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Oxfam aktuell Nr. 29 / Frühjahr 2005

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Oxfam aktuell

Nr. 29 / Frühjahr 2005

Logbuch – Nach dem Seebeben

Vier Monate sind vergangen, seitdem am 26. Dezember die verheerende Flutwelle im Indischen Ozean über 200.000 Menschen, darunter auch mehrere hundert Deutsche, in den Tod riss. Das unfassbare Leid der überlebenden Opfer und die grauenhafte Zerstörung in den betroffenen Ländern lösten weltweit eine nie erlebte Hilfs- und Spendenbereitschaft aus. Oxfam Internatio- nal rechnet insgesamt mit etwa € 170 Mio. für die Seebeben-Hilfe. Oxfam Deutschland hat als Ergebnis öffentlicher Aufrufe über die Medien und in den Oxfam Shops sowie eines Spenden- aufrufs an unsere Unterstützer insgesamt € 650.000 erhalten, Einige sehr große Spenden von Unternehmen zeigen unseren steigenden Bekanntheitsgrad. Wir wissen das Vertrauen der Spenderinnen und Spender sehr zu schätzen und bedanken uns auch an dieser Stelle bei Ihnen allen sehr herzlich!

Aufgrund der langjährigen Arbeit in fast allen betroffenen Ländern konnte Oxfam sofort in bewährter Weise mit Trinkwasserversorgung und Hygienemaßnahmen in den Katastrophen- gebieten beginnen. Zugleich entschied sich Oxfam, angesichts des Umfangs der Zerstörung sowie der Dauer und des erforderlichen Ausmaßes der Hilfsmaßnahmen, in diesem Fall erstmals zu einer besonderen Vorgehensweise. Alle Oxfams zahlen ihre Seebeben-Hilfe in einen eigens eingerichteten, zentralen Tsunami-Fonds ein. Auf der Grundlage gemeinsam abgestimmter, mehrjähriger Programme für die betroffenen Länder setzen vier regional und fachlich besonders erfahrene Oxfams (GB, Niederlande, Australien, Spanien) diese Hilfegelder für Nothilfe-, Wiederaufbau- und Entwicklungsmaßnahmen ein. Auf diese Weise strebt Oxfam ein Höchstmaß an Effizienz und Transparenz der Mittelverwendung an.

Im Juni feiert Oxfam Deutschland sein 10-jähriges Bestehen, und den Oxfam Shop in Bonn gibt es bereits 20 Jahre. Als Jubiläums-Auftakt findet am 17.06. in Frankfurt eine ganztägige Shop- Konferenz mit rund 100 Ehrenamtlichen statt; die Abschlussveranstaltung bildet am 24.06. in Berlin ab 14 Uhr vor geladenen Gästen u. a. eine Podiumsdiskussion zu „Verbindung zwischen Kampagnen- und Projektarbeit“, mit anschließendem musikalischen Ausklang.

Liebe Leserinnen und Leser, ein Wort in eigener Sache: Viele von Ihnen erhalten jetzt Oxfam aktuell erstmals. Wir versenden diese vierteljährlichen Hausmitteilungen über Oxfam Deutsch- land an die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Oxfam Shops, an diejenigen, die Oxfams Arbeit zuverlässig und großzügig mit Geldspenden unterstützen und an weitere Adressaten, die Oxfams Arbeit begleiten. Falls Sie bezüglich Oxfam aktuell Wünsche oder Anregungen haben oder Oxfam aktuell nicht mehr bzw. zusätzlich erhalten möchten, bitten wir um Nachricht unter 030-428 50 621 oder buero@oxfam.de. Wir freuen uns über Ihre Rück- meldungen!

Paul Bendix

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1. Projekte

Die Projektarbeit bestand seit Beginn dieses Jahres überwiegend in der Nachbereitung von Projekten, die 2004 finanziert wurden, der Vorbereitung und Antragstellung für neue Projekte in 2005 und vor allem der aufwendigen Diskussion und Entscheidungsfindung über die Verfahren, nach denen die unerwartet umfangreichen Tsunami-Mittel der zwölf Oxfams für Nothilfe-, Rehabilitations- und Entwicklungsmaßnahmen in den Katastrophengebieten eingesetzt werden.

