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Organisch- Chemisches Grundpraktikum WS 08/09

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Academic year: 2021

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Philipps- Universität Marburg 29.11.08 Name: Thomas Ichter

Organisches Grundpraktikum (LA) Assistentin: Beate Abé

Organisch- Chemisches Grundpraktikum WS 08/09

Gruppe 2

Chemischer Flammenwerfer

Übersichtsreaktionen:

Bildung von Wassrstoffradikalen:

C

H3 CH3

n 400°C H3C CH2 + H

Reaktion von Wassrstoffradikalen mit Luftsauerstoff:

4H

+

O2 2 H2O

Zeitbedarf:

Vorbereitung: 3 Minuten Durchführung: 5 Minuten Nachbereitung: 5 Minuten

Chemikalien:

Chemikalien R- Sätze S- Sätze Gefahrensymbole Menge Einsatz in der Schule

Kerzenwachs k.A. k.A. k.A. ca. 2 g Sek. I

Eiswasser k.A. k.A. k.A. Sek. I

Geräte:

- Reagenzglas - Reagenzglashalter - Feuerzeug

- Bunsenbrenner - Schale mit Eiswasser - Alufolie

- Messer

- Hitzebeständige Handschuhe

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Durchführung:

Bevor mit dem eigentlichen Versuch begonnen werden kann, wird etwas Alufolie ausgelegt, um sich eine fachgerechte Entsorgung später zu erleichtern.

Anschließend wird mittels eines Messers etwas von einem Teelicht abgeschnitten und in ein Reagenzglas gegeben. Das Reagenzglas sollte zu etwa einem drittel gefüllt sein. Danach kann das Reaktionsgefäß erhitzt werden. Dies tut man solange, bis es zu einer starken Gasentwicklung kommt und sich das mittlerweile flüssige Kerzenwachs gelblich gefärbt hat.

Das Reagenzglas muss nun sofort in die Schale mit dem Eiswasser gehalten werden, wobei es sehr wichtig ist, dass die Öffnung des Reagenzglases von sich und den Zuschauern wegzeigt.

Außerdem ist es zu empfehlen hitzebeständige Handschuhe zu tragen, um Verbrennung zu vermeiden.

Beobachtung:

Nach dem man das siedende Kerzenwachs in das Eiswasser gehalten hat ist eine weiße Rauchentwicklung zu beobachten, welche von einem „Feuerball“ gefolgt ist.

Quelle: www.chemieunterricht.de/dc2/tip/07_01.htm

Je nachdem wie lange man das Kerzenwachs erhitzt bzw. welche Menge man verwendet, kann man die Größe des „Feuerballes“ variieren. Beim Betrachten des Reagenzglases wird

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festgestellt, dass der untere Teil auf Grund des großen Temperaturunterschiedes zersprungen ist.

Entsorgung:

Das Kerzenwachs lässt man abkühlen und gibt es anschließend trocken mit dem Reagenzglas in die organische Feststofftonne. Das Eiswasser wird in den Abfluss gegeben.

Fachliche Analyse:

Wachse:

Ein Stoff wird als Wachs bezeichnet, wenn er bei 20 °C knetbar, fest bis brüchig hart ist und eine grobe bis feinkristalline Struktur aufweist. Außerdem sollte er farblich durchscheinend bis opak sein, über 40°C ohne Zersetzung schmelzen, wenig oberhalb des Schmelzpunktes leicht flüssig, also wenig viskos sein und unter leichtem Druck polierbar sein.

Sind alle diese Eigenschaften erfüllt so wird ein Stoff von der „Deutschen Gesellschaft für Fettwissenschaft (DGF) als Wachs bezeichnet.

Wachse gehören zur Stoffklasse der Lipide und die Kettenlänge ihrer beiden Molekülteile schwankt zwischen 25 und 32 C- Atomen.

