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Wege aus der Katastrophe Oxfam aktuell

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Nr. 49 / Heft 01 / 2010

Oxfamaktuell

Wege aus der Katastrophe

Haiti braucht einen Neuanfang

Studie im Süd-Sudan

Der Frieden ist gefährdet

Reisebericht aus Malawi

Gesundheitsfürsorge stärken

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2

© Abbie Trayler-Smith l Oxfam

Journalistenreise nach Malawi

In Malawi fehlen Tausende Krankenschwestern und Ärzte. Oxfam setzt sich für eine bessere Gesundheitsfürsorge ein.

Seite 12 – 13 Fragiler Frieden

Eine Oxfam-Studie warnt vor einem erneuten Kriegs- ausbruch im Süd-Sudan. Armut, Gewalt und politische Spannungen stellen das Land vor eine Zerreißprobe.

Seite 10

Titelfoto: Anwohner haben das SOS-Schild mitten auf eine Straße in Port-au-Prince gestellt.

© Reuters | Carlos Barria, courtesy www.alertnet.org

© David Gill

Aus den Trümmern ihrer Häuser versuchen die Bewohner von Port-au-Prince noch Tage später, ihren Besitz zu bergen.

Das Erdbeben in Haiti hat knapp 300.000 Menschen das Leben gekostet, mehr als eine Million sind obdachlos.

Oxfam stellt in Haiti Trinkwasser, Latrinen und Notunterkünfte bereit. Auch den Neuaufbau Haitis wird Oxfam begleiten.

Seite 6 – 9

© Reuters | Daniel Aguilar, courtesy www.alertnet.org

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4 Projekte

Die Frauen im Süd-Sudan brauchen eine Perspektive

Der längste Bürgerkrieg Afrikas hat im Süd- Sudan deutliche Spuren hinterlassen. Wie so oft sind es auch hier überwiegend die Frauen, die die Hauptlasten der Nachkriegszeit schul- tern müssen. Um sie zu unterstützen, fördert Oxfam lokale zivilgesellschaftliche Organisati- onen, die sich für bessere Lebensbedingungen von Frauen und für die Stärkung ihrer Rechte einsetzen.

Im Bundesstaat West-Äquatoria, im äußersten Süden des Sudans, bestimmen die Folgen des Bürgerkriegs den Alltag. Der Frieden ist noch immer fragil. Die Lebenserwartung der Bevölke- rung beträgt durchschnittlich nur 40 Jahre, und viele Familienbande sind zerstört. Zudem fehlen funktionierende staatliche Institutionen, welche die Sicherheit der Bevölkerung gewährleisten und solide Rechtsgrundlagen schaffen.

„Die Frauen haben es besonders schwer! Viele haben ihre Männer im Krieg verloren und müssen ihre Familien alleine durchbringen“, sagt Bettina Burgthaler, Koordinatorin von Oxfams Projekt- arbeit. Armut ist im Süd-Sudan besonders unter den Frauen verbreitet. Fast 90 Prozent können weder lesen noch schreiben. Die ohnehin dürfti- gen Chancen auf Bildung und Gesundheitsfürsorge sind für Frauen und Mädchen noch geringer als für Männer. Zwangsehen und sexualisierte Gewalt sind weit verbreitet. Dass die Frauen oft wenig über ihre Rechte wissen, erschwert ihre Situation zusätzlich.

Oxfam fördert daher zivilgesellschaftliche Orga- nisationen vor Ort, die sich für die Verbesserung der Lebensbedingungen von Frauen und die Stärkung ihrer Rechte einsetzen. „Unsere Unter- stützung zielt darauf ab, den Frauen langfristig eine Perspektive zu geben. Sie sollen ihre Rechte nicht nur kennen lernen, sondern diese auch ganz konkret im Alltag anwenden können“, erklärt Burgthaler.

Schulungen für Frauenorganisationen

Oxfam bietet Vertreterinnen von Frauenorganisa- tionen ein Trainingsprogramm, in dem sie lernen, Entwicklungsprojekte zu planen, durchzuführen und auszuwerten. Derzeit steht beispielsweise auf dem Programm, wie Saatgut beantragt und die landwirtschaftliche Produktion erhöht wird.

Zudem werden den Frauen Informationen über lokale Märkte vermittelt.

Mit diesem Wissen sind die Frauen in der Lage, Gelder bei Förderorganisationen zu beantragen.

Damit können sie Projekte finanzieren, die ihnen und anderen Frauen Wege aus der Armut bahnen – zum Beispiel durch die Schaffung von Existenz- grundlagen. In einem Netzwerk von lokalen Initiativen ist es leichter, die eigenen Rechte in Anspruch zu nehmen, sich auf den Märkten zu behaupten und alternative Erwerbsquellen zu schaffen.

Starke Frauen, die ihre Rechte kennen und durch- setzen, sind ein Motor der Erneuerung und Entwicklung in der Gemeinschaft.

Text: Stefan Schmoldt

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Südafrika:

HIV/Aids-Prävention und Therapie

„HIV/Aids Prevention Group“ (HAPG) heißt unsere Partner-Organisation mit Sitz in der Provinz Limpopo in Südafrika. HAPG fordert den Zugang zu antiretroviralen Medikamenten („Aids-Medikamente“) für alle Thera- piebedürftigen und kümmert sich gleichzeitig um Menschen, die diese Therapie bereits erhalten. Gemeinsam mit HAPG fördern wir nachhaltige und umfassende Vorsorge und Betreuung für Menschen, die mit Aids leben.