2. Kampagnen- und Lobbyarbeit Vergessene Konflikte

Angesichts der alles dominierenden Aufmerksamkeit für die Tsunami-Katastrophe appellierte Oxfam im Februar an die Staatengemeinschaft, die anderen schweren humanitären Krisen nicht zu vergessen. In einer Pressemitteilung anlässlich eines Planungstreffens der Geberländer zur Nothilfe für 2005 wies Oxfam darauf hin, dass die bis dahin geleisteten Hilfszusagen für die weltweit fünfzehn anderen großen Krisen (z.B. Uganda, Sudan, Westafrika, DR Kongo) völlig unzureichend waren.

Ebenfalls im Februar beklagte Oxfam, dass die internationale Staatengemeinschaft bisher nicht genügend getan hat, um die Zivilbevölkerung in Darfur zu schützen. Oxfam mahnte dringend die Aufstockung der Mission der Afrikanischen Union (AU) in Darfur an, die u. a. durch einen Mangel an Finanzierung, logistischer Unterstützung, Kommunikationsausrüstung, Unterkünften und Transportkapazität ernsthaft behindert wird. Die AU war noch nicht einmal ausreichend ausgestattet, um die Sicherheitslage in einigen der Orte, an denen die Zivilbevölkerung am stärksten bedroht wird, zu prüfen. Hunderttausende Menschen sind Übergriffen nach wie vor schutzlos ausgeliefert.

Nicola Reindorp, Leiterin des Kampagnenbüros von Oxfam International in New York, führte am 5. und 6. April Lobbygespräche in Berlin. In Begleitung von Geschäftsführer Paul Bendix und Kampagnenassistentin Sophia Scherer erörterte sie mit BMZ-Abteilungsleiter Michael Hofmann, Volker Riehl von Misereor und DGVN-Geschäftsführerin Beate Wagner u. a. den deutschen Beitrag zum Schutz der Zivilbevölkerung insbesondere in den aktuellen Krisengebieten Zentralafrikas.

„Make Trade Fair“

Reform der EU-Zuckermarktordnung Zu Beginn des Jahres veröffentlichte Sigrid Thom- sen für Oxfam Deutschland in der Zeitschrift "afrika süd" 1/2005 und in der Germanwatch- Zeitschrift "Blickpunkt Welthandel" Artikel über die Auswirkungen der EU-Zuckermarkt- ordnung. Sie vertrat Oxfam außerdem bei den lebhaften Debatten unter den deutschen NRO zur Bestimmung einer gemeinsamen Position zum Thema Zuckermarktreform.

Informationsreise nach Mosambik Anfang März organisierte Oxfam International für europäische Politiker und Journalisten eine Informationsreise nach Mosambik, um über die Auswirkungen der europäischen Zuckermarktordnung auf die Wirtschaft dieses Landes, das zu den ärmsten der Welt zählt aufzuklären. An der Reise nahm auch die Ehrenpräsidentin von Oxfam International, Mary Robinson, ehemalige Präsidentin Irlands und ehemalige Menschen-

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rechtskommissarin der VN, teil. Oxfam Deutschland konnte den Afrika-Korrespondenten der Süddeutschen Zeitung als Teilnehmer an der Reise gewinnen.

Welthandelskampagne Gerechtigkeit jetzt! Im Rahmen der weltweiten Aktionswoche der Welthandelskampagne "Gerechtigkeit jetzt!" unterstützte Sigrid Thomsen von Oxfam Deutschland das Kampagnenbüro bei der Pressearbeit sowie bei der Vorbereitung der Auftakt- veranstaltung in Bonn mit etwa 200 Teilnehmern. In der Aktionswoche Mitte April fanden in Deutschland 70 dezentrale Veranstaltungen in 50 Städten statt. Höhepunkt zum Abschluss der Aktionswoche war das "Festival für globale Gerechtigkeit" auf dem Schlossplatz in Berlin, auf dem auch Oxfam mit einem Informationsstand vertreten war. „Gerechtigkeit jetzt!“ hat 40.000 Ansichtskarten mit Forderungen für gerechten Welthandel gesammelt und an die Leitung des Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit übergeben.

