach- turnier vom 31. März bis zum 2. April 2000, wieder in Bad Homburg und dann hoffentlich fieberfrei.

Selbst Ärzte sind wohl manchmal keine Ausnahme von der Regel, die einst ein Schachmeister verkündete, daß er noch nie gegen einen

Gesunden gewonnen hätte.

Wobei es nicht unbedingt soweit gehen muß wie beim Nürnberger Arzt Dr. med.

Siegbert Tarrasch, der für seine Matchniederlage ge- gen Weltmeister Emanuel Lasker in Düsseldorf das dortige Seeklima verant- wortlich machte.

Wie auch immer, hier hatte Dr. Moise als Schwar- zer schon erwartungsvoll dem letzten Zug Dr. Sems- roths f3–f4 mit Angriff auf den Springer e5 entgegen- gelauert. Dieser natürliche Zug sollte sich indes als Fehler erweisen. Warum?

Lösung:

Börsebius zu Lebensversicherungen

Steueroase soll versiegen

„Ja, ja, da war ich sehr krank . . .“

DR. MED.

HELMUT PFLEGER

Schwarz ließ seinen angegriffe- nen Springer einfach stehen und nahm statt dessen den Bauern

e4: 1.

..

.Sxe4! 2.

Lxe4 Lxe4, denn nach der Springerbeute

3.fxe5 dxe5 war auch der weiße Springer d4 gefesselt und so ein

Kind des Todes. Nach den wei- teren Zügen 4.c3 exd4 5. cxd4

Dd7 hatte Schwarz zum Läufer- paar einen gesunden Bauern

mehr.

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