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Archiv "Wie von Zauberhand: DR. MED. HELMUT PFLEGER" (15.08.1997)

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W

enn Sie heute in ein Beratungsgespräch zu einem Banker ge- hen und, sagen wir mal, aus einer Erbschaft 200 000 Mark anzulegen hätten, dann dür- fen Sie getrost damit rechnen, daß Ihnen auch ein offener Immobilienfonds wärmstens ans Herz gelegt wird.

Ob es der Grundwertfonds ist, der DespaFonds, Han- saimmobilia oder welcher auch immer, die Argumente lauten heuer wie ehemals: ste- tige Wertentwicklung seit Jah- ren, kein Risiko, Substanz- wert par excellence, nicht zu vergleichen mit den riskanten geschlossenen Immobilien- fonds (richtig!). Neu hinzuge- kommen ist die Einschätzung, Immobilienfonds seien genau das richtige für Leute, die den Euro fürchten wie der Teufel das Weihwasser.

So nimmt es denn auch nicht wunder, daß die 14

wichtigsten offenen Immobi- lienfonds derzeit ein Vermö- gen von fast 80 Milliarden Mark verwalten, und jeden Tag fließen die Einlagen munter weiter zu. So kam al- leine der DespaFonds in den ersten sechs Monaten dieses Geschäftsjahres zu neuen Geldern in Höhe von 778 Millionen Mark.

Indes, wo soll das Geld angelegt werden? Der deut- sche Markt für Gewerbeim- mobilien blüht nicht gerade, um es mal vorsichtig auszu- drücken. In Berlin zum Bei- spiel und in den neuen Bun- desländern sowieso gibt es je- de Menge Großprojekte, die partout nicht zu vermieten

sind, die Leerstände in Frankfurt, Düsseldorf und München sind auch nicht von Pappe. Mietvorstellungen von ehemals sind längst nicht mehr durchzusetzen, das drückt natürlich auch auf die Rendite der Immobilien- fonds.

Auf der anderen Seite kann das Geld auch nicht ewig in der Kasse bleiben, dort fallen ja noch niedrigere Zinsen an. Es gibt Immobili- enfonds, deren Barvermögen fast ein Drittel des Vermö- gens ausmacht. Bloß, es kann nicht Aufgabe des Fonds sein, Gelder kurzfristig anzu- legen, das kriegt der Kunde notfalls auch selber hin.

Also suchen die Manager neue Märkte: Hotels, Gewer- beparks und Sozialimmobili- en zum Beispiel. Die meisten aber haben längst ihre Fühler ins Ausland gerichtet. Die wichtigsten Ziele sind die Im- mobilienmärkte in den Nie- derlanden, Belgien, Öster- reich, Großbritannien und den USA, um nur einige zu nennen. Der Grundbesitz- Invest macht bereits rund ein Fünftel seiner Geschäfte nicht mehr hierzulande, und er will das Auslandsgeschäft sogar auf 30 Prozent hochziehen.

Auslandsgeschäft heißt neben zweifellos bestehen- den Chancen aber auch:

höhere Kosten für die De- visenabsicherung, höhere Kosten für die Kontrolle, schärfere Konkurrenz. Es muß jedem klar sein, den Fondsmanagern zuvorderst, daß damit auch die Risiken steigen. Börsebius

[56] Deutsches Ärzteblatt 94,Heft 33, 15. August 1997

S C H L U S S P U N K T

Post Scriptum

D

em Simultanspiel zum Auftakt des diesjährigen Ärzte- turniers stand nichts mehr im Wege. Lothar Schmid, in Personalunion Schachgroß- meister, Schachsammler mit

einer der schönsten Samm- lungen der Welt und Besit- zer des Karl-May-Verlages (letzteres hilft bei zweitem, denn Schach selbst ist leider eine brotlose Kunst, es sei denn, man gelangt unter die ersten fünf des Ärztetur- niers und fährt mit klingen-

den Schweizer Fränkli der unterstützenden Bank Hof- mann nach Hause), memo- riert noch einmal den voll- ständigen Namen von Hadschi Halef Omar . . . al Gossarah, um sich vom vor-

züglichen Zustand seines Gedächtnisses zu überzeu- gen – und schon hätte es los- gehen können. Wenn nur seine gefürchtete linke Zug- hand den Befehlen des Großhirns hätte Folge lei- sten können, doch dem stand ein lädierter, bei jeder

Bewegung schmerzender Ellbogen entgegen. „Der Schmerz ist der brüllende Wächter der Gesundheit“, erfuhr ich einst im Medizin- studium. Das mag so sein, aber Lothar war in diesem Augenblick nicht so überzeugt da- von. Doch als der Schmerz am größ- ten, war die Ret- tung nicht weit – in Form des „bayeri- schen Urgesteins“

Dr. Stingl aus Eichstätt. Ein, zwei Rucke „wie von Zauberhand“

(Lothar) – und es konnte losgehen.

Auch die letzte Entschuldigung, auf die wir Schachspieler so gerne zu- rückgreifen (apropos, ha- ben Sie schon einmal gegen einen gesunden Gegner ge- wonnen?), war dahin.

Also mußte sich Dr.

Steudel aus Lindau diese Stellung mit einem fetten

„Mehrturm“ (gelegentlich ächzt die deutsche Sprache unter unseren termini tech- nici) durch gutes Spiel er- worben haben. Nun hätte er als Schwarzer am Zug das Kind behutsam nach Hause schaukeln können, fand in- des eine durchschlagende Entscheidung, nach der Lothar seinen König un- verzüglich den ewigen Jagdgründen anvertraute.

Was war’s? Leider versäum- te Dr. Steudel seinen großen Gegner mit dessen eigenen Worten darauf hinzuweisen, daß er doch nicht gerade dann aufgeben könne, wenn es am schön- sten sei.

Lösung:

Wie von

Zauberhand

DR. MED. HELMUT PFLEGER

Börsebius zu Immobilienfonds

Fest gemauert?

Nach dem Läuferopfer 1.. ..

Lxh3! war es Lothar endgültig leid, weil 2. Kxh3 Dh5+ zu einem reizenden Mattbild führt. Andererseits ist 2. Dg1 Dxg2+

3.Dxg2 Lxg2 4.

Kxg2 Td8 mit Eroberung des Freibauern d6 noch hoffnungsloser als eine

Fußpilzbehandlun g.

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Knoblauch Mitglied der Sächsischen Akademie für ärztliche Fortbildung, von 1993 bis 2006 Mitglied des Aus- schusses Senioren der Sächsischen Landesärztekammer, von 1995 bis