Ausstellung „Abgekippt und fallen gelassen!“ Zur Auftaktveranstaltung der Aktionswoche

„Gerechtigkeit jetzt!“ am 8. April in Bonn zeigte Oxfam erstmals in Deutschland seine neue Poster-Ausstellung „Abgekippt und fallen gelassen!“. Die ungewöhnlichen Fotos von Promi- nenten wie Bono, Alanis Morissette, Antonio Banderas u. a., zeigen die Stars, wie sie sich mit Agrarprodukten überschütten lassen, um so auf das Problem des Agrardumpings und der Insta- bilität der Weltmarktpreise für Agrarrohstoffe, von denen viele arme Länder entscheidend abhängen, aufmerksam zu machen. Oxfam will mit der Ausstellung dieses schwierige Thema aus einer neuen Perspektive präsentieren und mit Hilfe der Prominenten auch um Menschen und deren Stimme für den Big Noise werben, die sich sonst vielleicht nicht mit dem Problem der Ungerechtigkeit der Welthandelsregeln beschäftigen würden.

Die Ausstellung – zwölf laminierte Farbposter im DIN-A1-Format – kann unentgeltlich, gegen Übernahme der Versandkosten, bei Oxfam Deutschland ausgeliehen werden.

Neues Oxfam-Papier zur Marktöffnung Im Rahmen der Aktionswoche der Welt- handelskampagne „Gerechtigkeit jetzt!“ stellte Oxfam ein neues Positionspapier vor. Darin wird am Beispiel von Reis nachgewiesen, dass die erzwungene, vorschnelle Marktöffnung für viele arme Länder negative Folgen hat und zu vermehrter Armut führt. Oxfam fordert in dem Papier für die Entwicklungsländer das Recht, selbst zu entscheiden, wann und in welchem Umfang sie ihre Märkte für ausländische Waren öffnen. Darüber hinaus fordert Oxfam das Recht für die armen Länder, ihre sich entwickelnden, noch schwachen Sektoren zu unterstützen und ihre Ernährungssicherheit zu schützen. Die deutschsprachige Zusammenfassung „Kicking down the door – Marktöffnung um jeden Preis” ist in der Oxfam-Geschäftsstelle erhältlich.

Oxfam sammelt auf R.E.M.-Konzerten Auf sechs Konzerten der Rockband R.E.M. deutsch- landweit war Oxfam mit Informationsständen vertreten. Unter tatkräftiger Mithilfe auch vieler Shopmitarbeiter/innen konnten wir um Stimmen für den Big Noise für Oxfams Kampagne Make Trade Fair werben. Über 4.000 Konzertbesucher füllten die Karten mit dem Konterfei von R.E.M.-Sänger Michael Stipe aus. Vielen Dank bei allen für die großartige Mitarbeit!

Die Aktion wird auf drei weiteren Konzerten von R.E.M. im Juni und auf einem Konzert von Coldplay im Juli - diesmal open air - fortgesetzt.

Kaffee-Kampagne

Vier Jahre nach dem Höhepunkt der Kaffeekrise sind Verbraucher- und Rohstoffpreise für Kaffee erstmals wieder angestiegen. Es ist jedoch ungewiss, inwiefern die Kleinbauern in Afrika, Asien und Südamerika, deren Existenz vom Kaffeeanbau abhängt, davon profitieren.

Dazu und zu weiteren Entwicklungen seit Veröffentlichung von Oxfams Kaffeestudie liegt eine aktuelle Kurzinformation vor. (Erhältlich per Post oder über die Website.)

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Play Fair bei Olympia/Arbeitsrechte

Am 17. Januar fand in Frankfurt ein Gespräch mit dem Nationalen Olympischen Komitee für Deutschland (NOK) statt. Oxfam erläuterte nochmals die auf das NOK bezogenen Forderungen der „Play Fair bei Olympia“-Kampagne. Dazu gehört u. a., dass sich das NOK beim IOC dafür einsetzt, dass eine Klausel in die Olympische Charta aufgenommen wird, die festlegt, dass Produkte mit dem olympischen Symbol in Übereinstimmung mit den internationalen Kern- arbeitsnormen der ILO produziert werden müssen. Ferner soll auch das NOK in seine Verträge mit Sportfirmen eine Sozialklausel dahingehend aufnehmen, dass Produkte mit dem nationalen olympischen Emblem in Übereinstimmung mit diesen internationalen Arbeitsstandards her- gestellt werden.

„Bildung jetzt“

Treffen mit Gesine Schwan Am 6. April trafen sich Vertreter von Oxfam und Plan International in Frankfurt/Oder erstmals mit Gesine Schwan, der Schirmherrin der Globalen Bildungskampagne in Deutschland. Es wurde abgesprochen, in welcher konkreten Form Frau Schwan die Kampagne und speziell die globale Aktionswoche Ende April unterstützt.

