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Archiv "Eingriffe und Einschränkungen . ." (08.04.1976)

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Die Information:

Bericht und Meinung AUS ZEITUNGEN

Im Rückspiegel:

Fortbildungsredaktion

„Der ‚Spiegel' berichtete in Nr. 7/

1975 unter ‚Ärzte — peinlicher Kraft- akt' über einen Artikel, der vom Deutschen Kassenarztverband in der Zeitschrift ,Der Kassenarzt' veröffentlicht worden sei.

Der ‚Spiegel' hat mittlerweile erfah- ren, daß dieser Artikel von der Re- daktion der Zeitschrift ,Der Kassen- arzt' abgelehnt und nicht veröffent- licht worden ist. Der ‚Spiegel' hat sich ferner davon überzeugt, daß

DER SPIEGEL

der Präsident der Bundesärztekam- mer Prof. Dr. Hans-Joachim Sewe- ring die wissenschaftliche Redak- tion des DEUTSCHEN ÄRZTE- BLATTES nicht aufgelöst hat, son- dern diese Redaktion lediglich un- ter neuer Leitung von Frankfurt nach Köln zum Deutschen Ärzte- verlag verlegt worden ist. Das von der Bundesärztekammer und der Kassenärztlichen Bundesvereini- gung gemeinsam herausgegebene DEUTSCHE ÄRZTEBLATT, das al- len Ärzten in der Bundesrepublik Deutschland zugeht, enthält nach wie vor neben berufs-, gesund- heits- und sozialpolitischen Arti- keln einen umfangreichen, auf die ärztliche Praxis bezogenen medizi- nisch-wissenschaftlichen Fortbil- dungsteil."

Weniger, billiger, sparsamer?

„Eine Schlüsselfunktion bei den Sparappellen im Gesundheitswe- sen — so zeigte die Bad Nauhei- mer Tagung — haben die rund 50 000 Kassenärzte in der Bundes- republik: Nach Beschlüssen und Ankündigungen des Deutschen Kassenarztverbandes sollen sie künftig den Patienten weniger oder billigere Arzneimittel als bisher verschreiben. Dazu soll es von

Ende 1976 an entsprechende Preis- vergleichslisten der pharmazeuti- schen Industrie im Rahmen der ,Roten Listen' geben. In einer Re- solution sprachen sich die etwa 70 Delegierten des Kassenarztverban- des ferner dafür aus, daß ein Pa- tient, der mit seinem Originalkran- kenschein den Arzt seines Vertrau-

SOZIALPOLITISCHE NACHRICHTEN ens aufsucht, auch nur von diesem zu zusätzlichen fachärztlichen Lei- stungen überwiesen werden kann.

Auf diese Weise sollen kostspielige Doppeluntersuchungen unterbun- den werden. Die Krankenkassen wurden aufgerufen, bei der Ausstel- lung von Zweitkrankenscheinen ei- nen strengen Maßstab anzulegen und dazu vorher den behandelnden Arzt zu hören." dpa

Die Ärzte

sind's nicht schuld

„Deutschlands Ärzte sind — von ei- nigen glücklichen Ausnahmen ab- gesehen — keine Millionäre, wol- len nicht länger die Prügelknaben in einem mit zum Teil unredlichen Mitteln geführten Wahlkampf sein und fühlen sich unverändert auf den Eid des Hippokrates einge- schworen: heilen, dienen, helfen bleibt ihr selbsterteilter Auftrag.

