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der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Anästhesiologie

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SPECIAL ARTICLES

/ SONDERBEITRÄGE I 345

© Anästh Intensivmed 2007;48:345 Aktiv Druck & Verlag GmbH

Zusammenfassung: Der Beitrag bietet bio- grafische Informationen zum Gründungsmitglied der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Anäs- thesiologie Prof. Dr. Josef Klöss (*1915).

Schlüsselwörter: Anästhesiegeschichte – Deutsche Gesellschaft für Anaesthesie – Grün- dungsmitglieder.

Summary: This paper presents biographical information related to Prof. Dr. Josef Klöss (*1915) who was founder member of the German

Working Group of Anaesthesiology in 1952.

Keywords: Anaesthesia history – German Society of Anaesthesia – Founder members.

Professor Dr. Josef Klöss wurde am 1. Dezember 1915 in Obermarchtal, am Fuße der Schwäbischen Alb, geboren.

Nach dem Abitur im Jahre 1935 und Ableistung des Reichsarbeitsdienstes begann er 1938 an der Eberhard- Karls-Universität Tübingen mit dem Medizinstudium, das er anschließend in Königsberg und in Wien fortsetzte. Das medizinische Staatsexamen bestand er 1942 an der Albert–Ludwigs-Universität Freiburg. Im gleichen Jahr pro- movierte er mit „Über die Behandlung der Trychophytie beim Meerschweinchen mit Eubasin und Cibazol“ zum Dr.

med. Anschließend erfolgte die Einberufung zur Wehr- macht, wo er auf dem italienischen Kriegsschauplatz als Truppenarzt sanitätsdienstliche Aufgaben übernahm. 1945 geriet er in amerikanische Kriegsgefangenschaft und wur- de bis 1946 in verschiedenen, im süddeutschen Raum gelegenen Lazaretten ärztlich eingesetzt. Nach der Ent- lassung aus der Kriegsgefangenschaft arbeitete Josef Klöss 1946/47 an der Medizinischen Universitätsklinik in Tübingen und 1947/49 am dortigen Pathologischen Insti- tut, bevor er bei Professor Hermann Krauss, einem ehema- ligen Mitarbeiter von Ferdinand Sauerbruch, am Städti- schen Krankenhaus in Göppingen, eine chirurgische Assistentenstelle antreten konnte. Als jüngstem Assisten- ten wurde Josef Klöss schon bald die Durchführung von Narkosen bei thoraxchirurgischen Eingriffen übertragen, einem Schwerpunkt der operativen Tätigkeit von Hermann Krauss. Dieser wusste auf Grund seiner Habilitationsschrift

„Einfluss verschiedener Dehnungszustände auf die Durch- blutungszustände der Lunge“ um die besondere Bedeu- tung moderner Narkosetechniken für die Weiterentwick- lung der Chirurgie, insbesondere der Thoraxchirurgie. Her- mann Krauss befürwortete daher nachhaltig die spezialisti- sche Beschäftigung eigener Mitarbeiter auf dem Gebiet der sogenannten “modernen Narkose“ und ermöglichte Josef Klöss einen Fortbildungsaufenthalt bei dem anästhesiolo- gisch erfahrenen und versierten Karl Eduard Mülly, einem Mitarbeiter des ehemaligen Sauerbruch-Schülers Alfred Brunner in Zürich. Anfang 1950 lernte er so die techni- schen und methodischen Neuerungen der modernen Nar- koseverfahren mit endotrachealer Intubation, dem ge- schlossenen Narkosesystem mit Kohlensäureabsorption, der Anwendung von Muskelrelaxantien und Beatmung, der

Schockbekämpfung und dem Führen eines Narkoseproto- kolls kennen. Der Hospitation in Zürich schlossen sich wei- tere zum Teil mehrwöchige Studienaufenthalte bei Clarence Crafoord in Stockholm und bei Wolfgang Irmer und Friedrich Koss aus der Derra`schen Schule in Düssel- dorf an, so dass Josef Klöss fortan an der Göppinger Klinik der für die Durchführung von Narkosen verantwortliche Arzt wurde, die er zu Anfang meist mit einem aus amerika- nischen Heeresbeständen stammenden Heidbrink-Nar- koseapparat durchführte. Deshalb durfte er im Herbst 1952 am 1. Österreichischen Anästhesiekongress in Salzburg teilnehmen, in dessen Verlauf die Deutsche Arbeitsgemein- schaft für Anästhesiologie gegründet wurde. Zusammen mit Hermann Krauss, der 1952 einen Ruf als Ordinarius für Chirurgie an die Freiburger Universitätsklinik erhalten hatte, wechselte Josef Klöss kurze Zeit später an die Al- bert–Ludwigs-Universität. Auch hier wurde ihm zunächst federführend die anästhesiologische Versorgung der Patienten an der chirurgischen Klinik übertragen. Er nahm dieses Aufgabe bis Anfang 1954 wahr, als der auf dem Gebiet der Anästhesie erfahrene Kurt Wiemers aus Köln kommend an die Freiburger Chirurgische Klinik wechselte.

Wie viele andere Gründungsmitglieder der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Anästhesiologie und später der Deutschen Gesellschaft für Anaesthesie wandte sich Josef Klöss 1954 hauptberuflich wieder der Chirurgie zu. Dies erklärt auch, dass er auf anästhesiologischem Gebiet kaum durch Publikationen hervorgetreten ist. Nach seiner chirur- gischen Facharztanerkennung im Jahre 1956 und seiner Habilitation im Jahre 1960 mit der Arbeit „Anpassungvor- gänge der Restlunge nach Resektion im Wachstumsalter“

verfolgte Josef Klöss dennoch die weitere Entwicklung des Fachgebietes mit wachem Interesse. 1964 übernahm er die Leitung der Chirurgischen Klinik am St. Marien- Krankenhaus in Frankfurt/Main und wurde nahezu zeit- gleich zum Honorarprofessor der Universität Frank- furt/Main ernannt. 1972 wurde er als Vertreter der chirurgi- schen Krankenhauschefärzte in das Präsidium der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie gewählt. Nach seiner Pensionierung 1984 blieb Josef Klöss dem Hause als Mitglied des Verwaltungsrats des Krankenhausträgers noch über Jahre beratend verbunden.

Professor Dr. Josef Klöss lebt heute in Bad Homburg.

Danksagung

Die Autoren danken Herrn Prof. Dr. med. Josef Klöss, Bad Homburg, sowie Herrn PD Dr. med. Thomas Klöss, Halle/Saale, für die Überlassung von Informationen und der Abbildung.

Literaturauf Anfrage.

Korrespondenzadresse:

Priv.-Doz. Dr. med. Michael Goerig

Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie, UKE Martinistraße 52, 20240 Hamburg, Deutschland Tel.: 040 428034571, Fax: 040 428034571

E-Mail: goerig@uke.uni-hamburg.de

Die Gründungsmitglieder

der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Anästhesiologie

Biografische Notizen – 41. Folge: Prof. Dr. Josef Klöss (*1915)

M. Goerig1und W. Schwarz2

1 Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg (Direktor: Prof. Dr. A. E. Goetz)

2 Anästhesiologische Klinik, Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen (Direktor: Prof. Dr. Dr. h.c. J. Schüttler)

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