Äthiopien:

Schafe sichern Lebensgrundlagen Seit Oktober fördern wir den Aufbau von Existenzgrundlagen in Äthiopien mit dem Schwerpunkt auf Verteilung und Zucht von Schafen. Von Oxfams Partnerorganisation CISO (Commu- nity Initiative Support Organisation) erhalten Waisen-Haushalte, Witwen und benachteiligte Bauern Schafe.

Schulungen über artgerechte Haltung und tiermedizinische Grundkenntnisse sichern den Fortbestand der Herde.

Die erstgeborenen Lämmer werden jeweils von ihren Besitzer/-innen an andere Bedürftige abgegeben.

Kongo: Oxfams Energiespar- Kochherde heiß begehrt Seit 2008 wurden insgesamt 1.736 Energiespar-Kochherde für Familien in der DR Kongo gebaut.

Weitere 411 Herde sollen bis Mitte 2010 fertig gestellt sein. Zugleich sind fünf Baumschulen mit über 190.000 Baumsetzlingen zur Wieder- aufforstung auf dem Hochplateau von Minembwe im Süd Kivu angelegt worden.

+++ Kurznachrichten ++++++++

© Asha Sawyer l Oxfam Novib

Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von zivilgesell- schaftlichen Organisationen im Süd-Sudan werten gemeinsam den Verlauf eines Projekts aus.

Süd-Sudan

Gharb al-Istiwa‘iyya (West-Äquatoria)

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6 Titelthema Haiti

Die Menschen stehen vor dem Nichts

Bis zu 300.000 Tote und über eine Million Vertriebene! Das ist die traurige Bilanz des Erdbebens, das Haiti am 12. Januar 2010 erschütterte. Oxfam sorgte bereits unmittelbar nach der Katastrophe für Trinkwasser, Latri- nen, Waschgelegenheiten, Hygiene-Sets und Notunterkünfte für die Überlebenden.

Auf dem Golfplatz Pétionville am Stadtrand von Port-au-Prince verbessert niemand mehr sein Handicap. Oxfam-Mitarbeiter Mark Fried berich- tet: „Der ganze Platz ist mit Notunterkünften aus Stoff, Karton, Holz und Plastikplanen belegt.

50.000 Menschen drängen sich auf 27 Hektar.“

Nothilfe für 220.000 Menschen

Hier und an anderen Orten versorgt Oxfam ins- gesamt über 220.000 Kinder, Frauen und Männer mit Trinkwasser, Hygieneeinrichtungen und Not- unterkünften. Bereits seit 1978 arbeitet Oxfam in Haiti, dem ärmsten Land der westlichen Hemi- sphäre. Zum Zeitpunkt der Katastrophe waren 100 Oxfam-Mitarbeiter/innen in Port-au-Prince und konnten sofort mit Hilfsmaßnahmen begin- nen. Dennoch ist die Nothilfe in der zu drei Vierteln zerstörten Hauptstadt eine der größten Herausforderungen, vor der Hilfsorganisationen jemals standen.

In der Regenzeit drohen Seuchen

Oberste Priorität hat weiterhin der Bau von Hygiene-Einrichtungen. Denn wenn Anfang April die Regenzeit beginnt, sind die auf engstem Raum zusammenlebenden Menschen von Seuchen

bedroht: Krankheitserreger breiten sich im stehenden Regenwasser rasch aus. Insgesamt werden etwa 34.000 Latrinen benötigt – rund ein Drittel konnte bereits gebaut werden. Zudem sorgt Oxfam für den Bau von Abflussgräben und informiert die Familien, wie sie sich vor Krank- heiten schützen können.

Auch die regelmäßige Abfallentsorgung ist eine wichtige Hygiene-Maßnahme. Dafür bezahlt Oxfam hunderte Einheimische in sogenannten

„Cash for Work“-Programmen. Andere räumen gegen Lohn die Trümmer weg, errichten Latrinen oder schneiden Plastikplanen für Notunterkünfte zu. Hier ist der Bedarf noch groß: Von den etwa 1,1 Millionen Kindern, Frauen und Männern ohne Dach über dem Kopf konnten bislang 80 Prozent mit Zelten und wasserdichten Plastikplanen aus- gestattet werden.

Ausharren in den Camps

Viele der Familien auf dem ehemaligen Golfplatz Pétionville haben inzwischen in ihren Notunter- künften kleine Geschäfte aufgemacht, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. „Ich habe einen jungen Mann gefragt, ob er vor dem Beben schon einmal auf dem Golfplatz gewesen sei“, erzählt Oxfam-Mitarbeiter Mark Fried. „Er lachte nur:

Nein, das kostete doch Geld!“ Die Menschen in Haiti lebten schon vorher in extremer Armut.

Nun stehen sie vor dem Nichts.

Bis Ende Juli 2010 will Oxfam die Nothilfe auf 600.000 Kinder, Frauen und Männer ausweiten.

Text: Sonja Wyrsch

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Gabelstapler für Haiti

Für die Aufräumarbeiten in Port-au-Prince hat die Firma Linde Material Handling aus Aschaffen- burg Oxfam einen Gabelstapler im Wert von 30.000 Euro gespendet. Über Hamburg wurde das Fahrzeug mit einem Containerschiff nach Santo Domingo in der Dominikanischen Republik gebracht und am 26. Februar per LKW weiter nach Haiti transportiert. Die Transportkosten hat Linde ebenfalls übernommen. „Mit der Spende wollen wir ein Zeichen setzen und unserer sozi- alen Verantwortung gerecht werden“, so Theodor Maurer, Vorsitzender der Geschäftsführung von Linde Material Handling.

Um für die Überlebenden in Haiti zumindest kleine Einkom- mensmöglichkeiten zu schaffen, bezahlt Oxfam mehrere hun- dert Einwohner in „Cash for Work“-Programmen. Hier werden für Latrinen Löcher ausgehoben, Bodenplatten eingesetzt und schließlich ein Sichtschutz aus Planen aufgebaut.

