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Archiv "Komplexe Eingriffe am Schultergelenk – was fällt unter „Arthroplastie“?" (30.10.2009)

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A 2210 Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 106

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Heft 44

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30. Oktober 2009

Der Last-Minute-Typ. Men- schen, die Handlungsdruck brau- chen, schieben etwas vor sich her, bis es zu spät ist: Die Vorbereitung des Mitarbeitermeetings ist nicht mehr möglich.

Der Stressliebhaber meint, er gewinne Autorität durch permanen- te Überbeschäftigung. So kümmert er sich um alles – und damit um nichts richtig.

Die kleine Typologie zeigt: Ärzte leiden aus unterschiedlichen Grün- den an „Aufschieberitis“. „Wer ana- lysiert, zu welchem Typ er gehört, kann nach der Diagnose die Thera- pie einleiten und sich von behin- dernden Überzeugungssätzen ver- abschieden, etwa dem, immer per- fekt sein zu müssen“, erläutert Hampf. Es sei dann möglich, eine klare und persönliche, auf den indi- viduellen Typus abgestimmte Ar- beitsmethode zu entwickeln und die Dinge konsequent und effektiv an- zugehen.

Aufgaben, die der Aufschieberi- tis zum Opfer fallen, sind meistens umfangreich, zeitintensiv und daher unangenehm. Der Allgemeinmedi- ziner aus Meißen empfiehlt:

Bei umfangreichen Aufgaben bietet die Zergliederung in mehrere Teilschritte (Salami-Taktik) sowie die Konzentration auf den ersten Schritt Unterstützung. Das Riesen- paket „Verwaltung und Organisati- on: Steuern“ besteht aus den Teilas- pekten „Belege für Steuererklärung sammeln“, „Rechnungsunterlagen bearbeiten“ und „Termin mit Steu- erberater vorbereiten“. Der Arzt be- ginnt mit der Zusammenstellung der Sozialversicherungsunterlagen.

Bei zeitintensiven Aufgaben hilft das Pareto-Prinzip (80:20-Re- gel), nach dem bereits 20 Prozent der strategisch richtig eingesetzten Zeit und Kraft 80 Prozent der Er- gebnisse erbringen. Mit dem Grund- satz des Volkswirtschaftlers Vilfre- do Pareto (1848 bis 1923) stellt der Arzt fest, welches seine „Ergebnis- verursacher“, also jene 20 Prozent sind. Er verleiht diesen Aspekten absolute Priorität – der „Rest“

wird terminiert und delegiert. So gewinnt der Arzt Zeit für Patien- tenbehandlung und Mitarbeiter- führung.

Alle Aufgaben, die nicht mehr als fünf Minuten in Anspruch neh-

men, werden direkt angegangen („Tu-es-sofort“-Haltung).

Eine weitere Methode, unange- nehme Aufgaben anzugehen, be- steht darin, sie als notwendig zu de- finieren, zu bündeln und jeden Tag zu einem festgelegten Zeitpunkt zu bearbeiten. Verwaltungsaufga- ben erledigt der Arzt dann in der Viertelstunde vor Beginn der Sprech- stunde. Entscheidend ist es, für die Erledigung des Unangenehmen, aber Notwendigen eine feste Zeit ein- zuplanen. Mithilfe der „Tu-es- gleich“-Einstellung gelingt es, die Bearbeitung dieser Aufgaben zu in- stitutionalisieren. Es gehört zum Tagesrhythmus, dem Unangeneh- men ein paar Minuten zu widmen.

So kann sich der Berg unerledigter Aufgaben gar nicht erst auftürmen.

