• Keine Ergebnisse gefunden

der Deutschen Gesellschaft für Anaesthesie

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "der Deutschen Gesellschaft für Anaesthesie"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

450 I SONDERBEITRÄGE /

SPECIAL ARTICLES

© Anästh Intensivmed 2006;47:450 DIOmed Gesellschaft mit beschränkter Haftung

Zusammenfassung: Der Beitrag bietet biografische Informationen zum Gründungs- mitglied der DGA Prof. Dr. Friedrich Kootz (1920-2001).

Schlüsselwörter: Anästhesiegeschichte – Deutsche Gesellschaft für Anaesthesie – Gründungsmitglieder.

Summary:This paper presents biographi- cal information related to Prof. Dr. Friedrich Kootz (1920-2001) who was founder member of the German Society of Anaesthesia in

1953.

Keywords:Anaesthesia history – German Society of Anaesthesia – Founder members.

Prof. Dr. Friedrich Kootz, geboren am 04.05.1920 in Her- mannstadt (Sibiu)/Siebenbürgen, absolvierte nach dem Abitur (1939) in seiner Geburtsstadt ab 1940 das Studium der Humanmedizin an den Universitäten Wien und Prag. In Heidelberg legte er 1945 sein Staatsexamen ab und pro- movierte mit einer Dissertation „Zur Kasuistik der Schönlein-Henochschen Purpura“. Seine klinische Tätig- keit begann er an der Universitätsfrauenklinik in Heidel- berg, wo er ein erstes Mal mit der Narkose in Berührung kam. Nach wenigen Monaten wechselte er für etwa ein Jahr an das Pathologische Institut, kehrte dann aber ab 1947 wieder in die Klinik (Innere Medizin) zurück. Im Februar 1948 wandte er sich, verbunden mit einem Wechsel an die Universität Tübingen, der operativen Medizin zu und fand eine Assistentenstelle in der Chirurgie bei Theodor Naegeli. Dieser schickte Kootz Anfang Oktober 1949 für drei Monate als Austauschassistent zu Albert Lezius nach Lübeck, um dort die intratracheale Narkose zu erlernen. Von deren Nutzen hatte sich Naegeli bei Besuchen in angelsächsischen Kliniken überzeugt.

Zwei Jahre später erhielt Kootz Gelegenheit zu einem drei- monatigen Aufenthalt am Lehrstuhl und in der Abteilung von Robert Macintosh in Oxford. Beeindruckt von der Professionalität der dortigen Anästhesie berichtete er 1952 in einem Zeitschriftenbeitrag über „Das Narkosewesen in England“.

Wissenschaftlich beschäftigte sich Kootz während seiner Tübinger Zeit mit der Wirkung von Curare, das Harold R.

Griffith und G. Enid Johnson 1942 – während des 2. Welt- kriegs - in die klinische Anästhesiologie eingeführt hatten.

Erst nach dem Krieg gelangte die Information von der Anwendung des Muskelrelaxans bei operativen Eingriffen auch nach Deutschland. Friedrich Kootz führte gemeinsam mit seinem Kollegen Paul Matis Eigenversuche, Tier- experimente und Probandenuntersuchungen mit Curare und dem synthetischen Curareanalogon Flaxedil vor allem hinsichtlich deren Wirkung auf die Blutgerinnung durch.

Anfang 1953 wechselte Friedrich Kootz an die Klinik von Rudolf Zenker an der Universität Marburg. Nachdem er im September 1952 noch von Tübingen aus an der Grün- dungsversammlung der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Anästhesiologie in Innsbruck teilgenommen hatte, konnte er jetzt von Marburg aus zur Gründungsver- sammlung der Gesellschaft nach München reisen.

Das wissenschaftliche Interesse von Kootz verlagerte sich in Marburg von rein anästhesiologischen Problemen auf die wichtigen Fragen der aufstrebenden Herzchirurgie. In einer Arbeitsgruppe um Georg Heberer arbeitete er mit an tierexperimentellen Untersuchungen zur Herzchirurgie in intravasaler Unterkühlung. Allerdings kam man 1957 zu dem Schluss, dass diese Methodik trotz einiger Vorteile für Patienten weniger geeignet erscheine, als die bereits in der Klinik bewährte Oberflächenunterkühlung.