Punkte auf der Richterskala geschätzte Zahl der Toten Menschen ohne Obdach Menschen leben zurzeit in 349 Notcamps am Rand der Hauptstadt Port-au-Prince Personen haben Port-au-Prince verlassen und sind aufs Land geflüchtet.

Kosten des Wiederaufbaus in US Dollar

7.0

Das Beben in Zahlen

300.000

8 – 14 Milliarden 1,1 Millionen

537.180

511.405

Oxfam-Mitarbeiter befüllen einen Ballon-Tank, mit dem die Überlebenden mit Trinkwasser versorgt werden.

Quellen: UNO, Haitianische Regierung, IDB; Stand: März 2010

© Justine Lesage | Oxfam Québec

1 3 © Coco McCabe | Oxfam America; 4 © Oxfam

4 3

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8 Titelthema Haiti

Aus Fehlern lernen – ein neues Haiti aufbauen

Haiti ist eines der ärmsten Länder der Welt:

Rund 80 Prozent der Bevölkerung leben unter- halb des Existenzminimums. Die elenden Ver- hältnisse vor dem Beben wiederherzustellen, wäre fatal. Im Anschluss an die akute Nothilfe unterstützt Oxfam einen langfristigen Neu- anfang, der den Menschen einen Weg aus der Armut ermöglicht.

Immer wieder wird Haiti von Stürmen, Fluten und Dürren heimgesucht. Auch die Nahrungsmit- telkrise hat das Land schwer getroffen. Was die Menschen nun dringend brauchen, ist ein Neuan- fang von Grund auf. Nur so können sie ihre Situati- on dauerhaft verbessern.

Schaffung von Einkommensmöglichkeiten, Kata- strophen-Vorsorge und Aktivierung der Zivilgesell- schaft – diese Themen müssen in den kommenden Monaten und Jahren eine zentrale Rolle spielen.

Das sind auch die Ansätze der Projektarbeit, die Oxfam seit 30 Jahren in Haiti leistet. Der Wieder- aufbau, der ein Neuaufbau sein muss, bietet die Chance, in diesen Bereichen wirksame Fortschritte zu erzielen.

Damit der Neubeginn Erfolg hat, müssen der haitianische Staat und seine Institutionen hand- lungsfähig sein. Hierzu muss die internationale Gemeinschaft den jetzt anstehenden Aufbau- prozess langfristig begleiten und unterstützen.

Nur unter Einbeziehung und Mitwirkung der Betroffenen kann der nachhaltige Neuaufbau gelingen. So hat die haitianische Regierung ange- kündigt, bis zu 200 Notquartier-Dörfer außerhalb von Port-au-Prince zu bauen sowie Zeltlager zu errichten, in denen vorübergehend bis zu 10.000 Menschen unterkommen sollen. Nach einer von Oxfam durchgeführten Befragung will die Mehr- heit der Betroffenen aber nicht in weiter entfernte Siedlungen ziehen. Denn dann wären sie von ihren Gemeinschaften abgeschnitten und könnten sich weder neue Einkommensfelder schaffen noch öffentliche Dienstleistungen, wie etwa Gesund- heitsfürsorge, nutzen.

Neue Wohnquartiere am Rand der Hauptstadt zu errichten birgt zudem die Gefahr, weitere Elendsgebiete wie die berüchtigte „Cité Soleil“

am nordöstlichen Stadtrand zu schaffen:

Slums ohne lokale Infrastruktur, Märkte oder Einkommensmöglichkeiten.

Hilfsorganisationen wie Oxfam müssen darauf drängen, dass die haitianische Regierung die Bedürfnisse der Bevölkerung berücksichtigt. Nur so lassen sich langfristige Lösungen schaffen, mit denen die Menschen eine wirkliche Chance auf einen Neuanfang erhalten.

Text: Markus Nitschke | Julia Jahnz

© Ivan Muñoz | Intermón

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Oxfam-Botschafter Chris Martin von der Band Coldplay:

„Haiti ist ein extrem armes Land. Die meisten Menschen in Port-au-Prince haben schon vor der Katastrophe nur in Blechhütten gelebt.

Das Beben hat Haiti in eine unvorstellbare Hölle verwandelt!”

Martin war 2002 mit Oxfam nach Haiti gereist, um mit Kaffeebauern zu sprechen, die von Oxfam unterstützt wurden. Coldplay setzt sich für Oxfams Arbeit in Haiti ein.

„ “

© Zed Nelson

Haiti

Haiti ist das ärmste Land der westlichen Erd- halbkugel. Von den neun Millionen Einwohnern haben 85 Prozent weniger als zwei US-Dollar pro Tag zum Leben und 55 Prozent weniger als einen US-Dollar.

Das Land wird seit Jahrzehnten immer wieder von Naturkatastrophen heimgesucht. Allein im Jahr 2008 gab es vier schwere Wirbelstürme, gefolgt von einer Flutkatastrophe im Mai 2009.

Im Jahr 2007 befand sich Haiti im Human Deve- lopment Index auf Platz 149 von 182 Ländern.

Kriterien für dieses Ranking sind Lebenserwar- tung, Bildung und allgemeiner Lebensstandard.

Lebenserwartung

bei der Geburt:

61,0 Jahre

Alphabetisierungsrate

von über 15-Jährigen:

62,1 %

Pro-Kopf-Einkommen

im Jahr:

1.555 US Dollar

Untergewicht bei Kindern unter 5 Jahren:

22 %

Müttersterblichkeit:

Quellen: Oxfam, HDI (Human Development Report), UNICEF; Stand: März 2010

630

pro 100.000 Geburten

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10 Kampagnen

Im April finden im Sudan zum ersten Mal seit 24 Jahren freie Wahlen statt. 2011 wird dann in einem Referendum entschieden, ob der Süden des Landes unabhängig wird. Vor der damit verbundenen Gefahr eines neuen Kriegs- ausbruchs im Süd-Sudan warnt Oxfam in der Studie „Rescuing the Peace in Southern Sudan“.

