Die exzentrische Millionärin Esther Brill (Lauren Bacall, Mitte) möchte unbedingt neue Präsidentin der Gesundheitsorganisation
„Health" werden, Links: Ihr Wahlkampfmanager Harry Wolff Garnes Garner) Foto: ZDF
Der Gesundheits- kongreß
In dem amerikanischen Spielfilm von 1980 „Der Ge- sundheits-Kongreß" (ZDF, 7. September, 22.40 Uhr) ka- rikiert der Autor Robert Alt- mann nicht allein den modi- schen Rummel um Gesund- heit, Diätprogramme und Rohkost, der inzwischen zu einem bedeutenden Wirt- schaftszweig geworden ist.
Sein Film ist vor allem eine beißende Satire auf die Me- chanismen der amerikani- schen Politik.
Zum Inhalt des Films: In einem Hotel in Florida trifft sich die Gesundheitsorgani- sation „Health" zu einem Kongreß. Präsidentschafts- wahlen stehen an. Aussichts- reichste Kandidatinnen sind
Medizin und Wissenschaft
Menschen unter uns. Er- fahrungän mit einem behin- derten Adoptivkind. Drittes Fernsehen Nord, 29. August, 18.30 Uhr.
Rufen Sie uns an! — Ge- spräche über Gesundheit.
die exzentrische Esther Brill (Lauren Bacall), erfolgreiche Autorin von Gesundheitsbü- chern, und die Ernährungs- wissenschaftlerin Isabella Garnell (Glenda Jackson), eine dynamische Aufsteigerin mit „progressiven" Ideen.
Beide gehen mit nicht gerade zimperlichen Methoden auf Stimmenfang, Moralappelle dienen nur zur Sicherung der eigenen Macht und als „Ver- kaufsparolen für das Millio- nen-Dollar-Geschäft mit der Gesundheit". Gloria Bur- bank (Carol Burnett), die Gesundheitsberaterin des Weißen Hauses, verliert in diesem Chaos der Intrigen bald jeden Überblick. Und dann ist da noch der Falsch- spieler und Dunkelmann Bobby Hammer (Henry Gib- son), der im Auftrag einer mysteriösen Lobby dem Ge- sundheitskongreß ein handfe- stes „Watergate" beschert.
Eß-Störungen. Drittes Fern- sehen Nord, 29. August, 20.15 Uhr.
Hormone — Botschafter des Lebens. Bericht über Kommunikation zwischen Körper und Gehirn. Von Reinhold Gruber. Drittes Fernsehen Bayern, 29. Au- gust, 20.45 Uhr.
Irren ist menschlich. Mög- lichkeiten und Grenzen so- zialpsychiatrischer Dienste.
Drittes Fernsehen Südwest, 29. August, 21.15 Uhr.
ZDF-info: Gesundheit.
Gefahr aus dem Teppich- Dschungel: Hausstaub-Mil- ben. ZDF, 30. August, 9.45 Uhr.
Blickpunkt Gesundheit.
Schlank werden — schlank bleiben. Das ewige Dilemma.
Film von Gustav K. Kemper- dick. Redaktion: Erika Jonc- zyk-Rast. Drittes Fernsehen West, 30. August, 22.45 Uhr.
Werkstatt der Wissen- schaft. Laser — der Strahl für jeden Fall. Bericht von Her- bert Biber, Reinhold Gruber, Paul Hermanns und Jochen Schmidt-Petersen. Drittes Fernsehen Bayern, 31. Au- gust, 16.45 Uhr.
Gesundheitsmagazin Pra- xis. Vorgesehene Themen: 1.
Das alternative Gesundheits- zentrum — ein Modell mit Zu- kunft? 2. Eine ganze Stadt auf Herz und Nieren geprüft.
ZDF, 1. September, 21 Uhr.
Gott und die Welt. Amo- ralisches System? Zum Streit um die Schwangerschaftsbe- ratung. ARD, 2. September, 21.50 Uhr.
Die Sprechstunde. Kör- perpflege beim Kind. Drittes Fernsehen Bayern, 6. Sep- tember, 20.45 Uhr.
Aspekte des Psychobooms
In den achtziger Jahren sind ärztliche empfohlene Psychotherapien zahlreicher geworden, viel mehr Men- schen nehmen ihre individu- ellen seelischen Leiden wahr als noch vor zwanzig Jahren.
Ein Filmbeitrag im Dritten Fernsehen West am 5. Sep- tember mit dem Titel „Frü- her auf die Straße — heute auf die Couch" zeigt Beispiele körperorientierter und spiri- tueller Therapiearbeit; Klien- ten erzählen, aus welchen Si- tuationen heraus sie Rat und Hilfe suchten und was sie er- fahren und erlebt haben. Ein Arzt erläutert die Haltung der Kassenärztlichen Verei- nigung zur Psychotherapie.
Umstrittene Praxis
Er gilt als einer der um- strittensten Sportmediziner der Bundesrepublik: Prof.
Armin Klümper, 53 Jahre alt,
Leiter des Sporttraumatolo- gischen Institutes der Univer- sität Freiburg. Von den Kriti- kern als „Spritzen-Weltmei- ster` „Guru" oder „Hak- kethal der Sportmedizin`
genießt Klümper seit über 25 Jahren vor allem bei den Spitzenathleten aller Sportarten hingegen großes Vertrauen. Seine Gegner aber werfen Klümper vor, daß er nach dem Motto „Mi- xen und Spritzen ohne Rück- sicht auf Verluste" zu einer nicht mehr überschaubaren Medikation greife — der
„Klümper-Cocktail" ist be- rühmt-berüchtigt. Oft stehen seine Thesen im krassen Ge- gensatz zur Schulmedizin und den Sportfunktionären.
Rudolf Werner vom Süd- funk Stuttgart hat Prof. Klüm- per über ein Jahr lang bei der Arbeit beobachtet, sowohl bei internationalen Wettbewer- ben wie auch im Sporttrauma- tologischen Institut. In dem Film „Medizinmann der Mo- dellathleten" (ARD, 8. Sep- tember, 20.15 Uhr) nimmt Klümper zu vielen umstritte- nen Fragen Stellung.
A-2330 (14) Dt. Ärztebl. 85, Heft 34/35, 29. August 1988