• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Aufmerksamkeitsdefizitstörungen: Den diagnostischen Blick schärfen" (14.06.2002)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Aufmerksamkeitsdefizitstörungen: Den diagnostischen Blick schärfen" (14.06.2002)"

Copied!
6
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

B

ei Hermann Hesse wird rückblickend eine Auf- merksamkeitsdefizitstö- rung (ADS/ADHS) in Kind- heit und Jugend vermutet.

Gleiches gilt für Alfred Nobel und Albert Einstein. Der Ge- danke an Dichter und Denker mag zwar tröstlich sein, eine Hilfe jedoch bietet er nicht.

Weder für Kinder, Eltern noch für Lehrer. Doch gerade in den Schulen manifestieren sich zunehmend die Probleme mit einer häufig nicht diagnosti- zierten Erkrankung.

Denn anders als in den Zeiten von Mozart, Churchill oder Einstein haben es die Pädagogen der Gegenwart un- gleich schwerer, auf In- dividualität ihrer Schü- ler einzugehen, vor al- lem wenn sie sich in Konzen- trationsschwäche, Vergesslich- keit, störendem Verhalten aus- drückt. Geht die hyperaktive Aufmerksamkeitsdefizitstörung auch noch mit Lernschwächen oder Legasthenie einher, kann der Weg ins soziale Abseits für die Kinder vorgezeichnet sein.

Neue Wege, den Kindern Diagnose und Therapie zu er- möglichen, will ein Aachener Arbeitskreis beschreiten, der sich unter der Federführung des Fördervereins Sozialpädia- trisches Zentrum am Univer- sitätsklinikum Aachen und in enger Zusammenarbeit mit der Klinik für Kinder- und Jugend- psychiatrie und -psychothera- pie des Universitätsklinikums, der Schulen sowie der Stadt Aachen zusammengefunden hat. Ziel ist es, eine Konzeption zu erarbeiten, um Kinder, El- tern und Lehrer zu fördern, zu informieren und zu entlasten.

Das Konzept liegt einer Lehrerfortbildung vor. Ent- wickelt wurde es von Kathrin Hoberg, Diplom-Psychologin am Sozialpädiatrischen Zen- trum, und Michael Simons, Di- plom-Psychologe an der Klinik für Kinder- und Jugendpsych- iatrie und -psychotherapie. Mit diesem Ausbildungspaket wol- len die beiden Psychologen fachlich geschulte Referenten

in die Lage versetzen, in den Schulen Grundlagen der Auf- merksamkeitsdefizitstörung zu vermitteln und den diagnosti- schen Blick der Lehrer zu schärfen. Darüber hinaus wer- den die Referenten gemein- sam mit den Pädagogen an ex- emplarischen Fällen arbeiten.

Ziel sei es,so Hoberg,„die Leh- rer zu entlasten, indem deren Kompetenzen gestärkt wer- den“. Auf zwei Grund- und zwei Hauptschulen in und um Aachen werden die Initiatoren zunächst zugehen. Bis zu den Sommerferien soll die Ausbil- dung an diesen Schulen bereits abgeschlossen, eine weitere Betreuung jedoch garantiert sein. Der Förderverein Sozial- pädiatrisches Zentrum hat sich bereit erklärt, wenigstens vor- übergehend die Stelle eines A

A1692 Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 99½½½½Heft 24½½½½14. Juni 2002

Aufmerksamkeitsdefizitstörungen

Den diagnostischen Blick schärfen

Aachener Arbeitskreis entwickelt Ausbildungs- konzept für Lehrer.

In den Schulen manifestieren sich die Probleme mit nicht dia- gnostizierter ADHS.

Foto:BilderBox

(2)

freien Mitarbeiters zu finanzie- ren, der auch weiterhin Kon- takt zu den Schulen hält, während die Referenten in an- dere Schulen in und um Aa- chen ausschwärmen.

Von der Lehrerfortbildung verspricht man sich gleichzeitig eine Entlastung der Eltern und Hilfe für die Kinder.Ist der dia- gnostische Blick erst einmal ge-

schärft, dann haben Lehrer die Möglichkeit, den Eltern kon- krete Schritte vorzuschlagen, die zur Diagnose und mithin zur Behandlung von ADHS führen können.

Doch Fortbildung ist teuer.

