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Archiv "KZV als Staatsanwalt" (08.02.1990)

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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

diese Belange eingerichtet. Die Auf- gaben der Koordinationsstelle umfas- sen sowohl die Koordinierung der Hilfsmaßnahmen seitens der Landes- ärztekammern als auch die Funktion eines Kommunikationspools für In- itiativgruppen aus dem Gesundheits- wesen der DDR. Darüber hinaus bie- tet die Bundesärztekammer umfang- reiche Hilfe beim Aufbau einer ärzt- lichen Selbstverwaltung an und stellt ausführliches Material zu organisato- rischen und strukturellen Fragen im Gesundheitswesen zur Verfügung.

Das Interdisziplinäre Forum zeigte nicht zuletzt, wie groß das In- teresse der Kolleginnen und Kolle- gen aus der DDR am aktuellen Stand der medizinischen Entwick- lung in der Bundesrepublik ist. Die rege Teilnahme an den Diskussionen bestärkte die Bundesärztekammer, einen Gedankenaustausch zwischen den Ärztinnen und Ärzten in allen Teilen Deutschlands zu fördern. Da- her wird die Bundesärztekammer 1990 zu ihren Kongressen in Badga- stein, Davos, Meran, Montecatini und Grado Kolleginnen und Kollegen aus der DDR einladen. WZ/PdA

Erste Kurgäste in Wandkitz

In der ehemaligen Siedlung des Zentralkomitees der SED in Wand- litz werden am 20. Februar die er- sten 70 Kurgäste eintreffen. Die Nachrichtenagentur ADN berichte- te, daß in dem Rehabilitations-Sana- torium, das die Gebäude der ehema- ligen Nomenklatura-Siedlung be- zieht, in diesem Jahr 1500 bis 2000 vierwöchige Kuraufenthalte vorgese- hen sind. Das Sanatorium trägt den

„unbelasteten" Namen Bernau- Waldfrieden. Dort sollen vor allem Patienten mit Multipler Sklerose so- wie mit Herz- und Kreislaufleiden behandelt werden. Rund 80 Plätze sind für Schwerbehinderte in Roll- stühlen eingerichtet. Die Kuren wer- den über die Sozialversicherung der DDR vergeben. Die letzten Altmie- ter, Familien von früheren SED- Spitzenfunktionären, sollten in der ersten Februarwoche ausziehen. afp

TV-Simulanten

Auslöser ist immer die ZDF- Sendung „Gesundheitsmagazin Pra- xis". Wenn Moderator Dr. med. h. c.

Hans Mohl mit seiner sonoren Be- sorgt-Stimme abends auf der Matt- scheibe erscheint, stehen am näch- sten Morgen viele Patienten auf der Matte ihres Arztes. Die Rede ist vom sog. „Mohl-Syndrom". Ob er über Knochen, Leber oder Prostata spricht - die Orthopäden, Interni- sten oder Urologen spüren den Auf- trieb der Fernseh-Simulanten.

Arztsendungen - von der

„Schwarzwaldklinik" bis zur „Praxis Bülowbogen" - sind ohnehin in, von den vielen regionalen Medizin-Rat- gebersendungen mal ganz abgese- hen. Die Folgewirkungen sind ver- heerend. Und das gerade jetzt, wo

-Karikatur: Peter Bensch, Köln

sich die ersten Folgen der Blüm- schen Streichungen abzeichnen.

Kein Wunder, daß Blüm die Ärzteschaft auffordern will, TV-Si- mulanten nicht zu behandeln. Nun braucht aber der Arzt einige Zeit, um das erst herauszufinden. Wer zahlt nun seine Bemühungen? Es gibt in der GOÄ ja keine Abrech- nungsnummer „Intensive Untersu- chung zur Entlarvung von TV-Simu- lanten". Doch da hat auch Norbert

Blüm schon reagiert. Er ließ durch- blicken, daß es in Bonn sehr wohl ei- nen Reptilienfonds für derlei Vergü- tungen gäbe.

Jedenfalls muß die Ärzteschaft mit den „eingebildeten Kranken"

erst mal fertig werden. Und daß viele Patienten dem Fernsehen blind ver- trauen, zeigt folgender Brief an eine AOK: „Mir wurde vom Arzt streng- ste Diät verordnet, ohne jedes Salz.

Jetzt will ich ans Meer fahren. Das Fernsehen hat aber vor dem Baden gewarnt. Glauben Sie, daß es mir auch schaden könnte, wenn ich am Ufer sehr tief atme?" UM

KZVals Staatsanwalt

„Sie haben . . . das gesetzlich vorgeschriebene Formular, das nach den geltenden Bestimmungen bis .. . vorzulegen ist, nicht beigebracht. Sie werden deshalb gebeten, dies inner- halb von 3 Tagen nachzuholen, da andernfalls . . . Sollte . . ., dann . . ."

Was für eine Behörde könnte ein solches Schreiben aussenden?

Sie raten ganz richtig: Nicht einmal eine Staatsanwaltschaft würde sich einen so rüden Ton zutrauen, weil man da inzwischen weiß, daß Höf- lichkeit eher zu einer Zusammenar- beit anregt. Der Schreiber des „Kö- niglich Bayerischen Amtsgerichts" - von dem könnte das stammen.

Ich habe dieses Formular von dem Gebrechlichkeitspfleger einer psychisch kranken Patientin gezeigt bekommen Das Pflegeheim hatte ei- ne Zahnbehandlung für erforderlich gehalten, aber man hatte, weil auch sonst eine ganze Menge von Proble- men anstanden, schlicht und einfach vergessen, den Pfleger davon zu in- formieren. Und dann bekam er diese Mahnung: verfaßt von einer Kassen- zahnärztlichen Vereinigung.

Der Pfleger sah ja ein, daß ein Zahnarzt seinen fehlenden Zahn- scheinen „formularmäßig" nachja- gen muß. Aber muß es in diesem Ton geschehen? Könnte es nicht auch heißen: „Leider haben Sie ver- säumt oder vergessen, mir den Zahn- behandlungsschein zu schicken. Bit- te tun Sie es gleich - sonst wird Ihr Zahnarzt Ihnen eine Privatrechnung schicken." bt A-360 (24) Dt. Ärztebl. 87, Heft 6, 8. Februar 1990

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