A 890 Deutsches Ärzteblatt
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Jg. 107|
Heft 19|
14. Mai 2010Zahl der Woche
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Prozent der Spam-Mails weltweit haben mit Medikamenten zu tun. Oft geht es um Potenzmittel.
Bundesweit haben am 5. Mai Heb- ammen für bessere Arbeits- und Verdienstmöglichkeiten demons- triert. An den Protestaktionen des Deutschen Hebammenverbandes beteiligten sich nach Angaben ei- GEBURTSHILFE
Hebammen sehen ihre Existenz bedroht
ner Sprecherin mehrere Tausend Menschen. In Städten wie Köln, Stuttgart, München und Berlin versammelten sich demnach je- weils mehrere Hundert Demons- tranten. Hinzu kamen dezentrale kleinere Veranstaltungen, unter an- derem in 30 niedersächsischen Landkreisen.
Nach Verbandsangaben sind zahlreiche Hebammen durch eine zum 1. Juli in Kraft tretende Erhö- hung von Haftpflichtversicherungs- prämien, zu geringe Vergütungen der Krankenkassen sowie die Schließung von Geburtsabteilungen an kleineren Kliniken in ihrer Exis- tenz bedroht. Damit könnten auf Frauen hierzulande bald drastische Mit der gemeinsamen „Bundesini-
tiative Pflegeheim“ wollen 13 der 17 Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) die medizinische Versor- gung von Menschen in Pflegehei- men verbessern. Das interdisziplinä- re Konzept, das auf Modellprojekten der KV Berlin, der KV Nordrhein und der KV Bayerns basiert, soll die Kooperation von niedergelassenen Ärzten und Pflegeverantwortlichen in Heimen verbessern. Dabei stehen Ziele wie eine höhere Versorgungs- qualität, Wirtschaftlichkeit sowie Transparenz im Vordergrund. Nun gelte es, das Konzept umzusetzen, mit den Kassen gemeinsame Verträ- ge zu schließen und die entspre- chenden Strukturen aufzubauen, so die „Bundesinitiative Pflegeheim“.
„Wir niedergelassenen Haus- und Fachärzte sind insbesondere für unsere älteren Patienten nicht nur Arzt, sondern auch Anwalt“, sagt Dr. med. Gabriel Schmidt, stellver- tretender Vorsitzender der KV Bay- erns. Umso mehr freute sich der Ini- tiator der Bundesinitiative Pflege- heim, „dass so viele KVen in dieser Sache an einem Strang ziehen“.
Nur so könne man auf die bevor - KASSENÄRZTLICHE VEREINIGUNGEN
Initiative für bessere Versorgung in Heimen
stehenden Her ausforderungen der demografischen Entwicklung und den damit verbundenen Anstieg der Zahl Pflegebedürftiger adäquat rea- gieren.
Die KVen aus Baden-Württem- berg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Hessen, Meck- lenburg-Vorpommern, Nordrhein, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Sach- sen-Anhalt und Westfalen-Lippe stellten ihr gemeinsam entwickeltes Rahmenkonzept Ende April vor. Es besteht aus einem Basismodul so- wie unterschiedlichen, individuell kombinierbaren Zusatzmodulen und liefert eine einheitliche Basis für Verhandlungen mit den Kranken-
kassen. hil
Einschränkungen beim Geburts- hilfeangebot zukommen. Trotz monatelanger Warnungen hätten Politik und Krankenkassen bis- lang jedoch nichts unternommen.
Der bundesweite Protesttag am internationalen Hebammentag bil- dete zugleich den Auftakt zu einer großangelegten Unterschriftenakti- on für eine Petition an den Bundes- tag. Der Hebammenverband benö- tigt 50 000 Unterstützer, damit sich das Parlament auf seinen Antrag hin mit der Situation der Geburtshilfe befassen muss. Bis zum Mittwoch- nachmittag kamen circa 6 000 Un- terschriften zusammen, wie die Sprecherin der Berufsvereinigung
mitteilte. afp
Aus für Geburts- häuser und Haus- geburten? Die Haftpflichtprämien für Hebammen steigen deutlich.
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Eine gute ärztliche Betreuung in Heimen verhindert unnötige Klinikeinweisungen. Das haben Modellprojekte gezeigt.
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