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Organisch- Chemisches Grundpraktikum WS 08/09

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Academic year: 2021

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Philipps- Universität Marburg 11.01.08 Name: Thomas Ichter

Organisches Grundpraktikum (LA) Assistent: Jan Schäfer

Organisch- Chemisches Grundpraktikum WS 08/09

Gruppe 12 Die Farbe der Rose

Übersichtsreaktion:

O O

OH

OH

+ 2 OH-

O- O

O-

O

+ 2 H2O

Phenolphtalein (Lacton- Struktur - farblos) Phenolphtalein (Chinoid- Struktur- rosa- pink)

CH3

O H

C H3

CH3

O O

C H3

CH3 H CH3

Tymolphtalein (Lacton- Struktur- farblos)

+ OH- H3C

C H3

CH3

O CH3 C H3

O- O

Tymolphtalein (Chinoid- Struktur- blau)

+ 2 H2O

Zeitbedarf:

Vorbereitung: ca. 5 Minuten Durchführung: ca. 10 Minuten Nachbereitung: ca. 5 Minuten Chemikalien:

Chemikalien R- Sätze S- Sätze Gefahrensymbole Menge Einsatz in der Schule

Phenolphtalein, C20H14O4

40 36/37 Xn 0,5 g Sek. I

Tymolphtalein, C28H30O4

0,5 g Sek. I

Ammoniak- Lsg.

(w = 3%), NH3(aq)

10- 23- 34- 50 1/2- 9- 16- 26-

36/37/39- 45- 61 C unbestimmt

(einige mL) Sek. I

Ethanol, C2H5OH 11 7- 16 F ca. 100 mL Sek. I

Gefahrensymbole:

F: Leichtentzündlich; Xn: Gesundheitsschädlich; C: Ätzend

Bemerkung: Nach ausführlichen Recherchen wurden leider keine Gefahrensätze zum Tymolphtalein gefunden.

Geräte:

- zwei Bechergläser

- Fön

(2)

- Zerstäuber (Sprühflasche mit Handgebläse) - Spatel

- mindestens zwei Stoffrosen -

Durchführung:

In Becherglas A werden 0,5 g Phenolphtalein in Ethanol gelöst. In Becherglas B werden 0,5 Phenolphtalein in Ethanol gelöst. Nun taucht man je eine Stoffrose in Lösung A und B.

Anschließend werden die beiden Stoffrosen mit der Ammoniak- Lsg. (w = 3%) besprüht. Das Besprühen der Stoffrosen sollte unter einem Abzug erfolgen.

Beobachtung:

Die beiden hergestellten Indikatorlösungen A und B sind beide farblos. Wenn man die beiden Stoffrosen in die Lösungen taucht ist noch keine Veränderung zu sehen. Erst nach dem Besprühen mit Ammoniak- Lsg. färbt sich die in Lösung A getauchte Rose rosa und die in Lösung B getauchte Rose blau.

Werden die Rosen in der Hand einige Zeit gedreht , so beginnen die Farben der Rosen wieder schnell zu verblassen. Nach einigen Minuten sind die Rosen wieder rein weiß.

Entsorgung:

Die Lösungen A und B können über einen längeren aufbewahrt und bei Gelegenheit verwendet werden. Die Rosen sollten zum Auslüften ins Freie gebracht werden.

Fachliche Analyse:

Verdünnte wässrige Ammoniak- Lsg. stellt gemäß

NH3(g) +H2O(l) NH4+(aq) + OH-

eine schwache Base dar. Die mit den Indikatorfarbstoffen getränten Stoffrosen zeigen den basischen Charakter der verdünnten Ammoniak- Lsg. durch eine charakteristische Rosa- bzw.

