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288 I SONDERBEITRÄGE /

SPECIAL ARTICLES

© Anästh Intensivmed 2006;47:288 DIOmed Gesellschaft mit beschränkter Haftung

Zusammenfassung: Der Beitrag bietet biografische Informationen zum Gründungs- mitglied der DGA Prof. Dr. Friedrich Körner (1919-1997).

Schlüsselwörter: Anästhesiegeschichte – Deutsche Gesellschaft für Anaesthesie – Gründungsmitglieder.

Summary: This paper presents biographi- cal information related to Prof. Dr. Friedrich Körner (1919-1997) who was founder mem- ber of the German Society of Anaesthesia in

1953.

Keywords: Anaesthesia history – German Society of Anaesthesia – Founder members.

Prof. Dr. Friedrich Körner wurde am 28.12.1919 in Erfurt als Sohn eines Facharztes für Chirurgie und Radiologie gebo- ren. Nach dem Abitur, das er 1938 in seiner Geburtsstadt ablegte, wurde er zunächst zum Reichsarbeitsdienst und danach zum Wehrdienst eingezogen. Während des Krieges konnte er an den Universitäten in Hamburg und Freiburg sein Medizinstudium absolvieren und 1944 in Freiburg mit dem Staatsexamen abschließen. Nach seiner Promotion mit einer Dissertation zum Thema „Über die Ver- änderungen der Blutzuckerbelastungskurven nach Com- motio cerebri“ Mitte Juni 1944 arbeitete Körner zunächst in einem Reservelazarett in Freiburg und kam dann zum Fronteinsatz nach Frankreich. Ende November 1944 geriet er in amerikanische Kriegsgefangenschaft. Anfänglich wurde er als Lagerarzt in einem großen Kriegsgefangen- enlager in der Nähe von Marseille eingesetzt, später dann als Abteilungsarzt der Urologischen Abteilung und als Laborleiter im Kriegsgefangenenlazarett Nr. 8276 der Amerikanischen Streitkräfte in Europa.

Nach seiner Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft kehrte Friedrich Körner Ende 1946 nach Freiburg zurück, wo er ab dem 01.01.1947 eine Stelle als Volontärassistent bei Eduard Rehn in der Chirurgischen Universitätsklinik antreten konnte. Nach einem Eingangsjahr in der Chirurgischen Poliklinik war Körner von 1948 bis Mitte 1950 auf den urologischen Stationen eingesetzt. Wegen seines besonderen Interesses für Narkose und Anästhesie, das er von Beginn seiner medizinischen Ausbildung an zeigte, schickte ihn Rehn 1950 für ein halbes Jahr zur Spezialausbildung an die Chirurgische Klinik am Bürger- spital Basel zu Werner Hügin. Neben einer Vertiefung sei- ner Anästhesiekenntnisse und -fertigkeiten erhielt Körner hier auch Einblick in die in Basel damals bereits praktizier- te moderne Thoraxchirurgie.

Nach seiner Rückkehr ging Friedrich Körner vom 01.01.1951 bis 01.02.1952 als Gastassistent zu Sigurd

Janssen (1891-1968) an das Pharmakologische Institut der Universität Freiburg. Seine vergleichenden tierexperimen- tellen Studien zur Wirkungsweise und Toxizität intravenö- ser Kurznarkotika fanden ihren Niederschlag in mehreren Publikationen und Kongressbeiträgen. So gehörte Körner beispielsweise zu den wenigen deutschen Teilnehmern auf dem 1. Internationalen Anästhesiekongress, der im Sep- tember 1951 in Paris stattfand. Auch bei der wissenschaft- lichen Sitzung im Anschluss an die Gründungsver- sammlung der Deutschen Gesellschaft für Anaesthesie war er vertreten. Allerdings war die Veröffentlichung dieses Vortrags „Eunarcon rectal gegeben zur Einleitung der Inhalationsnarkose bei Kindern“, erschienen in „Der Chirurg“ von 1953, seine letzte anästhesiologische Publi- kation. Friedrich Körners Interesse an der Anästhesie ver- siegte recht unvermittelt. Er wandte sich definitiv der Urologie zu und publizierte fortan nur noch Arbeiten mit urologischer Thematik.

Nach seiner Facharztanerkennung für Chirurgie und Urologie leitete er ab 1957 die Urologische Abteilung der Chirurgischen Universitätsklinik in Freiburg. Im Januar 1963 nahm Friedrich Körner das Angebot der Bundeswehr an, eine selbstständige Urologische Abteilung am Bundes- werkrankenhaus Hamburg aufzubauen. Im gleichen Jahr habilitierte er sich in Freiburg für das Fach Urologie. Nach Umhabilitation nach Hamburg (1964) wurde er 1976 dort zum Professor ernannt. Körner leitete die Abteilung im Dienstgrad eines Flottenarztes bis März 1980. Wegen des Erreichens der bundeswehrspezifischen Altersgrenze schied er zu diesem Zeitpunkt aus dem aktiven Dienst aus.

Ab dem April 1980 wurde Friedrich Körner als ständiger Konsiliarius für Fragen der Onkologie im Bereich des Kreiskrankenhauses Emmendingen verpflichtet. Diesem Beraterdienst widmete er sich bis Ende April 1982. Den Ruhestand verbrachte er auf Sylt.

Flottenarzt a.D. Prof. Dr. Friedrich Körner verstarb am 04.02.1997.

Danksagung

Die Autoren danken Frau Eva Körner-Goerttler, Ratzeburg, der Bundes- geschäftsstelle der Deutschen Gesellschaft für Wehrmedizin und Wehrpharmazie, Bonn, und der Verwaltung des Kreiskrankenhauses Emmendingen für die freundliche Überlassung von Informationen und der Abbildung.

Literatur auf Anfrage.

Korrespondenzadresse:

Wolfgang Schwarz

Anästhesiologische Klinik, Universitätsklinikum Erlangen Krankenhausstraße 12, D-91054 Erlangen

Tel.: 09131 8533681, Fax: 09131 8539191

E-Mail: wolfgang.schwarz@kfa.imed.uni-erlangen.de

Die Gründungsmitglieder

der Deutschen Gesellschaft für Anaesthesie

Biografische Notizen – 30. Folge: Prof. Dr. Friedrich Körner (1919-1997)

W. Schwarz1und M. Goerig2

1 Anästhesiologische Klinik, Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen (Direktor: Prof. Dr. Dr. h.c. J. Schüttler)

2 Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg (Direktor: Prof. Dr. A. E. Goetz)

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