Bewährt hat sich der Einsatz von Checklisten. Dort notiert der Arzt jene Aufgaben und den Zeitpunkt, wann er sie sich vornimmt – und den Erledigungsvermerk. Augenfäl- lig verkürzt sich die Liste mit „auf- geschobenen Aufgaben“ – das sorgt für zusätzliche Motivation. ■ Patric P. Kutscher E-Mail: p.kutscher@rhetorikundstimme.de

Ein funktionierendes Gelenk herzustellen, be- absichtigt ein Operateur, wenn er eine Arthro- plastik macht. Dabei korrigiert er sowohl die knöchernen Strukturen im Bereich von Gelenk- flächen und ihrer Nachbarschaft als auch die jeweiligen Aufhängungen und Verstrebungen, also den Kapselbandapparat eines Gelenks.

Ein „unvollkommenes Kugelgelenk“ wie das Schultergelenk bietet wenig Korrekturmöglich- keiten, da die Funktion in hohem Maß von ei- ner intakten Muskelsehnenmanschette des proximalen Humerus abhängt. Die Sehne des Musculus subscapularis umgreift den Ober- armknochen von vorn, und die gemeinsame Sehnenplatte der Mm. supraspinatus, infraspi- natus und teres minor kommt von dorsal.

Der arthroskopisch arbeitende Operateur erbringt meist an einem in Strandstuhlposition gelagerten Patienten rekonstruierende Eingriffe an der Rotatorenmanschette, er entfernt das Ligamentum coracoacromiale, er reseziert Teile des Acromions, des Discus oder anderer AC-

Anteile, des Labrum glenoidale, der Tunica sy- novialis sowie des sehr unterschiedlich entwi- ckelten und oft stark entzündlich veränderten oder verkalkten Schleimbeutelbereichs. Alle diese Prozeduren lassen sich unter der Leis- tung nach Nr. 2137 der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) „Arthroplastik eines Schulterge- lenks . . .“ subsumieren. Mitunter wird eine Bursektomie nach Nr. 2405 GOÄ zusätzlich berechnet, obwohl bei einer totalen Bursekto- mie oft wertvolles Gleitgewebe verloren geht.

In einigen Fällen werden Sehnen rekon- struiert und ersetzt, Knorpeltransplantationen durchgeführt und bisweilen erfolgt eine Stabili- sation des AC-Gelenks mit Fremdmaterial. Für eine Knorpeltransplantation bietet sich zurzeit noch der Analogabgriff der Nr. 2384 GOÄ

„Knorpeltransplantation“ an, und bei der AC- Gelenkstabilisierung wäre die Nr. 2130 GOÄ analog „Operative Versteifung eines Finger- oder Zehengelenks . . . “ angezeigt. Die anato- misch bereits sehr engen und oft durch syn-

ovialitische Veränderungen noch zusätzlich eingeschränkten Sichtverhältnisse für den Ar- throskopierenden soll der Gebührenrahmen der GOÄ ausgleichen. Bei besonders aufwen- digen Eingriffen stehen Analogansätze nach

§ 6 Absatz 2 GOÄ zur Verfügung. Die Bundes- ärztekammer empfiehlt bei einer massiven Syn- ovialitis den Analogabgriff der Nr. 2193 GOÄ.

Auf jeden Fall können bei den oben er- wähnten Teilschritten einer arthroskopischen Schultergelenksanierung keine Abgriffe der Nr.

2064 „Sehnen-, Faszien- oder Muskelverlän- gerung . . .“ oder die bereits obsolete Nr. 2182

„Gewaltsame Lockerung . . .“ als rechtmäßig angesehen werden. Der Abgriff der Nummern 2195 „Zuschlag für weitere operative Eingriffe, . . .“ und 2196 „Diagnostische Arthroskopie . . .“ entbehrt ebenfalls einer logischen Grund- lage, weil die Arthroplastie mehrere Teilschritte beinhaltet, zusätzliche Eingriffe, wie oben er- läutert, berechnet werden können und jeder operative Eingriff die Exploration des OP-Ge- biets miteinschließt.

Dr. med. Dipl.-Ök. Ursula Hofer

GOÄ-RATGEBER

Komplexe Eingriffe am Schultergelenk – was fällt unter „Arthroplastie“?

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