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Archiv "Bornavirus bei psychisch Kranken nachgewiesen" (15.09.1995)

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THEMEN DER ZEIT

Die Osteoporose des Mannes wurde lange Zeit unterschätzt. Wie Prof. Dr. Elmar Keck (Wiesbaden) auf der 10. Jahrestagung der Deut- schen Gesellschaft für Osteologie in München berichtete, leiden in Deutschland neben zirka 4,3 Millio- nen Frauen zur Zeit etwa 800 000 Männer an einer Osteoporose. Die exakte Diagnosestellung und Thera- pie der Osteoporose des Mannes sei jedoch schwieriger als bei der Frau, weil die Ursachen erheblich von de- nen der Frau abwichen.

Als häufigste Form der Osteo- porose des Mannes gilt die primäre Osteoporose, von der noch nicht ge- nau bekannt ist, wie sie entsteht. Den- noch werden gute Therapieansätze verzeichnet mit einer knochenauf- bauenden (fluoridhaltige Sub- stanzen) und mineralisierenden The- rapie (Kalzium und Vitamin D3). Bei Nichtansprechen dieser Behandlung kann zusätzlich ein Hemmer des Kno- chenabbaus eingesetzt werden wie das Calcitonin oder Bisphosphonate, die allerdings für diese Indikation in Deutschland noch nicht offiziell zuge- lassen sind.

Die zweithäufigste Form der Osteoporose des Mannes dürfte — we- nig bekannt — die Hyperkalziurie mit zu hohen Kalziumausscheidungen im Urin sein. Hier besteht die Therapie in einer Restriktion der Kalziumzu- fuhr mit der Nahrung auf maximal 500 mg pro Tag und gleichzeitiger Gabe von Osteoklastenhemmern (Calcito- nin, Bisphosphonate).

An dritter Stelle stehen die ga- strointestinalen Ursachen wie der Zu- stand nach Magenoperationen oder Erkrankungen des Dünndarms. Erst dann kommen hormonelle Ursachen wie der Mangel an männlichen Hor- monen. Nur in diesem Zustand dür- fen den Männern diese Hormone zu- geführt werden; hierbei handelt es sich also um eine völlig andere Situati- on im Vergleich zur Therapie der

BERICHTE

Osteoporose der Frau. Sind Anamne- se, klinische Untersuchungen mit Röntgenbild und Knochendichtemes- sung abgeschlossen und machen sie eine Osteoporose wahrscheinlich, werden aus differentialdiagnosti- schen Erwägungen Laboruntersu- chungen angesetzt (BSG, großes Blutbild, Kalzium, Phosphat, alkali- sche Phosphatase, Kreatinin, Gam- ma-GT, Serumelektrophorese).

Im 24-Stunden-Sammelurin soll- te die Kalziumausscheidung unter Normalbedingungen ermittelt wer- den. Bei dem Verdacht auf eine se- kundäre Osteoporose sollte zum Aus- schluß einer Überfunktion der Schild- drüse das basale TSH, zum Ausschluß einer Überfunktion der Nebenschild- drüsen das intakte PTH, zum Aus- schluß einer Überfunktion der Ne- bennierenrinden das basale Cortisol, bei einem Androgenmangel das basa- le Testosteron gemessen werden.

Calcitonin-Injektion

Bei bekannten Nierenfunktions- störungen sollten das intakte Para- thormon und die Vitamin-D-Metabo- lite, bei Absorptionsstörungen aus dem Dünndarm die Vitamin-D-Meta- bolie und das Eisen sowie bei dem Verdacht auf ein Plasmozytom die Im- munelektrophorese und die Leicht- ketten im Urin bestimmt werden.

Ist eine Osteoporose gesichert, wollen zur Unterscheidung einer Osteoporose mit hohem und niedri- gem Umsatz (High- und Low-turn- over) im Serum die alkalische Phos- phatase beziehungsweise das kno- chenspezifische Isoenzym oder das Osteocalcin bestimmt werden.

Diese Laborparameter geben Auskunft über den Knochenaufbau.

Als Marker für den Knochenabbau dient die Bestimmung des Deoxypy- ridinolins im zweiten Morgenurin.

Bei einer Osteoporose mit hohem

Knochenumsatz sollten zunächst für zwei Wochen täglich 100 Einheiten Calcitonin subkutan gegeben wer- den, dann dreimal pro Woche für wei- tere zwei Wochen und schließlich zweimal pro Woche für weitere zwei Wochen. Als ebenso wirksam hat sich die Gabe der Bisphosphonate erwie- sen (zum Beispiel 400 mg Editronat pro Tag für vier Wochen). Bei norma- len Werten wird auf eine knochenauf- bauende Maßnahme umgeschaltet.

Bewährt haben sich Therapien, die den Knochenaufbau anregen, mine- ralisierend wirken und den Knochen- abbau bremsen. Franziska Becher

Bornavirus bei psychisch Kranken nachgewiesen

BERLIN. Einer Wissenschaftle- rin des Robert Koch-Institutes ist es gelungen, messenger-RNA des Bor- navirus in Blutzellen psychisch er- krankter Menschen nachzuweisen.

Schon vor einigen Jahren waren Anti- körper gegen Bornavirus im Serum psychiatrischer Patienten gefunden worden, und auch der Nachweis von Virusproteinen in menschlichen Blut- zellen ist kürzlich gelungen. Die bis- her vorliegenden Befunde beweisen nicht, daß eine Infektion mit Bornavi- rus die Ursache psychiatrischer Er- krankungen, speziell der endogenen Depression, ist. Das Virus beeinflußt möglicherweise als Co-Faktor den Verlauf der Erkrankung.

Dennoch werden Antikörper ge- gen das Bornavirus bei Patienten, die wegen einer akuten psychiatrischen Erkrankung in die Klinik eingewiesen werden, etwa zehnmal häufiger ge- funden als bei Gesunden. Bemer- kenswert ist auch, daß sich die Borna- viren offenbar während akuter Krankheitsphasen vermehren, die In- fektion also aktiviert ist und sich par- allel zur Besserung der psychischen Symptomatik wieder abschwächt.

Der natürliche Wirt des Bornavi- rus sind Pferde, Schafe, Katzen, Rin- der und Strauße. Wie das Virus von Tier zu Tier oder von Tier zu Men- schen übertragen wird, ist allerdings

noch unklar. RKI

Osteo oorose

Auch Männer sind vielfach betroffen

A-2394 (38) Deutsches Ärzteblatt 92, Heft 37, 15. September 1995

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