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554 I SONDERBEITRÄGE /

SPECIAL ARTICLES

© Anästh Intensivmed 2006;47:554 DIOmed Gesellschaft mit beschränkter Haftung

Zusammenfassung: Der Beitrag bietet biografische Informationen zu den Grün- dungsmitgliedern der DGA Dr. Horst Ehren (1922-1992) und Dr. Heiner Lang (1921-1999).

Schlüsselwörter: Anästhesiegeschichte – Deutsche Gesellschaft für Anaesthesie – Gründungsmitglieder.

Summary:This paper presents biographi- cal information related to Dr. Horst Ehren (1922-1992) and Dr. Heiner Lang (1921-1999) who were founder members of the German

Society of Anaesthesia in 1953.

Keywords:Anaesthesia history – German Society of Anaesthesia – Founder members.

Dr. Horst Ehren, eines der lange „verschollenen“ Grün- dungsmitglieder der DGA (s. Folge 1), wurde am 05.06.1922 als Sohn eines Ingenieurs in Köln geboren.

Nach Schulbesuch in Dillingen, Rostock und Karlsruhe- Durlach schloss er 1940 mit einem „Notabitur“ ab und wurde zum Arbeits- und Kriegsdienst eingezogen. Nach einer schweren Verwundung 1942 vor Leningrad wurde er aus dem Kriegsdienst entlassen und konnte 1943 an der Universität Tübingen das Medizinstudium beginnen. Sein Staatsexamen legte er dort im April 1948 ab und promo- vierte Anfang Mai des gleichen Jahres mit einer Arbeit:

„Das klinische Bild und die Behandlung der cystisch-glan- dulären Hyperplasie bei Jugendlichen“.

Ehren fand sogleich eine Anstellung als Volontärassistent bei Ludwig Zukschwerdt in der Chirurgie in Göppingen.

Dieser hatte in einem amerikanischen Kriegsgefangen- enlager in Südfrankreich die modernen Methoden der Anästhesie mit Intubation und Beatmung kennen und schätzen gelernt. Zu Beginn seiner Weiterbildung bei Zuk- schwerdt, dem späteren Ordinarius für Chirurgie in Hamburg-Eppendorf, wurde Ehren mit der Anästhesie ver- traut, insbesondere mit der Technik der endotrachealen Intubation unter Curare-Medikation, welche er rasch sehr gut beherrschte. Sein Ruf verbreitete sich und der Chefarzt für Chirurgie am Kreiskrankenhaus Ludwigsburg, Hans- Joachim Alius, „lieh“ sich ihn für anspruchsvolle Narkosen bei schwierigen Operationen wiederholt aus. 1950 bot er Horst Ehren eine Anstellung als Assistenzarzt an seiner Abteilung in Ludwigsburg an. Nach Abschluss seiner chi- rurgischen Weiterbildung und der Facharztanerkennung (1955) wurde er Oberarzt.

1957 hospitierte Ehren drei Monate in Göteborg, Schwe- den, bei Erik Moberg, einem bedeutenden Handchirurgen.

Danach ließ sich Ehren in Kornwestheim bei Stuttgart als Chirurg und Durchgangsarzt nieder. Er hat sich stets weiter für die Anästhesie interessiert, auch wenn er keinen Kontakt mehr zu der Gesellschaft pflegte, die er in

München mitbegründet hatte. Nach jahrzehntelanger Tätigkeit gab Dr. Horst Ehren 1987 seine Praxis auf und verstarb bereits fünf Jahre später, am 21. Oktober 1992 in Ludwigsburg an einer malignen Erkrankung.

Dr. Heiner Lang – neben Fritz Hesse, Franz Matthis und Werner Sauerwein das vierte Gründungs- mitglied der DGA aus dem Saarland – wurde am 11.09.1921 als Sohn eines praktischen Arztes in Neunkirchen/Saar geboren. Nach der Schulzeit im Saarland, am Kolleg St. Blasien im Schwarzwald und in Hamburg-Wandsbek bestand er dort im Januar 1940 das Abitur und wurde direkt zum Militärdienst eingezogen.

1941 wurde Lang zum Medizinstudium an der Universität Breslau beurlaubt und legte hier das Physikum ab. Nach mehrfacher Unterbrechung durch den Truppendienst konnte er sein Studium an der Universität München fort- setzen und im Oktober 1948 mit dem Staatsexamen abschließen und mit einer Dissertation „Über die Zunahme der acuten Leberatrophie nach dem Kriege“ promovieren.

1949 begann Heiner Lang als Medizinalpraktikant an der Medizinischen Klinik der Universität des Saarlandes in Homburg/Saar und wechselte 1950 als Volontärassistent zu Carl-Erich Alken (1909-1986), seit 1948 erster Ordi- narius für Urologie im deutschsprachigen Raum. Neben seiner Weiterbildung in der Chirurgie und Urologie wurde er für die Anästhesie eingesetzt und erhielt Gelegenheit, seine Kenntnisse und Fertigkeiten auf diesem Gebiet – wie Werner Sauerwein – 1951 mehrere Monate an der

„Anästhesieschule“ in Lyon zu vertiefen. Ab 1952 nahmen Langs Einsätze als Anästhesist zu, neben der Urologie auch in der Chirurgie. 1953 begleitete er Alken, der auf dem Chirurgenkongress einen Hauptvortrag hielt, nach München und nahm an der Gründungsversammlung der Deutschen Gesellschaft für Anaesthesie teil. Ein Jahr nach Werner Sauerwein erhielt Lang Ende Juni 1954 die Anerkennung als Facharzt für „Narkose und Anaesthesie“.

Nach der Facharztanerkennung für Urologie (1955) ließ er sich 1957 in seinem Geburtsort Neunkirchen als Urologe nieder und wirkte zugleich als Belegarzt am Evangelischen Fliedner-Krankenhaus. Dr. Heiner Lang ging 1986 in den Ruhestand und verstarb am 19. März 1999.

Danksagung

Die Autoren danken Frau Gerda Ehren, Berlin, und Herrn Dr. Wolfgang Müller, Archiv der Universität des Saarlandes, für die freundliche Überlas- sung von Informationen und der Abbildung.

Literaturauf Anfrage.

Korrespondenzadresse:

Wolfgang Schwarz

Anästhesiologische Klinik, Universitätsklinikum Erlangen Krankenhausstrasse 12, D-91054 Erlangen

E-mail: wolfgang.schwarz@kfa.imed.uni-erlangen.de

Die Gründungsmitglieder

der Deutschen Gesellschaft für Anaesthesie

Biografische Notizen – 33. Folge: Dr. Horst Ehren (1922-1992) und Dr. Heiner Lang (1921-1999)

W. Schwarz1und M. Goerig2

1 Anästhesiologische Klinik, Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen (Direktor: Prof. Dr. Dr. h.c. J. Schüttler)

2 Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg (Direktor: Prof. Dr. A. E. Goetz)

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