Die aktuelle Mischung von chronischer Armut, zunehmender Gewalt und politischen Spannungen gefährdet den Frieden im Sudan. Nach dem Frie- densabkommen zwischen Regierung und Rebellen (SPLM) sollte der vom Bürgerkrieg zerstörte Süden des Landes neu aufgebaut werden. Die Bevölke- rung lebt jedoch noch immer in drückender Armut.

„Die humanitäre Lage auf dem Land ist heute schlimmer als im Bürgerkrieg“, sagt Oxfam- Politikberaterin Maya Mailer, Co-Autorin der Studie „Rescuing the Peace in Southern Sudan“.

Im vergangenen Jahr erlebten die Menschen im Süd-Sudan zudem eine Welle der Gewalt. Bei massiven lokalen Kämpfen wurden über 2.500

Der Frieden im Süd-Sudan ist gefährdet

Menschen getötet und 350.000 mussten fliehen – mehr als im selben Zeitraum in der Krisenregion Darfur. Ursachen für die Kämpfe sind Konkurrenz um Wasser und Weideland, lokale Konflikte und die weite Verbreitung von Schusswaffen. Neu ist der Studie zufolge das Ausmaß der Gewalt, die sich gegen Frauen und Kinder richtet.

Die Wahlen im April und das Unabhängigkeits- referendum könnten die Krise im Sudan verschär- fen, warnt die Studie. Großes Konfliktpotenzial bergen auch der Grenzverlauf zwischen Norden und Süden und die Verteilung der Erdöleinnah- men. „Daher muss die internationale Gemein- schaft zwischen den Parteien des Nordens und des Südens vermitteln. Nur so kann eine erneute Eskalation der Gewalt verhindert werden“, so Mailer. Zudem müsse die Bevölkerung durch die UN-Blauhelme und die Sicherheitskräfte des Süd-Sudans besser geschützt werden.

Text: Markus Nitschke

Kinder spielen in der Stadt Mundri im Süd-Sudan auf einem verlassenen Panzer.

Die komplette Studie gibt es unter:

www.oxfam.de/download/sudan_studie.pdf

© Caroline Gluck | Oxfam

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© David Gill

Ende Januar trafen sich in London die Außen- minister der in Afghanistan engagierten Staaten, UN-Vertreter und Präsident Hamid Karsai, um endlich die Weichen für eine friedliche Zukunft Afghanistans zu stellen. Zwar erklärten die Konferenzteilnehmer, den zivilen Aufbau stärker vorantreiben zu wollen, doch kommt die Armuts- bekämpfung noch immer zu kurz. Im Vordergrund steht nach wie vor der Militäreinsatz.

Deutschland hat sich in London verpflichtet, die eigene Entwicklungshilfe zu verdoppeln, in Nord- Afghanistan die ländliche Entwicklung stärker zu fördern und mehr Einkommensmöglichkeiten für Afghaninnen und Afghanen zu schaffen.

Auf einer Folgekonferenz in Kabul sollen bald konkrete Maßnahmen und Ziele der internationa- len Aufbauhilfe vereinbart werden.

„Manche Beschlüsse gehen in die richtige Rich- tung, reichen aber bei weitem nicht aus“, kritisiert Oxfams Afghanistan-Experte Robert Lindner.

„Die Geberstaaten vernachlässigen jene Landes- teile, in denen die Hilfe am dringendsten benötigt wird. Gleichzeitig weiten die alliierten Truppen ihre Angriffe aus.“

Am meisten leidet die Zivilbevölkerung. Erst jüngst sind in der südafghanischen Provinz Helmand über

50 Zivilpersonen durch alliierte Angriffe ums Leben gekommen, und Tausende mussten fliehen.

Die Hilfsorganisationen finden nur schwer Zugang zu den Hilfsbedürftigen.

Oxfam kritisiert, dass die Entwicklungshilfe Deutschlands und anderer Staaten nicht ausrei- chend klar von militärischen Einsätzen abgegrenzt ist. „Dadurch werden Zivilpersonen und Helfer leicht zu Angriffszielen“, warnt Lindner. So vertei- len Soldaten in umkämpften Gebieten Hilfsgüter oder bauen Brunnen und Schulen. Häufig berück- sichtigen diese Aktionen nur unzureichend die Bedürfnisse der Bevölkerung und werden mangel- haft ausgeführt. Beispielsweise errichtete ein zivil-militärisches Aufbauteam der USA in der Provinz Kapisa eine Schule, deren Latrinen in einen Fluss entleert wurden, aus dem Trinkwasser für die Bevölkerung gewonnen wird.

Text: Adréana Peitsch

Unterstützen Sie Oxfams Online-Petition an die Bundesregierung mit der Forderung nach nachhaltiger Armutsbekämpfung in Afghanistan:

www.oxfam.de/afghanistan

Entwicklungshilfe darf nicht militarisiert werden

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12 Kampagnen

Malawi zählt zu den am wenigsten entwickel- ten Ländern der Welt. Auf die 13 Millionen Einwohner kommen nur 156 Ärzte. 80 Prozent der Bevölkerung haben es weiter als 25 Kilo- meter zum nächsten Krankenhaus – und das oft zu Fuß. Im Februar reisten zwei deutsche Journalisten mit Oxfam für eine Woche nach Malawi, um sich ein Bild vom dortigen Stand der Gesundheitsfürsorge und dem enormen Fachkräftemangel zu machen. Oxfam-Mitar- beiterin Gesa Lüddecke berichtet von der Reise.

