• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Mammakarzinom: Genprofile schärfen Prognose" (01.02.2002)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Mammakarzinom: Genprofile schärfen Prognose" (01.02.2002)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Behindertenquote

Nachholbedarf bei den Kassen

Oftmals sind zu wenig Behinderte in öffentlichen Institutionen beschäftigt.

D

ie Krankenkassen be- schäftigen zu wenig Be- hinderte. Der Anteil schwer- behinderter Mitarbeiter lag bei den Innungskrankenkas- sen im Jahr 2000 bei nur 2,1

Prozent. Vorgeschrieben sind für den öffentlichen Dienst mindestens sechs Prozent.

Dies geht aus einem Bericht der Bundesregierung über die Beschäftigung Schwerbehin- derter im öffentlichen Dienst des Bundes hervor.

Der Bundesbeauftragte für die Belange der Behinderten, Karl Hermann Haack (SPD), forderte, dass die Krankenkassen schleu- nigst mehr Behinderte einstellen. Allein schon deshalb, weil die Kran- kenkassen eine „Vorbild- Funktion“ hätten, so Haack. Einzig die Land- wirtschaftlichen Kran- kenkassen erfüllen ihre Vorgabe von 13 Pflicht- plätzen. Die Kassenärzt- liche Bundesvereinigung kommt mit acht von zehn vorgeschriebenen Stellen für schwerbehin- derte Mitarbeiter auf 4,6 Prozent. Sie liegt damit zwar unter der Pflichtquote, aber über der Quote der Krankenkassen. Die Bundes- ministerien mit ihren nachge- ordneten Dienststellen wei- sen einen Schwerbehinder-

ten-Anteil von 6,5 Prozent aus. Sie liegen damit über der vom Gesetzgeber vorgegebe- nen 6-Prozent-Quote. Nach- bessern muss allerdings das Bundeskanzleramt. Hier sind zurzeit nur 22 der veran- schlagten 30 Pflichtstellen für Schwerbehinderte besetzt.

Runder Tisch

Fortschritte

Nach dem dritten Treffen ist Hoppe optimistisch.

D

ie Krankheitsvorbeugung soll künftig bundesweit von einer zentralen Stelle aus koordiniert werden. Diese soll gezielte Maßnahmen initiieren und bestehende Programme bündeln, zum Teil auch mitfi- nanzieren. Auf eine entspre- chende Empfehlung verstän- digte sich am 28. Januar der von Bundesgesundheitsmini- sterin Ulla Schmidt (SPD) ein- berufene Runde Tisch für das Gesundheitswesen.

Nach Ansicht Schmidts wurden bei der mehr als vier- stündigen Unterredung Fort- schritte in wichtigen Fragen er- reicht. Damit sei ein „entschei- dender Schritt nach vorn“ ge- tan worden. Alle Teilnehmer hätten sich für einen „einheit- lichen gesetzlichen Versor- gungskatalog“ ausgesprochen.

Prof. Jörg-Dietrich Hoppe, Präsident der Bundesärzte- kammer, sagte, er sehe „mehr als einen Schritt nach vorn“.

Einigkeit habe bei den Teilnehmern mit Ausnahme der forschenden Arzneimit- telhersteller zudem darin be- standen, neue Medikamente künftig einer genauen Nut- zen-Kosten-Bewertung zu un- terziehen, sagte Schmidt. Da- durch sollen „Scheininnova- tionen“ ohne erkennbaren Zusatznutzen eingedämmt werden. Für diese Aufgabe wird eine unabhängige Insti- tution geschaffen. Man ver- ständigte sich darauf, dass künftig jede Kasse zusätzlich auch einzelne Verträge mit Ärzten und Kliniken abschlie- ßen kann. Schmidt wertete dies als eine „entscheidende Weichenstellung“.

A K T U E L L

Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 99½½½½Heft 5½½½½1. Februar 2002 AA237

Mammakarzinom

Genprofile schärfen Prognose

G

enetische Analysen könnten vielen Frauen mit Brustkrebs unnötige Therapien ersparen. Eine holländisch- amerikanische Forschergruppe um Dr.