Die Facharztanerkennung für Anästhesie erhielt Kootz 1954. Nach Erlangung des Facharztes für Chirurgie ging er 1957 als Facharzt für beide Fachgebiete zu Victor Hoff- mann an die Chirurgische Universitätsklinik Köln, wo er sich 1962 mit einer Arbeit „Der totale und partielle extra- korporale Kreislauf im Tierversuch“ habilitierte. Während seiner Kölner Zeit publizierte er gemeinsam mit Ernst Friedhoff, der 1957 den Arzt besetzten Notarztwagen (Kompaktsystem-NAW, s. Folge 6) – als ein zukunftswei- sendes Konzept – eingeführt hatte, eine Arbeit über „Nar- kose und Intubation am Unfallort und auf dem Transport in das Krankenhaus“, die ihn auch als notfallmedizinisch ver- sierten und engagierten Arzt ausweist. Die Autoren berich- teten über 579 Einsätze in den ersten beiden Jahren und konnten anhand eindrucksvoller Beispiele die lebensret- tenden Möglichkeiten des Notarztwagens veranschau- lichen. Ihr Resümee lautete: „Für jede Großstadt in Auto- bahn- und Industrienähe ist der Notarztwagen heute in Friedenszeiten eine dringende Notwendigkeit.“

Nach seiner Habilitation wandte sich Friedrich Kootz ganz der Chirurgie zu und übernahm eine Oberarztstelle bei Rudolf Geißendörfer an der Chirurgischen Universitäts- klinik in Frankfurt/Main. 1968 erhielt er die Ernennung zum apl. Professor. 1969 wurde er als Chefarzt nach Saar- brücken berufen und 1972 ließ er sich dann als Unfallchirurg in Frankfurt nieder. Prof. Dr. Friedrich Kootz verstarb dort am 25. Oktober 2001.

Danksagung

Die Autoren danken Herrn PD Dr. Dirk Pappert, Potsdam, für die freundliche Überlassung von Informationen und der Abbildung.

Literatur auf Anfrage.

Korrespondenzadresse:

Wolfgang Schwarz

Anästhesiologische Klinik, Universitätsklinikum Erlangen

Krankenhausstraße 12, D-91054 Erlangen

Die Gründungsmitglieder

der Deutschen Gesellschaft für Anaesthesie

Biografische Notizen – 32. Folge: Prof. Dr. Friedrich Kootz (1920-2001)

W. Schwarz1und M. Goerig2

1 Anästhesiologische Klinik, Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen (Direktor: Prof. Dr. Dr. h.c. J. Schüttler)

2 Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg (Direktor: Prof. Dr. A. E. Goetz)

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Erstmals trafen sich unter dem Dach der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie die einzelnen chirurgischen Fachgesellschaften.. ie Einheit der Chirurgie wiederherzustellen ist eines

Nach seiner Facharztanerkennung für Chirurgie und Urologie leitete er ab 1957 die Urologische Abteilung der Chirurgischen Universitätsklinik in Freiburg.. Im Januar 1963 nahm

Neben seiner Weiterbildung in der Chirurgie und Urologie wurde er für die Anästhesie eingesetzt und erhielt Gelegenheit, seine Kenntnisse und Fertigkeiten auf diesem Gebiet – wie

Obwohl ihm die Tätigkeit in der Anästhesie sehr gefiel, bestand für ihn aber an der Chirurgischen Universitätsklinik in Münster zu dieser Zeit noch keine Weiterbildungs- möglichkeit

Eine Rück- kehr nach Wien war für Ungar ebenfalls nicht mehr denk- bar, da er – wie aus einem Brief an die Kantonale Fremden- polizei in Basel aus dem Jahre 1940 hervorgeht –

Erstaunlicherweise finden sich in den bisherigen Publikationen über die Gründung der DGA lediglich 42 Namen (3, 16, 17).Ein Ziel des Wissenschaftlichen Arbeitskreises für Ge-

Nach Beendigung seiner turnusmäßigen Zeit in der Anästhesie setzte Heinz Georg seine chirurgische Weiterbildung fort, die er 1957 mit der Facharztaner- kennung für Chirurgie

Forschung ist: „Zumindest auf dem Papier stehen Mittel in erheblicher Größenordnung zur Verfügung, nur werden diese nicht für die For- schung verwendet, sondern ander-