Auf diesen kurzen Nenner läßt sich die Situation und Einstellung der 100 000 Ärzte bringen, die in der Bundesrepublik tätig sind und von denen rund 50 000 als ,niederge- lassene Ärzte' im ständigen Kon- takt mit dem Patienten stehen. Ihr Unmut rührt daher, daß sie — von einer Massenillustrierten unter Zu- grundelegung falscher Zahlen und anhand extremer Beispiele als

‚Beutelschneider' abqualifiziert — zu einem Thema des beginnenden Wahlkampfes hochstilisiert wur- den: in Baden-Württemberg hat der SPD-Landesvorsitzende Eppler die

‚Gesundheitspolitik' zum Thema Nummer 1 bestimmt. Die böse Saat, mit der ein ganzer Berufs-

stand verleumdet zu werden droht, fällt insofern auf einen fruchtbaren Boden, als die Kosten des Gesund- heitswesens in der Bundesrepublik in den letzten Jahren inflationär gestiegen sind ... Nur: die Sün- denböcke sind nicht die Ärzte, denn die Honorare sind 1975 nicht mehr gestiegen als die allgemei- nen Durchschnittslöhne und Gehäl- ter, nämlich effektiv um wenig mehr als sieben Prozent. ... So ha- ben die Berechnungen für Durch- schnitts-Praxen ergeben, daß bei einem ‚Jahresumsatz' von 180 000 Mark nach Abzug der Betriebsko- sten der eigenen Kranken- und Al- tersversorgungs-Beiträge und der

MAINZER ALLGEMEINE ZEITUNG

Steuern (die bei 120 000 Mark schon 50 Prozent ausmachen kön- nen!) bei einer durchschnittlichen wöchentlichen Arbeitszeit von 54 Stunden gerade noch ein Stunden- lohn von 21,97 Mark verbleibt, wo- bei es schon fast selbstverständ- lich ist, daß die Ehefrau in der Pra- xis mitarbeitet, was bei 73 Prozent aller niedergelassenen .Ärzte der Fall ist ..." Günther Leicher

Eingriffe und

Einschränkungen . .

„... Mit oder ohne Atempause sind jedoch Eingriffe in das System der gesetzlichen Krankenversicherung und der Versorgung mit ärztlichen Leistungen, Arzneimitteln und der Behandlung in den Krankenhäu- sern erforderlich, die weit über das hinausgehen, was bisher gesagt und geschrieben wurde. Die zum

STUTTGARTER ZEITUNG

Beispiel von den Ortskrankenkas- sen vorgeschlagene Bezahlung der Ärzte durch eine Pauschale ist nicht mehr als eine unzureichende Krücke. Gedanklich angesetzt wer- den muß an der Tatsache, daß es DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 15 vom 8. April 1976 1007

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Die Information:

Bericht und Meinung AUS ZEITUNGEN

einen unbegrenzten Bedarf von Leistungen für die Gesundheit gibt, der sich wegen der Kosten nicht befriedigen läßt und der auf das beschränkt werden muß, was unumgänglich nötig und zu bezah- len ist... Was die Patienten betrifft, so werden wir kaum daran vorbei- kommen, ihnen rezeptfreie Arznei- mittel nicht mehr kostenlos durch Verschreibung des Arztes zur Ver- fügung zu stellen, sondern nur noch in genau zu umreißenden Ausnahmefällen. Und für die ärztli- che Behandlung wäre eine Selbst- beteiligung für alle — nicht wahl- weise wie nach dem Muster der FDP — ein Mittel, um die Verant- wortung von Ärzten und Patienten zu stärken. Eine solche Selbstbe- teiligung von 25 oder 20 Prozent der Arzthonorare könnte auf Höchstbeträge im Jahr begrenzt und nach sozialen Gesichtspunk- ten gestaffelt werden — zum Bei- spiel für Bezieher von Monatsein- kommen unter 1000 Mark auf 100 Mark im Jahr und so weiter. Wer dagegen einwendet, damit würden kranke Menschen davon abgehal- ten, zum Arzt zu gehen, dem sei gesagt, daß ein derartiger Einwand wohl kaum für ,mündige Bürger' gelten kann..." Hans Dieter Kloss

ZITAT Drohung

„Sollte sich die Standesfüh- rung dazu entschließen, die begonnene Aktion wider alle Vernunft dennoch fortzuset- zen, so wird sie mit Reaktio- nen rechnen müssen. Die SPD jedenfalls darf und wird unangebrachte Vorwürfe nicht widerspruchslos hin- nehmen. Auf Flugblattaktio- nen der Ärzteschaft in den Wartezimmern wird man mit Aufklärungsarbeit vor den ärztlichen Praxen antworten müssen."