Zum Versuch:

Wir gehen davon aus, dass die bei unserem Versuch verwendeten Teelichter ausschließlich aus Paraffinen bestehen, wobei es auch sein könnte, dass sie Stearin oder Bienenwachs enthalten. Paraffine sind langkettige Kohlenwasserstoffe, welche sich beim Erhitzen über den Siedepunkt unter Bildung von Alkyl- Wasserstoffradikalen (Pyrolyse) zersetzen.

C

H3 CH3

n 400°C H3C CH2

+

H

Diese entstandenen Radikale sind hochreaktiv, wie man bei dem Versuch auch sehen kann.

Die entstandenen Radikale können allerdings noch nicht im Reagenzglas reagieren, da der Luftsauerstoff durch das siedende Paraffin aus dem Reagenzglas vertrieben wird.

Da das geschmolzene und sich zersetzende Wachs eine Temperatur von ca. 400°C hat, zerspringt das in Eiswasser eingetauchte Reagenzglas. Durch die Sprungrisse kann Wasser eindringen, welches bei dem Kontakt mit heißem Wachs explosionsartig verdampft. Der Wasserdampf treibt das geschmolzene Wachs aus dem Reagenzglas und es kommt zu der beobachteten Wachswolke. Bei dem Herausschleudern des Paraffins aus dem Reagenzglas kommen die Wasserstoffradikale in Kontakt mit dem Luftsauerstoff und reagieren zu Wasser ab. Diese Reaktion ist stark exotherm.

4H

+

O2 2 H2O

Bei genauerer Betrachtung kann man zwei Flammenerscheinungen unterscheiden. Zunächst ist ein primärer, der „radikalische“ Feuerball, der sehr hochsteigt, zu beobachten.

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Als Folge der Reaktionsenthalpie wird auch der noch nicht radikalisierte Wachsrest verdampft und radikalisiert, so dass es zu einer Verbrennung und somit zur zweiten Flamme kommt.

Didaktische Analyse:

Der Versuch „Chemischer Flammenwerfer“ ist für eine Oberstufenklasse geeignet, da er zur Einführung in die Verbrennung von Kohlenwasserstoffen genutzt werden kann. Zusätzlich erfahren die Schüler und Schülerinnen über die Existenz von Radikalen und deren Reaktivität.

Ihnen wird bewusst welche chemischen Reaktionen man mit alltäglichen Stoffen hervorrufen kann und wie gefährlich sie sein können.

Außerdem ist dieser Versuch auch ein gutes Beispiel für fächerübergreifenden Unterricht, da er physikalische Phänomene beinhaltet.

Der Versuch ist einfach und kostengünstig durchzuführen, wobei er schon einige Male ausgetestet worden sein sollte. Es ist nämlich wichtig, dass das Kerzenwachs lange erhitzt wird, da zu keinem „Feuerball“, sondern nur zu einer Entwicklung der Wachswolke kommt.

Es sollte auch darauf geachtet werden, dass das Kerzenwachs von Teelichtern verwendet wird und keine mit Aromastoffen versetzten Kerzen, da sonst der Versuch misslingen könnte.

Auch wenn die verwendeten Chemikalien alle für einen Schülerversuch geeignet sind sollte dieser Versuch meiner Meinung nach ausschließlich als Lehrerversuch durchgeführt werden, da bei einer nicht fachgerechten Durchführung erhebliche Schäden entstehen könnten. Die Entsorgung stellt einen sehr geringen Zeitaufwand dar.

Fazit:

Der Versuch „Chemischer Flammenwerfer“ ist ein sehr spektakulärer und für den Schulunterricht geeigneter Versuch, der allerdings unter Vorsicht durchgeführt werden sollte.

Bemerkung:

Der „Feuerball“ konnte fotographisch leider nicht erfasst werden, so dass ein Internetbild verwendet werden musste.

Literatur:

- Soester Liste Version 2.7

- http://www-organik.chemie.uni-wuerzburg.de

- Eberhart Breitmaier, Günther Jung, „ Grundlagen, Stoffklassen, Reaktionen, Konzepte, Molekülstruktur“ 5., überarbeitete Auflage

- www.chids.de

- http://www.chemieunterricht.de/dc2/tip/07_01.htm

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