Am finanziellen Aufwand scheitert so manches enga- gierte Projekt. In diesem Fall allerdings müssen weder

Stadt noch Kreis auf den Ko- sten sitzen bleiben, glaubt Manfred Ernst, Schulamts- leiter in Aachen. Er ist davon überzeugt, dass die für Leh- rerfortbildung verantwortli- chen Stellen – dabei denkt er nicht nur an die Kölner Be- zirksregierung, die für Aa- chen zuständig ist – großes Interesse haben werden, ein

solches Ausbildungspaket in die Lehrerfortbildung aufzu- nehmen (siehe zu dieser The- matik auch den Beitrag „Keine ,Modeerkrankung‘“ in diesem Heft, die Red.).Andrea Schneider

Informationen: Sozialpädiatrisches Zentrum, Kullenhofstraße 50, 52074 Aachen, Telefon: 02 41/8 08 96 66, Telefax: 02 41/8 88 84 79

(3)

S

ie galt als mathematisches Talent und sollte deswe- gen eigentlich Ingenieu- rin werden. Doch nach einem Schlüsselerlebnis brach Ma- ria Montessori (1870–1952) ihr Mathematikstudium ab und beschloss, künftig armen Kindern zu helfen. Sie wurde Italiens erste Ärztin und bedeutendste Pädagogin so- wie ernsthafte Anwärterin für den Friedensnobelpreis.

Maria Montessori kam am 31. August 1870 als Tochter des Finanzbeamten Cavalie- re Montessori und seiner Frau Renilde Stoppani in Chiaravalle bei An- cona zur Welt. Ihrem Vater gelang es später, ihr den Besuch eines Gymnasiums in Rom zu ermöglichen, was da- mals eine kleine Sensa- tion darstellte. Maria verstieß als Jugendliche oft gegen die strengen Sitten, weil sie ohne je- de Begleitung durch die Straßen ging. Sie begann in Rom ein mathematisches Studium, beendete jedoch dieses, nachdem sie durch den Anblick eines zerlump- ten Bettlers mit einem tod- kranken Kind auf dem Arm tief gerührt wurde und beschloss, künftig armen Kin- dern zu helfen. Es erregte großes Aufsehen, als Maria Montessori ein Medizinstudi- um begann und sich auf den Arztberuf vorbereitete. Eine Frau, die Leichen sezierte, galt damals als intolerabel.

1896 erwarb sie als erste Itali- enerin in Rom den medizini- schen Doktorgrad. Seit 1898 lehrte sie an einer staatlichen Lehrerbildungsanstalt für geistig behinderte Kinder.

1900 wirkte sie auch an der Universität Rom, wo sie von 1904 bis 1907 einen „Lehr- stuhl für Frauenemanzipati-

on und Abschaffung der Kin- derarbeit“ einrichtete.

Die „Dottoresa“ war nach dem Besuch von Heimen und Schulen entsetzt über die Kinder, die dort „wie Schmet- terlinge, die man auf Steckna- deln aufgespießt hat“ unbe- weglich auf ihren Bänken sit- zen mussten. Sie war über- zeugt davon, dass das Lernen mit den Händen und nicht

mit dem Hirn beginnt und plädierte für Freiheit und Ungezwungenheit, damit die Kinder durch Basteln und Handarbeit „spielend“ ler- nen.

Montessori befasste sich anfangs unter anderem mit der Erziehung geistig Behin- derter. 1907 gründete sie im römischen Armenviertel San Lorenzo ein Kinderhaus für drei- bis sechsjährige Arbei- A

A1694 Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 99½½½½Heft 24½½½½14. Juni 2002

Geschichtlicher Kontext

Zum 50. To- destag Maria Montessoris ist eine inter- essante Bio- graphie er- schienen, die ihr turbulen- tes Leben und die re- volutionären Ideen vor dem Hinter- grund ihrer Zeit beleuch- tet. Die Autorin ist Profes- sorin für Frauengeschichte an der Universität Ut- recht, Niederlande.

Marjan Schwegman: Maria Montessori, Kind ihrer Zeit – Frau von Welt. Verlagsgruppe Beltz,Weinheim, 2002, 272 Sei- ten, Taschenbuch, 15 C

Maria Montessori

„Be-greifende“ Kinder

Am 6. Mai jährte sich der 50. Todestag der bedeu-

tenden Pädagogin.