Weltweite Aktionswoche für Millenniumsziel „Bildung für alle“ Die globale Aktions- woche für Bildung 2005 hat begonnen: Vom 25. bis 29. April werden mehrere tausend Schüler/innen im gesamten Bundesgebiet im Unterricht über die Bildungschancen der Kinder in Entwicklungsländern diskutieren. Von Flensburg bis München haben sich engagierte Lehrer/innen und Schulklassen angemeldet, um an der Aktion unter dem Motto „Schick meine Freundin, meinen Freund zur Schule!“ teilzunehmen.

Gemeinsam mit Kindern in 110 Ländern werden sie lebensgroße Figuren basteln und bemalen.

Diese „Papierfreunde“ symbolisieren die weltweit über 100 Millionen Kinder, die nicht einmal die Grundschule besuchen können. Auf diese „Papierfreunde“ werden die Schüler/innen ihre Hoffnungen, Wünsche und Forderungen an die Politik schreiben und sie auffordern, mehr zu tun, damit das Millennium-Entwicklungsziel „Bildung für alle“ bis zum Jahr 2015 doch noch erreicht wird. Deutschland gab im Jahr 2003 nur 1,43 Prozent seiner Entwicklungshilfe für den Bereich Grundbildung aus.

Am 28. April übergibt eine Abordnung von Schüler/innen ihre „Papierfreunde“ an die Vize- präsidentin des Deutschen Bundestages, Susanne Kastner. Wir berichten im nächsten Oxfam aktuell darüber.

Weitere Informationen, Flyer, Poster und Unterrichtsmaterialien sind auf der neuen deutschen Website der Kampagne www.bildungskampagne.org bzw. www.oxfam.de erhältlich.

“Waffen unter Kontrolle”

Am 25. Januar veröffentlichte Oxfam gemeinsam mit amnesty international und IANSA die Studie „Tracking Lethal Tools“ („Tödliche Güter“). Der Bericht enthält konkrete Vorschläge, wie die Markierung und Nachverfolgbarkeit von Waffen international vereinheitlicht und verbessert werden kann, um den illegalen Handel und Missbrauch von Waffen einzudämmen.

Kerstin Müller, Staatsministerin im Auswärtigen Amt, signalisierte in einem Antwortschreiben Unterstützung für die wesentlichen Forderungen.

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Zum Internationalen Frauentag (8. März) stellten Oxfam und amnesty international in einer gemeinsamen Pressemitteilung den neuen Kampagnenschwerpunkt „Bewaffnete Gewalt gegen Frauen“ vor. Dazu erschien gleichzeitig eine englischsprachige Studie, die nachweist, dass in vielen Ländern Frauen einem erhöhten Risiko ausgesetzt sind, durch Kleinwaffen getötet oder verletzt zu werden.

Anfang März präsentierten Oxfam Deutschland und das Berliner Informationszentrum für Transatlantische Sicherheit (BITS) die gemeinsame Studie „’Made in Germany inside’ – Komponenten die vergessenen Rüstungsexporte“. Der Bericht zeigt die häufig unterschätzte Dimension des Handels mit deutschen Rüstungskomponenten, die in Krisenregionen weltweit gelangen. Das Medienecho war überaus positiv.

Mitte April teilte Staatssekretär Jürgen Chrobog in einem Schreiben im Namen von Außen- minister Fischer Oxfam und amnesty international mit, dass die Bundesregierung das von den Organisationen seit langem geforderte internationale Waffenhandelsabkommen („Arms Trade Treaty“) unterstützen wird. Damit ist ein wichtiges Teilziel der Kampagne „Waffen unter Kontrolle!“ erreicht! Es bleibt aber noch viel zu tun, damit tatsächlich im Jahr 2006 auf UN- Ebene konkrete Verhandlungen der internationalen Gemeinschaft über ein solches Abkommen aufgenommen werden.

„Weltweite Aktion gegen Armut“

Die „Weltweite Aktion gegen Armut“, unter deren Motto auch Oxfam in diesem Jahr seine Kampagnenaktivitäten durchführt, stellte auf einer Pressekonferenz mit Herbert Grönemeyer am 31. März in Berlin ihre Aktion „Deine Stimme gegen Armut“ vor. Dazu gibt es einen Werbe- spot, in dem sich viele Prominente für diese gute Sache engagieren. Dieser „Klick-Spot“

genannte Film läuft in Kinos und im Fernsehen (RTL) und kann unter www.makepovertyhistory.org betrachtet werden.