In Malawi sterben mehr als 1.000 von 100.000 Frauen während der Schwangerschaft oder bei der Geburt; in Deutschland sind es nur vier von 100.000. Solch alarmierende Zahlen sind bei uns weitgehend unbekannt. Deshalb besuchten wir mit zwei Journalisten Krankenhäuser in Malawis Hauptstadt Lilongwe und Gesundheitsstationen in ländlichen Gegenden im Süden des Landes. Oxfam arbeitet seit 1987 in Malawi, unterstützt Existenz- sicherungsprogramme und setzt sich für Gesund- heitsfürsorge und Bildung ein.

156 Ärzte für 13.000.000 Menschen

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Wir führten Gespräche in Ministerien, bei Nicht- regierungsorganisationen und mit Ärzten, Hebam- men und Patientinnen. So auch mit der Patientin Mercy, einer jungen Frau aus dem Dorf Matola im Süden Malawis.

Es ist kaum vorstellbar, was Mercy erwarten würde, wäre sie schwanger: Sie müsste zu Fuß sieben Kilometer zur nächsten Gesundheitsstation laufen. Einen Kreißsaal gibt es dort nicht, und für 5.028 Menschen nur eine Krankenschwester. Gäbe es Komplikationen, käme Mercy nur mit viel Glück mit einem der wenigen Krankenwagen oder einer Motorrad-Ambulanz ins Distrikt-Krankenhaus.

In diesem ständig überfüllten Krankenhaus gibt es nur zwei Ärzte für über 300.000 Menschen im Distrikt. Wenigstens müsste Mercy im Kranken- haus nichts bezahlen – anders als in vielen privaten Hospitälern oder bei traditionellen Geburtshelfe- rinnen, zu denen noch immer viele Frauen gehen, weil sie näher sind.

Krankenschwester Lucy Chilinda arbeitet auf der Geburts- station im Bwalia Krankenhaus in Lilongwe. Sie übernimmt mehrmals die Woche 24-Stunden-Schichten, um ihr Gehalt aufzubessern. „Mein Lohn reicht trotzdem nicht.

Aber Krankenschwester zu sein ist meine Berufung.

Ich möchte meinen Mitmenschen helfen.“

© Abbie Trayler-Smith l Oxfam

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+++ Kurznachrichten ++++++++

Aktion für faire Arbeits- bedingungen

Am 23. Januar 2010 organisierten Oxfam und die Social Media Agentur NEST mit etwa 30 Aktivist/-innen einen

„Smart Mob“ in drei Berliner Super- märkten. In kurzen Theater-Szenen wurde dargestellt, dass immer weniger Supermarktketten immer mehr Markt- anteile gewinnen und dass sie ihre Machtstellung zu Lasten der Beschäf- tigten und Arbeiter/-innen in armen Ländern und hier in Deutschland ausbauen.

Theodor-Heuss-Medaille 2010 geht an Oxfam Deutschland Anfang des Jahres wurde bekannt, dass Oxfam Deutschland mit der Theodor-Heuss-Medaille 2010 geehrt wird. Seit 1965 vergibt die überpar- teiliche Theodor-Heuss-Stiftung die gleichnamige Medaille zur Förderung von bürgerschaftlicher Initiative und Zivilcourage. Oxfam wird für „verant- wortungsvolles Handeln zur Erzielung einer gerechteren Welt“ ausgezeichnet.

Die Ehrung findet am 8. Mai 2010 in Stuttgart statt.

Oxfam auf dem Kirchentag Auf dem 2. Ökumenischen Kirchentag vom 12. bis 16. Mai in München ist Oxfam mit einem Stand vertreten (Stand-Nr. B6 F23). Wir informieren über unsere Nothilfe- und Entwick- lungsprojekte, aktuelle Kampagnen und neue Formen unseres Fundraisings.

Transparenz-Auszeichnung Im Rahmen des Transparenzpreises 2009 wurde Oxfam Deutschland von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers für qualitativ hochwertige Berichterstattung aus- gezeichnet.

2002 wurde der gebührenfreie Zugang zu Gesund- heitsfürsorge für Schwangere und für Kleinkinder beschlossen. Dies wurde durch Entwicklungshilfe ermöglicht und maßgeblich von malawischen Nichtregierungsorganisationen – mit Oxfams Unterstützung – durchgesetzt.

Seitdem ist der Zugang zu Gesundheitsfürsorge deutlich leichter, und Krankheiten wie Malaria und Durchfall sind weniger häufig. Allerdings ist beson- ders in ländlichen Gebieten der Fachkräftemangel noch immer riesig. Gegenwärtig sind 76 Prozent der Stellen für Krankenschwestern unbesetzt.

Ärzte und Krankenschwestern müssen dringend ausgebildet und im Land gehalten werden. Dazu ist auch ein angemessener Lohn erforderlich.

Text: Gesa Lüddecke

„Jede Frau zählt. Wir sind für dich da“: Dieses Motto im Kreißsaal des Bwalia-Krankenhauses ist gut gemeint, aber bei lediglich drei Ärzten mehr Wunsch als Realität.

© Abbie Trayler-Smith l Oxfam © Oxfam Deutschland

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Der Film ist zu sehen unter:

www.klima-schuetzen.org

Kampagnen

Kino gegen Kohlekraft

Der neue Kinospot von Oxfam und der Heinrich-Böll-Stiftung warnt mit provokanter Symbolik vor den Folgen des Klimawandels.