Blau- Färbung. Aufgrund der großen Oberfläche der Stoffrosen und des niedrigen Siedpunkts

des Ammoniaks kommt es dessen raschen Verdunstung, was die Entfärbung der Stoffrosen

zur Folge hat. Folgende Reaktionsschemata verdeutlichen, wie es zu den farbigen Rosen

kommt:

(3)

O O

OH

OH

+

2 OH-

O- O

O-

O

+

2 H2O

Phenolphtalein (Lacton- Struktur - farblos) Phenolphtalein (Chinoid- Struktur- rosa- pink)

CH3

O H

C H3

CH3

O O

C H3

CH3 H CH3

Tymolphtalein (Lacton- Struktur- farblos)

+

OH- H3C

C H3

CH3

O CH3 C H3

O- O

Tymolphtalein (Chinoid- Struktur- blau)

+

2 H2O

Phenolphtalein ist einer der bekanntesten pH- Indikatoren und wurde erstmals 1871 von Adolf von Bayer dargestellt. Phenolphtalein setzt sich aus Phenol und Phtalsäureanhydrid zusammen und ist ein Triphenylmethanfarbstoff. Phnolphtalein bildet die Basisverbindung der Familie der Phtaleine. Bei einem pH- Wert von 0 bis etwa 8,2 ist gelöstes Phenolphtalein farblos und bei höheren pH- Werten färbt die Lösung sich rosa- pink.

Didaktische Analyse:

Der Versuch „Die Farbe der Rose“ kann in einer 7., 9. oder auch in einer 11. Klasse durchgeführt werden. Der Lehrplan sieht für die 7. Jahrgangsstufe das Thema „saure, alkalische und neutrale Lösungen“ vor. Dies beinhaltet das Prüfen von Stoffen aus dem Alltag und von Chemikalien aus dem Labor mit natürlichen und künstlichen Indikatoren. Außerdem werden in der 7. Klasse die Aggregatzustände behandelt. Da man bei diesem Versuch sehr gut sehen kann, dass der Ammoniak verdunstet, da die Rose sich entfärbt, ist der Versuch auch in diesem Zusammenhang geeignet. In der 9. Klasse werden die Säuren und Laugen weiter vertieft. In der 11. Jahrgangsstufe kann man fakultativ das Thema „Farbstoffe“ behandeln, was sich für einen Leistungskurs besonders anbieten würde. In diesem Zusammenhang kann man die Lacton- Struktur wie auch die Chinoid- Struktur von Phenolphtalein und von Tymolphtalein mit einbringen.

Der Versuch hat keinen großen zeitlichen Aufwand und hat auch keine sehr hohen Kosten was die Materialanschaffung anbelangt, obgleich der Preis von Stoffrosen doch sehr erschreckend ist. Der Versuch ist als Schülerversuch geeignet und sollte auch als jener durchgeführt werden lassen.

Es ist notwendig sich vor der Durchführung zu vergewissern, dass der Indikator Tymolphtalein vorhanden ist, da dieser doch ein eher seltener verwendeter Farbstoff ist.

Ganz wichtig bei der Durchführung ist, dass die Schüler, welche den Versuch durchführen einen Kittel, eine Schutzbrille und Schutzhandschuhe tragen und das Besprühen der Rosen sollte entweder im Freien oder unter dem Abzug stattfinden.

Fazit:

Bei dem Versuch „Die Farbe der Rose“ handelt es sich um einen farbenfrohen Versuch, der insbesondere bei den Damen für Gefallen sorgen sollte. Dank eines vielseitigen theoretischen Hintergrundes ist der Versuch für verschiedene Jahrgangsstufen geeignet. Der zeitliche, wie auch der finanzielle Aufwand des Versuches sind nicht sehr groß.

Dieser Versuch ist zwar ein sehr schöner Versuch, muss aber nicht unbedingt durchgeführt

werden.

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Literatur:

- Soester Liste Version 2.7

- Schüler Duden „ Chemie- ein Sachlexikon der gesamten Schulchemie“

- H. Hart, L.E. Craine, D.J. Hart „ Organische Chemie“ zweite, vollständige überarbeitete und aktualisierte Auflage

- www.chids.de

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