Friedel Läpple, Vorsitzender der Kommission Gesund- heitspolitik und Mitglied des Vorstandes der SPD.

HÖRFUNK UND FERNSEHEN

Dienstag, 13. April

10.05: Schlank ohne Reue — Ab- magerungsrezepte in der Diskus- sion. DLF, Jochen Aumiller

20.15: Frauen und ihre Ärzte.

WDR III, Angelika Grunenberg Nach Ansicht der Autorin haben viel zu wenige Frauenärzte das Talent, ihren Patientinnen die Unsicherheit und die Furcht vor unheilbaren Krankheiten zu nehmen. Sie interviewte sowohl Frauen als auch Frauenärzte.

21.15: Die Zerstörung der Schule durch den Numerus clausus. RB II, Vortrag von Professor Dr. Andreas Flitner, Tübingen

Der Numerus clausus drängt unser Schulwesen in den gleichen harten Wettbewerb, der in der freien Wirt- schaft herrscht, und verwandelt unsere Bildungsstätte für Kinder zu einem Kampfplatz um Einzelnoten. Es wird vieles verdorben, was man durch

„Überwindung der Paukschule" besser zu machen geglaubt hat. Die Auswir- kungen auf Psyche und Physis der Kin- der beschäftigen zunehmend Ärzte und Soziologen.

Mittwoch, 14. April

19.15: Nichts mehr hören — ein Report über hörgeschädigte Kin- der. Drittes Fernsehen Südwest 22.30: Die Ärzte der Großen (Heinz Sponsel) — vorgestellt von Mario Szenessy. HR III

Freitag, 16. April

20.00: Bilanz der Hilflosigkeit

—Selbstmordforschung heute. SWF II, Bernd Wacker

In der Bundesrepublik nehmen sich im Jahr mehr als 14 000 Menschen das Le- ben, ganz zu schweigen von der Dun- kelziffer jener Suizide, die als Unfall getarnt werden. Der freiwillige Tod steht damit an elfter Stelle in der Liste der Haupttodesarten. Läßt sich das Selbstmordproblem, soweit es soziale Ursachen hat, überhaupt durch wis- senschaftliches und therapeutisches Krisenmanagement lösen?

Aus Sendereihen

Der wunde Punkt: Ambulante Vorsorgeuntersuchung auf dem Lande (Unser Land). Drittes Fernsehen Bayern, 12. 4., 19.15

Medizin kontrovers — Diskus- sion um die Gesundheitspolitik (Das Abendstudio). BR II, 12. 4., 19.30

Magersucht (Kongreßbericht aus Wiesbaden). DLF, 12.4., 22.05

Appell ans Miteinander (Die Sprechstunde — Ratschläge für die Gesundheit). Drittes Fernse- hen Südwest, Regionalprogramm für das Saarland, 13. 4., 21.00

22.30: Jeder stirbt des andern Tod.

Elisabeth Kübler-Ross antwortet auf Fragen nach dem Ende des Le- bens. BR I, Muthe Heller

Samstag, 17. April

16.00: Warum ist die Vorsorgeun- tersuchung nicht gefragt? BR I, Günther Albrecht

Eine Sendung über die geringe Inan- spruchnahme von Vorsorgeuntersu- chungen — besonders bei Männern.

22.05: Die Zukunft der ärztlichen Tätigkeit. BR II, Hans Schaefer

Tip der Woche

Man wird sich wohl am Kar- freitag den Zinnemann-Film

„Ein Mann zu jeder Jahres- zeit" ansehen müssen, über den Konflikt zwischen Hein- rich VIII. und seinem Lord- kanzler Thomas More. Sechs Oscars für diesen Film wa- ren gewiß nicht zu viel (ARD, 20.15 Uhr). gb

Hörenswert — Sehenswert

1008 Heft 15 vom 8. April 1976 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Referenzen

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