Die Botschaft des Kurzfilms: Der durch Kohle- kraftwerke verschärfte Klimawandel ist für Menschen in armen Ländern lebensbedrohlich.

Aus einer kargen, öden Landschaft ragt ein Kohle- kraftwerk hervor. Im Inneren fahren Ingenieure die Maschinen auf volle Leistung. Die Schornsteine, Kanonenrohren gleich, schwenken in Position.

Sie und damit ihr CO2 -Ausstoß sind gegen Afrika und damit symbolisch gegen Menschen in armen Ländern gerichtet. Der 45-Sekunden-Kinospot von Oxfam und der Heinrich-Böll-Stiftung zeigt auf provokante Weise: Mit unseren Kohlekraftwer- ken heizen wir den Klimawandel weiter an; seine Folgen – Stürme, Dürren, Überschwemmungen – treffen aber vor allem die ohnehin schon ärmsten Menschen.

Der Film, der während der Berlinale Premiere hatte, kommt genau zur rechten Zeit: 14 neue Kohlekraftwerke sind in Deutschland geplant, zehn weitere bereits genehmigt oder im Bau.

Doch schon jetzt feuern die deutschen Kohlekraft- werke jährlich 300 Millionen Tonnen CO2 in die Atmosphäre.

Daher kämpft Oxfam gemeinsam mit Bürgerini- tiativen, Umweltverbänden wie dem BUND und Netzwerken wie der Klima-Allianz gegen den Bau neuer Kohlekraftwerke. Und das mit Erfolg:

Anfang Februar gab das Energieunternehmen GDF Suez den Bau des geplanten 800 MW Kohle- kraftwerks in der norddeutschen Stadt Stade auf.

Dies ist eines von sieben Kraftwerken, die in den letzten zwölf Monaten in Deutschland verhindert werden konnten. Eine erfreuliche Bilanz, die zeigt, dass Kohlekraftwerke keine Zukunft haben.

Text: Ann-Kathrin Schneider

© Serviceplan | Oxfam Deutschland

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Gemeinsam mit anderen Organisationen setzt sich Oxfam Deutschland im Bündnis Steuer gegen Armut für die Einführung einer internationalen Finanztransaktionssteuer ein. Es gibt pro- minente Unterstützung: Ein zur Berlinale bei Cinema for Peace uraufgeführter Film mit Heike Makatsch und Jan Josef Liefers wirbt eindrucksvoll für diese – auch „Steuer gegen Armut“ oder

„Robin-Hood-Steuer“ genannte – Abgabe. Im Film kann sich sogar ein skeptischer Banker der Idee nicht entziehen.

Schauen Sie sich den Zwei-Minuten-Film an und befürworten Sie die Finanztransaktionssteuer!

www.steuer-gegen-armut.de

Spot wirbt für Finanztransaktionssteuer

Am 4. Februar warfen 150 Gäste einen Blick hinter die Kulissen von Oxfam.

Im Berliner Showroom von Gitarren- hersteller Gibson war ein Oxfam- Parcours aufgebaut. Dort konnten die Gäste einen Oxfam Shop besuchen, ein Ziegenpärchen bei OxfamUnverpackt kaufen, Oxfams neueste Kampagnen- videos ansehen oder sich für den Spen- denlauf Trailwalker anmelden. Gibson unterstützt Oxfam seit 2007.

„Oxfam backstage“

© Serviceplan | Oxfam Deutschland © Jörg Peter | Zenobi

Oben: die Musiker Henrik Käthe und Sebastian Reznicek Unten: Oxfam-Geschäftsführer Paul Bendix

Standbild

© Maria von Heland | Steuer gegen Armut

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Der Bürgermeister trainiert schon

Am 11. und 12. September 2010 startet der Oxfam Trailwalker zum ersten Mal in Deutsch- land. Vierer-Teams bewältigen gemeinsam in 30 Stunden eine 100 Kilometer-Strecke quer durch den wunderschönen Harz. Ziel der Nonstop-Trekkingtour: 500.000 Euro für die Bildungsprojekte von Oxfam Deutschland!

Ausgangs- und Endpunkt des abenteuerlichen Laufes ist das idyllisch gelegene Osterode am Harz. Bürgermeister Klaus Becker hat seine Kolle- gen aus der Stadtverwaltung bereits mobilisiert:

„Stadt Osterode am Harz“ ist das zweite Team, das sich auf der Trailwalker-Website angemeldet hat.

„Wir wollen damit andere, vor allem auch Firmen, motivieren, beim Trailwalker mitzumachen“, sagt Becker.

Vorreiter ist das Team auch in punkto Spenden- werbung. Jedes Team sammelt mindestens 2.000 Euro Spenden für Oxfams Bildungsarbeit, bevor es an den Start geht. Die vier Herren von der Stadt Osterode haben den Betrag schon nach wenigen Tagen übertroffen. Ziel des Trailwalkers ist, Geld für Oxfams Bildungsprojekte zu sammeln. Denn weltweit können über 70 Millionen Kinder nicht zur Schule gehen.

Fundraising

Gäste aus drei Ländern waren zur Hochzeit von Tafadzwa Pasipanodya und David Fuhr einge- laden – das simbabwisch-deutsche Paar lebt in den USA. Um ihr Hochzeitsglück mit anderen zu teilen, wünschten sie sich statt Geschenken lieber Spenden und wählten pro Land eine wohltätige

Grenzenlose Liebe

© Stadtverwaltung Osterode

Organisation aus. Ihre deutschen Gäste baten sie, für Oxfam Deutschland und unsere Arbeit in Simbabwe zu spenden. So kamen fast 2.000 Euro zusammen. Wir bedanken uns ganz herzlich und wünschen dem jungen Paar viel Glück!