(4)

terkinder, das sie 1911 um ei- ne Schule erweiterte. Damals entdeckte sie das „Montesso- ri-Phänomen“, nämlich die Konzentration von Kleinkin- dern bei manuellen Aufga- ben, bei denen sie die Dinge

„be-greifen“. Auch an der Berliner Universität versuch- te sie in den Dreißigerjahren neue Wege in der Kinderer- ziehung zu weisen. Damals erklärte sie: „Die kindliche Seele ist zart. Mehr als alle anderen muss man sie schüt- zen, denn sie hat nicht die Kraft, sich gegen Unter- drückung durch die Erwach- senen zu wehren.Aber als wir das Kind erzogen, gaben wir ihm alle unsere Irrtümer mit, und sie hinterließen unaus- tilgbare Spuren. Denn alles Gute und Böse im Menschen hat in der Kindheit seinen Ursprung. Wir werden ster- ben, doch unsere Kinder wer- den an den Folgen des Bösen leiden – es hat ihre Seele für immer entstellt.“

Von der faschistischen Diktatur in Italien wurde Maria Montessori 1933 ins Exil getrieben. 1934 wurden die zahlreichen Schulen in ihrem Heimatland geschlos- sen, die nach ihrer Methode arbeiteten, da sich deren pädagogische Ziele nicht mit denen des Faschismus deck- ten. Sie emigrierte und erleb- te als 66-Jährige mit den Kin-

dern ihres Adoptivsohnes Mario in Spanien den Bür- gerkrieg. Nach dem Aufwa- chen las sie eines Morgens an der Wand ihres Hauses den Satz: „Nicht betreten, hier wohnt die Freundin der Kin- der.“ Niemand krümmte ihr ein Haar. Danach fand sie in Indien, den USA, Großbri- tannien und in den Nieder- landen Aufnahme und neue Wirkungsstätten. 1947 kehrte sie nach Italien zurück.

Am 6. Mai 1952 starb Ma- ria Montessori im Alter von 81 Jahren in Noordwijk-aan- Zee (Niederlande). Für viele Zeitgenossen war ihr Name bereits damals eine Legende.

Ihre zahlreichen Werke wur- den in 22 Sprachen übersetzt.

Nach ihrem Tod leitete der Adoptivsohn Mario als Präsident der internationa- len „Montessori-Gesellschaft“

mit Sitz in Amsterdam die Organisation. Ernst Probst

Sprachreisen

Exotische Ziele

Programme speziell für über 50-Jährige

Fremdsprachenkenntnisse in niveauvoller Atmosphäre auf- frischen, Kulturen und Lebensgewohnheiten kennen lernen – und das gemeinsam mit Menschen der gleichen Genera- tion. Speziell für über 50-Jährige bieten die gemeinnützigen Carl Duisberg Centren (CDC) Sprachreisen an. Zum Bei- spiel in die südfranzösische Thermalstadt Aix-en-Provence oder in die mittelalterlich geprägte englische Stadt Canter- bury. Auch exotische Reiseziele und Sprachen sind in dem MasterClass-Katalog zu finden: In dem Ort Jogjakarta auf Java wird vormittags eine Einführung in die Landessprache Bahsa Indonesia geboten, nachmittags stehen kulturelle Aktivitäten auf dem Programm. Weitere Reiseziele: Irland, Kanada, Südafrika, Neuseeland, Italien und Spanien. EB

Der MasterClass-Katalog kann kostenfrei angefordert werden bei: Carl Duisberg Centren, Sprachreisen, Hansaring 49–51, 50670 Köln, Telefon:

02 21/1 62 62 25, E-Mail: masterclass@cdc.de

(5)

D

er beste Schutz vor sexu- ellem Missbrauch sei es, das Selbstbewusstsein der Kinder zu stärken, damit sie lernten, „nein“ zu sagen. El- tern und Lehrer könnten dazu beitragen, indem sie in einer offenen, vertrauensvollen At- mosphäre erzögen, die es dem Kind ermöglichte, sich ohne Angst vor Zurückweisung, Vorwürfen oder Bestrafung an sie zu wenden. Dies schlägt das Komitee „Sicherheit für das Kind“ vor, um die anhaltend hohe Deliktrate – 20 000 Kin- der werden nach polizeilichen Angaben jedes Jahr Opfer se- xueller Übergriffe – zu re- duzieren. Das Komitee ist ein seit 1967 aktiver Zusammen- schluss von Wissenschaftlern verschiedener Fachgebiete, die sich zum Ziel gesetzt haben, die Öffentlichkeit über Kin- dersicherheit aufzuklären.

