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Archiv "Deutscher Apothekertag: Das heilberufliche Profil schärfen" (26.09.2014)

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A 1628 Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 111

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Heft 39

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26. September 2014

DEUTSCHER APOTHEKERTAG

Das heilberufliche Profil schärfen

Die Apotheker haben in München das Perspektivpapier „Apotheke 2030“ verabschiedet.

Im Vordergrund stehen die Vernetzung mit den anderen Gesundheitsberufen sowie das Medikationsmanagement für die Patienten.

E

s ging um nicht weniger als die Zukunft des Berufsstandes beim diesjährigen Deutschen Apo- thekertag. „Apotheke 2030“ lautete der Titel des Perspektivpapiers, das die 300 Delegierten, die vom 17.

bis 19. September in München zu- sammengekommen waren, dort mit großer Mehrheit verabschiedeten.

Der Inhalt: Die Apotheker wollen ihr heilberufliches Profil schärfen und künftig in einem Netzwerk zu- sammen mit Ärzten und anderen Gesundheitsberufen Patienten be- gleiten und für deren systemati- sches Medikationsmanagement sor- gen. Mit der Annahme des Papiers ging ein zum Teil heftig und kontro- vers geführter Diskussionsprozess zu Ende, an dem sich die Apotheker in den vergangenen zwölf Monaten über Online-Plattformen und in Ver- anstaltungen beteiligen konnten.

Jetzt müsse man mit der Umset- zung der im Perspektivpapier for- mulierten Ziele beginnen, erklärte der Vizepräsident der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apo- thekerverbände, Mathias Arnold, im Anschluss an die Abstimmung.

„Wir wollen definieren, auf wel- chem Weg wir ein systematisches Medikationsmanagement installie- ren können, wie wir die Versor- gungsstrukturen für die Zukunft anpassen sollten und welche Quali- fikation der Apotheker in Zukunft dafür braucht.“

Wo Ärzte fehlen, werden Apotheker wichtiger

Als „Beweis für die Handlungs - fähigkeit und das Selbstvertrauen des Berufsstandes“ würdigte ABDA- Präsident Friedemann Schmidt das Perspektivpapier. Am meisten über- zeuge ihn das Bekenntnis zur Arbeit im heilberuflichen Netzwerk. „Da- mit eröffnen wir den Weg in ein neues Gesundheitswesen, welches weniger als heute von Wettbewerb untereinander und von Sektorie- rung und Segregation geprägt sein wird.“ Schmidt erklärte aber auch, dass man im Netzwerk auf der Grundlage eindeutiger Zuständig- keitsbeschreibungen unter Wahrung der Kompetenzen der anderen Ge- sundheitsberufe zusammenarbeiten wolle. Er hob zudem die besondere

Bedeutung von Therapiebegleitung und Medikationsmanagement für die Zukunftssicherung der Apothe- ke hervor. Dieses Ziel müsse bei der Weiterentwicklung der Aus-, Weiter- und Fortbildung der Phar- mazeuten berücksichtigt werden.

Bundesgesundheitsminister Her- mann Gröhe (CDU) würdigte den Beitrag, den die Apotheker für eine qualitativ hochwertige und flächen- deckende Versorgung der Patienten mit Arzneimitteln leisten. Ange- sichts der alternden Gesellschaft mit mehr chronisch kranken und dementen Patienten würden die Be- ratungsleistungen der Apotheker zunehmend wichtig, sagte Gröhe in München. Auf die Forderung der Apotheker, diese Beratungsleistung auch angemessen zu honorieren, in- dem der Fixzuschlag auf jede abge- gebene Arzneimittelpackung regel- mäßig angepasst wird, entgegnete der Minister: „Wir werden beob- achten, ob neue Anpassungen not- wendig sind. Dafür brauchen wir aber belastbare Daten.“ Ähnliches gelte für die geforderte Erhöhung der Honorare für die Abgabe von Rezepturen und Betäubungsmitteln.

Diese Frage berate er derzeit mit den Koalitionsfraktionen und dem Bundeswirtschaftsministerium. Zur 2013 erhöhten Notdienstpauschale sagte Gröhe: „Wir werden prüfen, ob das angemessen ist.“ Da erst drei Quartale abgerechnet seien, wolle man zunächst die endgültigen Zah- len abwarten. Der Minister ging auch auf den drohenden Nach- wuchsmangel bei den Heilberufen ein. Eine bessere Verteilung insbe- sondere der Ärzte, der Abbau von Über- und Unterversorgung be- schäftigten ihn sehr, erklärte Gröhe.

„Dabei könnten da, wo Ärzte feh- len, Apotheker umso wichtiger

werden“.

Heike Korzilius Der Deutsche Apothekertag hat sich für ein ein-

heitliches Entlassrezept ausgesprochen. Es soll sicherstellen, dass Patienten, die nach einem Krankenhausaufenthalt weiterhin Arzneimittel brauchen, diese unkomplizierter erhalten als bis- her. Die Delegierten stimmten einem entspre- chenden Antrag des Vorstandes der ABDA – Bun- desvereinigung Deutscher Apothekerverbände zu.

Im Alltag litten viele Patienten darunter, dass sie nach ihrer Entlassung aus dem Krankenhaus zu- nächst einen niedergelassenen Arzt aufsuchen müssten, um sich auf der Grundlage des Arzt- briefs aus dem Krankenhaus eine Verordnung ausstellen zu lassen, so die ABDA. Das bereite vor allem ab Freitagmittag und bei eingeschränkter

Mobilität Schwierigkeiten. Das Problem lässt sich nach Ansicht des Verbandes am besten dadurch lösen, dass die Krankenhausärzte ein standardi- siertes Entlassrezept auf Wirkstoffbasis ausstel- len, das die Patienten dann in der Apotheke einlö- sen. Das Rezept, auf dem nur N1-Packungen ver- ordnet werden dürften, berge auch Vorteile für die niedergelassenen Ärzte. Sie könnten die im Kran- kenhaus begonnene Therapie ohne Zeitdruck auf wirtschaftlichere Arzneimittel umstellen. Es müsse jedoch sichergestellt werden, dass die nicht von niedergelassenen Ärzten verordneten Arzneimittel auch nicht deren Arzneimittelbudget zugerechnet würden, so die ABDA. Um das Entlassrezept ein- zuführen, ist eine Gesetzesänderung erforderlich.

ENTLASSREZEPT GEFORDERT

P O L I T I K

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