Wer es den Osterodern gleichtun möchte, meldet einfach auf www.oxfamtrailwalker.de ein Team an.

Dort gibt es auch die aktuellen Informationen zum Lauf. Wir erwarten mindestens 250 Teams – und damit 500.000 Euro Spenden für eine bessere Zukunft durch Bildung in armen Ländern.

Bei Fragen schreiben Sie eine E-Mail an info@oxfamtrailwalker.de oder rufen Sie an unter (030) 45 30 69 27.

Text: Farina Steinkamp

Das Team „Stadt Osterode am Harz“

geht mit Bürgermeister Klaus Becker (rechts) im September an den Start.

© Karen Robinson | Oxfam

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Marita Wiggerthale

ist Agrar- und Handelsexpertin bei Oxfam Deutschland.

Oxfam kämpft für einen fairen Welthandel und menschenwürdige Produktionsbedingungen in Entwicklungsländern.

Wer sind Ihre härtesten Gegner?

Ist Oxfam nicht viel zu klein, um wirklich etwas bewegen zu können?

Wie beeinflusst die Wirtschaftskrise Ihre Arbeit?

Können Sie die Menschen davon überzeugen, fair gehandelte und produzierte Waren zu kaufen oder nehmen die Leute weiterhin das Billigste?

Wie ist das bei Ihnen? Was steht in Ihrem Kühlschrank und wovon lassen Sie die Finger?

Unternehmen, die sich ihrer sozialen Verantwor- tung entziehen, und ihre Wirtschaftsverbände.

Politiker, die die fatalen sozialen und ökologischen Folgen ihrer Entscheidungen als unvermeidbar abtun.

Wir engagieren uns in vielen Bündnissen und haben den Verbund Oxfam International im Rücken. So konnten wir zum Beispiel als Teil der Transparenzinitiative erreichen, dass auch Deutschland die Empfänger von Agrarsubventi- onen offenlegt.

Wirtschaftsgeleitete Interessen haben in der Politik jetzt Vorrang. Zur Bankenrettung wurden Milliarden locker gemacht, aber bei der Entwick- lungshilfe fehlen 2010 von deutscher Seite ca. zwei Milliarden Euro.

Immer mehr Menschen wissen ganz genau:

Fair Trade sorgt für bessere Arbeitsbedingungen und faire Löhne. Der Umsatz fair gehandelter Produkte steigt kontinuierlich.

Ich kaufe nur Bio-Produkte aus fairem Handel und niemals Bananen und Ananas ohne Fair Trade-Siegel. Die werden nämlich unter menschenunwürdigen Bedingungen und für einen Hungerlohn angebaut.

Heike Jahberg

ist Wirtschaftsredakteurin beim Tagesspiegel.

Auf dieser Seite stellen sich Oxfams Mitarbeiter und Botschafter den Fragen von Journalisten. Dieses Mal:

5 Fragen an...

Foto Heike Jahberg © doris spiekrmann-klaas; Foto Marita Wiggerthale © Oxfam Deutschland

© Stadtverwaltung Osterode© Karen Robinson | Oxfam

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18 Shops

Oxfam Shops unterstützen

„1GOAL – Bildung für alle!“

Viele Oxfam Shops unterstützen von Anfang Mai bis Mitte Juli die Aktion „1GOAL – Bildung für alle!“ So heißt die weltweit größte Kampagne zur Fußballweltmeisterschaft in Südafrika.

„Bildung ist das A und O, um Armut dauerhaft zu überwinden“, sagt GmbH-Geschäftführerin Christel Kaestner. „Das hat mir mein Besuch in Sambia im letzten Jahr deutlich vor Augen geführt.

Es ist ein Skandal, dass weltweit mehr als 70 Milli- onen Kinder – die meisten von ihnen in armen Ländern – nicht zur Schule gehen können.“

An den 1GOAL-Aktionstagen in den Shops sollen sich die Kunden über die Kampagne und die Bil- dungssituation in armen Ländern informieren und bei Spielen rund um Ball und Bildung kleine Preise gewinnen. Zwischendurch können sich die Kunden mit Kaffee und Kuchen stärken und die Petition

„1GOAL – Bildung für alle!“ unterzeichnen.

Ziel der Petition ist es, mit weltweit 30 Millio- nen Stimmen die Staats- und Regierungschefs an ihr Millenniumsversprechen zu erinnern, mehr Entwicklungshilfe für Bildung in armen Ländern zu leisten. „Wir wollen über unsere Shops deutsch- landweit Menschen für dieses Thema sensibilisie- ren“, erklärt Kaestner.

„1GOAL – Education for all!“ wurde von der Global Campaign for Education (GCE) mit Unterstützung der FIFA ins Leben gerufen. Viele Fußballstars und Prominente engagieren sich für 1GOAL. Mit dabei sind u. a. Zinédine Zidane, Thierry Henry und Bono von U2. Offizielle 1GOAL-Botschafterin ist Königin Rania von Jordanien.

In Deutschland wird 1GOAL von der Globalen Bildungskampagne (GBK), einem Bündnis von zivilgesellschaftlichen Organisationen und Bildungs- gewerkschaften getragen. Die Koordination der Globalen Bildungskampagne liegt bei Oxfam Deutschland. Text: Manuel Schmitt

Mehr Informationen zur Kampagne, zur

Beteiligung von Schulen und zur Online-Petition gibt es unter

www.bildungskampagne.org

© Nadine Hutton | 2point8.co.za

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+++ Shop-News +++++++++++++

Auch Göttingen hat jetzt einen Shop

Mitten in der Vorweihnachtszeit eröff- nete in Göttingen der 34. Oxfam Shop.