Obwohl es nicht an Be- mühungen fehle, die Öffent- lichkeit aufzuklären, die Stra- fen verschärft und die Täter- identifizierung verbessert wur- den,komme Kindesmissbrauch weiterhin unvermindert häufig vor, stellt das Komitee fest – und ging den Ursachen hierfür nach. Prof. Dr. Rudolf Egg, Di- rektor der Kriminologischen Zentralstelle e.V., Wiesbaden, fordert, bei den Schutzmaß- nahmen verstärkt zu berück- sichtigen, dass sexueller Miss- brauch in der Mehrzahl von Verwandten und Bekannten begangen wird, die das Ver- trauen des Kindes ausnutzen.

Sexualität und auch sexuelle Gewalt sollten deshalb in Fa- milien keine Tabuthemen sein, sondern aufklärend zur Spra- che kommen. Das erleichtere es Kindern im Ernstfall, sexu- elle Übergriffe ohne Scham anzusprechen. Dazu sollte es

jedoch nicht erst kommen:

Kinder müssen gestärkt und ermutigt werden, diese deut- lich zurückzuweisen, fordert Egg. Dazu sei es wichtig, Kin- dern zu vermitteln, dass nie- mand das Recht hat, sie gegen ihren Willen zu berühren oder zu bedrängen.Vor allem bei äl- teren Kindern und Jugendli- chen seien gezielte Selbstbe- hauptungstrainings empfeh- lenswert. Kindern sollte auch bewusst gemacht werden, dass sie selbst keine Schuld an sexu- ellen Übergriffen Erwachse- ner haben, um daraus resultie- rende Angst vor Bestrafung zu vermeiden.

Bereits in der Grundschule aufklären

Für Kinder und Mütter seien mehr „niederschwellige Ver- trauensangebote“ notwendig, um bei Verdacht auf Miss- brauch zu helfen, erklärt Prof.

Dr. med. Joest Martinus, Prä- sident des Komitees. Nahe- liegend seien kompetente Hausärzte und Pädiater. Mehr Fortbildung notwendig sei auch bei Beratern und Thera- peuten in Beratungsstellen, Ju- gendämtern oder Einrichtun- gen der Opferhilfe, denn: „Es kommt immer noch vor, dass Meldungen nicht ernst genom- men werden und auf der ande- ren Seite erkennbar falsche Anschuldigungen Anlass für Anzeigen und weitreichende Konsequenzen sind.“ Das The- ma sexueller Missbrauch müs- se bereits in der Grundschule besprochen werden, da Sechs- bis Zehnjährige am häufigsten betroffen sind. Bisher ist das Thema erst ab der fünften Jahrgangsstufe vorgesehen.

Schließlich sei es notwen- dig, mit der weit verbreiteten A

A1696 Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 99½½½½Heft 24½½½½14. Juni 2002

Sexueller Missbrauch

„Nein“ sagen lernen

Die Zahl der Opfer von sexuellen Übergriffen ist

unverändert hoch. Das Komitee „Sicherheit für

das Kind“ fordert, Aufklärung und Hilfsangebote

zu verbessern.

(6)

Ansicht aufzuräumen, dass se- xueller Missbrauch fast aus- schließlich Mädchen betrifft, fordert Martinus. Tatsächlich sei das Verhältnis Mädchen zu Jungen vier zu eins, nach ande- ren Schätzungen sogar zwei zu eins. Da Jungen größere Schwierigkeiten haben, sich zu offenbaren, sei es umso wichti- ger, sie zu erreichen. Über die Täterpersönlichkeiten heiße es häufig, sie seien „Menschen wie du und ich“, so Martinus.

Das dürfe nicht darüber hin- wegtäuschen, dass Alkohol- probleme, Partnerkonflikte, soziale Belastungen und ande- res signifikant häufiger ange- troffen werden. Auch das kön- ne zur Aufklärung der Delikte beitragen. Petra Bühring

Kontaktadresse:

Komitee Sicherheit für das Kind, DBV-Win- terthur-Haus, Leopoldstraße 204, 80804 München, Telefon: 0 89/36 06 37 49, E-Mail: geschaeftsfuehrung@sicherheit kind.de, Internet: www. sicherheitkind.de Das Komitee ist Mitglied der Bundes- arbeitsgemeinschaft Kindersicherheit.