Laura van’t Veer vom Niederländi- schen Krebsinstitut (Amsterdam) und Dr. Stephen Friend vom Biotechunter- nehmen Rosetta Inpharmatics (Wa- shington) beschreibt in der Zeitschrift

„Nature“, dass Genprofile des Tumor- gewebes die Genauigkeit der Progno- se für Mammakarzinom-Patientinnen deutlich verbessern könnten (2002;

415: 530). Zu ganz ähnlichen Schluss- folgerungen kommt auch eine Gruppe um Dr. André Ahr und Prof. Man- fred Kaufmann von der Universität Frankfurt (Lancet 2002; 359: 131). Die holländisch-amerikanische Gruppe hat

die Genprofile der Primärtumoren von 98 Frauen verglichen, deren Diagnose bereits mehr als fünf Jahre zurücklag.

Die Analyse von circa 25 000 Genen zeigte, dass sich die Tumoren vonein- ander in etwa 5 000 Genen unterschie- den. Letztlich identifizierten die For- scher 70 Gene, deren Aktivität beson- ders deutlich mit dem Verlauf des Tu- mors korrelierte.

D

iese Genprofile erlaubten eine recht genaue Prognose: 34 der Patientin- nen hatten innerhalb von fünf Jahren nach Diagnose Metastasen erlitten.

Anhand der Genprofile konnten 31 korrekt als Karzinome mit schlechter Prognose identifiziert werden. Umge- kehrt wurden unter den Tumoren von 44 Patientinnen, die nach fünf Jahren noch rückfallfrei waren, 32 zutreffend als Tumoren mit guter Prognose identi- fiziert. Auch die Frankfurter Gruppe konnte anhand des Genprofils Frauen mit schlechter Prognose identifizieren.

Die Zuverlässigkeit der Gen-Progno- sen muss nun in weiteren Studien be- stätigt werden. Sollte sich die Aussage- kraft bestätigen, „werden Genprofile helfen, die Therapie zu individualisie- ren“, sagt Manfred Kaufmann.

N

ach den bisherigen, auf histologi- schen und klinischen Kriterien ba- sierenden Richtlinien sind 80 bis 90 Prozent der Mammakarzinom-Patien- tinnen Kandidatinnen für eine adju- vante Therapie. Diese Richtlinien neh- men aber unter anderem in Kauf, dass viele der so behandelten Frauen keinen Nutzen etwa von einer Chemotherapie haben, weil sie auch ohne Behandlung keine Metastasen entwickeln würden:

Genprofile könnten die Zahl dieser übertherapierten Frauen um ein Drit- tel verkleinern. „Zudem könnten sie bei der Wahl der optimalen Therapien gegen Tumoren mit schlechter Progno- se helfen“, sagt Kaufmann: „Ich sehe in Genprofilen die Zukunft.“ Klaus Koch Akut

Der Anteil schwerbehinderter Mitarbeiter soll sechs Prozent betragen. Foto: dpa

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Während alle Patienten im ersten Jahr nach Diagnosestellung untersucht wurden, erhielten 217 (44%) Patienten in den fol- genden vier Jahren keine weitere Untersuchung.. Daten

Unter Leberhautzeichen versteht man neben dem Ikterus die bei chronischen Leberkrankheiten besonders häufig auftretenden, aber keineswegs leberspezifi- schen Hautveränderungen wie

Die Patientin und auch der Arzt müssen Geduld haben; sollte aber nach drei Mona- ten der Behandlung kein Erfolg sichtbar werden, sollte die Patientin zu einer

Dabei wird auch erläutert und besprochen, in- wiefern durch eine Fortsetzung der Therapie eine mögliche Lebensver- längerung bei zu erwartendem wei- teren Tumorprogress und

— Die Thera- pie der Hepatitis ist unverändert unbefriedigend (Bettruhe, ein biß- chen Diät). Nicht belasten, bevor sich die Transaminasenaktivitäten normalisiert haben.

An diesen Beispielen wird andererseits deutlich, daß die Bestre- bungen, einheitliche Kriterien für die Diagnose und prognostische Bewer- tung des apallischen Syndroms festzu-

Inter- nationalen Krebs-Kongreß in Ham- burg 1990 sollten im Rahmen des In- terdisziplinären Forums neue Ent- wicklungen in Diagnostik und Thera- pie maligner Erkrankungen darge-

Während der Schwangerschaft verschärft sich der Jodmangel, was für die kindliche Entwicklung eine Jod-Minderversor- gung und somit eine kritische Situati- on bedeuten kann..