Symbol der „Weltweite Aktion gegen Armut“ ist ein weißes Armband, das auch in den Oxfam Shops erhältlich sein wird. Am 1. Juli findet der erste internationale Aktionstag (White Band Day) statt, an dem möglichst viele Menschen auf der ganzen Welt die weißen Bänder tragen und an dem bedeutende Gebäude (geplant sind Eifelturm, Brandenburger Tor etc.) mit einem weißen Band umhüllt werden sollen. Mehr zu Aktionsmöglichkeiten unter www.deine-stimme-gegen- armut.de

Weitere Öffentlichkeitsarbeit

Kooperation mit WEED Im März veröffentlichte Oxfam Deutschland erstmals ein Positionspapier als Sonderdienst des Informationsbriefs Weltwirtschaft und Entwicklung der NRO WEED: „Die Helden und die Schurken. Die EU-Staaten und ihre Versprechen – Hilfe, Handel, Schulden“. Die englischsprachige Originalfassung des Papiers wurde gemeinsam von ActionAid International, EURODAD (European Network on Debt and Development) und Oxfam International erarbeitet. – Wir wollen diese für beide Seiten vorteilhafte Zusammenarbeit fortsetzen und künftig weitere Oxfam-Papiere als WEED-Sonderdienste veröffentlichen.

Treffen mit Afrika-Beauftragter der Budesregierung Am 8. März führte Paul Bendix für Oxfam Deutschland ein Gespräch mit der Afrikabeauftragten des Bundeskanzlers, Staats- sekretärin Uschi Eid, um die jeweiligen Erwartungen beider Seiten auszutauschen, die an den

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bevorstehenden G8-Gipfel in Schottland geknüpft werden. Dort wird voraussichtlich das Thema Afrika und Armutsbekämpfung eine zentrale Rolle spielen.

Oxfam im Radio (Auswahl)

Am 5. Januar nahm Jörn Kalinski an der NDR-Info-Lifesendung „Redezeit“ zum Thema „Die Flut in Asien: Wie dauerhaft ist unsere Hilfe?“ teil.

Am 5. April sendete der RBB Radio Multikulti in seinem Café Global ein Porträt über Oxfam.

Am 7. März wurde Jörn Kalinski im RBB-Info-Radio zur Ernennung von Paul Wolfowitz zum neuen Weltbankdirektor interviewt.

Am 13. Januar schaltete Radio Eins ein Live-Interview zu Johanna Podlizek, einer Oxfam- Mitarbeiterin im Tsunami-Nothilfe-Einsatz in Sri Lanka.

Beiträge zu Waffen unter Kontrolle: Robert Lindner am 24.1. (Radio Lora, München) und 27.1.

(Domradio, Köln), Paul Bendix am 8.3. (DW-World, Sendung „Newslink for Africa“)

3. Shop-Neuigkeiten

Zweiter Oxfam Shop in Hamburg - und Nr. 20 in Deutschland Am 23. März um 10:00 Uhr öffneten sich feierlich die Türen des zweiten Oxfam Shops der norddeutschen Hanse- stadt in der Hoheluftchaussee 58. Aus diesem Anlass wurde werbewirksam vor dem Eck- geschäft ein original 10.000 Liter Oxfam-Wassertank aufgebaut, wie er weltweit in Flüchtlings- lagern und Katastrophengebieten zur Trinkwasserversorgung eingesetzt wird. Paul Bendix, Geschäftsführer von Oxfam Deutschland, berichtete den Mitarbeiter/innen in seiner Eröffnungs- ansprache von seinem Besuch in Darfur/Sudan, wo Oxfam gegenwärtig über 550.000 Flücht- linge mit sauberem Trinkwasser versorgt und Hygienemaßnahmen durchführt.

In dem neuen Oxfam Shop sind schon über 40 ehrenamtliche Mitarbeiter/innen tätig. In den zwei Monaten vor der Eröffnung hatten sie bereits Sachspenden, die von den Oxfam Shops aus Hamburg-Wandsbek, Hannover und Bremen bereitgestellt wurden, gesichtet und für die Eröff- nung vorbereitet. Dass sich der Einsatz lohnt, zeigte sich gleich an den ersten Öffnungstagen.

Neben zahlreichen Kunden, die von dem umfangreichen Warenangebot Gebrauch machten, gab es viel positive Resonanz zum neuen Shop. Auch die Spendenbereitschaft in der Hoheluft- chaussee entwickelt sich sehr erfreulich. Dem Team des zwanzigsten deutschen Oxfam Shops wünschen wir weiterhin so viel Erfolg wie in den ersten Tagen und danken allen, die zum guten Start beigetragen haben.