Philosophie

Multimedialer Überblick

Helmut Essenschläger, Hans Kraml, Manfred Pascher: Sophia. Philosophie multimedial.

Surfen durch Denk Welten. öbv & hpt Ver- lagsgmbh & Co. KG, Wien, 2001, CD, 47,20 A

Der Philosoph Peter Sloterdijk hatte Ende der Neunzigerjahre eine umstrittene Rede auf Schloss Elmau gehalten, in der er sich unter dem Titel „Regeln für den Menschen- park“ mit Konzepten befasste, wie sich einer ausbreitenden Bestialisierung unter den Menschen mit Hilfe der Gentechnik begeg- nen lasse. Sloterdijk hatte damit seinen Hut in den Ring geworfen, der Schauplatz eines spannenden Wettstreites um den verant- wortlichen und menschlichen Umgang mit neuen Technologien werden sollte. Ge- kämpft wurde mit scharfen Argumenten und mit Angriffen auf Eitelkeiten. Es ging um das „Rechthaben“ – um nichts Geringe- res als um den Anspruch auf die Wahrheit.

Diesen handfesten Philosophenstreit vor Augen, lassen sich Stärke und Schwäche die- ser CD sezieren: Wer solche Diskurse sucht, konkrete Fragen und ihre Diskussion, Text- beispiele und Argumente, der wird damit nicht glücklich werden. Mit der CD lassen

sich keine großen Debatten am Computer nachvollziehen. Man sollte fragen dürfen, ob dann nicht doch ein Platon-Dialog hätte Platz finden können. Textbeispiele gibt es nicht. Die CD spart Erklärungen und kom- plexe Konstrukte, die hinter den kleinen Lexikoneinträgen stehen, sodass manches recht banal wirkt.

Hier liegt andererseits die Stärke des Me- diums, schraubt man den Anspruch zurück und gibt sich zufrieden mit einer Überblicks- darstellung und einem gut strukturierten Nachschlagewerk. Ob Kurzbiografien zu den Säulenheiligen des Fachs von der Antike bis zur Neuzeit, ein Glossar philosophischer Begriffe oder Einführungen in die Kernge- biete der Philosophie von Sprache über Me- taphysik bis hin zu Logik, Politik und Post- moderne – die CD lässt nichts vermissen.

Die Sprache ist einfach, und die Zusam- menhänge sind verständlich, ohne unzuläs- sig zu simplifizieren. Die CD ist ein Werk- zeug, um sich an Originalwerke und Feuille- ton-Debatten heranzuwagen. Auch Schüler dürften ihre Freude haben, wenn sie Philo- sophie- oder Religionsunterricht damit be- gleiten. Zudem schafft das Programm einen umfassenden Überblick über die Gebiete des Fachs, ohne fahrlässig zu vereinfachen oder zu werten. Roman Pletter

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Alle G7-Staaten haben sich bereits verpflichtet, im Jahr 2021 die direkte staatliche Unterstützung für Koh- lekraftwerke ohne CO 2 -Abscheidung im Ausland zu beenden.. Die

Hans-Egbert Schröder einen Vor- trag mit dem Thema „Schärfen Sie Ihren diagnostischen Blick – was Bilder erzählen“ gehalten.. Aufgrund zahlrei- cher Nachfragen bieten wir folgende

• Bestimmen Sie diejenigen Elemente, an denen deutlich wird, dass es sich hier nicht in erster Linie um eine Rede, sondern um einen Vortrag handelt.. (Hypotaxen, Termini,

Esra fasst in einer Schrift, die um das Jahr 100 nach Christus entstanden ist, seine tragische Anthropologie in dem Kernsatz zusammen: „Es wäre besser für uns, nicht dazusein, als

Neben Stimmungsumfragen gibt es ein ganzes Set an «harten» Daten, welche früh oder gar unmittelbar zur Verfügung stehen und so als Frühindikatoren dienen können: Administrative

War seine Rede über den Menschen nicht schon kongenial mit der Selbsterfah- rung einer Zivilisation, die in diesem Jahrhundert wie in kei- nem zuvor die Menschen das Fürchten

 Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte: Bei Treffen mit mindestens einer ungeimpften oder nicht genesenen Person: nur der eigene Haushalt und maximal zwei Personen eines weiteren

Da die MRT nicht mit schädigenden Strahlen, sondern einem Mag- netfeld arbeitet, ist die Belastung für den Körper des Patienten minimal. Mit ihr ist sogar eine Funktionsdarstellung