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Archiv "GESUNDHEITSERZIEHUNG: Per Rezept" (05.01.1978)

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Spektrum der Woche Aufsätze • Notizen

BRIEFE AN DIE REDAKTION

STRAFVOLLZUG

Zu dem Artikel von Dr. med. Günter Last:

„Medizin hinter Gittern" in Heft 16/1977.

Unzureichende Resozialisierung

... Ich teile die Auffassung des Kol- legen, daß der Vollzug der Freiheits- strafe vor allem dem Schutz der All- gemeinheit dient und daher nicht abgeschafft werden kann. Daß es um eine echte Resozialisierung noch immer schlecht bestellt ist— 80 Prozent Rückfallquote! — liegt aber weniger an der Persönlichkeits- struktur des Rechtsbrechers als an

unseren bisher völlig unzureichen- den Maßnahmen zur Resozialisie- rung.

Einen Menschen zu resozialisieren, der nie zu einem sozial eingestellten Mitglied der Gesellschaft erzogen worden ist, wird immer ein schwieri- ges Unterfangen sein. Ich denke an diejenigen Straftäter, die in einem kriminellen Milieu aufwachsen muß- ten, in dem sie kein wertorientiertes Über-Ich (Gewissen) entwickeln konnten. Sind diese „Unglückli- chen" (Dostojewski) für ihre Schuld voll verantwortlich zu nennen? Der im Strafvollzug tätige Arzt befindet sich zweifellos in einer absurden Si- tuation. Für die Gefangenen ist auch er Angehöriger einer ihnen verhaß- ten Institution. Dies bestätigt Herr Kollege Last, wenn er von seinen meist negativen Erfahrungen mit Psychotherapie berichtet. Jede ärzt- liche Tätigkeit, und in besonderer Weise die Psychotherapie, ist auf ei-

ne positive Übertragung vom Patien- ten zum Arzt angewiesen. Psycho- therapie im Gefängnis hat nur dann Aussicht auf Erfolg, wenn der Thera- peut nicht zum „Bau" gehört. Meine eigenen Erfahrungen mit der Psy- chotherapie von Strafgefangenen sind zahlenmäßig gering, könnten aber exemplarische Bedeutung ha- ben. Es sind ein Sexualdelinquent und zwei jugendliche Mörder. Einer der Patienten brach die Behandlung wegen fehlender Motivation ab, die beiden anderen sind entlassen und bisher nicht rückfällig geworden.

Die Frage „Quousque tandem"

bleibt ohne konstruktive Antwort.

Befremdlich muß die Erwähnung Stalins in diesem Zusammenhang wirken. Die zweifellos utopische re- volutionäre Justizreform wurde durch ihn abgeschafft und durch das alte Schuld- und Vergeltungs- recht ersetzt. Die Älteren von uns denken hier mit innerem Erschauern an unseren eigenen Rückfall in die Barbarei während der nationalsozia- listischen Diktatur. Gerade weil Herr Last über tiefenpsychologische und psychosomatische Kenntnisse ver- fügt, nimmt es wunder, wenn er zum hohen Krankenstand in der Anstalt bemerkt: „Wie können so wenige so viel krank sein?" Denn kurz zuvor hatte er darauf hingewiesen, daß das Ausweichen in psychosomatische Störungen für die auf anderen Ge- bieten frustrierten Gefangenen die einzige Möglichkeit sei, um innere und äußere Konflikte abzureagieren.

Dr. med.

Ursula Seemann-de Boor Fachärztin für Kinderheilkunde Psychotherapie

Storksbrede 4 4902 Bad Salzuflen 1

RAUCHEN

Zustimmung zu der Forderung: „Rauch- freie Zone — Krankenhaus" von Prof. Dr.

med. Ferdinand Schmidt in Heft 29/1977:

Im Krankenhaus - nein

Für die von Prof. Dr. Ferdinand Schmidt in der oben angegebenen Ausgabe des DEUTSCHEN ÄRZTE- BLATTES verfaßte Arbeit über rauchfreie Zone im Krankenhaus bin ich Ihnen außerordentlich dankbar.

Die von Prof. Schmidt gegebenen Hinweise sind hochaktuell und ver- dienen besonders in der heutigen Zeit große Beachtung. Es muß dem DEUTSCHEN ÄRZTEBLATT als ho- hes Verdienst angerechnet werden, Professor Schmidt Raum für seine Aufklärungsarbeiten und Darstellun- gen gegeben zu haben. Vielleicht wird durch diese Arbeit der Arbeits-

gemeinschaft „Rauchen und Ge- sundheit" eine große und breite Un- terstützung der Ärzteschaft gegeben sein.

Dr. med. G. Wiegand Chefarzt

der medizinischen Abteilung des Marienkrankenhauses 4500 Osnabrück

GESUNDHEITSERZIEHUNG

Eine Anregung, ausgelöst durch die Bei- träge zum Thema „Gesundheitserzie- hung durch den Arzt" in Heft 33/1977:

Per Rezept

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. sende ich Ihnen das „Sportemp- fehlungsbild" aus meinem Warte- zimmer und Formulare über Verord- nungen gezielter sportlicher Betäti- gung, die ich schon lange in meiner sportärztlichen Praxis verwende.

[Den Wartezimmeraushang können wir hier wegen Platzmangels leider nicht abbilden; er gleicht aber weit- gehend dem „Sportrezept", das oben wiedergegeben ist. Die Redak- tion.]

Dr. med. Joachim Kreyher Arzt für Allgemeinmedizin 3457 Deensen

38 Heft 1 vom 5. Januar 1978

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

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