Erster Jahrestag im Shop Hannover Der erste Geburtstag am 22. Januar wurde mit einer Ansprache von Bürgermeister Bernd Strauch eingeleitet. Er würdigte das große Engagement der ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen sowie Oxfams Arbeit. Das Shopteam hatte keine Mühe gescheut, um allen Kunden und Spendern „Danke“ zu sagen. Bereits während der Woche vor dem ersten Jahrestag waren kleine Aufmerksamkeiten aus dem Sortiment des fairen Handels an die Kunden und Spender verteilt worden. Die Feier selbst war ein großer Erfolg: Nicht nur das Wetter spielte mit, auch die Musik der Drehorgel vor dem Shop sorgte für gute Laune. Im Shop herrschte reges Kommen und Gehen, viele ließen sich von den Angeboten animieren oder wollten in Ruhe eine Tasse Kaffee oder Tee aus fairem Handel genießen. Zur guten Atmosphäre trug auch ein ‚weiblicher’ Clown bei, der die Kundschaft im Shop mit kleinen Spielszenen erfreute.

Ehrungen für langjähriges ehrenamtliches Engagement Beeindruckende Zahlen beim diesjährigen Kölner Shoptreffen: Gleich 59 (!) Mitarbeiter/innen wurden für ihr langjähriges Engagement im Oxfam Shop der Domstadt mit einer Urkunde und einem Präsent aus fairem

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Handel geehrt. 17 Mitarbeiterinnen halten dem Kölner Shop bereits seit dem Gründungsjahr 1991 die Treue, 34 Mitarbeiter/innen sind länger als zehn Jahre dabei. Shopreferent Dirk Horn dankte allen für diesen beispielhaften Einsatz im zweiten deutschen Oxfam Shop und freute sich mit den Anwesenden über die stolze Bilanz. Fürwahr eine Teamleistung, die sich sehen lassen kann!

Doppelgeburtstag in Darmstadt Doppelten Grund zum Feiern auch in Darmstadt: Im Abstand von wenigen Monaten eröffneten vor fünf Jahren die beiden Oxfam Shops in der süd- hessischen Stadt. Aus diesem Anlass fand in diesem Jahr ein gemeinsames Treffen der Shop- teams von Buchshop und Mixshop statt. Dirk Horn überreichte 34 (!) Mitarbeiter/innen und Mitarbeitern der „ersten Stunde“ aus beiden Shops ihre Auszeichnung, und Geschäftsführer Paul Bendix dankte allen im Namen von Oxfam Deutschland. Anschließend berichtete Paul Bendix anhand einiger Fotos von seiner Reise nach Darfur/Sudan, wo er sich über die Situation in den Flüchtlingslagern informiert hatte.

Golfmode für Oxfam Spektakuläre Großspende in Wiesbaden: Im Rahmen einer Geschäftsauflösung erhielten die Mitarbeiter/innen des dortigen Oxfam Shops Ende März die kompletten Restbestände neuer, hochwertiger Golf- und Sportbekleidung. Mehr als 1.300 Pullover, T-Shirts, Hosen, Jacken und Accessoires werden nun am 30. April im Rahmen einer großen Sonderverkaufsaktion vor dem Wiesbadener Shop angeboten. Um die entsprechende Zielgruppe anzusprechen, erhalten alle 50 Golfclubs im Großraum Rhein-Main eine Einladung zu diesem Event.

Zehn Jahre Oxfam Deutschland – die Oxfam Shops feiern mit Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus: Im Juni finden die beiden zentralen Veranstaltungen zum 10.

Geburtstag von Oxfam Deutschland in Frankfurt und Berlin statt.

In der Mainmetropole treffen sich am 17. Juni etwa 100 Vertreter/innen aus allen Oxfam Shops um den feierlichen Anlass zu würdigen. Gemeinsam mit Ehrengästen und Mitarbeiter/innen befreundeter Organisationen möchten wir auf ereignisreiche Jahre zurückblicken, in denen sich Oxfam in Deutschland zu einer wichtigen Stimme bei der weltweiten Bekämpfung von Armut und Unterdrückung entwickelt hat. Die erfolgreiche Arbeit der mittlerweile 20 deutschen Oxfam Shops hat dazu einen wesentlichen Beitrag geleistet.