Gemeinsam mit Oxfam-Geschäfts- führer Paul Bendix zerschnitt Göttin- gens Bürgermeister Ulrich Holefleisch das rote Band. Mit von der Partie war auch Göttingens „lebendes Wahrzei- chen“, Gänseliesel Sarah Ossenberg.

Mezzo-Sopranistin Heidi Köpp, Unter- nehmer Bernd Menke an der Drehorgel und Pepper von der Band The Hippo- critz sorgten für Unterhaltung und gute Stimmung am Eröffnungstag.

Bus Fahren – Geld sparen – Gutes tun

Noch bis zum 30. April wird der zweite Geburtstag des Oxfam Shops Nürn- berg mit einer Rabattaktion gefeiert.

Mit einem gültigen Fahrausweis der Nürnberger Verkehrsbetriebe bekommt die Kundschaft im Nürnberger Oxfam Shop 20 Prozent Rabatt auf alle Secondhand-Waren wie Kleidung, Schmuck und Haushaltswaren, Bücher oder Spielzeug – und unterstützt mit ihrem Einkauf Oxfams entwicklungs- politische Arbeit.

Die 35 geht an Karlsruhe Am 21. April eröffnet in Karlsruhe in der Waldstraße 41 – 43 der 35.

Oxfam Shop. Ehrenamtliche Helfe- rinnen und Helfer haben bereits zahl- reich ihre Unterstützung zugesagt, an Spenden ist allerdings noch großer Bedarf. Ab Ende April freut sich das Team über gut erhaltene Kleidung, Deko-Gegenstände, Bücher und vieles mehr. Einfach vorbeikommen und die Spende direkt im Laden abgeben.

Die Öffnungszeiten sind

montags bis freitags von 10 bis 19 Uhr und samstags von 10 bis 15 Uhr.

© Nadine Hutton | 2point8.co.za

Oxfam Shops

werden noch grüner

Grün ist Oxfams Markenfarbe. Deshalb setzen wir sie verstärkt in unseren neuen Oxfam Shops ein. Dortmund und Göttingen erstrahlen schon in frischem Glanz, und im April folgt das Geschäft in Karlsruhe. „So bekommt die Idee Überflüssiges flüssig machen ein neues Gewand“, sagt Susanne Buckler, Oxfams Koordinatorin für die

Shop-Einrichtung.

Die grüne Farbe soll den Kundinnen und Kunden zeigen: Hier gibt es Informationen zu Oxfam Deutschland und den Geschäften. Die Passanten sehen schon im Schaufenster den Infotext über das Konzept der Oxfam Shops. Betritt man den Laden, ist die grüne Tresenrückwand der erste Hingucker und erklärt prägnant Oxfams Ansatz, mit den Menschen Wege aus der Armut zu suchen.

Wer mehr wissen möchte, findet vom Shop- Flyer bis zum Jahresbericht alles an der grünen Info-Wand.

Grün steht aber auch für Nachhaltigkeit. Schon jetzt beziehen alle Shops Öko-Strom. „Nun arbei- ten wir an einem Beleuchtungskonzept mit noch geringerem Energieverbrauch. Und als Boden- belag verwenden wir inzwischen Linoleum, das aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt wird“, so Buckler.

© Isabella Thiel

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Was ist Oxfam?

Oxfam Deutschland ist eine unabhängige Hilfs- und Entwicklungs- organisation, die sich für eine gerechte Welt ohne Armut einsetzt.

Sind Menschen durch Naturkatastrophen oder kriegerische Konflikte bedroht, leistet Oxfam Nothilfe. Wir stellen Trinkwasser und Notunterkünfte bereit und führen Hygienemaßnahmen und Gesund- heitsberatung durch. Über Entwicklungsprojekte unterstützen wir Menschen, damit sie zur Schule gehen, Zugang zu Gesundheitsfürsorge erhalten, eine eigene Existenz aufbauen und sich selbst aus der Armut befreien können. Im Rahmen unserer Kampagnenarbeit mobilisieren wir die Öffentlichkeit und drängen Entscheidungsträger in Politik und Wirtschaft zu verantwortlichem Handeln.

Die wichtigste Finanzquelle für diese Arbeit sind die Erträge der 34 deutschen Oxfam Shops. Dort verkaufen fast 2.100 ehren- amtliche Mitarbeiter/innen gespendete Secondhand-Waren.

Oxfam Deutschland ist Mitglied von Oxfam International, dem Verbund von 14 eigenständigen, nationalen Oxfam-Organisationen, die mit einer Stimme sprechen.

Mehr über Oxfam unter: www.oxfam.de

Haben Sie Fragen oder Anregungen zu einem unserer Artikel? Schreiben Sie uns an: oxfamaktuell@oxfam.de // Wenn Sie Oxfam aktuell in Zukunft nicht mehr erhalten möchten, schicken Sie uns bitte eine kurze Nachricht.

Impressum

Oxfam aktuell erscheint vierteljährlich Herausgeber

Oxfam Deutschland e. V.

Greifswalder Str. 33 a 10405 Berlin

Tel (030) 42 85 06 - 21 Fax (030) 42 85 06 - 22 Verantwortlich: Paul Bendix Redaktion: Adréana Peitsch Gestaltung: Jule Kienecker Druck: H. Heenemann

gedruckt auf ResaOffset aus 100% Altpapier

Spendenkonto 80 90 500 Bank für Sozialwirtschaft BLZ 370 205 00

Geh einfach auf

www.OxfamUnverpackt.de

Ostereier?

Mit sinnvollen Geschenken von OxfamUnverpackt braucht man sich nicht zu verstecken.

Da lachen ja

Hühner! die

Abbildung

Foto Heike Jahberg © doris spiekrmann-klaas; Foto Marita Wiggerthale © Oxfam Deutschland

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