Den Teilnehmer/innen aus den Shops bietet sich an diesem Tag ein Querschnitt durch Oxfams Arbeitsfelder: Zwei Vertreter/innen von Partnerorganisationen in Äthiopien und Serbien sind geladen und werden ihre Arbeit vorstellen. Außerdem wird eine aktuelle Oxfam-Kampagne exemplarisch präsentiert.

Ausblick auf das Jahr 2005 Wir arbeiten derzeit verstärkt an der Einrichtung des neuen Frankfurter Shops, der Ende Mai eröffnet werden soll. Zwischenzeitlich konnten wir einen Mietvertrag für eine Ladenfläche in Münster, nahe dem Prinzipalmarkt, abschließen. Der Umbau dort findet bereits statt, und wir planen, diesen ersten Shop im Westfälischen Ende Juli zu eröffnen.

Für die zweite Jahreshälfte hoffen wir, zwei weitere Ladenlokale anmieten zu können. Dabei sind u. a. die Standorte Düsseldorf, Mannheim, Stuttgart, München und Dortmund im Gespräch.

In Städten, in denen gute Geschäftslagen für uns unbezahlbar sind (wie z.B. München und Stuttgart), planen wir u. U. die Eröffnung weiterer Buchshops. Dieses Shopkonzept erfordert weniger Ladenfläche und ermöglicht Oxfam trotz höherer qm-Preise eine angemessene Präsenz in diesen Städten.

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Shoptermine:

Ende Mai 2005 Umzug und Neueröffnung Oxfam Shop Frankfurt

17. Juni 2005 Jubiläumsveranstaltung zum 10.Geburtstag von Oxfam Deutschland für Shopmitarbeiter/innen in Frankfurt/Main

4. Oxfam intern Fundraising

Ab Weihnachten 2004 waren unsere Spendenwerbungsaktivitäten zunächst ausschließlich vom Seebeben im Indischen Ozean bestimmt. Durch rasche und konkrete Informationen an die Medien über Oxfams Arbeit im Tsunami-Gebiet gelang es uns bereits in den ersten Tagen nach der Katastrophe, in wichtige Listen von Hilfsorganisationen in den Medien aufgenommen zu werden. Diese Tatsache und unsere kurz vor Jahresende in Betrieb genommene Möglichkeit, online über unsere Website zu spenden, führten zu Spendeneinnahmen von fast € 300.000.

Zugleich verschickten wir bereits Anfang Januar einen Nothilfeaufruf an unsere Spenderliste, der mehr als € 30.000 an Spenden erbrachte. Einzelspenden von zwei großen Unternehmen erbrachten weitere € 300.000. Inzwischen beträgt die Spendensumme an Oxfam Deutschland € 653.000.

Da zahlreiche neue Spender ihre Anschrift nicht angegeben hatten, führten wir mit Hilfe unserer externen Spendenverwaltung eine Rücküberweisung von jeweils 6 Cent an diese Spender durch, verbunden mit der Aufforderung, uns ihre Adresse mitzuteilen, da wir sonst keine Spenden- bescheinigungen versenden könnten. Eine erhebliche Anzahl von Spendern vervollständigte die Adressunterlagen, und viele äußerten sich erfreut über unsere Aktion. – Spendenquittungen versenden wir routinemäßig zu Beginn des Folgejahres. Sollten Spender die Quittungen vorher benötigen, bitten wir um Mitteilung an die Geschäftstelle in Berlin.

Insgesamt erwies sich die Tsunami-Spendenwerbung als ungewöhnlich zeitaufwändig: Es waren umfangreiche Anfragen von potentiellen Spendern und seitens der Medien zu Oxfams Arbeit vor Ort, zum Spendenverfahren und zum Ablauf der Spendenverwendung durch Oxfam zu beantworten; persönliche Hilfsangebote wurden an Oxfam International weitergeleitet oder takt- voll abgewehrt, ebenso wie Angebote teils abwegiger Sachspenden für die Seebebenopfer.

Unser Oster-Mailing Mitte März befasste sich mit einer der „vergessenen Katastrophen“ und rief auf zu Spenden für Demobilisierung und Wiederaufbau in der Provinz Maniema in der DR Kongo. Die Spendeneinnahmen dieses Aufrufs lagen leider weit unter unseren Erwartungen.

Dies ist vermutlich auf eine gewisse Spendenmüdigkeit nach der Intensität der Seebebenspenden zurückzuführen.

Oxfam Deutschland ist eine von 33 Hilfsorganisationen, die sich 2005 an der Aktion „Gemein- sam für Afrika“ beteiligen. Damit ist GfA gegenüber 2004 deutlich gewachsen. Näheres ist der Website www.gemeinsam-fuer-afrika.de zu entnehmen.

Zur Anwerbung von Dauerspendern auf Straßen und öffentlichen Plätzen (F2F-Fundraising) mittels eines Darlehens von NOVIB Oxfam Niederlande sind die Verhandlungen noch nicht abgeschlossen; die Entscheidung darüber steht noch aus.

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5. Oxfam international

Nelson Mandela unterstützt „Weltweite Aktion gegen Armut“ Nelson Mandela, süd- afrikanischer Friedensnobelpreisträger, forderte die Regierungschefs der G8-Länder auf, den Kampf gegen die weltweite Armut zu verstärken. Rund 20.000 Menschen versammelten sich Anfang Februar am Trafalgar Square in London zu einer Kundgebung zur Unterstützung der weltweiten Kampagne gegen Armut, um Nelson Mandelas Rede zu zuhören. Oxfam war maß- geblich an der Organisation der Veranstaltung beteiligt.

Colin Firth übergibt Oxfam-Petition Der Schauspieler Colin Firth traf am 11. April in Genf Supachai Panitchpakdi, Generaldirektor der Welthandelsorganisation WTO. Firth präsen- tierte die Oxfam-“Big Noise”-Petition, die bisher von über 7 Millionen Menschen weltweit unterstützt wird. Die Petition fordert die Staatschefs auf, die Regeln des internationalen Handels zu ändern. Auf die Frage, warum Firth sich für die Kampagne engagiere, antwortete der Schau- spieler: “Weil ich ein Teil des bestehenden Problems bin. Ich bin ein Konsument aus der Mittel- schicht in einem reichen Land, den allmählich die Art und Weise, wie die Regeln des Handels in der Welt zurechtgebastelt werden, beunruhigt.“ Supachai begrüßte die Oxfam-Kampagne und wünschte ihr viel Erfolg.

Vor allem Frauen wurden Opfer des Tsunami Drei Monate nach dem Seebeben veröffentlichte Oxfam International eine Untersuchung, nach der durch die verheerende Flut- welle bis zu vier Mal mehr Frauen als Männer getötet wurden. Oxfam untersuchte die Folgen des Tsunami in acht Dörfern in Indonesien und leitete folgende Gründe für die hohe Zahl weib- licher Opfer ab: anders als die Männer konnten viele Frauen sich nicht vor den Fluten auf Bäume retten oder nicht schwimmen, außerdem wurden viele Frauen zu Hause von der Flut- welle überrascht, während ihre Männer zum Fischen ausgefahren waren und so der Katastrophe entgingen. Die gravierenden Folgen dieses neuen Ungleichgewichts: Teilweise sind die Männer damit überfordert, sich und ihre Kinder zu versorgen. Überlebende Frauen berichten zunehmend von Schikanen und sexuellen Übergriffen.

Qualität der Entwicklungshilfe Am Rande der OECD-Konferenz zur Qualität der Entwicklungshilfe am 28. Februar in Paris veröffentlichten ActionAid International und Oxfam International gemeinsam ein Positionspapier zur Verbesserung der Qualität der internationalen Entwicklungshilfe. Darin wird vor allem verstärkte Konzentration der Hilfe auf die ärmsten Länder angemahnt. Entwicklungshilfe sollte entsprechend dem Bedarf und der Notwendigkeit, unabhängig von politischen Eigeninteressen der Geberländer, geleistet werden. Weitere Forde- rungen sind: pünktliche und verlässliche Hilfe; Beendigung der Lieferbindung; Abbau von Bürokratie und bessere internationale Koordinierung der Hilfe. Das Papier „Millstone or Mile- stone? What rich countries must do in Paris to make aid work for poor people“ ist auf der Web- site von Oxfam International www.oxfam.org erhältlich.

Redaktion: Jörn Kalinski, Oxfam Deutschland, Greifswalder Str. 33a, 10405 Berlin, Tel.: 030-42850621, e-mail: info@oxfam.de, www.oxfam.de, verantwortlich für Shop-Neuigkeiten: C. Kaestner, D. Horn, A. Kleitke, U. Anders, Logbuch: Paul Bendix, Redaktionsschluss: 26.04. 2005

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